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Tino Hemmann: Jonny Juicebag: Der allerletzte Weltraum-Kurier


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11 Antworten in diesem Thema

#1 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

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Geschrieben 10 März 2011 - 12:48

Engelsdorfer Verlag Leipzig, ISBN 978-3-86268-267-6, ca. 10 Euro, Taschenbuch, ca. 300 Seiten, (erscheint April 2011)

Dem Weltraum-Kurier Jonny Juicebag wird nach einer langen GeschĂ€ftsfahrt mit seinem Benz-Spacecar die Einreise zur Erde verweigert, weil ihm die grĂŒne Umweltplakette fehlt. Um sich diese zu besorgen, fĂ€hrt Jonny eine Raststation der Firma ASSHOLE an, gerĂ€t in einen Massenunfall und lernt wĂ€hrend einer damit erzwungenen Übernachtung in einem Spacotel die beiden Redner Taub und Stumm kennen, die ihn mit Red Boll - dem vermeintlichen Gott der Redner, der bei IHBEI gerade eine der letzten Umweltplaketten versteigert - bekannt machen. UnerklĂ€rliche Wege lassen Jonny seine Traumfrau Puera Periit aus der Gewalt mutierter Campinggrills auf dem Planeten Proprokyon befreien und auf deren Heimatplaneten Red bringen. Jonny kommt zum ersten Mal mit dem ZĂ€sspĂ€sseridssperma - einem blauen Zeug von Fleischflosser-SchlĂŒpfern - in Kontakt, welches nicht nur fĂŒr die Raumfahrergenossenschaft von großer Bedeutung ist. Es ruft in Jonny merkwĂŒrdigste Visionen hervor. In diesen zunĂ€chst unerklĂ€rlichen Visionen erfĂ€hrt Jonny seinen wahren Namen Kannazukinomiko; will jedoch nicht wahrhaben, dass er selbst ein HĂ€dderedete von Neddbegghde ist und als VierjĂ€hriger durch Beddneggedhes von Neddbegghde entfĂŒhrt wurde. Neben den atemberaubenden Szenen auf dem Ödlandplaneten Red kommt es zu einer schweren Entscheidung in Jonnys Liebesleben, denn Puera Periit, Kommandantin Krank und zwei HĂ€dderedete-Prachtburschen spielen mit seinen GefĂŒhlen. Auch Gouge, Jonnys mobiles NavigationsgerĂ€t, macht es dem Titelhelden wahrlich nicht immer leicht.

Video zum Buch bei Youtube

Wer das Buch - wo auch immer - rezensieren will, melde sich bei Tino Hemmann (Tino Hemmann).

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Bearbeitet von Ikonier, 07 Juni 2011 - 20:20.

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#2 Guido Seifert

Guido Seifert

    Biblionaut

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Geschrieben 10 März 2011 - 14:50

TH: Eine Parodie. Eine Science-Fiction-Parodie. So wie „Spaceballs“ oder „Per Anhalter durch die Galaxis“ Science-Fiction-Parodien sind. Nur ist meine besser und aktueller.

Falls der PennĂ€ler-Klamauk des fiktiven Interviews bezeichnend fĂŒr das angepriesene Buch sein sollte, wird®s mit dem "besser" wohl nichts werden.

#3 methom

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Geschrieben 10 März 2011 - 19:28


TH: Eine Parodie. Eine Science-Fiction-Parodie. So wie „Spaceballs“ oder „Per Anhalter durch die Galaxis“ Science-Fiction-Parodien sind. Nur ist meine besser und aktueller.

Falls der PennĂ€ler-Klamauk des fiktiven Interviews bezeichnend fĂŒr das angepriesene Buch sein sollte, wird®s mit dem "besser" wohl nichts werden.


Ja, genau an der Stelle habe ich aufgehört, den Text zu ĂŒberfliegen.

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#4 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

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Geschrieben 11 März 2011 - 09:05

PennÀler-Klamauk



Schönes Wort, "PennĂ€ler-Klamauk". Meist trifft man mit einem Buch nicht alle GeschmĂ€cker, das ist völlig klar. FĂŒr den Autor ist es wichtig, trotzdem möglichst viele Leser zu befriedigen. Mit Worten - versteht sich.

MfG
Ikonier
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#5 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 11 März 2011 - 17:10

Ein eigenes Werk wie oben geschehen mit dem Anhalter zu vergleichen ist in der SF eine Art GotteslĂ€sterung. WĂŒrde ich lieber nicht tun, selbst wenn's stimmen wĂŒrde. Macht einfach keinen guten Eindruck. Wenn, dann darf ein solcher Vergleich nur von einem Leser oder Kritiker kommen.

Bearbeitet von Uwe Post, 11 März 2011 - 17:10.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#6 Ikonier

Ikonier

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Geschrieben 11 März 2011 - 17:18

Ein eigenes Werk wie oben geschehen mit dem Anhalter zu vergleichen ist in der SF eine Art GotteslĂ€sterung. WĂŒrde ich lieber nicht tun, selbst wenn's stimmen wĂŒrde. Macht einfach keinen guten Eindruck. Wenn, dann darf ein solcher Vergleich nur von einem Leser oder Kritiker kommen.


Okay, ich habe zwar auch in BĂŒchern schon ĂŒber Gott gelĂ€stert, doch Douglas Adams scheint noch eine Nummer grĂ¶ĂŸer zu sein. Da das "besser" scheinbar nicht zwingend als Selbstironie rĂŒber kommt, habe ich es rauseditiert. Ich hoffe, das ist nicht gegen die Regeln.

MfG
Ikonier
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#7 Tiff

Tiff

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Geschrieben 11 März 2011 - 17:54

Den ersten Text fand ich noch gelungen. Das klamaukhafte Interview dann leider nicht mehr.

#8 Ikonier

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Geschrieben 07 Juni 2011 - 09:38

Ein eigenes Werk wie oben geschehen mit dem Anhalter zu vergleichen ist in der SF eine Art GotteslĂ€sterung. WĂŒrde ich lieber nicht tun, selbst wenn's stimmen wĂŒrde. Macht einfach keinen guten Eindruck. Wenn, dann darf ein solcher Vergleich nur von einem Leser oder Kritiker kommen.


Okay, hier ist die erste ausfĂŒhrlichere Reaktion:

Leipziger Internet Zeitung von Ralf Julke, 03.05.2011

Eine dicke Parodie auf WĂŒstenplaneten, Fernseheinöden und andere Endlosigkeiten: Jonny Juicebag

Es geht ja der Science Fiction genauso wie anderen Literatursparten - es gibt ein paar geniale Autoren, die das Genre zu Meisterstreichen nutzen. Das sind wenige. Leider. Und es gibt die große Menge der Nachahmer, die schlicht den nie zu stillenden Hunger der Lesergemeinde stillen. Und es gibt die Parodisten. Die nehmen das, was die zweite Kategorie von Autoren verzapft hat, und drehen es noch einmal ordentlich durch den Fleischwolf. Das war sogar einmal ein gepflegtes Metier. Der Ullstein Verlag pflegte es in bunter Vorzeit, bevor die großen Tiere begannen, den deutschen Verlagsmarkt abzugrasen und der Springer Verlag sich StĂŒck um StĂŒck des Ullstein Verlages einverleibte. Der Versuch, mit einer engagierten Science Fiction-Reihe neben Verlagen wie Heyne und Goldmann zu bestehen, wurde zwar noch bis in die 1990er Jahre fortgesetzt. Aber der Versuch, hier auch Titel jenseits des Musters, jenseits des Mainstreams zu platzieren, war schon damals beendet. Ob er gescheitert war, mĂŒssen die damaligen Buchhalter wissen. Die Leser konnten nur das allmĂ€hliche Verschwinden der Ullstein SF aus den Regalen registrieren. Wichtige Autoren - wie Douglas Adams - wanderten zum nunmehrigen Schwester-Verlag Heyne. Womit dann auch das Flaggschiff der SF-Parodie fort war.
Wer heute die einschlĂ€gigen SF-Regale in den Buchhandlungen inspiziert, sieht eine lĂ€hmende Mischung aus martialischer Ernsthaftigkeit und morbider Saga-Welt. Es sieht - auf den ersten Blick - so aus, als nĂ€hme sich das Genre wieder so furchtbar ernst wie zu jenen Zeiten, als Stanislaw Lem den ganzen technizistischen Schwachsinn dieser BĂŒcher kritisierte. Nur rechnete Lem stets mit dem gebildeten Leser. Und nicht mit einem Publikum, das den pseudowissenschaftlichen Klamauk auch noch als Kino- und Fernseh-Opera genießen wollte. Möglichst noch mit den esoterischen Elementen versetzt, die in der so genannten Fantasy im Schwange waren, wo eben nicht Raketen und Laserwaffen die Spielelemente waren, sondern Zauberschwerter und uralte Verheißungen. Ist das gutes Material fĂŒr neue Parodien?

Der Leipziger Tino Hemmann hat es mit seiner Serie "Rat der Planeten" schon einmal versucht. FĂŒnf BĂ€nde sind dabei entstanden. Dabei ist er wohl irgendwie auf den Geschmack gekommen, hat noch mehr von dem Zeug gelesen und fleißig das angeschaut, was im TV aus den Stoffen gemacht wird. Das Ergebnis liegt hier vor.

Wer Weltraum-Abenteuer ernst nimmt, wird sich Ă€rgern. Wer sich ĂŒber die Unarten der meisten SF-Schmöker Ă€rgert, wird sie hier als Mittel der Persiflage wiederfinden: das Spiel mit mystischen VerkĂŒndungen, die kitschigen Beschreibungen, das martialische Gehabe der Helden, die Redundanz der ErzĂ€hlung - bis in die Kreation jener WortungetĂŒme hinein, die die Legende mit dem Glanz lexikalischen Bombastes aufmöbeln. Mittendrin ein Held, der sich gar nicht zu fangen weiß im GefĂŒhl seiner Schönheit und Einzigartigkeit. Nicht nur der "WĂŒstenplanet" von Frank Herbert hat hier Pate gestanden, sondern auch all jene Legionen von Weltraumkurieren im Gefolge der Weltraumpioniere eines Isaak Asimov.

Jedes Kapitel ist auch noch extra versehen mit einem jener VorspÀnne, die sich die eher einfallsloseren SF-Autoren beim Vorspann der Star Trek-Serie abgeschaut haben. Auch der kluge Roboter kommt drin vor, den man aus Star Wars kennt. Und was in den meisten Weltraum-Schinken scheinbar als logisches sexistisches Element mitschwingt, wenn edle Weltraumritter edle Weltraumprinzessinen retten, hat Hemmann als dicken Schaum aufgetragen - wenn schon, denn schon.
Selbst das aktuelle Leipzig findet sich gespiegelt - als abgesperrte Umweltzone, zu der dem etwas zu spĂ€t eintrudelnden Weltraumkurier schlicht die grĂŒne Einreiseplakette fehlt, und als vermeintlicher Redner-Gott ein blaunasiger Typ namens Red Boll. Ganz zu schweigen von diversen Großunternehmen, die sich in der galaktischen Zukunft genauso unverschĂ€mt benehmen wie ihre irdischen Vorbilder der Gegenwart. Nicht ganz leicht zu lesen.

Nicht wirklich jedes von den Vielschreibern des Marktes genutzte Stilelement lĂ€sst sich wirklich parodistisch wirksam verwenden. Nicht jede in Kino und TV produzierte Inhaltsleere lĂ€sst sich in lesbare Romanszenen umsetzen. Aber zumindest ahnt man, wie sehr der Autor unter den Ödnissen der modernen TV-Welt leidet oder gelitten hat, unter all den Seifenopern, Talkshows und HochzeitsĂŒbertragungen, von denen die Herren des GEZ-Zeitalters glauben, sie wĂŒrden damit einen Dienst am Volke verrichten. Kann man das alles auf die Schippe nehmen? - Wahrscheinlich nicht wirklich. Denn all diejenigen, die sich tĂ€glich von den Wiederholungen des Immergleichen gerade im TV einlullen lassen, die werden keine SF-Parodie lesen. Und die anderen, die gute SF und exzellente SF-Parodien mögen, die werden sich mit dem, was in Deutschland als Fernsehprogramm angeboten wird, schon lange nicht mehr abgeben. Außerdem passt an die Stelle, wo bei den Eingelullten der Fernseher steht, bestens ein neues BĂŒcherregal hin. Und in ein solches Regal passen bekanntlich hunderte Stunden dicken Lesegenusses.

Zum Beispiel die ganze WĂŒstenplanet-Serie von Frank Herbert, die sich nach "Jonny Juicebag" mit ganz anderen Augen lesen lĂ€sst.


Original-Link der Rezension: http
://www.l-iz.de/Bildung/B%C3%BCcher/201...-Juicebag.html

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#9 methom

methom

    Teetrinkonaut

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Geschrieben 07 Juni 2011 - 19:01

Auch nicht schlecht. Eine Rezension, nach deren Genuss man nicht wirklich weiß, wie dem Rezensenten das Werk gefallen hat. Aber wenn in der Rezension eines Science-Fiction-Werkes schon Asimovs Vorname falsch geschrieben wird, darf man vielleicht auch nicht zu hohe Erwartungen haben.

Allerdings muss ich sagen, dass diesmal beim neuerlichen Lesen die Handlungszusammenfassung eigentlich ganz komisch fand. Aber das merkwĂŒrdige Interview danach hats dann wieder verdorben.

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#10 Ikonier

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Geschrieben 07 Juni 2011 - 20:22

Aber das merkwĂŒrdige Interview danach hats dann wieder verdorben.


Okay, fĂŒr alle, die das Interview jetzt vielleicht suchen, ich habe es gelöscht.
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#11 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 08 Juni 2011 - 00:36

Okay, fĂŒr alle, die das Interview jetzt vielleicht suchen, ich habe es gelöscht.


Reagierst du immer so auf MinderheitenwĂŒnsche?
Und wenn jetzt einer (oder 2 oder3) es wiederhaben wollen....?

Jaktusch
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#12 Ikonier

Ikonier

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Geschrieben 08 Juni 2011 - 07:27

Reagierst du immer so auf MinderheitenwĂŒnsche?
Und wenn jetzt einer (oder 2 oder3) es wiederhaben wollen....?

Jaktusch



Hmmmm. Mach kaputt was dich kaputt macht. Es gibt auch einen (oder 2 oder 3), die die DDR wiederhaben wollen. Was machen die jetzt?
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