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Ist guter Journalismus noch möglich?


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324 Antworten in diesem Thema

#61 MoiN

MoiN

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Geschrieben 13 Oktober 2016 - 08:37

Leider gewinnt der USA-Wahlkampf zunehmend hyterische Züge. Ist die Angst vor Trump wirklich so groß? Oder sind die Medien in den USA nur Handlanger politischer Parteien geworden. Die gleichen Medien, die sich immer selbst für ihre "Unparteilichkeit" rühmen.

 

Da melden sich aktuell nun einige Frauen, die Trump sexuelle Übergriffe vorwerfen. Wohlgemerkt, es sind nur Anschuldigungen. Es gibt keine Beweise. Dennoch werden sie in den USA - einem Rechtsstaat - bereits als bare Münze gehandelt. Als ob es bewiesen wäre.

 

Auch in deutschen Landen überschlagen sich die Kommentare in den Medien mit dem gleichen Tenor. Selbst im etwas seriöseren "Zeit-Magazin" scheint man, was Trump angeht, mittlerweile alles ohne Recherche oder Kritik zu glauben, was aus den USA herüberschallt.

 

Ist es vielleicht in den Medien momentan "in", unisono auf dem Kandidaten der Republikaner herumzutrampeln? Hat man vergessen, daß in einem Rechtsstatt die Schuldfrage erst ein Gericht klären müßte?  Offenbar.

 

Auch tagesschau.de, der selbsterklärte Qualitätsnachrichtenkanal der ARD, macht da keine Ausnahme. Man plappert nur nach, was andernorts ohnehin schon millionenfach nachzulesen ist. Meinungsvielfalt, wo ist sie geblieben?

 

Von "Qualitätsjournalismus" kann man in diesen Fällen nicht mehr reden. Und wenn es ihn vielleicht doch gibt, dann ist er wohl so gut versteckt im Internet, daß Google ihn nicht findet.

 

Das alles hinterläßt ein sehr ungutes Gefühl.


Bearbeitet von MoiN, 13 Oktober 2016 - 08:38.

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#62 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 13 Oktober 2016 - 09:54

Nunja, wenn jemand sagt dass er Frauen an die Brüste und zwischen die Beine grabscht, dann kann es natürlich passieren, dass genau diese Frauen sich melden. Ich sehe das Problem nicht. Da kann doch die Presse nicht für. Würde sie das nicht melden, dass da 2 - nein, halt 3 - Frauen Trumps Verhalten bestätigen, hieße es, die Presse würde es unter den Teppich kehren wollen.



#63 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 13 Oktober 2016 - 10:18

Diese ganze Medienschelte hat ja immer was sehr wohlfeiles. Zuerst wird kritisiert, dass DIE Medien Trump zu viel Platz einräumen und er nur deswegen so erfolgreich war, jetzt wird kritisiert, dass sie Vorwürfen nachgehen. Ohnehin ist diese Verallgemeinerung ohnehin unsinnig. Wer Müll liest, wird eben mit Müll-Informationen versorgt. Die Medien liefern das, was das Publikum will.

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#64 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 13 Oktober 2016 - 12:11

Ist es vielleicht in den Medien momentan "in", unisono auf dem Kandidaten der Republikaner herumzutrampeln? Hat man vergessen, daß in einem Rechtsstatt die Schuldfrage erst ein Gericht klären müßte?  Offenbar.

 :

Von "Qualitätsjournalismus" kann man in diesen Fällen nicht mehr reden. Und wenn es ihn vielleicht doch gibt, dann ist er wohl so gut versteckt im Internet, daß Google ihn nicht findet.

Tja, das zeigt dann das Problem mit dem "schnellen Informieren", dass uns ein großer Teil des WWW & Social Media, zusammen mit "Googeln", vortäuscht. Ich höre jeden Morgen seit mehreren Jahren US-Radio (www.nprberlin.de), kaufe häufig TIME & ECONOMIST, habe RSS-Feeds auf dem Smartphone zur NYTimes und TIME und div. dt. Zeitungen. Nimmt man sich etwas mehr Zeit, und verfolgt Trump & Co. seit den Primaries, wird eins glasklar: Trump kippt auf besonders unfeine Art einen Schwall von Lügen aus, die ihn schon doppelt & dreifach als Quatschkandidat geoutet haben. Faktisch ist also Trump bei weitem der schlechtere Kandidat, und gehört m.E. alleine für seine mafiöseren Anwandlungen (einen Attorney General schmieren, Geschäftspartner betrügen & dabei kassieren, seine "university" und o so karitative "foundation") von einer Kandidatur ausgeschlossen. Dass er es nicht wurde ist m.E. v.a. ein  Zeichen wie verzweifelt schlecht es der GOP geht, die sowas zulässt.

 

Alleine wie der Stand von TIME, eines eher konservativen alt-ehrwürdigen Magazins, sich über die Monate gegen Trump entwickelt hat, ist bemerkenswert.

 

Die aktuelle Sache mit Trumps "rape culture" ist schlimm genug an sich, aber wird jetzt thematisiert, weil sie Frauen und uninformiertere Wähler umstimmen könnte. Informiertere können sich einfach nicht mehr hinter Trump stellen, schon seit langem. Und nichts Anderes haben das Gros der seriöseren US-Medien schon seit vielen Wochen deutlich verlautbart. Insofern ist es m.E. legitim, dass dt. Medien sich das da abschauen.

 

P.S. (1 hour later edit): Entschuldigt bitte den arroganten Ton dieses Posts. Jedenfalls haben sich einige Medien in den USA & im Westen ausführlich mit den kandidierenden Personen befasst. Ob das Twitterverse und US-News-Kanäle/Radio-Talkshows sich ähnlich gut informieren, bevor sie Laut geben, steht auf einem anderen Blatt.


Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 13 Oktober 2016 - 15:29.

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Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

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Junge: Ich habe einen! -...

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(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#65 Elena

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Geschrieben 13 Oktober 2016 - 15:10

Interessante Sache, mal was von den ausländischen Medien zu lesen. Du musst viel Zeit haben, so viele Zeitungen zu lesen. :wink2:


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#66 Sierra

Sierra

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Geschrieben 13 Oktober 2016 - 19:08

Interessant ist, wie Trump die kritische Berichterstattung dabei auch zupass kommt, um sich als Medienopfer (vgl. eines seiner Twitter-Lamentos dazu) zu stilisieren. Eine Strategie, die er ja schon seit den Vorwahlen praktiziert. Gleichzeitig bastelt er ja seit einigen Tagen angesichts der  wachsenden Kritik der Republikaner, also der Leute, die ihn selbst aufgestellt haben, an seiner "Dolchstoßlegende" (z.B. gegen Paul Ryan und sogar das Republikaner-Urgestein John McCain). Die Frage ist nur, ob diese Selbststilisierung als unabhängiger Freigeist ("I can now fight for America the way I want to") reichen wird. Ich habe da auch meine Zweifel - die Vorwürfe und die Dinge, die er ja bereits eingestanden hat, wiegen vermutlich zu schwer.


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#67 MoiN

MoiN

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Geschrieben 11 November 2016 - 19:29

Irgend etwas falsch gemacht?

 

US-Medien üben massive Selbstkritik: Blick für Wut und Frustration im Land verloren

 

 

"Der Sieg von Hillary Clinton war für die meisten US-Medien ein Selbstläufer. Nachdem es anders kam, debattieren die Medien darüber, was falsch gelaufen ist. Und kommen zu erstaunlichen Erkenntnissen."

 

 

Ein paar weitere Zitate von dort:

 

"„Sie [die Journalisten] haben aufgehört, Journalisten zu sein, und wurden stattdessen Cheerleader.“ So fasste Joe Scarborough, ehemals Mitglied im Repräsentantenhaus und heute Anchorman eines politischen Morgenmagazins auf MSNBC, eine Debatte zusammen, die seit dem Sieg von Donald Trump  die amerikanischen Medien beschäftigt"

 

"... es gebe nur eine Lehre aus der aktuellen Situation: Journalisten müssten „wieder mehr raus auf die Straße, ins Land und mit den verschiedensten Menschen sprechen. Mit anderen Menschen, als denen, mit denen wir bislang geredet haben, vor allem, wenn man seinen Sitz in New York City hat.“"


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#68 Dyrnberg

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Geschrieben 11 November 2016 - 20:16

"... es gebe nur eine Lehre aus der aktuellen Situation: Journalisten müssten „wieder mehr raus auf die Straße, ins Land und mit den verschiedensten Menschen sprechen. Mit anderen Menschen, als denen, mit denen wir bislang geredet haben, vor allem, wenn man seinen Sitz in New York City hat.“"

 

Ich weiß nicht recht. Solche Reportagen gab und gibt es mit Blick auf deutsche Medien tagtäglich in Fülle und sie sorgen nicht dafür, dass potentielle Trump-Wähler sich mehr wertgeschätzt fühlen. Oft genug ist die Reaktion von "den Menschen da draußen im Land" eher: "Ach, jetzt kommt der arrogante Schnösel von Journalist und will wissen, was ich denke."

 

 

 



#69 simifilm

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Geschrieben 11 November 2016 - 20:24

Ich weiß nicht recht. Solche Reportagen gab und gibt es mit Blick auf deutsche Medien tagtäglich in Fülle und sie sorgen nicht dafür, dass potentielle Trump-Wähler sich mehr wertgeschätzt fühlen. Oft genug ist die Reaktion von "den Menschen da draußen im Land" eher: "Ach, jetzt kommt der arrogante Schnösel von Journalist und will wissen, was ich denke."

 

Yep. Dass sich die US-Medien zu wenig mit Trump und seinen Wählern beschäftigt hat, kann man nun wirklich schlecht behaupten.

 

Ich finde es bezeichnend, dass jeder abwechselnd auf die Medien einprügelt. Mal lautet der Vorwurf von linker Seite, die Medien würden Trump viel zu sehr eine Plattform bieten und zu wenig scharf mit ihm ins Gericht gehen, dann schimpft Trump, dass alle Medien einseitig gegen ihn seien, und zum Schluss lesen wir dann, dass die traditionellen Meinungsmedien ohnehin irrelevant geworden seien, weil heute alles über Facebook und Twitter läuft. Wenn alle gleichzeitig auf die Medien einprügeln, deutet das für mich eher darauf hin, dass diese ihren Job gar nicht so schlecht machen.


Bearbeitet von simifilm, 11 November 2016 - 20:25.

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#70 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 11 November 2016 - 20:31

Es läuft ja nicht nur über FB und Twitter. Zum einen gibt es ausreichend rechte Seiten, auf denen einseitig informiert wird. Und wenn man sich die Kommentarspalten der "Mainstreammedien" ansieht, dann werden die Tag für Tag von denen geflutet, die diese nicht lesen.

 

Ich sprach das weiter oben an, dass ich das nicht in meinen Kopf rein kriege. Und ich denke, das ist das Entscheidende. Rechte Gruppen widersprechen sich sehr oft in ein und dem selben Satz, ohne dass sie ein Komma setzen müssen. Das möchten "die Linken" verstehen, weil die Etablierten es gewohnt sind, eine Sache zu diskutieren und ein Ergebnis, einen Kompromiss zu finden.

 

Ich für meinen Teil bin da "geheilt". Das geht nicht. Denn ich habe zu oft die Reihenfolge in Kommentarspalten mit verfolgt. Erst ging es gegen Flüchtlinge. Dann gegen Ausländer. Dann gegen Moslems. Dann gegen Wessis, die bitte zurück gehen sollen (außer Bernd & Co. natürlich); es fehlen nur noch die Juden und die Behinderten, und das ist ganz sicher nur noch eine Frage der Zeit.

 

Die anderen sind nicht das Problem. Man selbst ist das Problem, ich habe da sehr oft den Eindruck, dass zumindest bei den Mitläufern ein Mix aus Selbstzweifeln, Hass auf sich selbst und vieles andere dabei ist.



#71 Ming der Grausame

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Geschrieben 11 November 2016 - 20:47

Ich finde es bezeichnend, dass jeder abwechselnd auf die Medien einprügelt.

Zugleich müssen sich nun Facebook und Twitter vorhalten lassen, mit ihrer "Filterblase", bei der die Algorithmen den Nutzern Nachrichten auftischen, die zu ihren Ansichten passen, den Wahlsieg von Trump erst möglich gemacht zu haben. Außerdem habe Facebook zu wenig gegen die Ausbreitung eindeutig falscher Nachrichten unternommen. "Solange etwas in sozialen Medien ist, fangen die Menschen an, daran zu glauben", betonte Präsident Barack Obama. Auf dem Web Summit in Lissabon fasste er Internet-Investor Dave McClure die Kritik in harschere Worte. "Wir als Tech-Branche stellen die Kommunikations-Plattformen für den Rest dieses verschissenen Landes - und wir lassen zu, dass solche Scheiße passiert", brüllte er zu Applaus in den Saal, bevor er Trump ein "Arschloch" nannte.


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#72 MoiN

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Geschrieben 13 November 2016 - 19:08

Medien bestimmen die Weltsicht

 

ZITAT:

 

"Journalisten selbst sehen sich gern in einer Wächterrolle, die sie unabhängig, objektiv und nur der Wahrheit verpflichtet ausfüllen. Bei näherem Hinsehen bekommt das hehre Bild freilich Kratzer. So förderte eine repräsentative Befragung von Journalisten nach ihren politischen Vorlieben Eindeutiges zu Tage: Rund 35 Prozent der Medienmacher sympathisieren mit den Grünen, 25 Prozent favorisieren der SPD. Der Union sahen sich dagegen gerade mal 7,6 Prozent verbunden. Nun haben sicher auch Journalisten das Recht auf eine eigene Meinung. Aber es wäre naiv zu glauben, dass sich ihre Vorlieben und Abneigungen nicht in der täglichen Arbeit spiegeln und auswirken würden."

 

QUELLE: focus.de


Bearbeitet von MoiN, 13 November 2016 - 19:21.

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#73 Elena

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Geschrieben 13 November 2016 - 22:04

Also, dass man seine eigene Meinung nicht einfach bei der Arbeit ad acta legen kann, war mir ja immer klar. Aber solche Beeinflussungen wie das Herunterspielen von Fakten, die einem nicht in den Kram passen, das nenne ich ganz klar Lügen.

 

Und die sogenannte Political Correctness in bezug auf Neger/Mohr, Gott/Göttin, Jesus als Kind anstatt Sohn, obwohl es eindeutig ein männlicher Vorname ist, sorry, das ist nun wirklich Wahnsinn!

 

Und stimmt, es gibt mehr Stämme als nur Sinti und Roma, das sind nur die beiden bekanntesten.

 

Und das Inkaufnehmen von gesundheitlichen Schäden, weil Bio-Eier eben auch schadstoffbelastet sind, oder von Todesfolgen, weil Solaranlagen häufig Brände auslösen, rückt für mich schon in die Nähe von Körperverletzung bzw. Totschlag!

 

Bibel in "gerechter" Sprache! Dazu fällt mir ja schon mal gar nichts ein.


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#74 lapismont

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Geschrieben 14 November 2016 - 07:30

Also, dass man seine eigene Meinung nicht einfach bei der Arbeit ad acta legen kann, war mir ja immer klar. Aber solche Beeinflussungen wie das Herunterspielen von Fakten, die einem nicht in den Kram passen, das nenne ich ganz klar Lügen.

 

Und die sogenannte Political Correctness in bezug auf Neger/Mohr, Gott/Göttin, Jesus als Kind anstatt Sohn, obwohl es eindeutig ein männlicher Vorname ist, sorry, das ist nun wirklich Wahnsinn!

 

Und stimmt, es gibt mehr Stämme als nur Sinti und Roma, das sind nur die beiden bekanntesten.

 

Und das Inkaufnehmen von gesundheitlichen Schäden, weil Bio-Eier eben auch schadstoffbelastet sind, oder von Todesfolgen, weil Solaranlagen häufig Brände auslösen, rückt für mich schon in die Nähe von Körperverletzung bzw. Totschlag!

 

Bibel in "gerechter" Sprache! Dazu fällt mir ja schon mal gar nichts ein.

Jetzt wirfst Du aber eine ganze Menge Themen durcheinander. Was die Christen mit ihren Texten machen, sollen die ruhig unter sich ausmachen, letztlich ist es deren Sache, woran sie glauben.

Das hat aber nichts gendergerechter Sprache an sich zu tun. Oder mit der Qualität von Journalismus.

 

Ob man auf Negerkuss, Zigeunersoße oder Arzt statt Ärztin besteht, muss jeder für sich selbst entscheiden und diese Entscheidung dann auch verantworten. Aber ich mag es persönlich gar nicht, wenn man mich annmacht, nur weil ich darauf achte. 

 

Auch bei den Medien, die man zur Information oder zur Meinungsbildung nutzt, folgt man ganz eigenen Entscheidungen. Ich werde mir auch dann nicht die Bild angucken, wenn ich darüber erfahren könnte, wie bestimmte Leute denken. Und wenn ich merke, dass eine mir bisher nützliche Quelle seine politische Ausrichtung ändert, wechsle ich eben. Klar bin ich vielleicht sauer, aber es den Schreibenden anzulasten, fände ich unfair. Ich hab ja das Problem, nicht sie.


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#75 Naut

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Geschrieben 14 November 2016 - 07:57

Elena paraphrasiert bloß die wirre Argumentation des Focus-Artikels. Wie immer gilt auch, hier, dass sich der Leser fragen sollte, welchem Lager denn der jeweilige Verfasser zuzuordnen sei. Es mag sein, dass "23% der Journalisten" mit der SPD sympathisieren (wie auch immer diese Zahlen zustande kommen), aber für den Focus gilt das sicher nicht. ;)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#76 Amtranik

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Geschrieben 14 November 2016 - 08:04

Elena paraphrasiert bloß die wirre Argumentation des Focus-Artikels. Wie immer gilt auch, hier, dass sich der Leser fragen sollte, welchem Lager denn der jeweilige Verfasser zuzuordnen sei. Es mag sein, dass "23% der Journalisten" mit der SPD sympathisieren (wie auch immer diese Zahlen zustande kommen), aber für den Focus gilt das sicher nicht. ;)

 

Vielleicht liegt es ja nur an mir persönlich. Aber mein Eindruck ist ganz klar das ich heute viel eher zuordnen kann, beinahe springt es einen schon in den Zeilen diverser Medien an, welchem politischen Lager der Verfasser nahe steht. Früher ist mir das nie so deutlich aufgefallen. Kann wie gesagt an mir persönlich liegen, ich glaube es aber nicht.



#77 Naut

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Geschrieben 14 November 2016 - 08:17

Vielleicht liegt es ja nur an mir persönlich. Aber mein Eindruck ist ganz klar das ich heute viel eher zuordnen kann, beinahe springt es einen schon in den Zeilen diverser Medien an, welchem politischen Lager der Verfasser nahe steht. Früher ist mir das nie so deutlich aufgefallen. Kann wie gesagt an mir persönlich liegen, ich glaube es aber nicht.

Vielleicht hast Du Dich da weiterentwickelt. (Mir geht es sicher so.) Medienkompetenz ist ja eine wünschenswerte Fähigkeit. Trotzdem gab es diese Zuordnung doch auch schon früher: In den 1980ern gab es sicher wenig Zweifel, wem die "Bild" oder "Der Stern" zugeneigt waren.
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#78 simifilm

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Geschrieben 14 November 2016 - 08:42

Vielleicht hast Du Dich da weiterentwickelt. (Mir geht es sicher so.) Medienkompetenz ist ja eine wünschenswerte Fähigkeit. Trotzdem gab es diese Zuordnung doch auch schon früher: In den 1980ern gab es sicher wenig Zweifel, wem die "Bild" oder "Der Stern" zugeneigt waren.

 

Kommt auch sehr darauf an, was man unter "früher" versteht. Es gab mal eine Zeit, da war ein nicht geringer Teil der verfügbaren Zeitungen erklärtermassen Parteipresse.

 

Ich sehe grundsätzlich auch kein Problem darin, wenn in einem Text die politische Position des Autors sichtbar wird. Ähnlich wie bei Rezensionen habe ich es lieber, wenn ich weiss, wo dieser steht. Dass der Autor selbst eine Meinung zum Thema hat, darf aber nicht bedeuten, dass er journalistische Standards ignoriert und eine Geschichte so lange verdreht, bis sie ihm passt. 


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#79 lapismont

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Geschrieben 14 November 2016 - 08:49

Und unabhängig davon, ob und in welchem Umfang über die Leute vom Lande berichtet wird, muss das dan auch noch jemand lesen und Konsequenzen daraus ziehen.


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#80 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 14 November 2016 - 17:52

Habe just ein passendes Zitat von Jonas Jonasson zur Hand (Mörder Anders, S. 110 oben): "Ein verängstigtes Volk ist ein Volk, das Zeitungen kauft"


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#81 MoiN

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Geschrieben 16 November 2016 - 11:24

Das Internet wird von knackigen Überschriften beherrscht. Häufig ist es das einizige, was Leser von dem jeweiligen Artikel zur Kenntnis nehmen. Und gründen ihr Weltverständnis nicht selten nur noch allein auf diese "Informationsschnipsel".

 

Das passiert, wenn ich nur noch Überschriften lese

 

"Überschriften sind die Push-up-BHs im Journalismus. Aber was passiert mit uns, wenn uns Schlagzeilen dauerstimulieren? Alles über niedrige Instinkte - und wie sie unseren Medienkonsum lenken."

 

Erstaunlich, aber doch nicht wirklich überraschend:

 

"59 Prozent aller auf Twitter geteilten Artikel werden nie gelesen. Von keinem einzigen Menschen, nicht einmal von jenen, die sie geteilt haben. Es kann also durchaus sein, dass einem auf Twitter ein Text empfohlen wird, dessen Überschrift „Bessere Orgasmen durch †šPokémon Go†˜“ verspricht, in dem aber bloß steht, dass Elvis Presley wieder einmal gesichtet wurde, und niemandem würde es auffallen."

 

Aber es war nicht immer so:

 

"Früher brüllten Schlagzeilen noch nicht

Es war einmal anders. In großzügigeren Zeiten, in denen Journalisten noch einen Vertrauensvorschuss bekamen, konnten sie bieder daherkommen und wurden dennoch wahrgenommen, zumindest angelesen. [...] Das ist unwiderruflich vorbei. Jetzt muss auch der Aufklärer hinausbrüllen, was er zu sagen hat, weil er sonst unerhört bleibt. Journalistische Texte erreichen die Menschen ja zunehmend seltener in gedruckten Zeitungen, sondern in den sozialen Netzwerken, wo sie mit Katzenvideos, Strandfotos und Volksverhetzung konkurrieren."

 

Quelle: welt.de

 


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#82 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 16 November 2016 - 13:54

"Ein verängstigtes Volk ist ein Volk, das Zeitungen kauft"

Ich kenne den Kontext jetzt nicht, finde aber diesen Spruch ausnehmend zynisch & machohaft. Ich lese ständig Zeitungen/Magazine & bin i.d.R. wenig verängstigt.


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Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

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#83 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 17 November 2016 - 11:20

Mir hat der Spruch ausnehmend gut gefallen! Aber das macht ja nichts... Wie du (hoffentlich) weißt, bin ich weder zynisch noch verängstigt. Allerdings mache ich mir wenig aus Zeitungen und tue mir Nachrichten höchstens einmal pro Tag an: Zeitmangel! Wir pflegen hier eine sehr lebendige Nachbarschaft und ich ziehe nun einmal die langen Texte vor.


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#84 Ming der Grausame

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Geschrieben 24 November 2016 - 17:22

Unseriöse Berichterstattung und Dünkel: ARD-aktuell verschweigt al-Qaida in Aleppo
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#85 MoiN

MoiN

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Geschrieben 27 November 2016 - 13:47

Das passiert, wenn ich nur noch Überschriften lese

 

 

Aktuell kann man das gut verfolgen. Hier ein paar Beispiele, wenn man nach "Trump Neuauszählung" googelt, und zwar fast immer auf der ersten Seite (Offenbar scheint Google emotionalisierende Titel zu bevorzugen)

 

 

Neuauszählung Stimmzetteln Wisconsin: Donald Trump platzt der Kragen (N24) US-Wahl: Trump empört über "aberwitzige" Neuauszählung - (Die Zeit) Donald Trump spottet über Neuauszählung  (FAZ) "Lächerliche Neuauszählung" in USA: Trump schimpft über  (N-tv.de) Donald Trump ist wütend über Neuauszählung: "Schwindel!" (STERN) US-Wahlergebnis: Donald Trump flachst über Neuauszählung (Handelsblatt) "Schwindel": Trump wettert gegen mögliche Neuauszählung (www.kleinezeitung.at)

 

 

 

Das könnte man, ohne Übertreibung, einfach "BILD-Stil" nennen. :D

 

(Es gibt natürlich auch sachlichere Überschriften)


Bearbeitet von MoiN, 27 November 2016 - 13:48.

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#86 Elena

Elena

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Geschrieben 27 November 2016 - 22:01

 

Das ist mehr als unseriös. Das geht für mich in Richtung bewusste Täuschung wegen Verschweigens wichtiger Fakten.


Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören.

Dalai Lama


#87 MoiN

MoiN

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Geschrieben 28 November 2016 - 10:02

(Es gibt natürlich auch sachlichere Überschriften)

 

tagesschau.de z.B. gibt sich (erwartungsgemäß) seriöser, indem es die obigen emotionalisierenden Schreititel vermeidet.

 

Gerade aktuell:

 

Trump spricht von "illegalen Stimmen" Der gewählte Präsident beklagt Wahlbetrug (tageschau.de)


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#88 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 28 November 2016 - 10:07

Mich sprechen solche sachlichen Überschriften mehr an als die tägliche Flut an clickbait.



#89 Selma die Sterbliche

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    Nautilia sempervirens

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Geschrieben 28 November 2016 - 17:05

Kaum jemand gibt zu, sie zu lesen - und doch verkauft sie sich milliarden-mal. Die Bild-Zeitung ist schon ein spezielles Phänomen (wie sangen letztens "Die Toten Hosen" (o.ä., keine Ahnung) "... denn sie besteht, wer wüsste das nicht, aus Hass, Neid, Titten und dem Wetterbericht ..." Und was sich verkauft, macht eben Schule. Leider.


Nieder mit den Gleichmachern. Sie wollen uns durch Langeweile mürbe kriegen. Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 


#90 MoiN

MoiN

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Geschrieben 04 Dezember 2016 - 13:06

Umfragen werden ja in den Medien (und natürlich bei Politikern) gerne verwendet, um gewisse Trends zu belegen.

 

Verschwiegen wird dabei aber immer, das die Prozentzahlen relativ große Fehlerbreiten haben. Das interessiert aber nicht weiter, wenn Zuwächse von 1 bis 2 Prozent bereits als Erfolge deklariert werden, obwohl diese vom statistischen Fehler eigentlich überdeckt werden.

 

Diese Fehlerquoten werden z.B. beim DTrend verschämt auf der letzten Videotextseite angegeben (bitte selber mal nachschauen).

 

Interessant der folgende Artikel: Die Sonntagslüge

 

Bei der Wahl in Amerika wurde schon zeitig auf die Problematik hingewiesen:

 

Wahl in Amerika -  Wer sich auf Umfragen verlässt, ist verlassen

 

"Im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf schmücken sich beide Kandidaten gerne mit ihren Umfragewerten. Dabei haben sie so gut wie keine Aussagekraft, was den Ausgang der Wahl angeht †” und eigentlich einen ganz anderen Zweck."

 

Das gilt natürlich nicht nur für die US-Wahl.

 

Aktuell bei der Präsidentenwahl in Österreich kann man auf die Frage, wer vorne liegt, eigentlich nur sagen (wenn man ehrlich ist): beide. :D

 

"Seit September lag FPÖ-Kandidat Norbert Hofer in Führung - wenn auch nur mit maximal zwei Prozentpunkten. In einer Gallup-Umfrage für die Zeitung „Österreich“ vom 17. November lag Hofer mit 52 Prozent vor van der Bellen (48 Prozent). Aber schon in einer Umfrage vom folgenden Tag (von Unique Research im Auftrag des Senders „ATV“ und der Zeitung „Heute“) führte van der Bellen mit 51 Prozent vor Hofer (mit 49 Prozent). Wie Meinungsforschungsinstitute betonen, gibt es bei allen Erhebungen eine Schwankungsbreite von drei Prozentpunkten. Das erschwert eine Prognose für den Ausgang der Wahl. Seriös kann man aktuell nur abschätzen, dass es am heute wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Hofburg gibt."

 

QUELLE: https://www.merkur.d...zr-6988968.html

 

(Zumindest ein Beispiel für Journalismus der besseren Art.)


Bearbeitet von MoiN, 04 Dezember 2016 - 13:18.

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