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NOVA 31


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271 Antworten in diesem Thema

#241 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 31 Oktober 2022 - 09:24

Ich kann nur spekulieren, warum manche, insbesondere ältere, Autoren einen geringen Frauenanteil mit passiven Rollen in ihren Geschichten haben. Ich vermute, es hat mit der Art der SF-Sozialisierung zu tun. Es macht wohl definitiv einen Unterschied, "nur" mit Commander McLane, Captain Kirk und Stationschef Koenig aufgewachsen zu sein - im Gegensatz zu bspw. meiner Generation, die Charaktere wie Kathryn Janeway, B'Elanna Torres, Major Kira, Susan Ivanova, Delenn oder Sam(antha) Carter mitbekommen hat.

 

Als Zweiundfünfzigjähriger sage ich dazu: Du könntest recht haben. Allerdings erstreckt sich das nicht nur auf den SF-Bereich, sondern auch auf andere Filme und Serien. In den Siebzigern und Achtzigern hat es bis zu zehn Jahren gedauert, bis ein Kinofilm ins Fernsehen kam. In meiner Jugend liefen Filme mit John Wayne, Gary Cooper, Cary Grant, Humphrey Bogart usw. noch zur Hauptsendezeit, von Winnetou- und Edgar-Wallace-Streifen nicht zu reden. Das prägt wahrscheinlich unterbewusst. Ändern kann man es nur, sobald es einem bewusst wird bzw. bewusst gemacht wird.


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#242 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 31 Oktober 2022 - 12:36

Hallo,

Als Zweiundfünfzigjähriger sage ich dazu: Du könntest recht haben. Allerdings erstreckt sich das nicht nur auf den SF-Bereich, sondern auch auf andere Filme und Serien. In den Siebzigern und Achtzigern hat es bis zu zehn Jahren gedauert, bis ein Kinofilm ins Fernsehen kam. In meiner Jugend liefen Filme mit John Wayne, Gary Cooper, Cary Grant, Humphrey Bogart usw. noch zur Hauptsendezeit, von Winnetou- und Edgar-Wallace-Streifen nicht zu reden. Das prägt wahrscheinlich unterbewusst. Ändern kann man es nur, sobald es einem bewusst wird bzw. bewusst gemacht wird.

ich bin von Jack Arnold Filmen geprägt - liefen damals im Dritten. Und auf meinem s/w Fernseher fiel nicht auf, dass es s/w Filme waren. In den Filmen schreien Frauen und rennen weg, während Männer die Ärmel aufkrempeln und das Biest töten. Okay, ganz so einfach ist die Welt natürlich für mich nicht, ganz im Gegenteil, denn mich haben die Rollenbilder, die da transportiert wurden, verwundert. Warum? Ich bin ohne Vater aufgewachsen und hatte daher IRL ganz andere Vorbilder. Außerdem war meine Omma eine richtige Kriegsoma, die hat meine Mutter und meine Tante irgendwie durch den Krieg bringen müssen, als mein Oppa im Krieg war.

 

Und: Wir sollten und dürfen nicht vergessen, dass Filme für das Publikum gemacht werden. Und da gibt es eben für eine bestimmte Gattung Film dann ebenfalls ein bestimmtes Publikum. Und bei Krachbummpeng Filmen (und ein Teil der SF gehört dazu) sind es eben erheblich mehr Männer, die sich solche Filme anschauen. Und die wollen dann eben Krachbummpeng samt der krachbummpeng machenden Figuren haben - also männliche Helden. Ja, das ändert sich, das ändert sich schon seit geraumer Zeit. Aber eben nur langsam, denn es kann sich nur ändern, was das Publikum zulässt. In dem Zusammenhang fällt mir jetzt Stranger Things ein, in der nicht nur Hopper rumballert, sondern auch Nancy Wheeler mit Schrotgewehr und Pistole. Und dann gibt es auch die Szene, in der Nancy und Jonathan in einen Keller gehen, aus dem sonderbare Geräusche kommen, und Jonathan gibt Nancy wie selbstverständlich einen Vorschlaghammer, womit er sich selbst waffenlos macht.

 

Voila, es ändert sich was.

 

Was ich damit sagen will: Bei der Beurteilung von Texten muss auch immer das Durchschnittspublikum mitbedacht werden. Dass heißt natürlich nicht, dass man nicht dennoch Forderungen an Texten stellen darf, also "Bitte, nicht so klischeehaft", "Bitte mehr Queer", aber man sollte Texte auch nicht verdammen, wenn sie derlei Wünsche und Erwartungen nicht bedienen. Filme müssen sich finanzieren, an der Kinokasse oder durch das Streaming Abo, Bücher müssen sich finanzieren, Magazine (wie Nova) auch. Und die, die das Geld bezahlen, die müssen denken, hat mir gefallen. Kaufe ich gerne wieder.

 

Und, ach ja, für z.B. Fans queerer Literatur gibt es ja inzwischen ein Magazin, das sich queer ganz groß auf die Fahne bzw. den Umschlag geschrieben hat. Man stelle sich nun vor, dass jemand zu einer der Ausgaben eine Rezension verfasst, in dem er/sie/es sich darüber empört, dass in den Stories keine muskulösen Typen mit großen Knarren vorkommen, die kreischende Frauen vor tentakelbewehrten Aliens retten ... Ach so, solche Stories lesen zu wollen ist falsch, böse, übel. Weil soooo klischeehaft und wirklichkeitsfremd und -fern und überhaupt falsch, böse, übel.

 

Na dann ...

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#243 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 31 Oktober 2022 - 12:55

Was ich damit sagen will: Bei der Beurteilung von Texten muss auch immer das Durchschnittspublikum mitbedacht werden. Dass heißt natürlich nicht, dass man nicht dennoch Forderungen an Texten stellen darf, also "Bitte, nicht so klischeehaft", "Bitte mehr Queer", aber man sollte Texte auch nicht verdammen, wenn sie derlei Wünsche und Erwartungen nicht bedienen. Filme müssen sich finanzieren, an der Kinokasse oder durch das Streaming Abo, Bücher müssen sich finanzieren, Magazine (wie Nova) auch. Und die, die das Geld bezahlen, die müssen denken, hat mir gefallen. Kaufe ich gerne wieder.

 

Ich habe nicht den Eindruck, dass Magazine wie NOVA sich an ein Durchschnittspublikum richten. Vom Mainstream ist das recht weit entfernt. Zudem kommt es mir nicht so vor, dass in dieser Diskussion Texte "verdammt" werden.

 

Und, ach ja, für z.B. Fans queerer Literatur gibt es ja inzwischen ein Magazin, das sich queer ganz groß auf die Fahne bzw. den Umschlag geschrieben hat. Man stelle sich nun vor, dass jemand zu einer der Ausgaben eine Rezension verfasst, in dem er/sie/es sich darüber empört, dass in den Stories keine muskulösen Typen mit großen Knarren vorkommen, die kreischende Frauen vor tentakelbewehrten Aliens retten ... Ach so, solche Stories lesen zu wollen ist falsch, böse, übel. Weil soooo klischeehaft und wirklichkeitsfremd und -fern und überhaupt falsch, böse, übel.

 

Tut mir leid, aber diese Passage kommt mir etwas zu überzogen daher. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemand in dieser Diskussion gefordert hätte, nur noch queere Geschichten zu schreiben bzw. zu veröffentlichen.

Nachdem eine der Geschichten in NOVA 31 von mir stammt, sage ich dazu: Für mich wäre es viel schlimmer, falls sich niemand dazu äußern bzw. darüber diskutieren würde. Falls ich künftig eine Geschichte schreiben will, in der weibliche Charaktere nur Nebenrollen haben, dann tue ich das, auch wenn es Leuten nicht passt.

Ich kann mich aber auch beim nächsten oder übernächsten Mal fragen: "Hey, die letzen zwei Male war der Kapitän ein Mann. Was wäre, falls es diesmal eine Frau wäre? Oder ein homosexueller Mann? Oder eine person of colour?"
 

Ich denke, dass Christoph und Jol Anregungen liefern wollen, keine Urteile.


Bearbeitet von J. A. Hagen, 31 Oktober 2022 - 14:45.

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#244 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 31 Oktober 2022 - 15:47

 

 

Ich denke, dass Christoph und Jol Anregungen liefern wollen, keine Urteile.

 

Damit ist eigentlich alles gesagt.

 

Ich will niemandem vorschreiben, was zu lesen und zu schreiben ist. Ich möchte nur aufmerksam machen. Welche Schlüsse dann daraus gezogen werden, bleibt ja immer noch jeder Person selbst überlassen und du hast ganz sicher Recht damit, dass es für konservative SF ein Zielpublikum gibt. Ich finde das auch völlig legitim. Meine Rezension hilft solchen Leuten ja dann auch, die Nova zu finden.


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#245 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 31 Oktober 2022 - 18:03

Hallo,


ich bin von Jack Arnold Filmen geprägt - liefen damals im Dritten. Und auf meinem s/w Fernseher fiel nicht auf, dass es s/w Filme waren. In den Filmen schreien Frauen und rennen weg, während Männer die Ärmel aufkrempeln und das Biest töten. Okay, ganz so einfach ist die Welt natürlich für mich nicht, ganz im Gegenteil, denn mich haben die Rollenbilder, die da transportiert wurden, verwundert. Warum? Ich bin ohne Vater aufgewachsen und hatte daher IRL ganz andere Vorbilder. Außerdem war meine Omma eine richtige Kriegsoma, die hat meine Mutter und meine Tante irgendwie durch den Krieg bringen müssen, als mein Oppa im Krieg war.

Und: Wir sollten und dürfen nicht vergessen, dass Filme für das Publikum gemacht werden. Und da gibt es eben für eine bestimmte Gattung Film dann ebenfalls ein bestimmtes Publikum. Und bei Krachbummpeng Filmen (und ein Teil der SF gehört dazu) sind es eben erheblich mehr Männer, die sich solche Filme anschauen. Und die wollen dann eben Krachbummpeng samt der krachbummpeng machenden Figuren haben - also männliche Helden. Ja, das ändert sich, das ändert sich schon seit geraumer Zeit. Aber eben nur langsam, denn es kann sich nur ändern, was das Publikum zulässt. In dem Zusammenhang fällt mir jetzt Stranger Things ein, in der nicht nur Hopper rumballert, sondern auch Nancy Wheeler mit Schrotgewehr und Pistole. Und dann gibt es auch die Szene, in der Nancy und Jonathan in einen Keller gehen, aus dem sonderbare Geräusche kommen, und Jonathan gibt Nancy wie selbstverständlich einen Vorschlaghammer, womit er sich selbst waffenlos macht.

Voila, es ändert sich was.

Was ich damit sagen will: Bei der Beurteilung von Texten muss auch immer das Durchschnittspublikum mitbedacht werden. Dass heißt natürlich nicht, dass man nicht dennoch Forderungen an Texten stellen darf, also "Bitte, nicht so klischeehaft", "Bitte mehr Queer", aber man sollte Texte auch nicht verdammen, wenn sie derlei Wünsche und Erwartungen nicht bedienen. Filme müssen sich finanzieren, an der Kinokasse oder durch das Streaming Abo, Bücher müssen sich finanzieren, Magazine (wie Nova) auch. Und die, die das Geld bezahlen, die müssen denken, hat mir gefallen. Kaufe ich gerne wieder.

Und, ach ja, für z.B. Fans queerer Literatur gibt es ja inzwischen ein Magazin, das sich queer ganz groß auf die Fahne bzw. den Umschlag geschrieben hat. Man stelle sich nun vor, dass jemand zu einer der Ausgaben eine Rezension verfasst, in dem er/sie/es sich darüber empört, dass in den Stories keine muskulösen Typen mit großen Knarren vorkommen, die kreischende Frauen vor tentakelbewehrten Aliens retten ... Ach so, solche Stories lesen zu wollen ist falsch, böse, übel. Weil soooo klischeehaft und wirklichkeitsfremd und -fern und überhaupt falsch, böse, übel.

Na dann ...

Viele Grüße
Tobias

Ich gebe einfach mal zu Protokoll, seit der Nr. 28 NOVA-Stammleser zu sein ;). Gelegentlich hole ich mir auch eine ältere Ausgabe auf den Reader bzw. ins Regal.
Die Gründe, warum ich NOVA lese - was ich auch sicher im Gesamtfazit zu dieser Ausgabe erwähnen werde - liegen darin, dass der Ruf, den das Magazin genießt, nicht unbegründet ist. Die Geschichten sind handwerklich überdurchschnittlich im Vergleich zu vielen Anthologien auf dem deutschen Markt. Gleichfalls scheint mir NOVA das literarisch ambitionierteste SF-Magazin zu sein: Die Geschichten sind oft hintersinnig, gehen schwere Themen an oder erfordern eine intensivere Auseinandersetzung, als ich es bei „Tarantula“ müsste ;).
(Den Vergleich mit Pengbumm-SF finde ich amüsant, denn das wäre das Letzte, was mir in Bezug auf NOVA einfiele).

Bei allem, was ich bisher in diesem Thread schrieb, müsste eigentlich auch deutlich geworden sein, dass mir vieles gefällt - aber eben nicht alles.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 31 Oktober 2022 - 18:53.

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#246 ChristophGrimm

ChristophGrimm

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Geschrieben 22 November 2022 - 12:13

Meinung und Gedanken zu NOVA 31

In der Masse der deutschsprachigen Anthologie-Publikationen ist mir NOVA bislang positiv durch das hohe, handwerkliche Niveau der Beiträge aufgefallen. Gleichfalls scheint NOVA im SF-Sektor das Magazin mit den größten literarischen Ambitionen zu sein: Die Geschichten sind oft komplex, behandeln schwere Themen und verlangen, sie aufmerksam zu lesen und in eigenen Gedankengängen darüber zu sinnieren. Vier Geschichten habe ich ein zweites Mal gelesen, was sowohl für deren Komplexität als auch Qualität spricht.

Die Ausgabe hat für mich drei besonders gelungene Beiträge:

„Die Retardierten“ (Maike Braun) - Eine stilistisch ausgefeilte Geschichte, die im Erzähltempo gekonnt zwischen hektisch, ruhig, intensiv und reflektierend wechselt. Gerade nach zweimaligem Lesen fällt auf, wie dicht und handwerklich beeindruckend die Geschichte gewoben wurde. Der Twist ist schlüssig und allenfalls die beiden Männer sind etwas schlicht gehalten - der einzige, kleine Kritikpunkt, der hinsichtlich der vielen Stärken aber nicht wirklich ins Gewicht fällt. Ich würde sie nicht als feministisch bezeichnen, denn Maike Braun rückt meines Erachtens allgemein-menschliche Thematiken in den Vordergrund. Für mich wirft die Geschichte Fragen über Selbstbestimmung und Freiheit auf - und die Gedankengänge dazu hallen bis jetzt nach.

„Fast Forward“ (C. M. Dyrnberg) - Eine Geschichte, der ich spoilerfrei attestiere, strukturell und sprachlich auf hohem Niveau zu sein. C. M. Dyrnberg thematisiert in seiner Geschichte faszinierend die Verarbeitung vom Ende einer Beziehung. Ein Kleinod an Kammerspiel.

Beide Geschichten möchte ich an dieser Stelle dem DSFP-Komitee und den KLP-Vorschlagenden zur Berücksichtigung nahelegen.

„Briefe an eine imaginäre Frau“ (Michael K. Iwoleit) - Die Geschichte um einen visionären Programmierer, der sich seine Chancen auf Glück und Veränderung ein ums andere Mal selbst verbaut, beeindruckt durch einen intensiv geschriebenen, nicht immer angenehm zu lesenden Seelen-Striptease. Gleichfalls zeichnet der Autor detailliert eine mögliche Entwicklung virtueller, sozialer Netzwerke, ohne dabei in langweilenden Infodump zu verfallen. Neben "Der Moloch" eines der stärksten Werke, die ich bislang von MKI gelesen habe.
(Randbemerkung: So wie es scheint, wird einer der interessantesten Aspekte in dieser Geschichte - die Pool-Menschen - in einer künftigen Novelle näher beleuchtet werden).

„Biofilm 1983“ (Frank Neugebauer) gefiel mir als Farbklecks der Sammlung. Diese Geschichte ist schräg, fantasievoll, düster und ausgesprochen zynisch.

Im (guten) Mittelfeld rangieren „Ein Shoppingmall-Sonnenuntergang“ (Lars Hannig), „Der Gast“ (Thomas Grüter), "Am Scheideweg" (J. A. Hagen) und der Gastbeitrag von Ivan Molina. Alle Geschichten haben ihre Momente und sind handwerklich solide, konnten mich jedoch nicht übermäßig begeistern.

Mit dem Beitrag von Karsten Kruschel werde ich nicht warm, wobei ich gerne zugebe, nicht verstanden zu haben, was die Geschichte sagen will. Dirk Alts „Die Chimäre“ hatte interessante Aspekte, aber für mich ist das ein langatmiger Entwurf von etwas, was eine Geschichte werden kann. (Unabhängig von den Diskussionen um ihn, die ich nicht wieder aufwärmen möchte, sei fairerweise erwähnt: Eine politische Haltung habe ich nicht herauslesen können). Die beiden Sachtexte haben zwar bei mir nicht das Interesse geweckt, mich mit den besprochenen Autoren/Werken zu beschäftigen, aber ich empfand sie als gut geschrieben. Beiden Autoren gelang es, dass ich mir ein Bild machen und ihre Analysen nachvollziehen konnte.

Fazit: NOVA 31 konnte mich im Vergleich zu ein paar früheren Ausgaben (bspw. den beiden direkten Vorgängern oder der Nr. 26) etwas weniger begeistern, doch die drei Hochkaräter und ein solides Mittelfeld lohnen die Lektüre allemal.

Soweit zur "normalen" Rezension bzw. meinem Meinungseindruck

---

Die Diskussionen, die sich aufgrund von Jols Rezension ergaben, haben mich letztendlich auch dazu gebracht, die Geschichten unter dem Gesichtspunkt möglicher Misogynie zu lesen.
Mein Eindruck ist sehr differenziert. Ich kann manche Argumente verstehen, es als Interpretation akzeptieren, teilweise zustimmen. An anderen Stellen - exemplarisch seien hier MKIs Novelle oder "Ein Shoppingmall-Sonnenuntergang" genannt - sehe ich es komplett anders. Da ergibt es sich für mich eindeutig aus den Geschichten, dass die Charaktere agieren, wie sie agieren.

Misogynie ist ein komplexes Thema. So wie Rassismus nicht erst beginnt, wenn eindeutige Beleidigungen fallen oder körperliche Gewalt ausgeübt wird, so sind auch bei Misogynie die extremen Formen nur die Spitze des Eisbergs. Das Problem ist nur, dass es - Eindeutiges ausdrücklich ausgenommen! - vielfach von der Interpretation der Einzelnen abhängt.

Anders ausgedrückt: Es gibt manchmal mehr als eine Wahrheit:
"Du wolltest mich nicht verletzen, aber es tut mir trotzdem weh." - Nachvollziehbar.
"Ich kann nichts dafür, wenn du etwas hörst, was ich nicht gesagt habe." - Genauso nachvollziehbar.

Um einmal kurz meine Lieblingsweisheit anzubringen:
Ein jedes Ding hat drei Seiten. Eine, die du siehst, eine, die ich sehe, und eine, die wir beide nicht sehen.

Ich neige "im Zweifelsfall" stets dazu, mich an dieser Weisheit zu orientieren.

Zu NOVA 31 halte ich (für mich) fest: Ich kann dem Gesamturteil der Misogynie nicht zustimmen.
Als geneigter Leser des Magazins schließe ich allerdings auch gerne mit dem persönlich präferierten Wunsch, bei der künftigen inhaltlichen Zusammenstellung einen Blick für die menschliche Vielfältigkeit zu haben - selbstverständlich weiterhin nach dem Prinzip der "harten Tür", für die NOVA bekannt ist, auswählend.


Bearbeitet von ChristophGrimm, 23 November 2022 - 23:57.

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#247 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 22 November 2022 - 12:24

Tolles Fazit, und ich bin gespannt auf Ausgabe 32, die Storys stehen ja wohl schon lange fest. Marianne, wann kommt die? Noch 2022? Oder wann in 2023? Wagst du zu raten?


Podcast: Literatunnat

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#248 Jol Rosenberg

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Geschrieben 25 November 2022 - 08:41

Ich lese deinen Post nun das zweite Mal, Christoph, und bin mir nicht sicher, ob ich ihn verstehe. Du schreibst:

 

 

 

Die Diskussionen, die sich aufgrund von Jols Rezension ergaben, haben mich letztendlich auch dazu gebracht, die Geschichten unter dem Gesichtspunkt möglicher Misogynie zu lesen.
Mein Eindruck ist sehr differenziert. Ich kann manche Argumente verstehen, es als Interpretation akzeptieren, teilweise zustimmen. An anderen Stellen - exemplarisch seien hier MKIs Novelle oder "Ein Shoppingmall-Sonnenuntergang" genannt - sehe ich es komplett anders. Da ergibt es sich für mich eindeutig aus den Geschichten, dass die Charaktere agieren, wie sie agieren.

 

Gab es daran irgendeinen Zweifel? Mein Gefühl ist, du gehst auf mein Hauptargument gar nicht ein (dass die Zusammenstellung schwierig ist, nicht die einzelnen Texte). Aber vielleicht verstehe ich dich auch einfach miss.


Bearbeitet von Jol Rosenberg, 25 November 2022 - 08:42.

Ernsthafte Textarbeit gefällig? https://www.federteufel.de/

 

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#249 Amtranik

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Geschrieben 25 November 2022 - 09:54

Mir hat der Beitrag von Christoph sehr gut gefallen und persönlich kann ich mit seiner Einschätzung mehr anfangen als mit der von Jol auch wenn ich naturgemäß nicht alle Bewertungen zu einzelnen Storys von ihm teile. Interessanterweise entstand bei mir zunächst der Eindruck, dass hier die Nova 31 sehr kritisch gesehen wird im Thread, aber schaut man genauer hin, ist die Resonanz genau gegenteilig. Bei genauer Durchsicht ist in Persona von Jol genau eine Stimme, die Nova 31 inhaltlich kritisch sieht. Dann waren da noch die viel zahlreicheren Stimmen, deren sechs, wenn ich richtig gezählt habe, die zwar Nova 31 nicht gelesen haben, sich aber offenbar auf prinzipielle Ressentiments gegenüber dem Magazin oder seinen Machern oder beidem gestützt haben. So genau ist das nicht klar geworden, weil ja niemand willens oder in der Lage scheint, konkret sein Herz auszuschütten. Dabei empfand ich so manche Aussage rein subjektiv schon durchaus als heftig abfällig bis diffamierend. Obwohl ich rein gar nichts mit Nova zu tun habe, fühlte ich mich schon als ein stiller Beobachter dadurch angefressen, dass ich froh bin, nicht näher betroffen zu sein. Ich glaube nicht das es für Marianne Labisch, Michael Haitel oder auch die Autoren schön war zu Lesen was da teilweise geschrieben wurde über Nova. Umso souveräner fand ich die Reaktion von Marianne und auch der Autoren, die sich beteiligt haben. Man hat schon durchaus andere Reaktionen auf Kritik, sei die nun berechtigt oder überzogen gewesen, erlebt. Ich persönlich sehe mich in erster Linie zwar als Romanleser, aber durch meine langjährige Tätigkeit im Komitee des DSFP lese ich natürlich auch viele KG und stimme Christoph in seiner Qualitätsaussage über Nova zu, vor allem über die Jahre hinweg, sicher da gab es schon mal ein paar schwächere Jahre, aber im Großen und Ganzen wäre es bis heute eigentlich undenkbar als Preis, Nova wie es manche es hier wohl wollten, nicht zu beachten. Ob sich dort thematisch oder geschlechterspezifisch unbedingt etwas ändern muss, um weiterhin Leserschaft zu binden wird sich zeigen, sehe ich aber nicht wirklich. Vor allem deshalb, weil man als Komiteemitglied eine Vielzahl von Publikationen sieht, eben von der Queer über unbekannte selfpublisher bis eben zu Nova oder auch Themenbänden ist eigentlich im Markt für jeden bereits heute etwas dabei. Ob ich jetzt als Komiteemitglied und Vielleser die Vielfalt unbedingt in einem Magazin unter einen Hut gebracht haben muss, glaube ich eher nicht. Ich beziehe mich übrigens ausschließlich auf die Kurzgeschichten, zur Ausgewogenheit und Zusammenstellung von Essays kann und will ich keine Aussage machen, weil ich diese zumeist gar nicht lese.



#250 ChristophGrimm

ChristophGrimm

    Biblionaut

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Geschrieben 26 November 2022 - 23:59

Ich lese deinen Post nun das zweite Mal, Christoph, und bin mir nicht sicher, ob ich ihn verstehe. Du schreibst:

 

 

Gab es daran irgendeinen Zweifel? Mein Gefühl ist, du gehst auf mein Hauptargument gar nicht ein (dass die Zusammenstellung schwierig ist, nicht die einzelnen Texte). Aber vielleicht verstehe ich dich auch einfach miss.

 

Ich versuche es, auch wenn mir die Antwort schwierig fällt. Sie ist zumindest lang.
 
Daher zunächst zu etwas anderem: Im Weltenportal Nr. 4, welches (hoffentlich, endlich) in den nächsten Tagen online geht, wird die Geschichte "Ein seltsamer Feierabend" von Kai Focke veröffentlicht. Die Geschichte entstand zu Beginn der Corona-Pandemie, womit jetzt vermutlich klar ist, in welche Richtung sie geht. Er hat sie mir gegen Ende 2020 zugeschickt. Zur Zeit des zweiten großen Lockdown, der, wie wir alle wissen, im Gegensatz zum ersten sehr unterschiedliche Reaktionen hervorrief. Mein Kommentar zur Geschichte - die ich so verstanden habe, wie er sie meinte - war: "Ist aktuell natürlich ein heißes Eisen." und "Wir dürfen uns bei all den Schwurblern, Aluhut-Trägern und rechten Idioten bedanken, den Begriff des Querdenkers für lange Zeit versaut zu haben." Daraufhin hat Kai - den ich persönlich kennengelernt habe und bei dem ich absolut sicher bin, dass er definitiv weit von diesem Spektrum entfernt ist - zunächst überlegt die Geschichte zurückzuziehen. Letztendlich hat er ein Nachwort vorgeschlagen, ich habe zugestimmt.
Darin macht er das, was wir Autor:innen und Herausgebende hassen: Er erklärt die Absicht seiner Geschichte und distanziert sich deutlich von realweltlichen, absurden Verschwörungstheorien, Extremisten und Schwurblern (Stichworte: Bill Gates' Chip-Impfung, Wendlers "Alle Geimpfte werden sterben" usw.). 
 
Kai will nicht in eine Ecke gestellt werden, in die er nicht gehört. Ich will das auch nicht - und ich will auch nicht, dass irgendwo auf dem Vorhof der Hölle (Twitter) plötzlich ein Posting wie "Im Weltenportal werden Schwurbler-Texte abgedruckt" auftaucht. (Wer es nach dem Nachwort vermutet, dem kann ich dann auch nicht mehr helfen).  
 
Du fragst dich sicher, warum ich das im NOVA-31-Thread erzähle:
Weil ich Parallelen sehe. Ich sehe, was Marianne, C. M. Dyrnberg und J. A. Hagen im Threadverlauf geschrieben haben. Ich habe das Statement von Uwe auf Seite 3 bemerkt ("Das sind sehr deutliche Worte. Da ich die Ausgabe nicht besitze, kann ich mir kein eigenes Urteil bilden, aber wenn auch nur die Hälfte Deines Befundes zutrifft, entspricht das in etwa meinen schlimmsten Befürchtungen"), ich habe einige Reaktionen auf Twitter gelesen - von denjenigen, die gleichfalls gar nicht erst gewillt sind, sich ein eigenes Urteil zu bilden. 
 
Es gibt nichts Unangenehmeres, als an der (sozialmedialen und Online-)Wand zu stehen und sich für eine Einschätzung rechtfertigen bzw. etwas klarstellen zu müssen. Ich habe einen Shitstorm hinter mir - ich will das nie wieder erleben. (Kay Noa vom Skoutz-Award kann ebenfalls ein Lied davon singen, nachdem sie sich im vergangenen Jahr zugebenermaßen etwas unglücklich ausgedrückt hatte).
 
Dass My und MKI Entscheidungen trafen oder Ansichten äußerten, die durchaus kritisiert werden dürfen, oder auch schon schriftliche Entgleisungen hatten, will ich gar nicht klein- oder schönreden. Ich sehe aber auch anderes: Die zahlreichen Autorinnen und zumindest ein Autorx (Aiki), die von My verlegt wurden. Ich habe MKIs Einschätzung von Alice Sheldon gelesen und sehe sein Gesamtwerk als Herausgeber. Hinzu kommen zig Artikel, Blogpostings und Forenbeiträge. Kurz: Ich halte My, MKI und Marianne nicht für misogyn. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sie abwertend gegenüber irgendwelchen menschlichen Gruppierungen eingestellt sind. Somit habe ich, der für eine Menschheit auf Augenhöhe ist, eine Art „Grundsympathie“, die natürlich auch auf NOVA abfärbt. 
 
Ich gehe davon aus, dass Personen, die keine diskriminierende Einstellung haben, auch keine Anthologie zusammenstellen wollen, die absichtlich diskriminierende Inhalte enthält oder diese Inhalte gutheißen. Allenfalls werden Aspekte anders gesehen oder beurteilt – wie ja in diesem Thread in den Diskussionen zwischen Marianne und dir nachzulesen war. (Ich füge an dieser Stelle hinzu, bei einigen Punkten eher bei dir, bei manchen neutraler Meinung und bei anderen bei Marianne gewesen zu sein).
 
Die Zusammenstellung der Geschichten für diese Ausgabe - so habe ich Marianne weiter vorne im Thread verstanden - wurde auf Basis der verfügbaren Manuskripte getroffen. Pure Spekulation über ein Speculative-Fiction-Magazin: Ob zusätzlich zu den regulären Einsendungen Autor:innen angefragt wurden, ist mir nicht bekannt, wäre aber denkbar. Ebenso ist denkbar, dass Geschichten, die bereits für NOVA 31 vorgesehen waren, durch den Thread um NOVA 30 zurückgezogen wurden.
 
Es ergab sich bei den verfügbaren Geschichten für NOVA 31 dann eben das:
  • Texte von Autorinnen waren in der Unterzahl. Als einziger Text einer Autorin konnte nur der von Maike Braun überzeugen
  • Die Texte von Autoren, die das Team überzeugt hat, waren in Charakteren von Männern dominiert
  • Die Texte, die das Team überzeugt hat, beinhalten u. a. misogyne Charaktere
Das NOVA-Team (oder vielleicht auch nur MKI) lässt uns in den Vorworten wissen, wie die Beiträge eingeordnet wurden. Im Gegensatz zu vielen anderen Anthologien wurde den Lesenden also konkret mitgeteilt, was in der Geschichte gesehen wurde, um sie in die Zusammenstellung aufzunehmen. Die Geschichten überzeugten vielleicht selbst die Storyredakteure nicht unbedingt durch ein progressives oder angemessenes Weltbild, aber dafür in anderen Dingen.  
 
Marianne thematisiert im Vorwort, dass NOVA einen niedrigen Anteil an Autorinnen hat und fordert zum Einsenden auf. Das zeigt mir, dass hier durchaus ein Wunsch vorhanden ist, der aber noch nicht nach gefordertem Qualitätsanspruch umgesetzt werden konnte.
 
Um noch einmal den Schwung zu mir zu machen: Yvonne lobte weiter vorne den hohen Autorinnen-Anteil meiner Projekte. Ich finde nicht, dass ich dafür ein Lob verdient habe. Abgesehen von einzelnen Anfragen ergab sich dieser Anteil, weil ich unter den Einsendungen von Autorinnen viele großartige Werke fand. Im Falle der „Weltenportal“-Ausschreibung waren es sogar fast nur Autorinnen, die mich überzeugen konnten. (Btw.: Kai Focke und Sven Haupt sind im Weltenportal mit von der Partie, weil ich konkret Geschichten von Kai und Sven haben wollte – nicht, weil ich eine Notwendigkeit sah, das Geschlechter-Verhältnis anzupassen). Wie du von einem Tweet von mir weißt, ist mir jedoch irgendwann aufgefallen, dass ich kaum Texte erhalten habe, die queere Themen beinhalten oder von queeren Autor:innen stammen. Die wenigen, die ich erhielt, konnten mich in anderen Aspekten nicht überzeugen. Das sind die Gründe, warum in meinen bisher veröffentlichten Projekten Queer-Aspekte nur minimal vertreten waren. „Alien Contagium“, „Fast menschlich“ oder die „Weltenportal“-Ausgaben bzw. ich als Herausgeber oder Jana als Verlegerin sind deshalb aber nicht queerfeindlich.
 
Und genauso sehe ich es auch bei NOVA und Misogynie. Mein Weg war nun, über die Twitter-Bubble Feedback einzuholen - ich werde die Erkenntnisse bei meinem nächsten Ausschreibungstext berücksichtigen. Ich könnte mir – wieder pure Spekulation zum Speculative-Fiction-Magazin – vorstellen, dass im Hintergrund von NOVA vielleicht schon einige Anfragen laufen: MKI prüft für die Gaststory möglicherweise seine internationalen Kontakte und Marianne, der wir eine nach außen diplomatischere Ader attestieren können ;), hört sich vielleicht um.
 
Ich bin beim Thema Zusammenstellung auch zwiespältig: Ich wünsche mir Vielfalt und halte Repräsentation für wichtig. Ich sehe es aber auch ein Stückweit wie Amtranik und verlange gar nicht, dass ein Werk alles bieten muss. "Nichtbeachtung von Frauen" kann auf Misogynie der Herausgebenden und Verfassenden hinweisen - aber das muss es nicht.
 
All das zusammen betrachtet, macht es mir schwer, die Zusammenstellung - abseits einzelner Stellen, die ich in meinen Besprechungen der Geschichten erwähnt habe bzw. meine Meinung dazu äußerte –  als problematisch zu sehen. Das ist auch das, was ich mit den vielzitierten Sinnsprüchen (mehrere Wahrheiten, Perspektiven) und meiner Lieblingsweisheit auszudrücken versuchte.

 - Onlinepause -

 

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#251 Weltraumschrott

Weltraumschrott

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Geschrieben 27 November 2022 - 03:35

(...) Ob ich jetzt als Komiteemitglied und Vielleser die Vielfalt unbedingt in einem Magazin unter einen Hut gebracht haben muss, glaube ich eher nicht. (...)

Das sehe ich genauso. Wenn Herausgeber eines Magazins Kriterien für die Auswahl der KG aufstellen, muss nicht alles an Merkmalen abgedeckt werden, was wir uns in unserer Gesellschaft wünschen oder was in unserer Gesellschaft eine besondere Bedeutung hat.
Ich habe kein Problem damit, wenn beispielsweise aus persönlichem Interesse nur ein schmaler thematischer Bereich abgedeckt wird, sogar dann, wenn alte Stereotype herangezogen werden, bspw. (ausgedacht) Military Fiction Magazin ausschließlich mit KG von heldenhaften Einzelgängern, die Konflikte nur mit Gewalt austragen.
Anders sieht es hingegen aus, wenn die deutsche Publikationslandschaft als Ganzes betrachtet wird oder ein Magazin die Kriterien so aufstellt, dass unsere Gesellschaft zumindest ansatzweise widergespiegelt werden soll. In diesen Bereichen halte ich es für wichtig, dass es angestrebt wird, auch zahlenmäßig kleine gesellschaftliche Strömungen und die ja tatsächlich vorhandene Vielfalt unserer Gesellschaft sinnvoll zu berücksichtigen. Damit meine ich weder, auf Biegen und Brechen deutlich schlechtere Geschichten zu publizieren, nur weil sie bspw. queere Figuren beinhaltet, noch dass von nun an jede zweite Geschichte queere Aspekte erkennen lassen muss. Vermutlich würde ich es eher so machen, dass ich, wenn in den letzten 10 Heften keine einzige KG mit queeren Aspekten habe, denke: "Kann man mal wieder machen." und daraufhin Ausschreibungen veröffentlichen.



#252 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 27 November 2022 - 14:39

Hallo zusammen,

 

auch wenn mir im Editorial von Dirk Alt in Nova 28 einiges sehr sauer aufgestoßen ist, als sehr ansprechend empfand ich den ersten Satz. Ich zitiere: "In Zeiten sich zuspitzender Konflikte ist es faszinierend zu verfolgen, welche Wünsche, Ängste und Erwartungen die Zeitgenossen in ihre Vorstellung von der Zukunft projizieren, und die Versuchung ist groß, diese Erwartungen mit der literarischen Produktion der Science-Fiction abzugleichen."

 

Diesbezüglich empfand ich Nova (soweit ich das verfolgt habe) als wohltuend stur. Literarische Qualität wurde über Zeitgeist gestellt, dabei jedoch gleichzeitig auf eine breite Themenstreuung geachtet. Das lässt mich im ersten Moment die Redaktion von Nova - aber nur in dem Kontext - als weniger engstirnig erscheinen, als das Queer*Welten Redaktionsteam. Wobei ich einschränkend sagen muss, dass ich da nur Yvonnes Podcast als Grundlage zur Beurteilung heranziehen kann. Vieles gefiel mir im Podcast, aber als die Bezeichnung "Casual Queer" für queere Personen in (ungenannten) Romanen/Kurzgeschichten fiel, puh, dachte ich "Wie anmaßend!" Aber okay, dachte ich weiter, wenn sich da im Besitz des Wissens um richtig-queere und bloß casual-queere Personen weiß, dann darf er sich gerne so sehen. Und letztlich ist das (und da endet der erste Moment) ja nichts anderes, als MKIs Messlatte an die Qualität von Texten.

 

Dazu passen teils ja auch Weltraumschrotts Worte: 

 

Wenn Herausgeber eines Magazins Kriterien für die Auswahl der KG aufstellen, muss nicht alles an Merkmalen abgedeckt werden, was wir uns in unserer Gesellschaft wünschen oder was in unserer Gesellschaft eine besondere Bedeutung hat.

Herausgeber*innen entscheiden über die Textauswahl. Und Leser*innen entscheiden über den Kauf von Magazinen und Anthologien. Wenn die Schnittmenge stimmt, dann passt es!

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#253 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 27 November 2022 - 14:42

Bin nur am Handy, aber oh nein, der Begriff Casual queerness ist total anders gemeint!

Das heißt nur, dass einige Figuren einfach queer sind, ohne dass das groß Einfluss auf den Plot hat.

Wie der Onkel bei Locke & Key. Story wäre total gleich verkaufen, wenn der stattdessen eine Frau geheiratet hätte

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#254 T. Lagemann

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Geschrieben 27 November 2022 - 17:07

Hallo Yvonne,

Bin nur am Handy, aber oh nein, der Begriff Casual queerness ist total anders gemeint!

Das heißt nur, dass einige Figuren einfach queer sind, ohne dass das groß Einfluss auf den Plot hat.

Wie der Onkel bei Locke & Key. Story wäre total gleich verkaufen, wenn der stattdessen eine Frau geheiratet hätte

nein, nein, wir sind da nicht auf anderen Meinungsebenen. So wie MKI weiß, was ein seinen Qualitätsansprüchen entsprechender Text ist, weiß man bei Queer*Welten was queere Personen sind, die wirklich wichtig für die Handlung sind und nicht bloß Staffage - kurz gesagt, man weiß, was "casual queer" ist. Und sie dürfen ja so verfahren, MKI und die Herausgeber*innen von Queer-Welten. Aber gut finden muss ich das nicht (wobei ich bei MKI nur die Blacklist - so es sie noch gibt - nicht gut finde). Ich muss ja nicht lesen, was andere für herausgebungswürdig halten, ich kann das lesen (und Queer*Welten werde ich gerne weiterhin lesen).

 

Viele Grüße

Tobias


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#255 Jol Rosenberg

Jol Rosenberg

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Geschrieben 27 November 2022 - 18:15

Was für eine spannende Diskussion. 

 

Ich zitiere Christoph:

 

 

 

Es gibt nichts Unangenehmeres, als an der (sozialmedialen und Online-)Wand zu stehen und sich für eine Einschätzung rechtfertigen bzw. etwas klarstellen zu müssen. Ich habe einen Shitstorm hinter mir - ich will das nie wieder erleben. (Kay Noa vom Skoutz-Award kann ebenfalls ein Lied davon singen, nachdem sie sich im vergangenen Jahr zugebenermaßen etwas unglücklich ausgedrückt hatte).

 

Oh ja, an dieser Wand stand ich auch schon und egal, was eins tut, wenn ich dort hingestellt bin, mache ich prinzipiell schonmal alles falsch. Ich hoffe, dass es sich nicht so anfühlt, als ob ich die NOVA-Redaktion dorthin gestellt hätte.

 

 

 

Ich gehe davon aus, dass Personen, die keine diskriminierende Einstellung haben, auch keine Anthologie zusammenstellen wollen, die absichtlich diskriminierende Inhalte enthält oder diese Inhalte gutheißen. Allenfalls werden Aspekte anders gesehen oder beurteilt – wie ja in diesem Thread in den Diskussionen zwischen Marianne und dir nachzulesen war. (Ich füge an dieser Stelle hinzu, bei einigen Punkten eher bei dir, bei manchen neutraler Meinung und bei anderen bei Marianne gewesen zu sein).

 

Du meinst ja, die Personen hätten keine misogyne Einstellung. Ich muss sagen, dass ich keinerlei Basis habe, das einzuschätzen. Ich würde mir auch nicht anmaßen, das zu wollen. Was ich weiß: Ich ertappte mich selbst immer wieder bei verinnerlichen misogynen, transfeindlichen, rassistischen und anderweitig -istischen Denkmustern. Das Sensitivity Reading für meinen Roman hat da auch einiges aufgedeckt. Und das, obwohl ich mich seit mittlerweile über 20 Jahren auch beruflich mit derartigen Themen beschäftige. Meine Grundannahme ist demnach, dass wir, die wir in dieser Welt aufgewachsen sind, gar nicht anders können, als derartige Denkmuster und Stereotype verinnerlicht zu haben. Ich selbst würde mich nicht als Rassist*in bezeichnen, aber ich würde sagen, dass ich rassistische Denkmuster verinnerlicht habe und dass es ein beständiges Ringen ist, diese nicht zu reproduzieren. Ähnliches gilt für Misogynie, Transfeindlichkeit und bspw. Ableismus. Dass ich gelegentlich etwas übersehe und reproduziere, liegt in der Natur der Sache. Die Frage ist nun: Wie viel Mühe macht sich ein Herausgeberteam, um das in den eigenen Publikationen zu verhindern und wie erfolgreich ist es damit? Das ist die Frage, die ich mir beim Lesen der NOVA gestellt habe.

Ich weiß, dass wir, wenn wir als Weiße Personen in Deutschland aufwachsen, sehr darin trainiert sind, solche Dinge zu übersehen. Die Diskussion hier zeigt, dass ich an einigen Stellen Sexismus sehe, wo Marianne sagt, da sei keiner - wer hat Recht? Ich weiß es nicht. Es bleibt der Eindruck, dass da aus meiner Sicht welcher ist und aus ihrer eben nicht. Daraus kann man sicher nicht ableiten, dass Sexismus reine Ansichtssache sei, aber es ist eben auch gar nicht so leicht zu sagen, ob da welcher ist oder nicht. Und aufgrund von Intersektionalität und der Vielfalt potenzieller Diskriminierungen ist das auch alles andere als ein leichtes Feld. Ich bin vielleicht ganz gut darin, Sexismus und Adultismus zu erkennen, aber bei Ableismus habe ich noch viel zu lernen. Und wenn ich dann darin gut bin, rutscht mir wieder etwas Exotistisches durch usw.

 

Ich denke, dass es normal ist, dass in einem bestimmten Genre (wie eben SF), manche Publikationen da viel Wert drauf legen und andere nicht. Das ist auch völlig okay. Mein Blog gibt ja letztlich nur meine persönliche Sichtweise wider. Ich habe mich bemüht, sie zu begründen, aber das macht sie nicht zur Wahrheit.


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#256 lapismont

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Geschrieben 27 November 2022 - 19:21

 

Ich weiß, dass wir, wenn wir als Weiße Personen in Deutschland aufwachsen, sehr darin trainiert sind, solche Dinge zu übersehen. Die Diskussion hier zeigt, dass ich an einigen Stellen Sexismus sehe, wo Marianne sagt, da sei keiner - wer hat Recht? Ich weiß es nicht. Es bleibt der Eindruck, dass da aus meiner Sicht welcher ist und aus ihrer eben nicht. Daraus kann man sicher nicht ableiten, dass Sexismus reine Ansichtssache sei, aber es ist eben auch gar nicht so leicht zu sagen, ob da welcher ist oder nicht. Und aufgrund von Intersektionalität und der Vielfalt potenzieller Diskriminierungen ist das auch alles andere als ein leichtes Feld. Ich bin vielleicht ganz gut darin, Sexismus und Adultismus zu erkennen, aber bei Ableismus habe ich noch viel zu lernen. Und wenn ich dann darin gut bin, rutscht mir wieder etwas Exotistisches durch usw.

 

Für mich ist das Ganze ein normaler Erneuerungsprozess unserer gesellschaftlichen Ethik, in dem ständig neu definiert wird, was dem gemeinsamen Regelwerk entspricht und was ihm zuwiderläuft. Die Berücksichtigung von Minderheiten in Denk- und Gefühlsprozessen ist selbst auch ein Prozess. Meine Kinder wachsen mit bestimmten Problemstellungen auf, die ich in meiner Kindheit nicht hatte. In der Pubertät wurde mich maximal mit Homosexualität und »Bi-Sein« konfrontiert. Aber rein sexuell, da gab es kein Bewusstsein für Probleme, die sich im gesellschaftlichen Kontext damit ergeben, ebenso beim Umgang mit behinderten Personen.

Ich denke, dass es einfach wichtig ist, diese Prozesse in neuen Texten abzubilden. Deshalb hilft es, wenn Figuren Beziehungen jenseits althergebrachter Modelle eingehen. Das lesbische Paar, die Transperson, Rollstuhlfahrende – sie müssen nicht unbedingt handlungsrelevant sein, aber zum normalen Bild der Universen gehören. Und vielleicht, wenn man diese Menschen und ihre Probleme im Alltag mitdenkt, kommen da auch spannende Geschichten heraus. 

Diskriminierung etwa gehört zu den Standard-Themen der Phantastik. Geschlechterfragen auch. Behinderungen schon weniger. Und ganz selten finde ich Texte, die sich mit solchen Themen wie etwa dem Gender-Diskurs als gesellschaftliches Thema auseinandersetzen. 

Was macht es mit einer Gesellschaft, wenn sprachliche Normen neu verhandelt werden? 

Da sehe ich viel Potential.

 

Sorry, ich bin abgestriffen.  :wacko:


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#257 Jol Rosenberg

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Geschrieben 27 November 2022 - 20:39

Gar nicht, finde ich. Denn ich habe ja unter anderem die Frage aufgemacht, was ich (ich ganz persönlich) in eine Textsammlung reininterpretiere, wenn solche Themen fehlen und dazu noch die Vorworte und zwei Essays kommen, die sich mit Autor*innen beschäftigen, die für diskriminierende Meinungen bekannt sind. Ich sehe da nämlich auch ganz viel Potenzial.

 

Was ich auch spannend finde, nochmal zu diskutieren: Was erwarten wir von guten Vorworten? Welche Chancen und welche Risiken bergen sie?

 

Nochmal zu Christoph:

 

 

 

Wie du von einem Tweet von mir weißt, ist mir jedoch irgendwann aufgefallen, dass ich kaum Texte erhalten habe, die queere Themen beinhalten oder von queeren Autor:innen stammen. Die wenigen, die ich erhielt, konnten mich in anderen Aspekten nicht überzeugen. Das sind die Gründe, warum in meinen bisher veröffentlichten Projekten Queer-Aspekte nur minimal vertreten waren. „Alien Contagium“, „Fast menschlich“ oder die „Weltenportal“-Ausgaben bzw. ich als Herausgeber oder Jana als Verlegerin sind deshalb aber nicht queerfeindlich.

 

Für Alien Contagium hatte ich ja sogar einen Text eingereicht (und fürs Weltenportal auch), der für AC hatte eine queere Hauptfigur, hat aber offensichtlich nicht überzeugt. Ich fände es jetzt auch unschön, wenn ein Text von mir nur genommen würde, damit irgendeine "queer-Quote" erfüllt wird. Meine Rezi zu "Alien Contagium" liegt hier schon und wartet auf die Endkorrektur. Letztlich ist bei Texten neben einigen handwerklichen Grundsachen doch sehr viel Geschmack.


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#258 ChristophGrimm

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Geschrieben 28 November 2022 - 08:49

 
Für Alien Contagium hatte ich ja sogar einen Text eingereicht (und fürs Weltenportal auch), der für AC hatte eine queere Hauptfigur, hat aber offensichtlich nicht überzeugt. Ich fände es jetzt auch unschön, wenn ein Text von mir nur genommen würde, damit irgendeine "queer-Quote" erfüllt wird. Meine Rezi zu "Alien Contagium" liegt hier schon und wartet auf die Endkorrektur. Letztlich ist bei Texten neben einigen handwerklichen Grundsachen doch sehr viel Geschmack.


Ich versuche noch ein wenig meine Gedanken zu Obigem zu sortieren, daher zunächst nur:

Handwerkliches kann einigermaßen objektiv beurteilt werden, aber eine Zusammenstellung wird immer subjektiv sein. Ich würde gar nicht erst behaupten, dass auch nur eine meiner Sammlungen halbwegs objektiv wäre.
Natürlich will ich "die besten Geschichten" - nach meiner Einschätzung. Bei der Zusammenstellung spielen dann noch zig Faktoren, die miteinander ringen, mit hinein: Inhaltliche Abwechslung, Umfangsrahmen der Sammlung, Vorschläge / Meinung der Verlegerin, Wunsch von Repräsentation und mein persönlicher Spleen: je Sammlung eine Debütveröffentlichung (sofern eingereicht worden und auf einem handwerklichen Niveau, mit dem ich arbeiten kann).
Wenn dir das ein Trost ist: Vor bald drei Jahren bekam ich eine Geschichte namens „Universum ohne Eisbärin“ zugeschickt – und habe sie schlussendlich nicht berücksichtigt. Nicht weil ich die Story schlecht fand, sondern dadurch eine oder zwei der ausgewählten Stories hätte ablehnen müssen. (Yvonne hat das charmant mit "Du hast die Beatles abgelehnt" umrissen). Worauf ich nämlich hinaus will: Hätte Aiki mir stattdessen „Vorsicht, Synthetisches Leben“ – meine persönlich empfundene Siegerstory des SF-KG-Jahres 2021 – geschickt, wäre die sicher in „Fast menschlich“ drin gewesen.
Bei dir verhält es sich ähnlich: Die Story, die du für „Alien Contagium“ eingereicht hast, war in meinen Augen nicht schlecht – sonst würde ich das jetzt auch gar nicht öffentlich schreiben –, hat einen schönen Twist, konnte mich aber im Gesamten nicht über "solide" hinaus begeistern. „Eine Person, eine Karte“ hat mir dagegen imponiert und ich freue mich sehr, die Geschichte im WP5 zu haben. Eine ähnliche Begeisterung habe ich im Übrigen für deine wunderbar menschelnde Geschichte in der Zahnrad-Anthologie.

Auf deine Rezension bin ich gespannt.
Ich bin auch nur ganz dezent nervös.

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#259 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 28 November 2022 - 08:53

Ach, ist es gerade schön hier!


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#260 Jol Rosenberg

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Geschrieben 28 November 2022 - 15:28

Das habe ich auch gerade gedacht, Yvonne.  ^_^

 

Was du zu Geschichten schreibst, Christoph, kann ich gut nachvollziehen. Eine Sammlung von Texten zusammenzustellen, sei es nun für eine Anthologie oder eine Zeitschrift, hat immer ganz viele Aspekte und welcher davon wie gewertet wird, hängt dann auch wieder von vielen Faktoren ab. "Universum ohne Eisbärin" ist für mich ja der absolute Lieblingstext von Aiki, für den hätte ich ohne Zögern drei andere Texte rausgeworfen. :aliensmile: Aber er hat einen anderen Ort gefunden, genau wie der Text, den du von mir abgelehnt hast. Ich habe ihn umgeschrieben und auch handwerklich verbessert (finde ich zumindest). Ich tagg dich, wenn meine Rezi raus ist.


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#261 Dyrnberg

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Geschrieben 22 März 2023 - 18:45

Ob der Nominierung lese ich in Ruhe MKIs "Briefe an eine imaginäre Frau". Vielleicht mag ja jemand mitmachen.

 

Die Story beginnt eindrücklich - das Infodumping über die Welt ist wohl verpackt und kommt nebenbei. Und dann die eine Szene mit der Frau - eine Szene, bei der ich - mea culpa!! - an Titanic zu denken habe. Steht da nicht die Figur, welche von Kate Winslet gespielt wird, an einer Reling, während der männliche Prota sie zufällig erspäht? However. Was mir in Erinnerung blieb, sind Sätze, die ich ästhetisch gelungen finde: "Aura von Einfachheit"; oder auch "deine eigensinnige Ablehnung von Perfektion". Zugleich - ich gestehe es gerne - verwundert mich die Romantik. Als Leser denke ich mir: Ist das alles Ernst gemeint? Versäume ich irgendeine Ironie? Dann aber taucht so nebenbei ein Aspekt auf, der mich gedanklich beschäftigt: Der Prota hat an der Erschaffung/Programmierung (?) dieser virtuellen Welt, die sich über die Welt legt (?) mitgearbeitet. Was lese ich hier also? Meine erste Assoziation: Eine neue Version des antiken Pygmalion. Der Bildhauer, der darum weiß, dass er sich in sein Werk verliebt - aber sich "dennoch" der Liebe hingibt.

 

Dann kommt die Passage mit der Tochter - und hier bin als Leser "offener", die Liebe, die zwischen den Zeilen durchklingt, zu bejahen. Hier frage ich nicht, ob es ironisch gemeint ist. [Hüstel, hüstel: Was wahrscheinlich etwas über mich als Vater/Privatperson aussagt. Hüstel, hüstel.] Die Passage finde ich jedenfalls sehr lesenswert. Sowohl die Idee, wie Kinder gezeugt werden - wie auch die literarische Ausarbeitung.



#262 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 23 März 2023 - 06:57

Ich habe ja die Story zweimal gelesen und schon zweimal rezensiert, grins. Die hier kennst du sicher (gesamte NOVA 31) und die hier hatte ich nach dem zweiten Lesen verfasst

 

An Titanic musste ich nie denken, aber ich bin auch nicht so die, die sich das alles visuell vorstellt. Ich höre eher Stimmen beim Lesen. Ich habe die Romantik total ernst genommen und keine Ironie gesehen, eigentlich nur echt viel Leidensdruck.

Deine Idee mit dem Erschaffer, der sich in sein eigenes Werk verliebt war mir aber noch nicht gekommen, das finde ich interessant und vermutlich auch zutreffend.

 

Für die Poolmenschen haben sich viele interessiert. Ich glaube, das Thema möchte der Autor in einer nächsten Novelle vertiefen. 


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#263 Dyrnberg

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Geschrieben 24 März 2023 - 08:58

Ich habe ja die Story zweimal gelesen und schon zweimal rezensiert, grins. Die hier kennst du sicher (gesamte NOVA 31) und die hier hatte ich nach dem zweiten Lesen verfasst

 

Großartige Rezension!

 

Ergänzend noch ein paar assoziative Gedanken: Neben dem Pygmalion-Thema glaube ich in Iwoleits Ausleuchtung der Sexualität im Zeitalter der Virtualität noch ein "klassisches" Thema der Philosophie zu erkennen. Der Prota ekelt sich gewissermaßen vor "echtem" Sex, nicht wahr? Sein Trieb - weil er immer noch ein Mensch ist - treibt ihn in die Arme von Frauen, aber einen Augenblick nach dem Höhepunkt ärgert er sich darüber. Genauer: Die leibliche Welt wird ihm immer fremder. Sie ist nicht nur unperfekt, sie riecht, schwitzt.

 

Das passt perfekt zu bestimmten Thesen, man denke an Norbert Elias und seinen "Prozess der Zivilisation": Die Zivilisationsgeschichte ist u.a. dadurch bestimmt, dass wir alles Leibliche und alles, was uns an Tod und Krankheit erinnert, immer mehr hinter einen "Vorhang der Zivilisation" (Elias) verschieben. In der Antike saß man noch nebeneinander am Klo und machte Geschäfte... heute undenkbar. Im Mittelalter pisste man beim Essen noch unter den Tisch... heute undenkbar. Früher starb der alte Bauer in der Stube... heute in einem eigens dafür errichteten Haus am Stadtrand. Wir verdrängen nicht nur Tod und Sterben, sondern auch viele Aspekte der Leiblichkeit werden in die Privatssphäre verdrängt... und sogar dort genieren sich manche Menschen noch für ihren Körper. Elias beschreibt die Zivilisationsgeschichte also (auch) als Geschichte eines zunehmenden EKELS vor dem Körper. Einen echten Leib zu haben oder zu sehen wird unschicklich.

 

Ein Grundthema der Novelle scheint mir also zu sein: Sex als etwas schmutziges, stinkendes, schwitzendes in einer durch und durch hygienischen, sauberen Welt.

 

Genau das erzählt - so meine Interpretation - auch Iwoleits Geschichte. Und natürlich muss man dabei auch an Phänomene wie «Sekkusu shinai shokogun» denken: Die junge japanische Generation, die lieber daheim am Computer sitzt als Sex zu haben.

 

Ich mag die Novelle. Wirklich. Und wahrscheinlich kann man bald gar keine Novelle mehr über Sex schreiben, ohne dass sich jemand ekelt.


Bearbeitet von Dyrnberg, 24 März 2023 - 09:02.


#264 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 24 März 2023 - 09:15

"Man denke an ..." aber nur, wenn man das alles kennt. MKI traue ich das zu. Ich habe da viele Lücken und keine Ahnung, wovon du sprichst. Ich gehe mal Allgemeinbildung kaufen. 


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#265 Dyrnberg

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Geschrieben 24 März 2023 - 09:39

Man muss Norbert Elias wirklich nicht kennen!

 

Ich kenne ihn eben beruflich - dennoch ist es mir nicht wirklich gelungen, fürchte ich, seine These kurz und nachvollziehbar zusammenzufassen. Das aber ist mein Unvermögen - nicht die Schuld von Elias. Der ist echt lesenswert.

 

Vielleicht interpretiere ich die Story auch völlig falsch. Oder noch wichtiger: Man muss irgendeine ideengeschichtliche Theorie rund um Ekel und Körper ja nicht kennen, um selbst zu derartigen Überlegungen zu kommen. Wir alle sind ja immer auch Seismographen der Geschichte: Wir spüren, was um uns herum passiert und denken drüber nach, in welche Richtung es gehen könnte. Das machst Du genauso wie ein Norbert Elias.

 

(Auch "Morsche Haut" könnte man mit Blick auf "Was bedeutet es, einen Körper zu haben?" interpretieren, fällt mir grad auf.)

 

Ich fasse für mich einen Strang von Iwoleits Geschichte mit den Worten zusammen: Wir werden unserer Körper zu fein. Wir finden unsere Leiblichkeit unschicklich.


Bearbeitet von Dyrnberg, 24 März 2023 - 09:45.


#266 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 24 März 2023 - 09:48

Ich hatte ähnliche Gedanken wir du beim Lesen von MKIs Novelle, habe das aber mehr nur auf das erzählende Ich beschränkt. Er fühlt sich unwohl in seiner Haut und giert nach Perfektion. Nicht nur bei seinem Gegenüber, auch bei sich selbst. Daher habe ich ihm ja so viel verziehen (was ich normalerweise von einem Ich-Erzähler denken würde, der alle Frauen durch die "Wie-perfekt-ist-sie?"-Brille anstiert, muss ich vielleicht nicht sagen).

Für mich ist die Novelle aus 2022 ganz, ganz weit oben.

 

Über Morsche Haut müssen wir in diesem anderen Lesezirkel sprechen. Mehr Senf?


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#267 Jol Rosenberg

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Geschrieben 24 März 2023 - 17:37

Ich finde das sehr spannend. Denn ich habe die Geschichte gar nicht als Aussage über Leiblichkeit gelesen - auch wenn mir das nun, wo ihr mir darauf bringt, einleuchtet. Ich dachte, es gehe um die Suche nach Beziehung und das gleichzeitige Unvermögen, sich wirklich darauf einzulassen.


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Geschrieben 26 März 2023 - 17:05

Anlässlich seiner Nominierung für den KLP stellte sich C.M. Dyrnberg meinen Fragen:

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Geschrieben 26 März 2023 - 17:16

Cooles Interview

Ich wünschte mehr Menschen würden mehr Texte in der Schublade lassen

Bearbeitet von Rezensionsnerdista, 26 März 2023 - 17:17.

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#270 Jol Rosenberg

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Geschrieben 26 März 2023 - 19:57

Ich hab grad heute wieder einen hinein gelegt.  :aliensmile: Ansonsten: Danke für das Interview!


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