Dr. Aldermanns Reise ins Nichts
Prolog
Dr. Aldermann exitierte das Amtsgebäude durch das pseudogotische Hauptportal, das im Streben nach Gewicht in allen Dimensionen lächerliche Maße angenommen hatte, und wand seinen Schritt heim und seinen Blick innwärts. Es gefiel ihm in Bewegung zu denken; die Schritte, so dachte er, würden die Gedanken aus ihren eingessenen Sitzkuhlen schütteln. Er wusste um die Probleme des Denkens, nämlich die Schwierigkeit einen schon einmal gefassten Gedanken nochmals neu und anders zu denken.
Diese Statik des Denkens führte, über der Zeit summiert, zu einer Unumstößlichkeit der Entscheidungen, die dem Doktor nicht immer ganz angenehm war. Seine Entscheidungen nämlich hatten die Gewohnheit anderen sauer aufzustoßen. Und diese anderen waren in der Regel die Sitzer auf dem längeren Ast.
Doch diesmal würde Aldermann das nicht weiter stören.
Er lächelte, blickte zum Sternenhimmel auf und beschleunigte seinen Schritt.
Er würde den Baum verlassen.
Vom Leben des Erfüllungsgehilfen
DeVillare saß mit den Ellbogen auf die Knie gestützt vornübergebeugt auf dem zu kleinen Kunstsoffsessel und blickte drein wie ein frisch des Spielzeug beraubter Schülerbub. Ihm wurde das Tragen dieses Gesichtsausdrucks in nahezu allen Lebenslagen nachgesagt, was aber ein Missverständnis war. Es lag vielmehr daran, das sein emotionales Raster eher grob unterschied und er das Leben meistens keinen anderen Ausdruck wert fand.
Nur in der Werkstatt des Doktors erhellte sich manchmal sein Blick.
Mit einem knirschen entließ der Sessel den seufzenden Sitzer in die Vertikale, wo dieser begann mit einem Schraubenschlüssel auf ein wehrloses Stück Maschine einzuwirken.
Bald würde er dieses Museumstück zu brüllendem Leben erwecken. Eine brennende Spur würden sie in den Himmel schreiben, und in die Netzhäute der Verängstigten und der Zweifelträger und der Verhinderer.
Ihre Erkenntnis würde brennen, lichterloh. DeVillare lächelte sanft.
Und das zufällig ins Bild stolpernde Mädchen
Sophie war sich ihrer selbst sehr bewusst. Anderen hingegen schien ihre Existenz, trotz aller Hinweise, eher unbekannt zu sein. So auch dem weißhaarigen Mantelttäger der sie lächelnd im vorbeigehen durch schwungvollen Schulterkontakt vom Trottoire in Richtung Rinnstein beförderte. Sie blickte auf ihre nassen Füße und wünschte sich 10 Meter groß und wütend zu sein.
Aber sie war nur müde und traurig.
Das Leben, so befand sie, war ein Ärgerniss.
The cop up his ass
eNair hated being a cop, but having no talents but being a pain in the ass this was his only chance of doing a job he's good at. He stood in a dark doorway, hat on, trenchcoat, collar up, he liked to look like a film-noir detective, giving him a little mystical extra-authority. His hands dug down deep in the coats pockets he tried to look trough the walls of the building down the street while he waited for him to step out again.
When he finally stepped out, eNair smiled and left the scenery, heading to the Metro bringing him home.
I will get you after all, he thought.
I will be all up your ass soon.
Manchmal muss man tief graben um zu finden was man sucht.
Bearbeitet von Turbinenreiter, 19 Februar 2013 - 20:29.