Berufliche Herkunft deutscher SF-Autoren
#31
Geschrieben 18 November 2013 - 11:23
#32
Geschrieben 18 November 2013 - 14:18
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#33
Geschrieben 18 November 2013 - 14:39
Und oft ist der Beruf eben Zufall. Deshalb bin ich Unlogiker heute Programmierer und Hobby-Autor.
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#34
Geschrieben 18 November 2013 - 14:46
Ich kann schon nachvollziehen, wenn man hinter Leuten mit technischen Berufen einen speziellen Geist vermutet. Allerdings formt nicht der Beruf das Denken, vielmehr sucht man sich etwas, das zu einem passt.
Und oft ist der Beruf eben Zufall. Deshalb bin ich Unlogiker heute Programmierer und Hobby-Autor.
Es ist wohl eher wechselseitig. Dass man durch eine bestimmte Ausbildung in seinem Denken geprägt wird, ist eigentlich kein sonderlich abwegiger Gedanke. Dass man umgekehrt eine Ausbildung wählt, weil sie einem in irgendeiner Weise naheliegt, ebenso.
Dass man je nach Disziplin die Dinge unterschiedlich betrachtet, ist eigentlich offensichtlich. Das erlebe ich derzeit beispielsweise im Rahmen eines Forschungsprojekts, wo ich als von Haus ausgebildeter Nicht-Empiriker mit empirisch arbeitenden Psychologen zusammenarbeite. Die Unterschiede sind enorm; wir haben teilweise schon Mühe, uns bei den scheinbar banalsten Punkten zu verständigen.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
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#35
Geschrieben 18 November 2013 - 14:52
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#36
Geschrieben 18 November 2013 - 14:55
Simon, diesen Eindruck hatte ich von Dir zunächst auch.
Siehste.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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#37
Geschrieben 18 November 2013 - 14:56
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#38
Geschrieben 18 November 2013 - 20:21
Ich denke schon, dass die berufliche Herkunft eine große Rolle spielt, aber wie Kaffee-Charly schon geschrieben hat, man sollte Leute nicht einfach in Schubladen stecken. Irgendwann passiert dies dann aber. Autoren wie Clark Darlton und Kurt Mahr (die ich durchaus schätze) werden aus ihren Schubladen nicht mehr herauskommen.Etwas ernsthafter: Ich halte diese Diskussion im Kern für schwachsinnig, obwohl mir schon mal ähnliche Gedanken gekommen sind. Tatsächlich sind in D die meisten Autoren Berufsschreiber mit einem germanistischen oder journalistischen Hintergrund, egal, ob sie jetzt Krimis, SF oder Fantasy schreiben. Auf den Inhalt schlägt sich das eher zweitrangig nieder
#39
Geschrieben 19 November 2013 - 09:57
Sehe ich auch so.... und wieder einer dieser sinnlosen Versuche, Menschen (hier: Autoren) in die Schubladen vorgefertigter Klischees zu stecken.
Klappt nicht - hat nie geklappt und wird auch nie klappen.
Merke: Menschen sind flexibel - sogar in ihrer Denkweise.
Ich habe zu Beginn meines beruflichen Werdegangs eine Ausbildung zum Mechatroniker absolviert, bin von dort aus dann ins QM und schließlich in die Personalabteilung gerutscht. Was noch vor mir liegt weiß ich nicht. Ich schreibe aber schon seit der Kindheit. Was sagt das jetzt über mich oder meine Schreibe aus?
Ich mach mir jetzt mal nen Kaffee
Finde ich auch.Meist reicht das Zeug, was so bei Wikipedia steht, das sollte man aber ab und zu dann doch mal überfliegen.
Bi-lal kaifa
(Mehr muss nicht gesagt werden)
C. J. Knittel bei Facebook
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#40
Geschrieben 20 November 2013 - 22:20
#41
Geschrieben 20 November 2013 - 22:51
Als ich die Red-mars Trilogie angefangen habe war ich mir sicher das Robinson Geologe ist, weil das so viel Raum eingenommen hat.
Für einen Geologen ist der Roman viel zu intelligent. Ernsthaft: Die ganze Mars-Geologie ist in der Tat beeindruckend, aber zugleich merkt man meines Erachtens auch, dass hier ein Autor am Werk ist, der grosses Interesse an politischen und gesellschaftlichen Fragen hat und dass die ihn bei aller Faktenhuberei doch mehr interessieren.
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#42
Geschrieben 23 November 2013 - 09:59
Es fühlt sich häufig so an, als hätte die Wissenschaft doch noch irgendwie in den Roman geprügelt werden müssen, oder sie wird lieblos ein einer Stelle genutzt, potential übersehen oder schlicht fehlerhaft dargestellt. In Summe stoße ich häufig an viele Ecken und Kanten, was das Lesen unbequem macht. Für mich ist das nicht zweitrangig.Tatsächlich sind in D die meisten Autoren Berufsschreiber mit einem germanistischen oder journalistischen Hintergrund, egal, ob sie jetzt Krimis, SF oder Fantasy schreiben. Auf den Inhalt schlägt sich das eher zweitrangig nieder,
Eher selten.mehr Einsicht in Physik braucht man selbst für anspruchsvolle SF nicht.
Dazu muss man wissen, was man lesen sollte, und dann das Geschriebene verstehen können. Letzteres happert schon an der unterschiedlichen Publikumstauglichkeit der Artikel, nicht selten geben sie mir als Physiker eine harte Nuss zu knacken.Meist reicht das Zeug, was so bei Wikipedia steht, das sollte man aber ab und zu dann doch mal überfliegen.
#43
Geschrieben 23 November 2013 - 10:18
Hattest du meinen einleitenden Satz gelesen?... und wieder einer dieser sinnlosen Versuche, Menschen (hier: Autoren) in die Schubladen vorgefertigter Klischees zu stecken.
Für mich als Physiker sind Naturgesetze unabänderlich. Bei einem Problem gehe ich nicht davon aus, dass sie sich nächste Woche anders verhalten. Ich leiste keine Lobbyarbeit und an einen Antrag auf Änderung der Naturgesetze denke ich nicht mal. Für mich sind die Randbedingungen fix.
Ein Diplomat in der Weltpolitik wird dies völlig anders sehen. Alles ist veränderlich und im Fluss, alles kann beeinflusst werden. Für ihn sind die Randbedingungen variabel.
Wird dir jetzt deutlicher, was ich sagen will?
Eher nicht.Merke: Menschen sind flexibel - sogar in ihrer Denkweise.
#44
Geschrieben 23 November 2013 - 11:39
Dann bleibt wirklich nicht viel Spielraum für SF. Die fixen Randbedingungen lassen überlichtschnelles Reisen nicht zu, und damit fallen gefühlte drei Viertel des Genres durch das Raster.Für mich als Physiker sind Naturgesetze unabänderlich. Bei einem Problem gehe ich nicht davon aus, dass sie sich nächste Woche anders verhalten. Ich leiste keine Lobbyarbeit und an einen Antrag auf Änderung der Naturgesetze denke ich nicht mal. Für mich sind die Randbedingungen fix.
#45
Geschrieben 23 November 2013 - 13:09
Ein häufiger Einwand, der aber so nicht stimmt. Lediglich solche Reisen durch den Raum sind nicht möglich.Dann bleibt wirklich nicht viel Spielraum für SF. Die fixen Randbedingungen lassen überlichtschnelles Reisen nicht zu, und damit fallen gefühlte drei Viertel des Genres durch das Raster.
#46
Geschrieben 23 November 2013 - 14:20
Und du weißt, dass das so gemeint war, also lass die Haarspalterei.Lediglich solche Reisen durch den Raum sind nicht möglich.
#47
Geschrieben 23 November 2013 - 17:29
- • (Buch) gerade am lesen:Skorpion, Richard Morgan
#48
Geschrieben 23 November 2013 - 18:59
Ein häufiger Einwand, der aber so nicht stimmt. Lediglich solche Reisen durch den Raum sind nicht möglich.
Aus unserem derzeitigen technischen Stand herraus kann man das so sehen.
Aber jemand meinte mal, es wird auch niemals mehr als eine millionen Autos auf der Welt geben, schon allein, weils nicht so viele Chauffeure gibt wie dafür benötigt.
Aber abgesehen davon.
Reisen durch den Raum sind möglich:
Als diverse Raumobjekte zum Mond oder gar zum Mars geflogen sind, da haben sie sich bewegt wodurch?
A) Wasser?
D ) Sand?
C) (Welt)raum?
D) Frau Merkel?
Also warten wir mal ab, was noch kommt ^^
(Btw, mir ist bewusst, dass die Lichtmauer physisch nciht durchbrochen werden kann. Aber auch Physikalische Gesetze kann man biegen und umgehen)
Bearbeitet von Galax, 23 November 2013 - 19:01.
"Das Urteil folgt dem Vorurteil."
***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!
#49
Geschrieben 23 November 2013 - 19:48
Viel gelernt hast Du während Deines Studiums offenbar nicht. Ich empfehle Dir ein paar Semester "Geschichte der Naturwissenschaften", das kuriert ganz schnell solche in den letzten Jahrhunderten mehrfach widerlegten Vorurteile.Für mich als Physiker sind Naturgesetze unabänderlich.
#50
Geschrieben 23 November 2013 - 19:52
Ergibt sich so aus der Speziellen Relativitätstheorie, ja. Die ein Spezialfall der Allgemeinen Relativitätstheorie ist.Ein häufiger Einwand, der aber so nicht stimmt. Lediglich solche Reisen durch den Raum sind nicht möglich.
In der Newtonschen Mechanik kann kein Ball eine Mauer durchstoßen, ohne sie an dieser Stelle zu zerstören. Nun ist die Newtonsche Mechanik nur der makroskopische Spezialfall der Quantenmechanik ...
#51
Geschrieben 23 November 2013 - 22:09
Wir sollten nicht vergessen, dass es sich bei Science Fiction eben um Fiction handelt und nicht die Doktorarbeit eines Physikers. Bei Avatar fliegen auch Inseln in der Luft herum. Ist ja auch okay, wenn es für das dortige - vom Autor erfundene - Universum passt. Das muss alles doch gar nicht mit unserer realen Welt übereinstimmen. Wo bleibt denn sonst die Fantasy, Kreativität und nicht zuletzt der Spaß. Wichtig sind doch in einer Geschichte eher die Charaktere und ihre Konflikte und Probleme und nicht die Tatsache, dass es Laserschwerter gar nicht geben kann, da der Laserstrahl eigentlich unendlich lang ist (z.B.). Ich finde es viel erfüllter beim Lesen oder Schreiben, mit Charakteren mitzufiebern oder dass interessante Fragestellungen aufgeworfen werden, über die man noch länger nachdenkt.
Das denke ich mich auch. Und mal ehrlich: Natürlich freuen wir uns alle diebisch, wenn wir einen Fehler in einem Buch entdecken, a la: "Im Weltall rumst und kracht es nicht." Aber: Man kann auch solche Bücher mögen, wenn es eine spannende Geschichte ist und irgendein Detail nicht stimmt ... klar, ich kann in meiner SF-Gruppe damit angeben, dass ich so genial bin, es entdeckt zu haben oder den Autor nach seiner Lesung in Verlegenheit bringen, aber es ändert nicht so viel daran, ob die Handlung funktioniert, sprich, ob ich das Buch gerne lese. Natürlich hat jeder Schwachsinn seine Grenze ... (Gerade in Bezug auf Mutanten kommt mir meist echt das Grauen, was da jemand erklären zu versucht - also dass jemand Strahlung ausgesetzt wird und plötzlich wächst ein drittes Bein usw.) Aber einige meiner Lieblingswerke (auch bei Filmen und Serien) zeigen was, das ja eigentlich nicht sein kann. Beispielsweise Aliens, die Deutsch oder welche Spracheinstellung immer auf der DVD ausgewählt wurde bei Erstkontakt sprechen. Und? - Ich glaube zu wissen, dass sehr viele Menschen verdammt gerne "Raumschiff Enterprise" gesehen haben und immer noch sehen. Und ja, wir lachen auch drüber, dass der Russe mehr Akzent als der Vulkanier/Andorianer/Rigelianer und was es da noch so gibt hat. Ich fühle mich allerdings deswegen nicht zum Boykott berufen.
Zudem muss man ja nicht immer alles erklären. Nehmen wir beispielsweise eine Liebesgeschichte: Die Protagonistin wird von ihrem Schwarm mit einem romantischen Dinner bei Kerzenlicht überrascht. Muss der Autor dann erklären, wie der Wärmetauscher im Kühlschrank funktioniert? - Ich denke nicht. Und so ist es auch mit SF, man muss nicht unbedingt alles wissenschaftlich erläutern, z.B. wie der Raumschiffantrieb funktioniert oder so was in der Art. Die Charaktere finden das normal, den zu nutzen, und damit wirkt es glaubhaft.
Was mich umgekehrt enorm stört, sind "Strebercharaktere". Also Personen, die immer Klassenbeste waren und Summa Cum Laude an der Uni abgeschlossen haben - und auch ja, sie haben alles in Rekordzeit gemacht und noch als Kinder mindestens drei Klassen übersprungen, sodass sie mit 21 als Akademiker auf einem Raumschiff arbeiten können. Ich glaube, dass da mitunter dann auch einfach die Phantasien mit dem Autor durchgehen, wie er selbst gerne wäre. Was ja nicht falsch ist, kein Mensch will was über Durchschnittstypen lesen. Aber gerade in der SF wird da oft extrem in Sachen Genie übertrieben.
#52
Geschrieben 23 November 2013 - 23:32
Die Naturgesetze sind ganz sicher unveränderlich.(...)
Für mich als Physiker sind Naturgesetze unabänderlich.
(...)
Aber unser Wissen darüber ist es nicht !!
(Denn Wissen kann nicht unveränderlich sein, weil es sonst nie zu erweitern wäre.)
Bearbeitet von Kaffee-Charly, 23 November 2013 - 23:39.
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#53
Geschrieben 24 November 2013 - 12:25
Und duch was wären sie möglich, wenn nicht durch den Raum? Wie gesagt, bin Physik-Laie.Ein häufiger Einwand, der aber so nicht stimmt. Lediglich solche Reisen durch den Raum sind nicht möglich.
Wo ist der "Gefällt-mir"-button?Wir sollten nicht vergessen, dass es sich bei Science Fiction eben um Fiction handelt und nicht die Doktorarbeit eines Physikers. Bei Avatar fliegen auch Inseln in der Luft herum. Ist ja auch okay, wenn es für das dortige - vom Autor erfundene - Universum passt. Das muss alles doch gar nicht mit unserer realen Welt übereinstimmen. Wo bleibt denn sonst die Fantasy, Kreativität und nicht zuletzt der Spaß. Wichtig sind doch in einer Geschichte eher die Charaktere und ihre Konflikte und Probleme und nicht die Tatsache, dass es Laserschwerter gar nicht geben kann, da der Laserstrahl eigentlich unendlich lang ist (z.B.). Ich finde es viel erfüllter beim Lesen oder Schreiben, mit Charakteren mitzufiebern oder dass interessante Fragestellungen aufgeworfen werden, über die man noch länger nachdenkt.
Ich habe nichts gegen solche Strebercharaktäre, wenn sie denn genauso krasse negative Eigenschaften habe. Das würde die Figur wieder interessant machen. Wenn sich ein Genie z. B. nicht allein die Schuhe binden kann oder sich sonstwas einbildet. Stichwort Rainmam oder a beautifil mind.Was mich umgekehrt enorm stört, sind "Strebercharaktere". Also Personen, die immer Klassenbeste waren und Summa Cum Laude an der Uni abgeschlossen haben - und auch ja, sie haben alles in Rekordzeit gemacht und noch als Kinder mindestens drei Klassen übersprungen, sodass sie mit 21 als Akademiker auf einem Raumschiff arbeiten können. Ich glaube, dass da mitunter dann auch einfach die Phantasien mit dem Autor durchgehen, wie er selbst gerne wäre. Was ja nicht falsch ist, kein Mensch will was über Durchschnittstypen lesen. Aber gerade in der SF wird da oft extrem in Sachen Genie übertrieben.
Bi-lal kaifa
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#54
Geschrieben 24 November 2013 - 16:33
Lass Dir einfach etwas einfallen! Sternentore z.B. sind ja in der SF recht verbreitet. Anstatt den Raum zwischen zwei Sternen zu durchreisen, nimmt man einfach eine Abkürzung. Oder erfinde einen Mechanismus, der den Raum selbst rekonfiguriert. Oder einen, der den Raum schrumpft (das ist es, was man Warp-Antrieb nennt), oder den Raum eliminiert, oder etwas ganz anderes.Und duch was wären sie möglich, wenn nicht durch den Raum? Wie gesagt, bin Physik-Laie.
Im übrigen, Valerie und Alfred, versteh ich jetzt Euren Einwand nicht. Mir ging es nur darum, dass die Behauptung "aber SF ist immer FTL und FTL ist unmöglich" an sich falsch ist. Sehr viele SF-Autoren sind sich der Relativitätstheorie sehr wohl bewusst, aber sie haben Wege drum herum gesucht. Sternenreisen gehen auch ohne (unmögliche) FTL-Antriebe.
Jacqueline, auch Dein Beispiel mit den "Laserschwertern", gern von der Presse gebracht, ist falsch, denn es gibt in Star Wars keine "Laserschwerter". Die Dinger heißen "Light Saber" oder meinetwegen Lichtschwert, das ist aber nur eine Art Spitzname. Die Funktionsweise wird wie folgt erklärt: Es handelt sich um ein Plasma, das in einem lokalen Kraftfeld eingeschlossen ist.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass das eine wasserdichte Erklärung der Funktionsweise ist, denn natürlich sind derartige "Kraftfelder" nicht bekannt. Aber zumindest widersprechen sie - im Gegensatz zu sogenannten "Laserschwertern" - nicht den offensichtlichen Prinzipien der Physik. Das ist es, was eine "gute" Erklärung leistet.
Halut, Du bist Physiker und kannst nicht aus Deiner Haut. Das verstehe ich gut. Ich kann mir keinen Michael-Bay-Film angucken, ohne eine allergische Reaktion angesichts des gaballten Schwachsinns zu erleiden. Trotzdem glaube ich, dass es durchaus Autoren gibt, die respektable Hard-SF schreiben können, wenn sie sich nur ein wenig anstrengen. Nadine Boos z.B. kann das. (Dass manche das gar nicht wollen, ist eine andere Geschichte.) Und ja, in Wikipedia steht viel Quatsch und manches ist unnötig kompliziert erklärt. Trotzdem bleibe ich dabei, dass man allein mit dem Wissen darin SF konstruieren kann, die auch einen Physiker nicht direkt umbringt.
Beide von Dir geschilderten Extrembeispiele von SF (über- und untereklärte) können ein Problem sein. Übererklärungen sind langweilig. Paradebeispiel für mich ist hier "Der Schwarm", obwohl viele Leute das Buch genaus dafür lieben. Untererklärung ist doof, wenn sie mich aus der Geschichte wirft. Ist ja toll, wenn sich Leute von A nach B zaubern können, aber wenn mir das nicht zumindest andeutungsweise plausibel gemacht wird, nehme ich dem Autor den ganzen Weltenbau nicht ab, und schon ist das Buch nicht mal mehr Fantasy (den gute Fantasy kann mehr), sondern nur unlogischer Schwachsinn. Mag sein, dass andere das anders empfinden, aber die können sich ja gern Transformers 1-15 auf DVD ansehen.Zudem muss man ja nicht immer alles erklären. Nehmen wir beispielsweise eine Liebesgeschichte: Die Protagonistin wird von ihrem Schwarm mit einem romantischen Dinner bei Kerzenlicht überrascht. Muss der Autor dann erklären, wie der Wärmetauscher im Kühlschrank funktioniert? - Ich denke nicht. Und so ist es auch mit SF, man muss nicht unbedingt alles wissenschaftlich erläutern, z.B. wie der Raumschiffantrieb funktioniert oder so was in der Art. Die Charaktere finden das normal, den zu nutzen, und damit wirkt es glaubhaft.
#55
Geschrieben 24 November 2013 - 23:15
#56
Geschrieben 25 November 2013 - 08:05
Das isses!Die zweite Frage ist die Konsistenz. Warum nicht ein Universum erfinden, in dem es FTL, Beamen und problemlose Materie-Massen Umwandlung gibt? Ich meine nur, dass Star Trek damit inkonsequent umgegangen ist, während Banks Culture Geschichten ihre eigenen phantastischen Prämissen ernst nehmen. Vielleicht liegt auch hier die Crux der Unter- und Übererklärung: Ich will mich in dem fiktiven Universum einigermaßen zu Hause fühlen. Wenn ich nicht verstehe, was abgeht tue ich das nicht, wenn mir dabei ein 10-Seiten Infodump über den Weg läuft muss ich neugierig sein, und wenn ich merke das das Universum in sich widersprüchlich ist oder das irgendein Widerspruch mit Technobabbel wegerklärt wird, bin ich raus.
#57
Geschrieben 25 November 2013 - 08:50
"Das Urteil folgt dem Vorurteil."
***
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#58
Geschrieben 25 November 2013 - 09:31
Oh, meine Bemerkung richtete sich lediglich auf den von mir vermuteten/hineininterpretierten Absolutheitsanspruch "die Physik steht fest, und was nicht dazu passt, taugt nichts". Das muss man m.E. etwas großzügiger sehen (was ich tue).Im übrigen, Valerie und Alfred, versteh ich jetzt Euren Einwand nicht. Mir ging es nur darum, dass die Behauptung "aber SF ist immer FTL und FTL ist unmöglich" an sich falsch ist. Sehr viele SF-Autoren sind sich der Relativitätstheorie sehr wohl bewusst, aber sie haben Wege drum herum gesucht. Sternenreisen gehen auch ohne (unmögliche) FTL-Antriebe.
#59
Geschrieben 25 November 2013 - 10:13
ich empfehle: leg dir ein blog zu, schreib ne 'rezession', achte dabei besonders auf 'Logig' und poste es dort.Schon schade, dass in einem Thread, der sich um Kritik und den Gedanken an die selbige als solches dreht, jene nicht erwünscht ist, sobald jemand, wenn auch unebdacht, direkt betroffen ist.
Aber mit Kritik sollte man umgehen können. In wie weit sie berechtigt ist, war schon immer subjektiv.
Entweder man setzt sich damit auseinander und lernt daraus, oder man lässt es. Ich selbst favorisiere erstes und lege dies auch jedem nahe.
Und jetzt zurück zum Thema ...
† In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
#60
Geschrieben 25 November 2013 - 10:25
Und jetzt zurück zum Thema ...
Bereits passiert und seit 8 Tagen am laufen ...
"Das Urteil folgt dem Vorurteil."
***
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