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Hopepunk †¦ †¦ WHAT?!


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48 Antworten in diesem Thema

#1 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 11 August 2019 - 09:49

Da schreibt ein Thorsten Ernst an den SFCD-Vorstand:

ich arbeite als selbstständiger Autor für verschiedene TV-Magazine (Arte, 3sat) und bin auf der Suche nach deutschsprachigen Sci-Fi-Autoren, die sich dem neu betitelten Genre des Hopepunk zugehörig fühlen, bzw. Autoren, die dieses Label ablehnen. Könnt ihr mir helfen? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Ich antworte:

Hopepunk als Genre (von was?) ist mir noch nicht untergekommen. Ich weiß auch nicht, was das bedeuten soll. Die meisten Internetlinks, die man via Google bekommt, sind englisch. Es gibt einen deutschen Link, vollgeknallt mit thematisch unpassenden Fotos (die Tussi sieht nicht "hope" aus) und einer ziemlichen Salbaderei, die mich einmal mehr überlegen lässt, ob es unbedingt nötig ist, an jeden Mist Punk dranzuhängen (Mistpunk?). Irgendwann wirkt das doch nicht mehr. Egal. Ich fürchte, in Deutschland ist das "Genre" noch nicht angekommen. Jedenfalls fällt mir dazu spontan nichts ein - und es sieht so aus, als ob meine Vorstandskollegen dazu auch noch nichts zu sagen hatten, oder? Ich werde mal in unserem SFCD-Forum (www.sfcdforum.de) einen Thread eröffnen und rumfragen, wie es aussieht.

Und unter http://www.scifinet....ndpost&p=383855 finde ich den Vergleich Grimdark/Hopepunk erwähnt, den ich auf diesem einen deutschen Link auch gefunden habe (das war übrigens hier: https://iloveyou-mag...icles/hopepunk). Und jetzt? Was soll das? Also: WHAT?! My.

Bearbeitet von My., 11 August 2019 - 09:49.


#2 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 11 August 2019 - 10:47

Noch nie von gehört. Punk mit Utopie-Charakter? Der Pumuckl war soetwas, oder?


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#3 ThK

ThK

    Illuminaut

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Geschrieben 11 August 2019 - 11:02

Meiner Erfahrung nach gibt es zu SF Veranstaltungen grundsätzlich sowieso nur eine Berichterstattung, wenn jemand Kostümchen trägt. Meine Idee: Wir organisieren sechs oder sieben Leuten Marienkäferkostüme und behaupten dann, wir wären Hopepunks. Deswegen haben die Kostüme ja auch Punk(te).



#4 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 11 August 2019 - 11:21

Und ich dachte, das sei eine Anspielung auf die kleinen grünen Männchen vom Mars.

(weil: grün ist die Farbe der Hoffnung...und Hoffnung auf englisch ist 'Hope'...klar?)

 

erklärt

Ralf

seine Witze

 

PS: Tatsächlich dachte ich zunächst, das sei in Gedenken an Hope Schwagenscheidt ins Leben gerufen worden. So kann man sich irren!


Bearbeitet von ShockWaveRider, 11 August 2019 - 11:24.

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#5 Dyrnberg

Dyrnberg

    Giganaut

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Geschrieben 11 August 2019 - 11:30

Das sind Romane rund um die berühmteste Fußballtorfrau der Welt, richtig? Deren Leben ist ja eher Punk.



#6 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 11 August 2019 - 11:36

Das sind Romane rund um die berühmteste Fußballtorfrau der Welt, richtig? Deren Leben ist ja eher Punk.

hä?

 

fragt sich

Peter

der von Fußball keine Ahnung hat


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der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#7 ShockWaveRider

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    verwarnter Querulant

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Geschrieben 11 August 2019 - 13:04

hä?

 

fragt sich

Peter

der von Fußball keine Ahnung hat

 

Gemeint ist die frühere US-Torhüterin Hope Solo.

 

@Dyrnberg: Das kommt davon, wenn man seine Witze nicht erklärt!

 

Gruß

Ralf,

Erklär-Bär


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#8 Naut

Naut

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Geschrieben 11 August 2019 - 13:09

Ich kenne nur Han Solo.
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#9 Peter-in-Space

Peter-in-Space

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Geschrieben 11 August 2019 - 13:27

Ich kenne nur Han Solo.

Und wer bitte ist ... ach so! Der Co-Pilot von Chewbacca natürlich.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#10 Jordan

Jordan

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Geschrieben 11 August 2019 - 15:42

Immerhin gibt es beim diesjährigen Worldcon in Dublin am 15. August um 20.00 Uhr den Programmpunkt "Introduction to hopepunk" mit Jo Walton, Alexandra Rowland, und Lettie Prell.

 

Die Panelbeschreibung lautet wie folgt: "Alexandra Rowland coined the term †˜hopepunk†™ in a Tumblr post in 2017, saying that: †˜†¦the opposite of Grimdark is Hopepunk†™. Our panel will discuss what the term means and how hopepunk intersects with other speculative sub-genres such as grimdark, noblebright, and solarpunk, as well as offering reading recommendations."

 

Auf der HP von Cora Buhlert (im englischsprachigen Fandom aktive Autorin) findet sich zum Thema auch einiges: http://corabuhlert.c...opepunk-debate/

 

Hopepunk als Begriff ist mir auch neu. Hierzulande sagt man, glaube ich, positive Utopie zu dieser Art Geschichten, ob die punkig sind, mag ich nicht beurteilen.



#11 Schlomo

Schlomo

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Geschrieben 11 August 2019 - 16:02

Hopepunk? In den Ren Dhark Heften gab es in den 60er Jahren den Planeten Hope, und dort ging wirklich der Punk ab. In der fast zeitgleich erschienen israelischen Serie ראל דארק (Ral Dark) müsste es demnach den Planeten "Tikva" gegeben haben, aber das kann ich leider nicht nachprüfen, da ich es bisher nocht geschafft hab, eines der insgesamt 7 Hefte zu ergattern.

 

Hab gerade bei WikiPedia nach "HopePunk" gesucht, und nichts gefunden. Was lernen wir daraus? Bei Hopepunk muss es um Frauen gehen! Lechts! Und daher wurde der Eintrag (oder wird, falls er noch nicht geschrieben ist) von den dortigen Frauenfeinden, äh, Löschpunks, nein, Löschtrolls als irrelevant eingestuft und gelöscht.

 

Bisher durchaus spannend.

 

Dann hab ich bei YouTube gesucht, und siehe da, es gibt "HopePunk Musik"! Klingt alles irgendwie nach Joan Beiz, Flowerpower, Hippies, 60er Jahre...

 

Und was folgt daraus? Es gibt (mindestens!) einen HopePunk SF Film: "Silent Running".


#no13

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#12 Thomas Recktenwald

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Geschrieben 11 August 2019 - 16:39

Der Begriff ist so neu, daß er es noch nicht in die SF-Encyclopedia geschafft hat, und wie man heutzutage hinter jedes politische Skandälchen ein "...gate " hängt, gehört offenbar hinter jedes neue SF-Subgenre ein "...punk".

 

Einen akademischer Votrag auf dem Worldcon zum Thema gibt es am Freitag 13:30 Uhr von Laura E. Goodin: "Hopepunk and the Persistence of Optimism"

 

[color=rgb(51,51,51);font-family:'Helvetica Neue', Helvetica, Arial, sans-serif;]"Speculative fiction has always had at its heart a tension between optimism and pessimism. This has mirrored a similar tension regarding the potential ramifications of technological advances and social change: has humankind finally reached the tipping point to disaster, or will it, through heroic determination and virtue, eventually transcend its difficulties and build Utopia? More fundamentally, are humans themselves good or evil at heart? This paper draws on examples from Victorian and Golden Age speculative fiction and the emerging subgenre of †˜hopepunk†™ to explore the continued attraction of speculative fiction that assumes things will turn out all right in the end. It proposes that, while dystopian and other pessimistic science fiction and fantasy can motivate readers to examine, and perhaps address, social and technological ills by presenting the consequences of current trends, hopepunk can do the same by suggesting the possibility of redemption, integrity, and heroism."[/color]



#13 simifilm

simifilm

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Geschrieben 11 August 2019 - 17:16

Kurze Umfrage in meiner persönlichen Facebook-Blase hat ergeben, dass niemand den Begriff wirklich kennt. Das deutet zumindest darauf hin, dass der Begriff noch nicht etabliert ist (womit ich nicht sagen will, dass er nicht in manchen Kreisen verwendet wird. Aber zumindest bei den SF-Forscher  in meinem Bekanntenkreis - darunter zahlreiche englischsprachige - scheint er noch nicht angekommen zu sein).

 

Ich fühle mich in diesem Zusammenhag an ein Panel an der letzten Jahrestagung der Utopien Studies Society erinnert, in der jemand über Solarpunk sprach (ein Begriff, den ich zwar doof finde, der mir aber zumindest schon begegnet ist). Aus dem Publikum kam dann eine Wortmeldung, in der sich der Fragende über den Begriff wunderte - "Punk" impliziere doch etwas Subversives, Widerspenstiges und Nihilistisches, das bei Solarpunk kaum gegeben ist. Wir hatten dann eine Diskussion, ob das wirklich stimmt, und ich vertrat den Standpunkt, dass diese Beschreibung für Cyberpunk mal zutreffend gewesen sein mag, bei all den Punk-Varianten, die nachher kamen, aber kaum mehr der Fall war.


Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#14 Ender

Ender

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Geschrieben 11 August 2019 - 17:26

Zum Thema "Hope Punk" fällt mir ein Artikel von Alessandra Reß ein, die sich schon vor einem halben Jahr auf ihrem Blog "Fragmentansichten" des Themas kurz angenommen hat. Einschließlich mehrerer Erläuterungs- bzw. Definitions-Links. Zu ihrem Artikel: https://fragmentansi...ansichten-2019/

#15 Amtranik

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Geschrieben 11 August 2019 - 18:59

Was für ein Mumpitz. :closedeyes:



#16 Peter-in-Space

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Geschrieben 11 August 2019 - 20:09

Da stimme ich Dir - ausnahmsweise  :happy:  - mal vollumfänglich zu.

 

Een Jeschwurbel!

 

Ich meine, geht es unserer Literaturgattung so schlecht, dass man auf Biegen und Brechen und mit aller Gewalt ein neues Untergenre erfinden muss?


Bearbeitet von Peter-in-Space, 11 August 2019 - 20:16.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#17 Naut

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Geschrieben 11 August 2019 - 21:14

Ich denke nicht, dass Hopepunk von seinen Verfechtern als Untergenre der SF oder bloß der Phantastik gesehen wird. Die Argumentation ist wie folgt: Es gibt eine Achse der Erzählart, die Grimdark genannt wird. In diesem Spektrum bewegen sich Geschichten wie Breaking Bad oder auch Game of Thrones, ultrarealistische, brutale Erzählungen ohne vollständige Sympathieträger, in denen regelmäßig die Hoffnungen und Pläne aller zerstört oder verdreht werden. Hopepunk begreift sich als Anti-Bewegung dazu. Trotz des im Kern identischen realistischen Ansatzes werden positiv besetzte Figuren gezeigt, die trotz teils massiver Rückschläge immer wieder kleine Siege erringen. Der Wortteil Punk wird - anders als bei anderen, vorhergehenden Wortschöpfungen dieser Art - tatsächlich als Setzung gegen das Establishment gesehen. In diesem Fall wird als Establishment die in westlichen intellektuellen Kreisen als etabliert geltende pessimistische Haltung gesehen, dass die Welt eh nicht zu retten sei und daher der Einzelne ohnehin nichts bewegen könne. Werke, die ich dem Hopepunk zuordnen würde, sind in der SF: - A World Beyond - Wayfarer-Trilogie - Alle Vögel unter dem Himmel Mehr fallen mir spontan nicht ein, aber es gibt bestimmt in den verlinkten Artikeln noch mehr.

Bearbeitet von Naut, 11 August 2019 - 21:15.

Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#18 simifilm

simifilm

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Geschrieben 11 August 2019 - 21:36

Ich denke nicht, dass Hopepunk von seinen Verfechtern als Untergenre der SF oder bloß der Phantastik gesehen wird. Die Argumentation ist wie folgt: Es gibt eine Achse der Erzählart, die Grimdark genannt wird. In diesem Spektrum bewegen sich Geschichten wie Breaking Bad oder auch Game of Thrones, ultrarealistische, brutale Erzählungen ohne vollständige Sympathieträger, in denen regelmäßig die Hoffnungen und Pläne aller zerstört oder verdreht werden. Hopepunk begreift sich als Anti-Bewegung dazu.

Wahrscheinlich führt das nun zu weit weg, aber diese Charakterisierung scheint mir weder für Game of Thrones noch für Breaking Bad wirklich zutreffend. Natürlich: In beiden Serien geschehen viele schreckliche Dinge, und insbesondere in GoT kann es auch die Guten jederzeit erwischen. In beiden Fällen triumphiert am Ende aber dennoch mehr oder weniger das Gute. Weder White Walkers noch Lannisters können sich in GoT schliesslich durchsetzen, und in Breaking Bad sind am Ende alle Schurken tot.


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#19 Peter-in-Space

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Geschrieben 11 August 2019 - 21:48

Breaking Bad - unbekannt

Game of Thrones - unbekannt

 

schlagt mich, tretet mich, haut mich, gebt mir Tiernamen!


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#20 simifilm

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Geschrieben 11 August 2019 - 21:51

Breaking Bad - unbekannt

Game of Thrones - unbekannt

 

 

Unbekannt im Sinne von noch nie gesehen oder noch nie gehört? Letzteres scheint mir insbesondere im Falle von GoT kaum vorstellbar.


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#21 Amtranik

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Geschrieben 11 August 2019 - 21:53

Ich denke nicht, dass Hopepunk von seinen Verfechtern als Untergenre der SF oder bloß der Phantastik gesehen wird. Die Argumentation ist wie folgt: Es gibt eine Achse der Erzählart, die Grimdark genannt wird. In diesem Spektrum bewegen sich Geschichten wie Breaking Bad oder auch Game of Thrones, ultrarealistische, brutale Erzählungen ohne vollständige Sympathieträger, in denen regelmäßig die Hoffnungen und Pläne aller zerstört oder verdreht werden. Hopepunk begreift sich als Anti-Bewegung dazu. Trotz des im Kern identischen realistischen Ansatzes werden positiv besetzte Figuren gezeigt, die trotz teils massiver Rückschläge immer wieder kleine Siege erringen. Der Wortteil Punk wird - anders als bei anderen, vorhergehenden Wortschöpfungen dieser Art - tatsächlich als Setzung gegen das Establishment gesehen. In diesem Fall wird als Establishment die in westlichen intellektuellen Kreisen als etabliert geltende pessimistische Haltung gesehen, dass die Welt eh nicht zu retten sei und daher der Einzelne ohnehin nichts bewegen könne. Werke, die ich dem Hopepunk zuordnen würde, sind in der SF: - A World Beyond - Wayfarer-Trilogie - Alle Vögel unter dem Himmel Mehr fallen mir spontan nicht ein, aber es gibt bestimmt in den verlinkten Artikeln noch mehr.

 

Hey, bei Breaking Bad gabs keinen vollständigen Sympathieträger? Was issn mit Hank?



#22 Peter-in-Space

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Geschrieben 11 August 2019 - 22:01

Unbekannt im Sinne von noch nie gesehen oder noch nie gehört? Letzteres scheint mir insbesondere im Falle von GoT kaum vorstellbar.

Ich höre so viel, auch von den beiden Serien.

 

Sehen tu ich mir nicht alles an.


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#23 Amtranik

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Geschrieben 11 August 2019 - 22:44

Ich höre so viel, auch von den beiden Serien.

 

Sehen tu ich mir nicht alles an.

 

Jaja. Dann bleib halt bei "Meine kleine Farm" und dem Tatort von 1957 mit Hansjörg Felmy. :bighlaugh:



#24 simifilm

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Geschrieben 11 August 2019 - 22:47

Ich höre so viel, auch von den beiden Serien.

 

Dann wirst du ja auch eine Vorstellung haben - so vage diese auch sein mage -, um was es da geht.


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#25 Peter-in-Space

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Geschrieben 11 August 2019 - 23:31

Dann wirst du ja auch eine Vorstellung haben - so vage diese auch sein mage -, um was es da geht.

nein

 

Jaja. Dann bleib halt bei "UNSERe kleine Farm" und dem Tatort von 1957 mit Hansjörg Felmy. :bighlaugh:

Oh, das ist also Dein Horizont ... so so! Lässt ja tief blicken :respect:

 

Also Ich wurde mit Captain James Tiberius Kirk und Commander John Koenig sozialisiert.


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#26 Naut

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Geschrieben 12 August 2019 - 05:42

Wahrscheinlich führt das nun zu weit weg, aber diese Charakterisierung scheint mir weder für Game of Thrones noch für Breaking Bad wirklich zutreffend. Natürlich: In beiden Serien geschehen viele schreckliche Dinge, und insbesondere in GoT kann es auch die Guten jederzeit erwischen. In beiden Fällen triumphiert am Ende aber dennoch mehr oder weniger das Gute. Weder White Walkers noch Lannisters können sich in GoT schliesslich durchsetzen, und in Breaking Bad sind am Ende alle Schurken tot.

Ja, wahrscheinlich gibt es bessere Beispiele für Grimdark. Ich kenne mich da nicht so aus, aber das sind die Beispiele, die zuweilen genannt werden, vermutlich, weil sie populär sind.
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#27 simifilm

simifilm

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Geschrieben 12 August 2019 - 06:39

Hier etwas, was Steven Shaviro auf Facebook gepostet hat, das ich hilfreich finde:

 

 

 I think it [hopepunk] points to an actual phenomenon or group of texts. But it is less than a movement, and I hate the word. (I think there should be a moratorium on any additional -punk suffix constructions)


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#28 Jordan

Jordan

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Geschrieben 12 August 2019 - 08:08

Es gibt einen ziemlich ausführlichen Artikel zum Thema beim amerikanischen Internet-Magazin Vox, in dem auch die Schöpferin des Begriffs zu Wort kommt:

 

https://www.vox.com/...bright-grimdark

 

Ob es tatsächlich noch eine weitere Schublade gebraucht hat, sei dahingestellt. Im Prinzip ist hopepunk meiner Meinung nach nichts wirklich neues, sondern nur etwas, das wieder neu hochkocht, ausgelöst durch das weltweite Erstarken der make-me-great-again-Ellbogengesellschaft.

 

Ich würde z.B. die Bücher von Karsten Kruschel in diese Hope-Schublade einsortieren. Und Doctor Who, geradezu das Paradebeispiel für diesen Erzählstil.



#29 Powerschnute

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Geschrieben 12 August 2019 - 11:20

Grimdark hatte ich bisher immer nur in Verbindung mit Fantasy in Zusammenhang gebracht, nie mit Scifi. Auch wenn der Begriff eigentlich aus Warhammer kommt. Was wäre denn Grimdark Scifi? Alles, was mir dazu einfallen würde, fällt eher unter Cyber- oder Nanopunk. 



#30 Peter-in-Space

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Geschrieben 12 August 2019 - 11:43

Und Doctor Who, geradezu das Paradebeispiel für diesen Erzählstil.

seit 56 JahrenPunk - das muss man bringen! *ooweee-ooo*


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