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Jeffrey A. Carver - Am Ende der Ewigkeit


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12 Antworten in diesem Thema

#1 Holger

Holger

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Geschrieben 21 Februar 2003 - 20:42

Nachdem AM ENDE DER EWIGKEIT von J.A. Carver wohl definitiv nicht mehr für diese Runde des Lesezirkels in Frage kommt, wollte ich zu einem kleinen Meinungsaustausch über den Titel einladen.Ich habe jetzt die ersten 200 Seiten gelesen und den Titel erst mal beruhigt zur Seite gelegt. Ein netter Abenteuerroman, unbestritten, aber für den Augenblick einfach nicht genug.Wie seht ihr das?Da an anderer Stelle vereinzelte Kommentare fielen, werden wohl einige schon reingeguckt haben!
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#2 civs

civs

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Geschrieben 22 Februar 2003 - 12:23

Habe vielleicht fünfzig Seiten gelesen und bin zum selben Schluß gekommen. Kann man mal im Urlaub lesen - aber wann habe ich schon mal Urlaub?

#3 Beverly

Beverly

    Temponaut

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Geschrieben 25 Februar 2003 - 21:39

Ich bin mittendrin und habe den Eindruck, man muss es bis zu Ende lesen, um zu sehen, was da noch kommt. In der ersten Hälfte werden eine Menge Fragen aufgeworfen und ich kann nur hoffen, dass sie gut beantwortet werden.

#4 Skydiver

Skydiver

    Schwebonaut

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Geschrieben 21 Januar 2005 - 15:52

Das Buch ist für mich nur aus einem Grund interessant... Wie schreibt man einen Verriß wenn man nach 200 Seiten abgebrochen hat? http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/devil.gif Es fällt unter die Kategorie „Ärgerlicher Schrott“. Bei solchen Büchern halte ich es nicht bis zum bitteren Ende aus. Mein Ärger verlangt nach einem Ventil jedoch kann ich nur über 200 Seiten berichten... Carver gestaltet eine Seeräubergeschichte im Weltall. Flüge durch den „Flux“ werden geschildert wie eine Umschiffung von Cap Horn. Ohne besonders qualifizierte Steuermänner sogenannte Rigger geht es nicht. Geschildert wird die Geschichte des Riggers Legroeder. Dieser konnte sich der Gefangenschaft von Piraten entziehen und versucht verschiedene Geheimnisse der Piraten, Regierungen, Aliens und des Fluxes zu lösen. Jede Menge Stoff für eine gelungene Space Opera. Wenn... ja wenn der Autor nur schreiben könnte. Herausgekommen ist so eine Art Jugendroman. Dem Leser wird eine sehr leichte Kost geboten. Abstraktionsvermögen oder logisches Denken sind nicht notwendig, eher hinderlich. Es entwickelt sich eine naive Schnipseljagt in der zu jeder Situation auch gleich alle Rätsel gelöst und alle offenen Fragen geklärt werden. Dazu kommen jede Menge Gestalten die als besonders taff geschildert werden jedoch eher unbeholfen agieren. Nach den Beschreibungen von Emotionen und Reaktionen könnte man gut einen Manga Zeichentrickfilm gestalten. Flach und überzogen, damit auch jeder Beobachter sie zu deuten weis. Es werden verschieden Klischees bemüht und Assoziationen zu Arzt- oder Bergromanen stellen sich ein. Scheinbar kann man dieses Buch nur lieben oder hassen. So sehen jedenfalls die Rezessionen bei Amazon aus. Vielleicht ist ja jemand geneigt den Ball aufzunehmen und die restlichen 564 Seiten zu kommentieren? Gruss Alex

Bearbeitet von Skydiver, 21 Januar 2005 - 18:45.

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  • (Buch) gerade am lesen:Robert B Parker

#5 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 21 Januar 2005 - 17:11

Es fällt unter die Kategorie „Ärgerlicher Schrott“.

Naja, das halte ich für ein bisschen zu hart. Es wie bereits gesagt, ein Abenteuerroman, der reine Unterhaltung bietet, wenn man mal ohne große Tiefgründigkeit ein paar entspannte Stunden mit einem Buch verbringen will. Man sollte sich ein bisschen jugentliche Begeisterungsfähigkeit erhalten haben, welche nicht lange nach den wie, was, warum und womit fragt. Kein Werk, dass später mal unter "Klassiker" fallen wird, aber doch seine Lesbarkeit behält und das man als Lesefutter empfehlen kann. Gruß Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#6 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 21 Januar 2005 - 17:18

Ich kann mich der allgemeinen Stimmung nur anschließen:„Am Ende der Ewigkeit“ ist sowas von ausgewalztem „Bla“, „Blaiger“ geht es gar nicht mehr. Der Anfang verspricht ja noch ein actionreiches Buch. Aber dann wird die Geschichte nicht nur immer platter - Entführung durch Piraten, Flucht von den Piraten, Suche nach dem verlorenen Schiff - auch die Menge an Text hat mich so dermaßen gebremst. Und dann diese Beschreibung des Hyperraum-Fluges: Stellenweise dachte ich, den Autoren hat es auf eine Sträflings-Galeere verschlagen. Nee Leute, als Jugendbuch vielleicht ganz in Ordnung. Aber doch nicht für anspruchsvolle SF-Leser. Dieses ist zudem eines der typischen Bücher, die man locker um 300 Seiten kürzen könnte, und man hat schlichtweg nichts verpasst. Ein übriges tut das Heyne-Maxi-Format, das jede Auf-dem-Weg-Zur-Arbeit-Leseaktion zum Scheitern verurteilt.Ich habe das Buch 2003 gelesen und es hat nachhaltig meine Meinung zum Autoren geprägt: Wenn ich nicht dringend eines besseren belehrt werde, dann hat Herr Carver bei mir seine Chance ein für allemal vertan.Bis dennen,Henrik
Gerade fertig gelesen
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#7 Diboo

Diboo

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Geschrieben 23 Januar 2005 - 10:28

Ich habe das Buch 2003 gelesen und es hat nachhaltig meine Meinung zum Autoren geprägt: Wenn ich nicht dringend eines besseren belehrt werde, dann hat Herr Carver bei mir seine Chance ein für allemal vertan.

Du solltest Carver eine zweite Chance geben ;o) Seine in Deutsch bei Bastei erschienenen "Chaos-Chroniken" sind eigentlich recht ordentlich, wenn man bereit ist, sich auf abenteuerliche Space Operas einzulassen. Carver schreibt sehr unterschiedlich, was das Niveau seiner Ideen angeht, das mag auch damit zu tun haben, dass er aufhören musste, vom Schreiben zu leben und wieder einer "richtigen" Beschäftigung nachgeht, d.h. nur noch nebenher Romane verfasst (ein schöner Hinweis darauf, dass auch in den USA nur eine relativ geringe Zahl von Autoren vom Schreiben leben kann). Carver ist immer für einen unterhaltsamen Roman gut, er unterliegt nach meinem Dafürhalten aber heftigen Schwankungen. Ansonsten: Carver sollte man im Original lesen. Er ist kein großer Stilist und wirkt am besten auf Englisch. Übersetzungen machen da möglicherweise mehr kaputt, als dass sie Gutes tun.

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(13. Erwerbsregel)

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#8 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 23 Januar 2005 - 11:09

@Diboo:

Du solltest Carver eine zweite Chance geben ;o)

Schauen wir mal ...

... wenn man bereit ist, sich auf abenteuerliche Space Operas einzulassen.

Seit „Ewigkeit“ katalysieren die Reizworte „Space Opera“ und „Carver“ bei mir zu einem „ganz weit weglaufen“-Reflex.

... das mag auch damit zu tun haben, dass er aufhören musste, vom Schreiben zu leben und wieder einer "richtigen" Beschäftigung nachgeht ...

Jetzt könnte ich ja ganz fiese auf dieses auf einem Silbertablett drapierte Fakt „Das wird auch seine Gründe haben“ entgegnen. Aber das mache ich lieber nicht. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png

Carver sollte man im Original lesen.

Eine Übersetzung kann viel kaputt machen, aber den Sinn einer Geschichte und die darin enthaltenen Ideen wird sie schwerlich verändern. Davon abgesehen will ich Romane in meiner Muttersprache lesen.

Nein, aber jetzt mal ganz im Ernst: Ich habe mich wirklich durch „Am Ende der Ewigkeit“ hindurchgequält - und das war in den letzten zwei Jahren wirklich eine Seltenheit - und hatte ständig das Gefühl, dass der Autor wahllos Ideen zusammenwirft, um dann einen halbwegs gewichtigen Roman auf die Buchwaage zu bekommen. Hat nicht geklappt. Schade. Ich als Konsument von Büchern, der in seinem Leben jetzt wohl schätzungsweise so 600 SF-Romane gelesen hat - von anderen Genres ganz zu schweigen - habe aber durchaus einen Vergleich. Und es gibt so viele, so dermaßen viele bessere Romane und Autoren. Tut mir Leid, da tue ich mir Herrn Carver nicht noch einmal an.

Bis dennen,
Henrik
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#9 Jürgen

Jürgen

    CyberPunk

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Geschrieben 30 Mai 2005 - 12:11

Zeit für eine andere Meinung ?Henrik und ich sind so oft einer Meinung über ein Buch, daß wir eigentlich nur abwechselnd Rezi´s zu schreiben brauchten... keiner würde den Unterschied merken. :D Diesmal ist es wohl anders... und ich nehme die Gelegenheit wahr, eine andere Meinung zu vertreten.Auf die Gefahr hin, daß ich mit meinem Beitrag das interlektuelle Niveau dieses Forums bedeutlich senke, meine Rezi zu:Am Ende der Ewigkeit von Jeffry A. CarverDieses Buch dürfte aufgrund seiner schlechten Eingangskritiken in diversen Foren als Beispiel dafür dienen, daß SF-Leser ihre Prioritäten mittlerweile vermutlich auf andere Inhalte, als auf eine spannende Geschichte setzen. Anders lassen sich nämlich Kommentare wie "Wildwest im Weltall" und "ärgerlicher Schund" nicht erklären. Die meisten Kritiker kamen über die ersten 200 Seiten nicht hinaus und legten das Buch erst einmal zur Seite, um anderen Autoren den Vorzug zu geben. Das ist durchaus legitim und wird vom Schreiber dieser Zeilen in Ausnahmefällen auch so gehandhabt.Bei Carver´s "Am Ende der Ewigkeit" konnte ich aber die schlechten Vorgaben nicht so ganz nachvollziehen, beginnt doch das Buch sehr spannend und bietet mit einer Story voller Intrigen sowie jeder Menge Crime vor dem Hintergrund einer durchaus gelungenen Space Opera einen hohen Unterhaltungswert.Wenn ich mich an die Zeit zurückerinnere, WARUM ich mit dem Lesen von SF angefangen habe (und das ist immerhin schon fast 40 Jahre her), dann war der hauptsächliche Grund dafür, in fremde Welten oder/bzw. in eine Zukunft einzutauchen, in der die interstellare Raumfahrt ein alltäglicher Vorgang geworden ist. Mit Spannung verfolgte man den Weg des (manchmal) einsamen Helden, der, mißverstanden von der Gesellschaft, letztendlich das Universum rettete.Viel zu selten hat mich dieses (Erleben)Gefühl in letzter Zeit beim Lesen von SF ereilt, wenn man einmal von Alistair Reynolds Unendlichkeit-Trilogie oder Hamilton´s Armageddon-Zyklus absieht.Um so überraschender war die Erkenntnis, daß ein Autor wie Carver, der mit seinem jüngst bei Heyne neu erschienenen Doppelband "Im Hyperraum" neue Maßstäbe im Bereich Langeweile gesetzt hat, die Fähigkeit besitzt, einen Roman zu schreiben, der mich als mittlerweile an Anspruch gewöhnten Leser so fesselte und dieses einmalige Gefühl hervorlockte, daß mich seit meiner Jugend so an SF bindet... ein spannender Trip in eine fantastische Welt. Unterhaltung pur !Vier Jahre schrieb Carver an dieser Geschichte... und man merkt es dem Roman an. Gut ausgearbeitet, mit einer Geschichte gewürzt, die den Spannungsbogen stetig aufrecht erhält und mit Protagonisten ausgestattet, die weder zu flach, noch zu aufdringlich ihre Rolle in der Story spielen. In seinem Vorwort erzählt der Autor, wie oft er Teile der Story umgeschrieben hat, weil "sein" Lesezirkel, der Teile des Romans vorab las, ihn auf Ungereimtheiten im Ablauf hinwies.Diese Arbeit hat sich gelohnt, denn was Carver mit diesem Werk veröffentlicht hat, ist durchaus in der Klasse von Reynolds oder Hamilton einzuordnen.Ein herausragender Stilist wird Carver wohl nie werden, aber die Handlung von "Am Ende der Ewigkeit" besitzt eindeutig das Potential, um über diese Schwäche hinweg zu sehen. Inhalt:Es sind die Rigger, die mit Hilfe ihrer Gabe, den Hyperraum nach ihren eigenen Bildern zu formen, die Raumschiffe durch den Flux steuern. Der Flux ist alles andere als eine stabile Angelegenheit und das eine oder andere Schiff ist aus diesem Raum nie wieder zurückgekehrt. Das bekannteste Schiff ist die Impiris, die vor 124 Jahren im Flux verschwand und seitdem wie ehemals der fliegende Holländer von anderen Schiffen und deren Riggern gesichtet wurde. Eine Kontaktaufnahme gelang aber nie... die Impiris verschwand immer wieder und viele hielten die Geschichten, die sich die Rigger erzählten, für ausgemachtes "Seemannsgarn".Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum viele Schiffe nicht mehr in ihre Heimatbasen zurückkehren... moderne Freibeuter benutzen den Flux für ihre Kaperfahrten. Gibt es eine Verbindung zwischen den Piraten und dem plötzlichen Auftauchen der Impiris ?Der Rigger Legroeder begegnet der Impiris im Flux und versucht, Kontakt mit der Besatzung herzustellen. Zu spät merkt er, daß die Impiris als "Köder" benutzt wird, damit Freibeuter leichter an ihr Ziel kommen. Legroeder wird nach dem Überfall der Piraten zum Dienst auf einen Freibeuter gepresst, weil die Alternative sein Lebensalter deutlich verkürzt hätte.Als er die Möglichkeit nutzt, aus seinem "Gefängnis" zu fliehen und einen Planeten ansteuert, ahnt er noch nicht, daß damit seine Flucht nicht beendet ist. Niemanden war bis dahin der Ausbruch von einem Piratenstützpunkt gelungen und nur seine Flugkünste, gepaart mit Verzweiflung, sorgen dafür, daß es Legroeder bis zum Planeten Eridani schafft. Dort erwartet ihn aber nicht die ersehnte Freiheit, sondern der Vorwurf, er sei für die Auslieferung des gekaperten Passagierschiffes, auf dem er ehemals diente, an die Piraten verantwortlich.Die Rigger-Gilde verweigert ihm den Schutz und Legroeder bleibt letztendlich nur eine Option, um einem langen Gefängnisaufenthalt zu entgehen... er muss in den Flux, um Beweise für das Vorhandensein der Impiris zu liefern. KritikPiraten ?, Freibeuter ? Kaperfahrten ? Flux ? - es entsteht der Eindruck, Carver hätte mal auf die Schnelle das Piratentum der letzten 500 Jahre inklusive Bermudadreieck ausgeliehen, um damit eine SF-Story zu füllen.Hat er im Prinzip auch ! Geschickt benutzt er alte Begriffe, um sie in eine neue Geschichte zu integrieren... und weil sich die Technik geändert hat, aber nicht die Bedeutung, greift der Autor die Elemente der neueren SF, wie Biotechnik, Biomechanik, virtuelle Ralität und Vernetzung auf, um die alten Begriffe im neuen Design zu präsentieren. Das ist ihm ausgesprochen gut gelungen. Zu keiner Zeit ergreift den Leser das Gefühl, olle Kammellen aus Fünfziger-Jahre-Filmen vorgesetzt zu bekommen. Die Technik wirkt durchgestylt und gibt der Geschichte das Maß an Science, die der SF-Leser schätzt.Carver benutzt die "Impiris" anfangs als Analogon zum "fliegenden Holländer, jenem sagenumworbenen Schiff, daß als Seemannsgarn bis in die Anfangsdekaden des letzten Jahrhunderts hohen Unterhaltungswert besaß. Später weicht er von diesem Vergleich ab, als er die Erklärung für dieses Phänomen im Flux des Hyperraumes gibt. Und damit kommen wir auch zum primären Handlungsort der Geschichte... dem Flux.Carver beschreibt diesen (Nicht)Raum, der auch schon als Handlungsort für das Buch "Im Hyperraum" seine Bedeutung bekam, diesmal wesentlich verständlicher. Bemühte er sich, übrigens für den SF-Fan sehr erfolglos, bei den Vorgängernromanen noch um metapsychische Erklärungen für den Flux, verzichtet er diesmal bewußt darauf und stellt die "technische" Seite zur Überbrückung seiner Version des Hyperraumes in den Vordergrund. Der Flux selbst wird zum Ort, der (pseudo)physikalischen Gesetzen gehorcht und die "Piloten" der Raumschiffe, die sogenannten Rigger, verlieren den Status des Phantastischen. Die Adaption des Vorgangs, der beim riggen entsteht, ist für den Leser diesmal nachvollziehbar und fügt sich geschmeidig in die Geschichte ein... eine Geschichte, die auf mehreren Handlungsebenen gestaltet, eine beeindruckende Dichte besitzt.Immer gern benutzte Elemente, die in der Mainstreamliteratur ihre Wurzeln haben, wie Intrigen, politisches Fehlverhalten, im Untergrund agierende Gruppen, aber auch Unschärfen im Bereich von Gut und Böse, benutzt Carver, um seine Geschichte zu erzählen. Das gelingt ihm deshalb gut, weil er diese Elemente geschickt mit fremden Wesen (und deren fremdartiges Verhalten) verbindet. Wer weiß schon so genau, was im Kopf eines Alien so vorgeht und der Autor verweigert eine eindeutige Antwort. Der Leser wird dadurch lange über den Ausgang der Geschichte im Unklaren gelassen und das erhöht gemeinhin den Lesespaß enorm. Das Ende der Geschichte ist gelungen und besitzt das Potential, nahtlos an eine Fortsetzung anzuschließen. Bewußt werden einige Randhandlungen nicht abgeschlossen, die aber für die primäre Story des Romanes nicht ausschlaggebend sind.Alles in Allem ist Carver´s "Am Ende der Ewigkeit" eindeutig sein bester SF-Roman. Flüssig zu lesen, unterhaltsam und spannend, ein Werk, das sich hinter den großen Space-Operas wahrlich nicht verstecken muß. Auf Seitenschinderei hat der Autor diesmal verzichtet und die Geschichte durchgängig spannend gestaltet. Wer das Abenteuer im Weltraum liebt und Science Fiction nicht ausschließlich als Extrapolation zukünftiger Entwicklungen versteht, der wird dieses Buch mögen. Den einen oder anderen stilistischen Ausrutscher kann man auf Grund der soliden Story verzeihen und der geneigte Leser wird sie auch gerne überlesen... für den Gegenwert, einen Trip in die abenteuerliche (und gefährliche) Welt von Übermorgen erlebt zu haben.Rezension von Jürgen Olejok - 05/2005Buchdaten:Titel: Am Ende der Ewigkeit - Jeffry A. CarverOriginaltitel: Eternity´s EndVerlag: Heyne 2003 / Band 86364 / 900 SeitenISBN: 3-453-86364-X
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#10 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 30 Mai 2005 - 12:19

Da werde ich jetzt aber doch neugierig auf das Buch.

#11 Walkerinthenight

Walkerinthenight

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Geschrieben 30 Mai 2005 - 13:17

Da werde ich jetzt aber doch neugierig auf das Buch.

ich hatte es vor einiger Zeit gelesen und - zugegeben - auch nicht soo toll in Erinnerung, aber zu Pfingsten wieder in den Händen und in einem Rutsch durch. Ist so ähnlich wie bei grünem Tee - wenn der Tee gut ist, ist der zweite Aufguss der bessere :D Vor allem die Beschreibung der Piraten kommt gut, wenn man sich die Mühe macht, die Schichten der beschriebenen Welt auseinanderzunehmen. Ebenso, wenn man dahinterkommt, wer die Piraten sind und was diese wollen... Würde es empfehlen, aber es ist nicht so leicht zu lesen. Greetz Walker
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#12 hape42

hape42

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Geschrieben 30 September 2006 - 15:38

Ich kam nur bis zur Seite 159!
Hab mich auch über zweidimensionale Charaktere und Jugendbuchabenteuermentalität geärgert.

Vor allem nach den Erwartungen, die durch Aussagen wie: Zusammen mit Peter Hamilton und Alastair Reynolds setzt Carver die große Tradition von Robert A. heinlein und Isaac Asimovs fort. Eingefügtes Bild

Schöne Worte sind oft nicht wahr, wahre Worte sind oft nicht schön
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#13 Scotty

Scotty

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Geschrieben 02 November 2006 - 15:26

Ich kam nur bis zur Seite 159!
Hab mich auch über zweidimensionale Charaktere und Jugendbuchabenteuermentalität geärgert.

Vor allem nach den Erwartungen, die durch Aussagen wie: Zusammen mit Peter Hamilton und Alastair Reynolds setzt Carver die große Tradition von Robert A. heinlein und Isaac Asimovs fort. Eingefügtes Bild

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