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Das schwarze Loch deutschsprachiger SF


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227 Antworten in diesem Thema

#61 Sierra

Sierra

    Giganaut

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 10:36

Mit dem Siegel "Ausgesuchte SF vom Science-Fiction-Club Deutschland in Kooperation mit dem Goethe-Institut" (würde damit auch automatisch aus der 'Schmuddel-Ecke' rutschen.

 

 

Ich sehe es so: Als SF-Fan empfinde ich es als wünschenswert, wenn interessante Science Fiction jedweder Herkunft (ganz gleich ob Japan, Australien, D/ A /CH usw.) übersetzt und so verbreitet wird. Was das Goethe-Institut (GI) als Kulturvermittler angeht, scheint es grundsätzlich eine Offenheit gegenüber phantastischen Genres zu geben (warum auch nicht?) und es gibt ein Förderprogramm für Übersetzungen dt.sprach. Texte. Wenn man sich die Förderzusagen für das Jahr 2020 (PDF) anschaut, scheint es durchaus noch Luft für SF zu geben. Voraussetzung ist aber zumindest bei diesem Programm, dass neben dem Vorliegen der dt.sprachigen Originalpublikation ein ausländischer Verlag vorab Interesse an einer Übersetzung bekundet und sich beim GI bewirbt.


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#62 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 10:41

Thema Stolz: Können Eltern stolz auf ihre Kinder sein?

 

fragt

Ralf


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#63 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 10:45

Ist das was du machst nicht auch Meckerkultur?

...

Gibt es wirklich keine aktive Szene? ... Es sind eine Vielzahl an Blasen, die sich hier und da berühren, aber es gibt denke ich zu wenig verbindendes.

...

Und dieser europäische SF Preis, das ist doch wirklich eine Lachnummer. Aus jedem Land stimmt irgendwer für seine Werke ab und am Ende gibt es eine gemeinsame Liste von Literatur, da kann der eine das andere nicht lesen.

 

Wenn das Thema des Ausgangspostings die Frage ist, wieso die deutschsprachige SF international praktisch nicht stattfindet, dann sind die Begründungen dafür naturgemäß keine Lobeshymnen auf den Status quo.

 

Zur aktiven Szene schrieb ich: "kaum", nicht "keine". Ich sehe dir von Dir aufgeführten Preise und Aktivitäten durchaus und finde sie auch alle gut.

Für einen Buchmarkt dieser Größe sind sie aber verschwindend gering und - bedauerlicherweise - auch von geringer Relevanz. Da Du meine Videos zum Kurd-Laßwitz-Preis angesprochen hast:

- Mein Angebot steht, jedes andere YouTube-Video zu verlinken, das die entsprechenden Werke ebenfalls bespricht. Es ist mir egal, ob man zum selben oder zu einem anderen Schluss kommt wie ich. Es ist mir egal, ob nur als "Eintagsfliege" ein einzelner Roman besprochen wird oder ob es eine Reihe ist wie bei mir. Rücklauf: Null.

- Aufrufzahlen meiner KLP-Besprechungsvideos: hängen vom besprochenen Buch ab, aber im Vergleich zu anderen Videos auf meinem Kanal in der Regel eher gering.

- Diskussion meiner ausführlich vorgetragenen Analysen: verhalten.

Ich nehme an, dass die meisten, die ähnliche Aktivitäten entfalten, vergleichbare Erfahrungen machen.

In einer lebendigen Szene sähe (und sieht - wenn man in andere Länder blickt) das anders aus, da würden die Gewinner des wichtigsten Szene-Preises rauf und runter besprochen - gerne auch professioneller und gehaltvoller, als ich das zu tun vermag, ebenso gern aber auch "fannischer" mit launigen Beiträgen zu diesen Büchern.

 

Eine tragfähige Szene entwickelt auch einen Kanon, womit ich schlicht meine: Wenn ich auf einen Con fahre, kann ich davon ausgehen, dass nahezu jeder, den ich dort treffe, bestimmte aktuelle Werke kennt und eine (in der Regel grundsätzlich positive - das zeichnet einen Fan aus) Meinung dazu hat. Das klappt eben, wie Du beschreibst, in den Blasen. Auf einem RHODAN-Con kann ich davon ausgehen, dass die aktuelle Handlung der Erstauflage bekannt ist. Aber die übergreifende Szene, die die gesamte deutschsprachige SF bündelt - und damit auch die Kraft und Zielstrebigkeit aufbrächte, diese international bekannt zu machen -, die sehe ich nicht.

 

Den ESFP würde ich nicht als "Lachnummer" bezeichnen, schon allein, um die Leute, die so viel Mühe dort hineinstecken, nicht zu kränken.

Dass er Schwächen hat: keine Frage. Die könnte man - wenn es eine aktive Szene nennenswerter Kraft gäbe - durch aktive Beteiligung beheben.

Wenn der SFCD nicht 300, sondern 30.000 Mitglieder hätte, und diese 30.000 aktiv den ESFP verfolgen würden - dann würde das auch rein kommerziell eine solche Größe darstellen, dass sich Verlage fänden, die den Preis beobachten und sich die Rechte an den Siegertiteln sichern würden. Und wenn diese Siegertitel ab und zu mal aus dem deutschsprachigen Raum kämen - umso besser. Bei 30.000 Leuten, die den Preis verfolgen würden, wäre das ein Grund, einen entsprechenden Aufkleber auf das Buch zu machen. (Erfahrungswert: Als Bernhard und ich mit der Phileasson-Saga den DPP gewonnen haben, hat Heyne auch Aufkleber auf die Bücher gemacht.) De facto hat der SFCD aber nur einen Bruchteil der Mitglieder, die die PERRY RHODAN Fanzentrale aufbringt.

 

Ich hoffe, meine Überlegungen kommen nicht als Vorwurf rüber, denn so sind sie nicht gemeint. Fandom ist Hobby, und niemand ist verpflichtet, da auch nur eine Minute Lebenszeit reinzustecken. Wenn die Frage aber so ist, wie zu Beginn dieses Diskussionsfadens gestellt, dann ist das meine Antwort. Und eben nicht - was ja auch sein könnte -, dass es schlicht zu wenig SF im deutschsprachigen Raum gäbe oder dass diese qualitativ nicht auf internationalem Parkett mithalten könnte.

 

Aber da es ist, wie es ist, wächst der internationale Erfolg für deutschsprachige Autorinnen und Autoren nicht aus der deutschsprachigen Szene heraus, sondern wird eher - wenn überhaupt - über internationale Kontakte erreicht.


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#64 Tiff

Tiff

    Laionaut

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 11:18

Lesen tue ich das interessehalber gerne, aber ich wäre auch nicht sehr unglücklich, wenn die Stolz-Debatte irgendwohin umziehen könnte, bevor es hier wieder so richtig unangenehm hochkocht.

 

Ein wesentlicher Grund ist, dass die Unterstützung für die "eigenen" Werke in anderen Sprachräumen vielfach stärker ist.

Oder, wie es mal ein Filmschaffender bei einem Vortrag sagte: "Wenn ein Amerikaner ein US-Franchise mit 100.000 Fans verfilmt, kann er auf 100.000 Supporter bauen. Ein Deutscher bei einem ebenso starken deutschen Franchise muss sich auf 100.000 Nörgler einstellen, die das Haar in der Suppe suchen."

 

Ist das wirklich so? In dieser extremen Form? 100000 amerikanische Supporter vs. 100000 deutsche Nörgler? Alles so binär, schwarz-weiß, keine Zwischentöne? Oder geht hier wieder einmal die emotional aufgeladene Rhetorik über den eigentlichen Sachverhalt, der nur vermutet wird?

 

Welche starken deutschen Franchises gibt es überhaupt im Vergleich zu US-amerikanischen?

 

Ein deutscher "SF-Film" der großen Erfolg hatte, war "(T)Raumschiff Surprise - Periode" mit 9 Millionen Kinobesuchern im Jahr 2004. Grundsätzlich ist es auch in Deutschland möglich, ein paar Millionen für SF zu begeistern, nur für ein Film-Franchise wie "Star Wars" oder "Star Trek" (die beide in "(T)Raumschiff Surprise" parodiert werden, hat es nie gereicht, obwohl Star Wars und Star Trek auch in Deutschland erfolgreich waren und sind. Alles nur die Schuld von 100000 Nörglern? Wie erklärt sich das alles?

 

 


Etwas, das "BEST-OF" heißt, wird sich ja wohl verkaufen lassen. 

Mit dem Siegel "Ausgesuchte SF vom Science-Fiction-Club Deutschland in Kooperation mit dem Goethe-Institut" (würde damit auch automatisch aus der 'Schmuddel-Ecke' rutschen.

 

Die eine oder andere Connection wird es ja da wohl geben, um das zumindest mal über eine Planungsphase hinaus zu entwickeln.  

 

Natürlich kann man das machen. Gerne sogar. Aber ich habe das Gefühl, das eigentliche Problem ist immer noch nicht ganz verstanden, weil manches zu wenig aus der Sicht eines SF-Konsumenten betrachtet wird. Vorsichtig formuliert ist ein nicht kleiner Teil der SF enttäuschend, manche würde das auch ganz anders formulieren, und ich selbst z.B. trotz Jahrzehnten an Erfahrung habe große Schwierigkeiten beim Filtern von Neuerscheinungen. In anderen Ländern wird das nicht anders sein. Wer wartet denn darauf, dass ihm das Goethe-Institut ein "Best-of-deutsche-SF" aufs Auge drückt?

 

Es ist doch nicht einmal in Deutschland selbst gelungen, eine solche Reihe zu etablieren. Weiter oben habe ich ja einige Strategien formuliert, die mehr oder weniger schlecht funktionieren. Um im Ausland Erfolg zu haben, muss man erst mal in Deutschland Erfolg haben. Einige wenige in Deutschland selbst erfolgreiche Franchises wie "Perry Rhodan" oder in Deutschland selbst bekannte Autoren wie Andreas Eschbach und wer weiß wer sonst noch, schaffen es übersetzt zu werden und sich im Ausland zu verkaufen.

 

Aber z.B. eine Sammlung von Kurzgeschichten, selbst wenn sie in Deutschland Preise gewonnen haben, kann man im Ausland nicht einfach so bekannt machen, mit dem Hintergedanken, der deutschprachigen SF zu Ruhm und Ehre zu verhelfen. Das sind langwierige Prozesse, die erst einmal im eigenen Land die nötigen Voraussetzungen haben müssen.

 

 


Preise: Es gibt den DSFP, den KLP, es gab den DPP,  den Seraph, den Vincent, den Skoutz, Phantastikpreis der Stadt Wetzlar, Krefelder Preis für Fantastik, das ist doch schon viel mehr als in den 80ern und 90ern. 

Veröffentlichungen: Es gibt extrem viele Bücher, die im Bereich SF oder PL herauskommen, so viele, das man die gar nicht alle lesen kann. 

Und davon sind einige, die sehr viele Bücher verkaufen, die meine Kumpels lesen, obwohl das reine Leser sind und die niemals Kontakt zu einer Szene hatten und das ist SF. Joshua Tree fällt mir da spontan ein. Von dem hab ich nichts gelesen und der taucht halt auch nicht jedes Jahr in den DSFP und KLP Listen auf, scheint aber echt angesagt zu sein.

 

Schau mal, der Küper macht doch jetzt seit Jahren diese virtuelle Lesereihe, du machst die KLP Besprechungen der Romane der letzten Jahre, die phantastisch! gibt es seit 2002 durchgängig und NOVA ebenso. Corona/Phantastika, der phantast, Rattus Libris, das SF Jahrbuch, keine Ahnung, die andere Hälfte kenne ich überhaupt nicht. Die Szene ist so vielfältig.

 

Was jetzt weniger dynamisch wirkt, ist der SFCD. Das ist halt ein SF Dinosaurier

 

Beim Stichwort SF-Dinosaurier fällt mir als allererstes jemand ein, der nicht mehr unter uns weilt und sich tatsächlich im Dschungel der SF einigermaßen zurecht gefunden hat. Ich denke auch, es gibt extrem viele Bücher im Bereich SF oder PL, die man wirklich nicht alle lesen, nicht einmal alle überhaupt nur sichten kann. Das Kernproblem, wie man als SF-Konsument die für sich beste Auswahl trifft, sehe ich nicht wirklich gelöst. (Theoretisch gäb es sogar eine technische Lösung, eine Datenbank mit KI, die einem bei der Auswahl hilft, aber das ist wohl auch immer noch SF (und kommt mir jetzt nicht mit den aktuellen automatisierten Empfehlungsfunktionen irgendwelcher Online-Anbieter).)



#65 Mammut

Mammut

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 12:12

Wenn man mal das Stichwort "Science Fiction Öffentlichkeit" nimmt und dieses Forum als Beispiel hervorzieht.

Das SF Netzwerk hat im Mai 0 neue Mitglieder, im April waren es sechs, davon drei, die bisher ohne Beiträge geblieben sind:

https://www.scifinet...ults=20&st=2480

 

Wenn man also eine aktive Szene mitgestalten will, ist ein Forum wie dieses eine der vielfältigen Möglichkeiten. Und wenn da immer nur eine kleine Gruppe diskutiert und keine neuen Mitglieder dazu kommen, ist das ein gutes Beispiel, was man da im Kleinen verbessern kann.



#66 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 13:58

Thema Stolz: Können Eltern stolz auf ihre Kinder sein?

 

fragt

Ralf

Ist das Satire?

 

fragt

Jörg



#67 ShockWaveRider

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 15:11

Ist das Satire?

 

fragt

Jörg

Nur teilweise.

Ich habe die Diskussion verfolgt. Mir hat vor allem das Statement "Stolz kann ich nur auf eine eigene Leistung sein." zugesagt.

Jetzt ist die Frage: Sind Kinder eine eigene Leistung der Eltern?

 

Gruß

Ralf


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#68 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 17:02

 

 

 Sind Kinder eine eigene Leistung der Eltern?

Die Erziehung der Kinder: ja.

Dass man dazu neigt, auf die Leistung der eigenen Kinder stolz zu sein, ist nochmal ne anderer Stufe als auf das Land, in dem man zufälligerweise geboren ist.

 

Ich möchte aber nochmal zu dem Punkt "Begeisterung" zurückkehren: Sie die Werke nicht gut genug oder mangelt es den Lesern an Begeisterungsfähigkeit? Die Frage ist ernst gemeint.


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#69 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 17:19

Ich möchte aber nochmal zu dem Punkt "Begeisterung" zurückkehren: Sie die Werke nicht gut genug oder mangelt es den Lesern an Begeisterungsfähigkeit?

 

Sagen wir mal, der Leser empfindet die Qualität seiner Lektüre auf einer Skala von 1 bis 10 als satte 7.

Tendenziell und mit dem breiten Pinsel gemalt bricht der Amerikaner daraufhin in einen Jubelsturm aus, der Deutsche startet eine Petition, das Buch vom Markt zu nehmen. Der Amerikaner sieht die 7 Punkte, die er bekommen hat, der Deutsche die 3, die ihm fehlen. Die anderen Nationen siedeln sich irgendwo dazwischen an. Das ist meine Erfahrung nicht nur aus dem Fandom, sondern vor allem aus der Arbeit in internationalen Konzernen.

 

Ob die Spitzenwerke aus deutschsprachiger Produktion mit der internationale Spitze mithalten können, kommt sicher auf den Teilbereich an. In der Kurzgeschichte und anderen kurzen Formen haben die USA einfach unheimlich viel mehr Masse (weil einen lukrativ bezahlten Markt), sodass rein statistisch bei gleichem Prozentsatz an herausragenden Geschichten deutlich mehr Überflieger in absoluter Zahl rauskommen. Die Heftroman-Fortsetzungsgeschichte dagegen kennt man dort gar nicht, da sind wir - nicht nur wegen RHODAN - sicher Weltmeister. In der Grafik gibt es einen deutlichen Unterschied im Publikumsgeschmack auf beiden Seiten des Atlantik, wie ich mir mehrfach von den Marketingabteilungen der Großverlage habe versichern lassen ("Mit dem Originaltitelbild hätten wir die Auflage hierzulande gar nicht erst zu drucken brauchen"). Innerhalb der Romane kann man das sicher auch thematisch differenzieren - bei manchen Themen sind wir einfach nicht präsent (z.B. christlich inspirierte SF - kann man in der Wikipedia unter "Mormon Fiction" und dort im Unterbereich "Science fiction and fantasy" nachlesen, oder mythologisch inspirierte Fantastik aus den skandinavischen Ländern), in anderen schlagen wir uns nach meinem Eindruck wacker.


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#70 simifilm

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 17:35

Nur teilweise.
Ich habe die Diskussion verfolgt. Mir hat vor allem das Statement "Stolz kann ich nur auf eine eigene Leistung sein." zugesagt.
Jetzt ist die Frage: Sind Kinder eine eigene Leistung der Eltern?


Für seine Kinder ist man normalerweise ja mitverantwortlich. Somit scheint mir das sehr viel weniger abwegig als der Stolz auf die Leistungen einer Fussballnationalmannschaft oder auf einen bedruckten Stoffwimpel.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#71 Tiff

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    Laionaut

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Geschrieben 09 Mai 2021 - 18:23

 

Ich möchte aber nochmal zu dem Punkt "Begeisterung" zurückkehren: Sie die Werke nicht gut genug oder mangelt es den Lesern an Begeisterungsfähigkeit? Die Frage ist ernst gemeint.

 

Im Moment finde ich es gerade schwer zu sehen, ob meine Beiträge vollkommen ignoriert werden oder nicht, deswegen frage ich mal zurück, ob ein Diskussionsbeitrag von mir dazu überhaupt interessiert. Die Werke - welche Werke? Ganz allgemein? Als Leser habe ich keine willkürliche Skala von 1-10, wie es ein anderer Autor suggeriert, der mich anscheinend ignoriert, sondern eher so etwas wie eine prozentuale Einteilung, also die Vorstellung, die gesamte für mich erreichbare SF sind die 100 %, und von diesen 100 % kann ich nur so und so viel konsumieren, sagen wir lesen. Wie hoch dieser Anteil ist, den ich überhaupt konsumieren kann,  kann ich nur schätzen.

 

Aber ich sehe Unterschiede in der Qualität und möchte einfach gesagt und halbwegs realistisch betrachtet möglichst viel von den sagen wir besten 25 % und möglichst wenig vom Rest. Ich schätze, grob, 90 % der für mich theoretisch verfügbaren SF sind nicht gut genug, um mich zu begeistern. Das ist natürlich sehr subjektiv, aber vielleicht geht es anderen ähnlich. Ich schätze, grob, wenn es mir gelingen würde, nur noch aus den besten 10 % der gesamten SF Bücher, Filme oder was auch immer auszuwählen, wäre ich vielleicht von jedem einzelnen Werk begeistert.

 

Ich denke, es gibt wirklich genug SF, um mich ein Leben lang zu begeistern, aber das Problem ist, dass ich diese Auswahl nicht hinbekomme. Ab und zu bin ich begeistert, aktuell z.B. von Marraks "Anima Ex Machina", oder "Die Mondmotte" von Jack Vance, etwas weniger von Brandhorsts "Mars Discovery", aber wie schon mal geschrieben, von ca. 20-30 Leseproben führt nur eine zum Kauf. Mit dem meisten, was ich letztlich auch kaufe, bin ich zufrieden, aber nicht unbedingt davon auch noch "begeistert". Ich habe aber natürlich auch umgekehrt keine Ahnung, was du unter Begeisterung verstehst.



#72 Frank Lauenroth

Frank Lauenroth

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 06:07

Natürlich kann man das machen. Gerne sogar. Aber ich habe das Gefühl, das eigentliche Problem ist immer noch nicht ganz verstanden, weil manches zu wenig aus der Sicht eines SF-Konsumenten betrachtet wird. Vorsichtig formuliert ist ein nicht kleiner Teil der SF enttäuschend, manche würde das auch ganz anders formulieren, und ich selbst z.B. trotz Jahrzehnten an Erfahrung habe große Schwierigkeiten beim Filtern von Neuerscheinungen. In anderen Ländern wird das nicht anders sein. Wer wartet denn darauf, dass ihm das Goethe-Institut ein "Best-of-deutsche-SF" aufs Auge drückt?

 

Es ist doch nicht einmal in Deutschland selbst gelungen, eine solche Reihe zu etablieren. Weiter oben habe ich ja einige Strategien formuliert, die mehr oder weniger schlecht funktionieren. Um im Ausland Erfolg zu haben, muss man erst mal in Deutschland Erfolg haben. Einige wenige in Deutschland selbst erfolgreiche Franchises wie "Perry Rhodan" oder in Deutschland selbst bekannte Autoren wie Andreas Eschbach und wer weiß wer sonst noch, schaffen es übersetzt zu werden und sich im Ausland zu verkaufen.

 

Aber z.B. eine Sammlung von Kurzgeschichten, selbst wenn sie in Deutschland Preise gewonnen haben, kann man im Ausland nicht einfach so bekannt machen, mit dem Hintergedanken, der deutschprachigen SF zu Ruhm und Ehre zu verhelfen. Das sind langwierige Prozesse, die erst einmal im eigenen Land die nötigen Voraussetzungen haben müssen.

 

 

Wenn wir auf so etwas warten wollen, warten wir lange.

 

Als ich 1989 das erste Mal in Wilmersdorf eine Heymann-Buchandlung betrat, traf ich auf ein Science-Fiction-Regal von 6-7 Metern Länge.

Wenn ich heute in ein Thalia sehe, ist es ein Meter. Vielleicht.

Wenn wir jetzt noch die SW- oder ST-Romane abziehen, bleiben wahrscheinlich 80 cm.

Wohlgemerkt auch mit internationaler Beteiligung.

Und dann steht da ein Eschbach, ein Brandhorst, vielleicht ein Boom, selten ein Marrak.

That's it.

 

Mag sein, dass sich KGs nur noch (in Mengen) in 600-seitigen Anthologien zu 0,49 als eBook verkaufen.

 

Deswegen mein Ansatz mit Qualitätssiegel.

Weil der Leser / die Leserin natürlich auch nicht die Zeit und die Lust hat, sich durch die 600 Seiten durchzulesen, um die Perlen zu finden und am Ende den 0,49 nachtrauert.

Es hat damals bei Heyne funktioniert.

Es kann wieder funktionieren.

Und - ja - leider muss man etwas erst einmal probieren, um vielleicht zu scheitern oder eben auch, um Erfolg zu haben.

 

Und ich bin bei Dir: niemand in der Welt wartet auf eine deutschsprachige SF-Sammlung.

Nur, wenn diese Sammlung nicht einmal existiert, wird sich daran auch nichts ändern.

Es wird gelesen, was da ist.

Niemand macht sich schlau, was in der fernen deutschen Republik geschrieben wird.

Aber wenn es ein Best-of gäbe, könnte man zumindest reinschauen.

Wenn es eine Jahreszahl besitzt - und es gefallen hat - warte ich auf die nächste Sammlung.

Bestimmt!  


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#73 Mammut

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 07:04

Der SFCD gibt fortan einen Jahresband heraus. Eine Art Best-of der deutschen SF-KGs (Preisträger und Platzierte der Preise KLP und DSFP). Auf Deutsch.

Und kümmert sich zeitgleich um eine Kooperation mit dem Goethe-Institut. 

Kurzgeschichtenbände gab es doch. Die Stille nach dem Ton hat sich m.W. doch sehr gut verkauft, auch wenn das Fomat ein echter Rohrkrepierer ist:

 https://www.pmachinery.de/archive/1644

 

Die Zahlen zum Buch finden sich hier:

https://www.pmachine...oad/pmvstat.pdf

 

Allerdings gab es keinen Nachfolgeband. Alle weiteren Bände betrafen Romane.

Auch die Visionen sollen sich gut verkauft haben, doch auch da war nach dem 4. Band Schluss. Wenn sowas in Deutschland schon nicht läuft, wird das im Ausland kein Erfolg. Wenn du jetzt sagst, die Verbreitung der Kurzgeschichtenbände wäre nicht grooß genug: Dank E-Book kannst du ja doch sehr viele potenzielle Leser erreichen. Bietest du das Kurzgeschichtenebook umsonst an, finden sich oft eine vierstellige Zahl an "Downloads". Kostet es was, geht die Zahl direkt runter. 

Preisträger und Platzierte der Preise KLP und DSFP: Ich habe ja hier und da mich mal reingelesen in die Nominierungslisten. Ich wollte so einen Band nicht kaufen und lesen. Man hört auch oft, das da nur wenige am Abstimmungsergebnis beteiligt sind und wenn dann 3 Personen eine Geschichte ganz gut finden, und die dadurch auf die Nominierungsliste kommt, sagt das ehrlich gesagt nicht viel aus. Aber wenn schon so wenig da abstimmen, in der Szene, die direkt betroffenen (SF-Profis), warum sollte jemand zugreifen, der sich eher weniger für Kurzgeschichten interessiert?

Man sieht ja auch hier, die Anzahl derer, die Kurzgeschichten diskutieren (die Geschichten, nicht die Publikation und das drumherum=, sind wenige und immer die gleichen. Wenn also im Forum jemand liest, wie heiß über ein Kurzgeschichtenband diskutiert wird, dann greift er auch eher mal danach, weil dadurch sein Interesse geweckt wird.

Das gleiche gilt ja auch für Romane. Wenn hier fünfzehn Leute über den neuen Brandhorst diskutieren würden, das wäre dann die Begeisterung, deren Mangel Bernard anspricht. Aber es ist ja so, bei einem beliebigen Lesezirkel stimmen nicht mehr als zehn Leute ab und am Ende lesen maximal vier Personen so ein Buch gemeinsam.

 

Ich bin aber der Meinung, generell ist das Jammern auf hohem Niveau wenn man die deutschsprachige SF nimmt. Schaut euch doch mal die Nominierungslisten der letzten Jahre an (bei den Romanen). Da sind mittlerweile viele Autoren, die in großen Verlagen veröffentlichen.

Schau doch mal dieses Jahr die Nominierungsliste des KLP:

http://www.kurd-lass..._2021_Roman.htm

 

Suhrkamp, Piper, Lübbe, Kiepneheuer&Witsch, Ullstein.

 

Und die Autoren: Beck, Eschbach, Dittert (Perry Rhodan Autor), Hillenbrand, Kling, Marrak.

 

Ich weiß nicht ob die Japaner, Griechen und Phillipinen da mithalten können.

@Bernard: Wo sind dann die Statrs der internationalen SF Szene, die nicht aus dem englischsprachigen Raum kommen und so erfolgreich sind, das sie in unsere Sprache übersetzt werden? Da sind nur die Chinesen, oder?


Bearbeitet von Mammut, 10 Mai 2021 - 08:13.


#74 Bernard

Bernard

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 07:38

 

Ich weiß nicht ob die Japaner, Griechen und Phillipinen da mithalten können.

@Bernard: Wo sind dann die Statrs der internationalen SF Szene, die nicht aus dem englischsprachigen Raum kommen und so erfolgreich sind, das sie in unsere Sprache übersetzt werden? Da sind nur die Chinesen, oder?

 

Wenn Du nach den Stars fragst, dominiert ganz klar der englischsprachige Raum. Es gibt einige, deren Muttersprache nicht Englisch ist, die aber auf Englisch publizieren und auch wahrgenommen werden (Lavie Tidhar, Aliette de Bodard z.B.). Im Kurgeschichtenbereich habe ich schlicht keinen Überblick.

Wenn Du die im Ausgangsposting angesprochene "Nicht-oder-Kaum-Präsenz" auf Panels bei internationalen Conventions anschaust, ist die Sache vollkommen eindeutig. Auf dem EuroCon vergangenes Jahr wurde über nicht-englischsprachige SF diskutiert ... mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Kroatien (Gastgeberland), Schweden und Italien. Auf dem WorldCon sind die Israelis sehr präsent und machen dort tolle Panels, dazu die genannten Chiinesen, die mit großer Wucht auftreten (ebenfalls sehr positiv und interessant), die Japaner, die Finnen und Schweden, die Spanier, 2018 gab es eine Initiative der lateinamerikanischen Fandoms, die koordiniert Programm gemacht haben und Leute zum WorldCon eingeladen haben.

Was man bei all dem sehen sollte: Nach dem englischsprachigen Buchmarkt ist der deutschsprachige meines Wissens der umsatzstärkste. Wenn man in dieser Relation in der internationalen Szene präsent wäre, dann könnte man die deutschsprachige SF überhaupt nicht übersehen. Sie ist aber kaum wahrnehmbar.

Und nochmal: Es gibt Einzelne, die versuchen, da etwas zu bewegen, und deren Engagement ist fantastisch. Die will ich in keiner Weise kleinreden oder gar kritisieren. Meine Bestandsaufnahme ist lediglich: Es sind um Größenordnungen zu wenige.


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#75 Mammut

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 08:00

Hm, die von dir vielgerühmte Perry Rhodan Serie als Speerspitze deutscher SF scheint ja auch nur noch in ausgewählten Ländern zu erscheinen:

https://perry-rhodan...e/international

 

Successful international licenses for foreign language editions of PERRY RHODAN are already in place in several countries: The Netherlands, Czech Republic, France, Japan, and Brazil.



#76 Bernard

Bernard

    Giganaut

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 08:11

Hm, die von dir vielgerühmte Perry Rhodan Serie als Speerspitze deutscher SF scheint ja auch nur noch in ausgewählten Ländern zu erscheinen:

https://perry-rhodan...e/international

 

Successful international licenses for foreign language editions of PERRY RHODAN are already in place in several countries: The Netherlands, Czech Republic, France, Japan, and Brazil.

 

Richtig, auch und gerade bei der "Speerspitze" sollte das deutschsprachige Fandom offensiver und konsequenter vertreten, was wir hier für ein Juwel haben - so, wie es anderssprachige Fandoms mit großer Selbstverständlichkeit für ihre Spitzenleistungen tun. Wie erwähnt: Wenn RHODAN aus den USA käme ...

Zur Vervollständigung: NEO erscheint demnächst in einer Clubausgabe in den USA.


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#77 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 08:36

Das ist aber eben auch nur eine Speerspitze. Ob in deren Windschatten andere Werke folgen können - ich bezweifle es. Nur wenige Leser werden sagen: Oh, das kommt aus Deutschland? Dann schaue ich mal, ob es noch andere deutsche Werke gibt.

 

 

 

Ich schätze, grob, 90 % der für mich theoretisch verfügbaren SF sind nicht gut genug, um mich zu begeistern

Ich denke, wenn wir diesen Gedanken weiter verfolgen, können wir der Sache auf den Grund gehen.


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#78 Bernard

Bernard

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 08:54

Ich denke, wenn wir diesen Gedanken weiter verfolgen, können wir der Sache auf den Grund gehen.

 

Ich glaube, es war Isaac Asimov, der sinngemäß geschrieben hat: "Selbstverständlich sind 90% der Science-Fiction Schrott. Das liegt daran, dass 90% aller Literatur Schrott sind."


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#79 simifilm

simifilm

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 09:20

Ich glaube, es war Isaac Asimov, der sinngemäß geschrieben hat: "Selbstverständlich sind 90% der Science-Fiction Schrott. Das liegt daran, dass 90% aller Literatur Schrott sind."

 

Theodore Sturgeon.


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#80 Tiff

Tiff

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 09:55

Mag sein, dass sich KGs nur noch (in Mengen) in 600-seitigen Anthologien zu 0,49 als eBook verkaufen.

 

Deswegen mein Ansatz mit Qualitätssiegel.

Weil der Leser / die Leserin natürlich auch nicht die Zeit und die Lust hat, sich durch die 600 Seiten durchzulesen, um die Perlen zu finden und am Ende den 0,49 nachtrauert.

Es hat damals bei Heyne funktioniert.

Es kann wieder funktionieren.

 

Ich finde diesen Vorschlag mit dem Qualitätssiegel sehr gut, und ich hätte auch nichts dagegen, wenn jedes Jahr z.B. von Heyne ein entsprechender SF-Band herauskäme. (Bei 600 Seiten für 0,49 im eBook-Format, was man derzeit für KGs oft sehen kann, trauere ich nie den 49 Cents, aber der Zeit hinterher, die das gegebenfalls gekostet hat. Wer mit Massenware zufrieden ist, kommt auf seine Kosten.)

 

 


Man sieht ja auch hier, die Anzahl derer, die Kurzgeschichten diskutieren (die Geschichten, nicht die Publikation und das drumherum=, sind wenige und immer die gleichen. Wenn also im Forum jemand liest, wie heiß über ein Kurzgeschichtenband diskutiert wird, dann greift er auch eher mal danach, weil dadurch sein Interesse geweckt wird.

Das gleiche gilt ja auch für Romane. Wenn hier fünfzehn Leute über den neuen Brandhorst diskutieren würden, das wäre dann die Begeisterung, deren Mangel Bernard anspricht. Aber es ist ja so, bei einem beliebigen Lesezirkel stimmen nicht mehr als zehn Leute ab und am Ende lesen maximal vier Personen so ein Buch gemeinsam.

 

Das ist schade, aber eben auch genau das Problem. Oft gibt es ja viele Leute, die irgendwo etwas zwar rezensieren, aber nicht zusammen darüber diskutieren. Ich wüsste aber auch nicht, wie man es organisiert, all diese Leute irgendwo zusammen zu bekommen.

 

Ein paar wenige Leute, egal ob in einem Forum, auf einem Con, oder wo auch immer, erzeugen kaum Aufmerksamkeit. Die Frage ist, wie man das ändert, wie man mehr Leute an einem Ort zusammen bekommt. Eine Art Defragmentierung der deutschsprachigen SF-Szene.

 

Ich glaube, es war Isaac Asimov, der sinngemäß geschrieben hat: "Selbstverständlich sind 90% der Science-Fiction Schrott. Das liegt daran, dass 90% aller Literatur Schrott sind."

 

Ich sehe das anders, nicht so schwarzweiß, sondern in Graustufen. Vielleicht sind nur 20-30 % wirklich Schrott, also unterste Qualität, und in kleinen Abstufungen wird es allmählich besser.

 

Wenn ein vermögender Literaturwissenschaftler fünf Leuten, z.B. Bernard, Mammut, Tiff, Uwe Post und Frank Lauenroth, jeweils dieselben 1000 aktuellen SF-Taschenbücher schenken würde, mit der Auflage, diese in einem Sabbatjahr in eine Reihenfolge hinsichtlich ihrer Qualität zu bringen, wie würde das am Ende aussehen? Überhaupt keine Gemeinsamkeiten, keine Tendenzen erkennbar, alles nur Zufall, oder gäbe es doch ein paar überraschende Erkenntnisse, die Klarheit bringen? Fünf Leute in einem solchen Experiment wären natürlich noch keine Schwarmintelligenz, die es für so etwas bräuchte. Vielleicht hat in 100 Jahren jeder Leser eine KI als Literaturagentin, die für ihn das Beste aus dem Angebot aussuchen kann, aber ich stelle mir die Frage, was ich heute tun kann.

 

Natürlich kann einem die Idee kommen, man müsse nur laut genug Werbung machen, dann könne man alles im großen Stil vermarkten, mehr oder weniger unabhängig von der Qualität. Im Filmbereich gibt es immer wieder spektakuläre Flops, die das Gegenteil zeigen.

 

Ich denke, die Qualität muss stimmen, dann hat man eine Chance auf eine erfolgreiche Vermarktung. Wir müssen uns wieder auf klassische Tugenden wie z.B. methodisches Vorgehen besinnen und herausfinden, wie man die Qualität von Literatur beurteilt und die Ergebnisse transparent macht. Mit irgendwelchen Buch-Aufklebern "Hat den Soundso-Preis gewonnen", "Spiegel-Bestseller" und was es noch so gibt, alleine ist es nicht getan.


Bearbeitet von Tiff, 10 Mai 2021 - 09:57.


#81 simifilm

simifilm

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 10:03

Wenn ein vermögender Literaturwissenschaftler fünf Leuten, z.B. Bernard, Mammut, Tiff, Uwe Post und Frank Lauenroth, jeweils dieselben 1000 aktuellen SF-Taschenbücher schenken würde, mit der Auflage, diese in einem Sabbatjahr in eine Reihenfolge hinsichtlich ihrer Qualität zu bringen, wie würde das am Ende aussehen? Überhaupt keine Gemeinsamkeiten, keine Tendenzen erkennbar, alles nur Zufall, oder gäbe es doch ein paar überraschende Erkenntnisse, die Klarheit bringen? Fünf Leute in einem solchen Experiment wären natürlich noch keine Schwarmintelligenz, die es für so etwas bräuchte. Vielleicht hat in 100 Jahren jeder Leser eine KI als Literaturagentin, die für ihn das Beste aus dem Angebot aussuchen kann, aber ich stelle mir die Frage, was ich heute tun kann.

 

 

In meiner Erfahrung (die sich nicht auf SF bezieht, aber wohl auf viele Bereiche übertragbar ist), ist es bei Jurys meist so, dass beim Schrott und den absolut herausragenden Beispielen jeweils ein relativ breiter Konsens herrscht.

 

Natürlich hat die Zusammensetzung der Jury einen Einfluss, aber hier ist der Hauptfaktor in meiner Erfahrung nicht der individuelle Geschmack, sondern ob sich die Beteiligten im jeweiligen Feld auskennen. Es gibt in den meisten Bereich jenseits der persönlichen Vorlieben oft einen recht breiten Konsens, was gut und vor allem was schlecht gemacht ist. Sehr anders kann die Sache werden, wenn man "Fachfremde" hinzunimmt, die in einem Gebiet gar nicht Bescheid wissen.


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#82 Bernard

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 10:09

Wenn ein vermögender Literaturwissenschaftler fünf Leuten, z.B. Bernard, Mammut, Tiff, Uwe Post und Frank Lauenroth, jeweils dieselben 1000 aktuellen SF-Taschenbücher schenken würde, mit der Auflage, diese in einem Sabbatjahr in eine Reihenfolge hinsichtlich ihrer Qualität zu bringen, wie würde das am Ende aussehen? Überhaupt keine Gemeinsamkeiten, keine Tendenzen erkennbar, alles nur Zufall, oder gäbe es doch ein paar überraschende Erkenntnisse, die Klarheit bringen? Fünf Leute in einem solchen Experiment wären natürlich noch keine Schwarmintelligenz, die es für so etwas bräuchte. Vielleicht hat in 100 Jahren jeder Leser eine KI als Literaturagentin, die für ihn das Beste aus dem Angebot aussuchen kann, aber ich stelle mir die Frage, was ich heute tun kann.

 

 

Das ist ja genau die Aufgabe von Preisen.

Wenn ich mir anschaue, wie man beim DSFP vorgeht, dann kann man es methodisch eigentlich kaum besser machen.

Auch der KLP hat eine überzeugende Methodik, mit einem anderen Schwerpunkt.

Bei beiden fehlt aber schlicht die Masse, und bei beiden erkenne ich (da mag ich mich täuschen) auch nicht die Leuchtturmwirkung, die einen Kanon etablieren würde. Und da sind wir wieder bei der Identifikation: Sind DSFP und KLP einfach irgendwelche Preise, oder sind sie unsere Preise, bei denen man der Bekanntgabe der Siegertitel entgegenfiebert, um diese dann eifrig zu besprechen?

Das ist kein Vorwurf an Einzelne, aber wieder ein Beleg dafür, dass es hierzulande einfach keine tragfähige SF-Szene gibt.


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#83 Diboo

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 10:10

Ich habe als kleines Kind mal gelernt, dass man nur auf Dinge stolz sein kann, die man selber gemacht hat, bei denen man etwas geleistet hat. Deshalb habe ich nie verstanden, wie man auf sein Land stolz sein kann (geschweige denn die Flagge). Der Ort meiner Geburt, mein Pass, das ist reine Glückssache, und nichts, für das ich etwas geleistet hätte.

 

Exakt. Ich bin stolz, kein Stolzer zu sein.


"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

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#84 simifilm

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 10:11

Exakt. Ich bin stolz, kein Stolzer zu sein.

 

Ich bin sehr stolz auf dich (was effektiv heisst, dass ich darauf bin, dass ich mit meinen pädagogischen Fähigkeiten zu dir durchgedrungen bin).


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#85 Frank Lauenroth

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 10:16

Ich wäre extrem stolz auf uns, wenn aus dieser Diskussion etwas entstünde, das gemäß der einleitenden Fragestellung etwas an der Wahrnehmung der deutschsprachigen SF in der Welt ändern (im Sinne von verbessern) würde  :P


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 10 Mai 2021 - 10:20.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#86 simifilm

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 10:17

Ich wäre extrem stolz auf uns, wenn aus dieser Diskussion etwas entstände, das gemäß der einleitenden Fragestellung etwas an der Wahrnehmung der deutschsprachigen SF in der Welt ändern (im Sinne von verbessern) würde  :P

 

Da man nur auf etwas stolz sein kann, an dem man auch einen Anteil hat, ist eigentlich klar, was zu tun ist.


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#87 Frank Lauenroth

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 10:24

Da man nur auf etwas stolz sein kann, an dem man auch einen Anteil hat, ist eigentlich klar, was zu tun ist.

 

Mit meinen bescheidenen Kontakten hab ich tatsächlich die Fühler in Richtung TOR ausgestreckt und meine Idee dort vorgetragen.

Letztlich braucht es einen starken Partner, damit das auch finanziell fliegen kann.

 

Was daraus wird... man wird sehen.

Sonst irgendjemand?


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#88 Galax

Galax

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 11:45


Was jetzt weniger dynamisch wirkt, ist der SFCD. Das ist halt ein SF Dinosaurier, der ähnlich wie mein Fußballverein, ein schleichendes Sterben vor sich hat.  Aber mal ehrlich: Mit welchem Argument würdest du einem jungen Phantastikinteressierten den SFCD schmackhaft machen? Das ist doch ein Haufen SF Fans, die schon seit vierzig Jahren zusammen glucken und der, wie man die letzten Tage gesehen hat, kurz vor der Explosion (oder eher Implosion?) steht. 

Und dieser europäische SF Preis, das ist doch wirklich eine Lachnummer. Aus jedem Land stimmt irgendwer für seine Werke ab und am Ende gibt es eine gemeinsame Liste von Literatur, da kann der eine das andere nicht lesen.

unterstreich ich mal.


"Das Urteil folgt dem Vorurteil."

***
Warum auf alte Katastrophen zurückblicken? Es liegen noch unzählige vor einem!


#89 Frank

Frank

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 14:44


Ich möchte aber nochmal zu dem Punkt "Begeisterung" zurückkehren: Sie die Werke nicht gut genug oder mangelt es den Lesern an Begeisterungsfähigkeit? Die Frage ist ernst gemeint.

Also, wenn ich mir diese Auswahl an Romanen anschaue, die für den KLP 2020 nominiert waren: Da kann man doch nicht meckern! Zwar kenne ich jetzt nur den "Moloch" vom Iwoleit, aber allein dieses Werk ist bombastisch gut und sicher auch international vorzeigbar ... Wird der Iwoleit wohl um die 100 Exemplare deutschlandweit von verkauft haben. ;)
http://www.kurd-lass..._2020_Roman.htm


Gerade "Der Moloch" ist ein gutes Beispiel, wie deutsche SF aussehen kann: sozial-kritisch; innovativ, auf den Punkt, bitterböse - mit sauberer Charakterführung und geilem Setting. Irgendwie, irgendwo habe ich dafür auch eine Kritik zu geschrieben ...

https://forum.sf-fan...pic.php?t=10870


Bearbeitet von Frank, 10 Mai 2021 - 15:04.

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#90 Frank

Frank

    Temponaut

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Geschrieben 10 Mai 2021 - 14:59

Von Iwoleit gab es dann übrigens ein lapidares: "Aha. Zur Kenntnis genommen." via E-Mail zurück. Ich denke, hier kann und sollte der gegenseitige Support an allen Stellen besser werden ... Das meine ich für die deutsche SF im Allgemeinen. An mir liegt es nicht. ;)


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