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Dave von Raphaela Edelbauer

SF Science-Fiction KI

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53 Antworten in diesem Thema

#31 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 23:02

 

Pantamannes der Brauns

Könntest Du mich bitte aufklären, auf dass ich nicht dumm sterbe?

 

Das war eine Feststellung, keine Herabwürdigung. Es existieren durchaus gute Sammelsurien - oder was meinst Du, wie Jules Verne sein Personal generiert hat, dass so in seinen Romanen rumstürzt?

 

Einerseits seine Klienten, andererseits literarische Vorlagen (Dumas d. Ä.)


Bearbeitet von Peter-in-Space, 04 Mai 2022 - 23:07.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#32 Narrania

Narrania

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Geschrieben 04 Mai 2022 - 23:04

@lapismont

Ja du siehst das so und das ist dein Recht. ich sehe es anders. Für mich ist und bleibt es eine Doktorarbeit in Form eines Romans. Die Geschichte hat mich nicht berührt, ich fand sie nicht spannend und die Verwendung von Fremdwörtern wirkte auf mich einfach so wie das in heutigen Arbeiten erwartet wird, intellektuell. Kann sein ich tue der Autorin damit Unrecht, aber das ist mein Eindruck und das wiederum ist mein Recht. Die Geschmäcker sind verschieden. Ich finde die Sprache von Sven Haupt in "Stille zwischen den Sternen" teilweise sehr lyrisch, das sind dann Passagen, ,die ich mit anmerke und raus schreibe, weil sie sich so schön lesen. Da brauche ich keine Fremdwörter.

 

PS: das Ehepaar Braun war in der DDR ein gefragtes Autorenduo


Bearbeitet von Narrania, 04 Mai 2022 - 23:11.


#33 Uwe Post

Uwe Post

    FutureFictionMagazin'o'naut

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 07:47

Ich möchte einmal kurz ein paar Textstellen aufbereiten, alle aus dem Prolog, denn danach habe ich das Buch weggelegt, weil ich offensichtlich nicht Teil der Zielgruppe bin. Woran ich das festmache, in einigen Beispielen:

 

"Für Äonen waren Protonen, Gas-Partikel und Elektronen..." 

 

Protonen und Elektronen sind Gas-Partikel (im weitesten Sinne, normalerweise würde ich Atome und Moleküle darunter verstehen). Natürlich flog damals noch einiges außer Protonen und Elektronen durch die Gegend, genauer wäre z.B. gewesen, "Protonen, Elektronen und anderen Partikel" zu schreiben.

 

"...ehe sie in der Partnerposition des Heliumatoms..."

 

Falsch, Protonen und Elektronen vereinigten sich zunächst einmal zu Wasserstoff-Atomen. Helium besteht aus je 2 Neutronen, Protonen und Elektronen und entstand erst durch Kernfusion in den Sternen in größerer Menge, von Kernfusion ist aber hier keine Rede - falls es gemeint ist, ist es halt mindestens ungenau.

 

Damit es nicht heißt, der Physiker stellt zu hohe Ansprüche, anderes Thema, Theologie:

 

"...war noch niemand da, der ihre Schönheit hätte bewundern können"

etwas weiter unten kommt dann:

"... in dieser Ursuppe, über der man Gott noch schweben meinte"

 

Also, entweder man räumt Gott in der ganzen Sache eine Rolle ein (dann hätte er oder sie aber auch die Schönheit der ersten Galaxien bewundern können) oder man lässt ihn oder sie aus der Sache raus, zumal bisher alle Vorgänge ohne auskamen noch etwas weiter unten steht:

"...dass eben dieses Leben sich seine Genese später mit nichts anderem als einem bewussten Schöpfungsakt erklären würde" ... was ein eher atheistischer Standpunkt ist.

Hinzu kommt, dass "man" gar nicht anwesend war.

Das ist für mich einfach inkonsistent.

 

Kurzer Sprung wieder zurück:

 

"... Wasserstoff, Kohlenstoff und Stickstoff [..], vereinigten sich..." 

Ich meine, da müsste Sauerstoff an Stelle des Stickstoffs stehen, weil in diesem Zusammenhang die ersten organischen Moleküle gemeint sein dürften, also Kohlenwasserstoffe, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und eben Sauerstoff bestehen. Aber vielleicht auch nicht:

"...vereinigten sich zu einem Gewölbe und einem Meer..."

Dieses "Gewölbe" ist dann wohl der Himmel (Stickstoff, Kohlendioxid) oder die Erde (Silizium bzw. Silikate, nicht aufgelistet) und das Meer braucht eben abgesehen von Wasserstoff auch den in der Aufzählung fehlenden Sauerstoff.

 

"...war alles Mechanik."

Stimmt nicht, da höchstwahrscheinlich kosmische Strahlung (starke und schwache Kernkraft) sowie Blitze (Elektromagnetismus) ebenfalls bei frühen chemischen Reaktionen eine bedeutende Rolle spielten.

 

"...weil niemand die Zeit maß und sie sich damit aus dem Ereignishorizont absentiert hielt..."

Ereignishorizont ist die Entfernung vom Zentrum eines schwarzen Lochs, bei deren Unterschreiten keine Flucht mehr möglich ist. Die Zeit kann sich nichts "absentiert halten", nur weil sie nicht gemessen wird, ist sie ja trotzdem da. Das ist für mich ein Paradebeispiel für ein total schiefes Bild. Hier wurde einfach noch ein toll nach Wissenschaft klingendes Wort eingebaut, ohne besonders auf den Sinn zu achten.

 

"Als das [...] Bakterium zum ersten Mal mit seinem Flagellum schnalzte, raste ein Impuls durch Milliarden Lichtjahre..."

Nein, kein Impuls raste durch den Kosmos. Wenn, dann eine elektromagnetische Welle, aber ich glaube eigentlich nicht, dass die genannte Bewegung eine solche aussenden kann.

Der nächste Satz unterstellt dann, dass der Vorgang auf der Erde einmalig oder zumindest erstmalig stattfand - eine ziemlich anthropozentrische Perspektive.

 

Ich belasse es mal dabei. Sicher ist für euch nachvollziehbar, warum ich - als gelernter Physiker und Astronom wohlgemerkt - den Roman an dieser Stelle nur weglegen kann. Es tut einfach zu sehr weh. Kann ich nicht ändern, ich bitte dafür um Verständnis.

 

Ganz offensichtlich fehlt es der Autorin an dem naturwissenschaftlichen Wissen, um die kosmische Urgeschichte korrekt darzustellen. Das ist ja im Grunde auch kein Problem, wenn die Leser ebenfalls keine Ahnung haben und einfach die bildhafte Sprache toll finden, dann kann man sich einfach zurücklehnen, es genießen.

 

Der Knackpunkt ist aber: 

 

Am Ende des Prologs wird "Dave", also der Hauptprotagonist des Romans, als Endpunkt einer wissenschaftlich-technischen Entwicklung eingeführt. Was zum Geier soll ich jetzt von einem Roman über ein technisches Produkt erwarten, wenn der Prolog schon bewiesen hat, dass die Autorin auf eine genaue Darstellung von Wissenschaft und Technik keinen Wert legt und lieber alles mit bildhafter Sprache vollballert?

 

Die Antwort ist offensichtlich: Dieser "Dave" ist ein Produkt ihrer Fantasie mit ihm beliebig zugeschriebenen (da technische Belange vermutlich weitgehend ignorierend) Eigenschaften und Fertigkeiten und keine einigermaßen glaubwürdig extrapolierte technische Entwicklung. Aus erzählerischer Sicht also: ein Deus ex machina.

 

Tatsächlich kranken daran aus meiner Sicht sehr viele der derzeit gefühlt ununterbrochen erscheinenden Romane über starke KIs. Das ist natürlich legitim; es gibt noch keine starke KI, wird es auch so bald nicht, also kann man ihr als phantastisches Element beliebige Eigenschaften zuschreiben und drumherum jede gewünschte philosophische oder dramatische Geschichte spinnen. Ich persönlich fände aber andere Geschichten interessanter: Zum Beispiel die Frage, wie zum Geier es eigentlich dazu kommen konnte, dass jemand einer starken KI irgendwelche weitreichenden Befugnisse erteilt, ohne a) einen Not-Aus-Schalter einzubauen und b) massive Proteste von Kritikern, Anwälten(!!!), Versicherungen, Aktivisten und Medien abzuwehren. Aber das führt jetzt zu weit, bleiben wir bei diesem Buch.

 

Wenn man die Wortbild-reiche Sprache genießen kann, ohne sich an dem löchrigen wissenschaftlich-technischen Unterbau zu stören, kann man den Roman vermutlich genießen. Aber wir sind hier im SF-Netzwerk. Das S steht für Science. Und mit Science (im Sinne von Technik und Naturwissenschaft) hat das Buch nicht so viel am Hut - es tut nur so (jedenfalls im Prolog). Die Autorin würde das vermutlich sogar unterschreiben, sie ist schließlich Philosophin. Als philosophischen, spracherfinderischen, literarischen Roman käme man dann wohl zu einer anderen Bewertung - als SF-Roman kann ich ihn nicht loben.

 

Ist halt alles eine Frage der Perspektive.


Bearbeitet von Uwe Post, 05 Mai 2022 - 08:17.

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#34 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 11:32

Ich nehme mir heraus, in Deinen hervorragenden Beitrag ein paar Anmerkungen zu setzen:

Ich möchte einmal kurz ein paar Textstellen aufbereiten, alle aus dem Prolog, denn danach habe ich das Buch weggelegt, weil ich offensichtlich nicht Teil der Zielgruppe bin. Woran ich das festmache, in einigen Beispielen:

 

"Für Äonen waren Protonen, Gas-Partikel und Elektronen..." 

 

Protonen und Elektronen sind Gas-Partikel (im weitesten Sinne, normalerweise würde ich Atome und Moleküle darunter verstehen). Natürlich flog damals noch einiges außer Protonen und Elektronen durch die Gegend, genauer wäre z.B. gewesen, "Protonen, Elektronen und anderen Partikel" zu schreiben.

 

"...ehe sie in der Partnerposition des Heliumatoms..."

 

Falsch, Protonen und Elektronen vereinigten sich zunächst einmal zu Wasserstoff-Atomen. Helium besteht aus je 2 Neutronen, Protonen und Elektronen und entstand erst durch Kernfusion in den Sternen in größerer Menge, von Kernfusion ist aber hier keine Rede - falls es gemeint ist, ist es halt mindestens ungenau.

 

Dieses sehe ich auch so. Heisenberg (Unschärfetheorie, meine Damen und Herren!) hätte mit dem Buch Hammerwerfen geübt. Überdies ist Helium ein Edelgas und verhält sich absolut inert.

 

Damit es nicht heißt, der Physiker stellt zu hohe Ansprüche, anderes Thema, Theologie:

 

"...war noch niemand da, der ihre Schönheit hätte bewundern können"

etwas weiter unten kommt dann:

"... in dieser Ursuppe, über der man Gott noch schweben meinte"

 

Also, entweder man räumt Gott in der ganzen Sache eine Rolle ein (dann hätte er oder sie aber auch die Schönheit der ersten Galaxien bewundern können) oder man lässt ihn oder sie aus der Sache raus, zumal bisher alle Vorgänge ohne auskamen noch etwas weiter unten steht:

"...dass eben dieses Leben sich seine Genese später mit nichts anderem als einem bewussten Schöpfungsakt erklären würde" ... was ein eher atheistischer Standpunkt ist.

Hinzu kommt, dass "man" gar nicht anwesend war.

Das ist für mich einfach inkonsistent.

 

Das erinnert mich an das Gespräch zwischen Voltaire und Diderot:

Voltaire: "Wenn es Gott nicht geben würde, müsste man ihn erfinden!"

Diderot: "Was man ja auch tat."

 

Kurzer Sprung wieder zurück:

 

"... Wasserstoff, Kohlenstoff und Stickstoff [..], vereinigten sich..." 

Ich meine, da müsste Sauerstoff an Stelle des Stickstoffs stehen, weil in diesem Zusammenhang die ersten organischen Moleküle gemeint sein dürften, also Kohlenwasserstoffe, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und eben Sauerstoff bestehen. Aber vielleicht auch nicht:

"...vereinigten sich zu einem Gewölbe und einem Meer..."

Dieses "Gewölbe" ist dann wohl der Himmel (Stickstoff, Kohlendioxid) oder die Erde (Silizium bzw. Silikate, nicht aufgelistet) und das Meer braucht eben abgesehen von Wasserstoff auch den in der Aufzählung fehlenden Sauerstoff.

 

Stickstoff verhält sich bei ca. 1000 hPa (Normaldruck) eher inert und geht nur sehr dezent Verbindungen in der Atemluft ein; wenn wir also Atem ziehen, dient der Stickstoff als Blähmedium für die Lungen (Sauerstoff fällt als solches aus, da es zu reaktionsfreudig ist ... Fische hätten ansonsten Säcke statt Kiemen an der Seite), dass der mitgelieferte Sauerstoff quasi im Huckepack - am Ende des Wegs durch die Bronchien - unsere Blastulae erreichen und sich im Hämoglobin anreichern kann; wir atmen also nicht nur CO2 aus, sondern auch Stickstoffverbindungen, die unter dem Druck und der Wärme des Körpers etwas besser entstehen können.

 

"...war alles Mechanik."

Stimmt nicht, da höchstwahrscheinlich kosmische Strahlung (starke und schwache Kernkraft) sowie Blitze (Elektromagnetismus) ebenfalls bei frühen chemischen Reaktionen eine bedeutende Rolle spielten.

 

"...weil niemand die Zeit maß und sie sich damit aus dem Ereignishorizont absentiert hielt..."

Ereignishorizont ist die Entfernung vom Zentrum eines schwarzen Lochs, bei deren Unterschreiten keine Flucht mehr möglich ist. Die Zeit kann sich nichts "absentiert halten", nur weil sie nicht gemessen wird, ist sie ja trotzdem da. Das ist für mich ein Paradebeispiel für ein total schiefes Bild. Hier wurde einfach noch ein toll nach Wissenschaft klingendes Wort eingebaut, ohne besonders auf den Sinn zu achten.

 

Jopp. Nur, weil wir keinen Begriff von der Zeit als Dimension haben, ist sie ja nicht irrelevant...

 

"Als das [...] Bakterium zum ersten Mal mit seinem Flagellum schnalzte, raste ein Impuls durch Milliarden Lichtjahre..."

Nein, kein Impuls raste durch den Kosmos. Wenn, dann eine elektromagnetische Welle, aber ich glaube eigentlich nicht, dass die genannte Bewegung eine solche aussenden kann.

 

Das wäre in der Tat ein Wunder, bei dem ich versucht wäre, an Gott zu glauben.

 

Der nächste Satz unterstellt dann, dass der Vorgang auf der Erde einmalig oder zumindest erstmalig stattfand - eine ziemlich anthropozentrische Perspektive.

 

Ich belasse es mal dabei. Sicher ist für euch nachvollziehbar, warum ich - als gelernter Physiker und Astronom wohlgemerkt - den Roman an dieser Stelle nur weglegen kann. Es tut einfach zu sehr weh. Kann ich nicht ändern, ich bitte dafür um Verständnis.

 

Ganz offensichtlich fehlt es der Autorin an dem naturwissenschaftlichen Wissen, um die kosmische Urgeschichte korrekt darzustellen. Das ist ja im Grunde auch kein Problem, wenn die Leser ebenfalls keine Ahnung haben und einfach die bildhafte Sprache toll finden, dann kann man sich einfach zurücklehnen, es genießen.

 

... was es für mich eher zu einem Werk der Desinformation macht. Und ja, so was IST gefährlich, gerade in diesen Zeiten. Den amerikanischen Politiker habe ich ja schon erwähnt.

 

Der Knackpunkt ist aber: 

 

Am Ende des Prologs wird "Dave", also der Hauptprotagonist des Romans, als Endpunkt einer wissenschaftlich-technischen Entwicklung eingeführt. Was zum Geier soll ich jetzt von einem Roman über ein technisches Produkt erwarten, wenn der Prolog schon bewiesen hat, dass die Autorin auf eine genaue Darstellung von Wissenschaft und Technik keinen Wert legt und lieber alles mit bildhafter Sprache vollballert?

 

Die Antwort ist offensichtlich: Dieser "Dave" ist ein Produkt ihrer Fantasie mit ihm beliebig zugeschriebenen (da technische Belange vermutlich weitgehend ignorierend) Eigenschaften und Fertigkeiten und keine einigermaßen glaubwürdig extrapolierte technische Entwicklung. Aus erzählerischer Sicht also: ein Deus ex machina.

 

Tatsächlich kranken daran aus meiner Sicht sehr viele der derzeit gefühlt ununterbrochen erscheinenden Romane über starke KIs. Das ist natürlich legitim; es gibt noch keine starke KI, wird es auch so bald nicht, also kann man ihr als phantastisches Element beliebige Eigenschaften zuschreiben und drumherum jede gewünschte philosophische oder dramatische Geschichte spinnen. Ich persönlich fände aber andere Geschichten interessanter: Zum Beispiel die Frage, wie zum Geier es eigentlich dazu kommen konnte, dass jemand einer starken KI irgendwelche weitreichenden Befugnisse erteilt, ohne a) einen Not-Aus-Schalter einzubauen und b) massive Proteste von Kritikern, Anwälten(!!!), Versicherungen, Aktivisten und Medien abzuwehren. Aber das führt jetzt zu weit, bleiben wir bei diesem Buch.

 

ein Mensch wird immer stärker als eine KI sein, denn er weiß, wo der Schalten ist oder zieht den Stecker. Ansonsten hilft immer ein Blick zu den 3 Gesetzen der Robotik. 

Selbst Commander Data lässt sich in STTNG freiwillig ausschalten, da es in der Situation der Crew hilft.

 

Wenn man die Wortbild-reiche Sprache genießen kann, ohne sich an dem löchrigen wissenschaftlich-technischen Unterbau zu stören, kann man den Roman vermutlich genießen. Aber wir sind hier im SF-Netzwerk. Das S steht für Science. Und mit Science (im Sinne von Technik und Naturwissenschaft) hat das Buch nicht so viel am Hut - es tut nur so (jedenfalls im Prolog). Die Autorin würde das vermutlich sogar unterschreiben, sie ist schließlich Philosophin.

 

... und wirft der unbedarften Hausfrau irgendwelche Brocken hin, ohne zum Diskurs einzuladen? Wenn das Adorno wüsste, könnte man seinen Sarg als Tunnelbohrmaschine benutzen...

 

Als philosophischen, spracherfinderischen, literarischen Roman käme man dann wohl zu einer anderen Bewertung - als SF-Roman kann ich ihn nicht loben.

 

Ist halt alles eine Frage der Perspektive.

Selten mit Dir so einer Meinung gewesen. Sehen wir uns in Köln?


Bearbeitet von Peter-in-Space, 05 Mai 2022 - 11:47.

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#35 Uwe Post

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 11:50

Was das Lektorat angeht, hat das vermutlich auch nicht mehr naturwissenschaftliche Vorbildung. Dann muss man eben einen Experten hinzuziehen (hat Nils Westerboer (gleicher Verlag) laut Danksagung in "Athos" ja auch getan und war sicher nicht verkehrt), wenn es einem denn wichtig ist.

 

Und wenn nicht, darf man sich eben nicht wundern, in einem Forum wie diesem von ein paar einschlägig gebildeten Lesern eine volle Breitseite Schimpfe abzubekommen.


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#36 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 12:17

Meiner persönlichen Ansicht nach sind Testlesende (oder, wenn wenig Zeit: gezielte Fragen an Leute, die sich damit auskennen) sehr sinnvoll. Ich hatte mal für eine Kurzgeschichte wissen wollen, ob eine Boing oder ein Airbus eine Faßrolle drehen kann und ob sie das hinkriegen würden, ohne dass es jemand merkt (vor allem niemand, der deswegen Ärger machen kann).

Der Austausch mit dem pensionierten Piloten, der sich daraufhin ergab, hat mir viel Spaß gemacht. ;-)

(leider keine SF-Story, nur Vanille)

 

Theresa Hannig hatte ja für Pantopia auch eine ganze Batterie an Expert:innen benannt und ihnen gedankt. 


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#37 Uwe Post

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 13:43

Ja, bloß ist die KI in Pantopia trotzdem höchst phantastisch-spekulativ  :happy:  - aber das ist ein anderes Buch und Thema...

 

Ich habe in "Dave" zugegebenermaßen nicht nach einer Danksagung geschaut. Moment... grrr, in diesem sch*** E-Reader der Onleihe kann man anscheinend nicht ans Ende springen oder ich brauche eine Expertin, die mir sagt, wie...


Bearbeitet von Uwe Post, 05 Mai 2022 - 13:44.

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#38 Peter-in-Space

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 14:17

Meiner persönlichen Ansicht nach sind Testlesende (oder, wenn wenig Zeit: gezielte Fragen an Leute, die sich damit auskennen) sehr sinnvoll. Ich hatte mal für eine Kurzgeschichte wissen wollen, ob eine Boing oder ein Airbus eine Faßrolle drehen kann und ob sie das hinkriegen würden, ohne dass es jemand merkt (vor allem niemand, der deswegen Ärger machen kann).

Der Austausch mit dem pensionierten Piloten, der sich daraufhin ergab, hat mir viel Spaß gemacht. ;-)

(leider keine SF-Story, nur Vanille)

 

Theresa Hannig hatte ja für Pantopia auch eine ganze Batterie an Expert:innen benannt und ihnen gedankt. 

mit Faßrolle ist eine Drehung um die Längsachse gemeint?

 

Lass' mich raten: bei hinreichendem Vortrieb würde es eher unbemerkt bleiben, da die auftretenden g-Kräfte den Passagier in den Sitz drücken. Bei einer Spirale könnte die g-Kraft gegen 1 konvergieren, so dass wirklich kein Popo plattgedrückt wird.

 

Was schreibst Du nur für Geschichten? Mit Vanille hat das echt nix zu tun - dass ist eher schon Stracciatella oder Malaga. Echt jetzt!  :lol:


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#39 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 14:26

An Uwe: Kommt auf das Ebook an. Aber man kann die in der Onleihe auch im Browser öffnen, dann müsste es eigentlich einfacher gehen. Ansonsten kommt es auf die Kapitelmarken an. Aber ich bin auch nur enthusiastische Anfängerin, auf Arbeit habe ich mit dieser Art Dateien leider nie zu tun

Und ja, zugegeben, die KI war spekulativ, aber wenn ich dich richtig verstehe, gilt das ja zurzeit noch für die meisten KIs. Oder auch alle.

 

An Peter: Ja, Drehung quasi wie vom Bauch auf den Rücken und dann wieder aufm Bauch. Und ja. Ist möglich. Dazu mussten nur verschiedene Voraussetzungen vorhanden sein, u. a. eine Maschine, die nicht überwacht wird (sonst fällt es irgendwem doch noch auf, im Nachhinein). 

Es war halt kein SF. Und letztendlich war es nur eine Pointengeschichte, für die ich aber intensiv recherchiert habe.


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#40 J. A. Hagen

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 14:45

Und letztendlich war es nur eine Pointengeschichte, für die ich aber intensiv recherchiert habe.

 

Respekt! Vor allem, weil ich davon ausgehe, dass Du trotz Zeitaufwand kein oder kaum Geld mit der Geschichte verdienen wirst. Trotzdem hattest Du den Anspruch, etwas zu überprüfen.


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#41 Uwe Post

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 14:52

 

 

Und ja, zugegeben, die KI war spekulativ, aber wenn ich dich richtig verstehe, gilt das ja zurzeit noch für die meisten KIs. Oder auch alle.

Für alle starken KIs.

Dabei gäbe es über schwache auch noch ne ganze Menge zu schreiben. Mehr sogar, jedenfalls wenn man die SF als Genre auffasst, die der Gegenwart den Spiegel vorhält. Denn schwache KIs gibt es nicht nur schon, sie bereiten auch haufenweise Probleme.

 

Starke KIs hingegen sind eben meist deus ex machina, phantastisch - und bei weitem nicht so realistisch und bedrohlich, wie Marianne Mustermann es womöglich annimmt. Und das fängt schon ganz banal beim fürchterlichen Energieverbrauch an, den so ein Teil hätte. Wofür wollen wir unsere immer teurer werdende und begrenzte Energie lieber verbraten: Für Kochherd, Waschmaschine und Telefon oder für eine starke KI, die uns sagt, wann und wie wir kochen, waschen oder telefonieren sollen?


Bearbeitet von Uwe Post, 05 Mai 2022 - 14:57.

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#42 Peter-in-Space

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 15:53

Da hast Du Recht: da brät sich klein-Peter lieber ein Spiegelei, ganz oldschool, und verlässt sich dabei auf seinen Biocomputer, diese graue Masse zwischen den Ohren.


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#43 Nadine

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 18:29

Moment... grrr, in diesem sch*** E-Reader der Onleihe kann man anscheinend nicht ans Ende springen oder ich brauche eine Expertin, die mir sagt, wie...

Du bist dir der Ironie bewusst, dass ich dir am Tablet die Schriftgröße verstelle und das Springen erkläre, während du hier den großen Pendanten gibst, gell? :happy:

 

Bei aller Liebe zur Naturwissenschaft kann man sich auf Literatur einlassen oder man lässt es bleiben. Mir gefällt der Prolog auch nicht, aber der Fokus liegt eindeutig auf einem Anfang, wie wir ihn aus diversen Filmen kennen: Rasante Fahrt von den Ursprüngen bis ins Jetzt, bis zum Kern der Sache.

Meine Güte, wenn man die Bilder als extrem verdichtet und poetisch betrachtet, ist es zwar kein naturwissenschaftliches Sachbuch, aber auch nicht kommplett hahnebüchener Blödsinn.

Meine lieben älteren Herren - und damit meine ich auch den, mit dem ich gestern am Küchentisch darüber diskutiert habe -, unter diesen Gesichtspunkten müsste ich mindestens jeden zweiten SF-Roman aus den Regalen der Bücherei entfernen, weil die Autoren sowohl Frauen und Kinder, als auch soziale Themen dermaßen unwissenschaftlich und naiv darstellen, dass man sie höchstens unter dem literarischen Aspekt tolerieren kann.  :ufo:

Ich liebe Hard SF und wissenschaftliche Korrektheit, würde aber niemals auf die Idee kommen, einem Roman, der von Inhalt und Stil her eine ganz andere Thematik transportieren möchte, jede Ungenauigkeit anzukreiden. Da haben wir mit unserer Lebenszeit doch alle besseres zu tun, nicht wahr?

 

Spiegeleier sind eine gute Idee, finde ich.

Und zu lernen, wie die Onleihe funktioniert, auch.


Bearbeitet von Nadine, 05 Mai 2022 - 18:34.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#44 lapismont

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 20:33

Ah Trixi, Danke für diesen Balsam.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#45 Elena

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 21:53

Was das Lektorat angeht, hat das vermutlich auch nicht mehr naturwissenschaftliche Vorbildung. Dann muss man eben einen Experten hinzuziehen (hat Nils Westerboer (gleicher Verlag) laut Danksagung in "Athos" ja auch getan und war sicher nicht verkehrt), wenn es einem denn wichtig ist.

 

Und wenn nicht, darf man sich eben nicht wundern, in einem Forum wie diesem von ein paar einschlägig gebildeten Lesern eine volle Breitseite Schimpfe abzubekommen.

Glaubst Du, die Dame liest hier mit?


Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören.

Dalai Lama


#46 Peter-in-Space

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 23:08

Glaubst Du, die Dame liest hier mit?

Huh nouhs?

Noch einmal: es geht uns nicht um Rechthaberei oder die Verkennung eines literarischen Werks. Aber SF hat halt nun Mal die Ausgangslage in der (Natur-)Wissenschaft. Das macht SF so besonders und nicht für jeden Leser etwas. Wenn sich die Autorin wenigstens nur teilweise dran gehalten hatte - wie z. B. Peterson - es wäre ein akzeptabler Roman geworden.
Letzterer ist auf dem wissenschaftlichen Fuß, übertreibt aber maßlos.

Bearbeitet von Peter-in-Space, 05 Mai 2022 - 23:17.

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#47 Elena

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Geschrieben 05 Mai 2022 - 23:44

Ich kann gut verstehen, dass Leute, die sich mit Physik auskennen, sei es als Hobby oder sogar als Beruf, verärgert sind, wenn jemand Bockmist schreibt. Ich war nie gut in Physik, würde daher das meiste wohl nicht erkennen. Also wenn Basics verletzt werden, das erkennt man auch als "Irgendwann-mal-in-der-Schule-gehabt-Haber", alles darüber hinaus erfahr ich immer erst durch solche Threads und Posts und finde es von daher ja auch gut, dass ich es auf diese Weise doch noch erfahre.

 

Etwas Recherche wäre auf jeden Fall ganz schön.


Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören.

Dalai Lama


#48 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 06 Mai 2022 - 07:41

nun ja, Schulphysik hat mich nie interessiert. 

 

Mathe dagegen schon, und das ist nunmal die Grundlage jeder Naturwissenschaft.

 

@Uwe Post hat Recht: Im Grunde lohnt sich ausschließlich der Prolog (entweder, um sich mal wieder so richtig ausgiebig zu ärgern oder fremdzuschämen), der Rest des Romanes knödelt dann vor sich hin. 

 

Erst bei 64 % beginnt so etwas ähnliches wie Handlung, bei 69 % ist der Budenzauber schon wieder vorbei.

 

Wo es mich regelmäßig gehoben hat, sind die unerträglichen Bilder der Desinformationskampagne über die angeblich übervölkerte Erde.


Bearbeitet von Peter-in-Space, 06 Mai 2022 - 07:50.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#49 Mammut

Mammut

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Geschrieben 06 Mai 2022 - 08:16

Huh nouhs?

Noch einmal: es geht uns nicht um Rechthaberei oder die Verkennung eines literarischen Werks. Aber SF hat halt nun Mal die Ausgangslage in der (Natur-)Wissenschaft. Das macht SF so besonders und nicht für jeden Leser etwas. Wenn sich die Autorin wenigstens nur teilweise dran gehalten hatte - wie z. B. Peterson - es wäre ein akzeptabler Roman geworden.
Letzterer ist auf dem wissenschaftlichen Fuß, übertreibt aber maßlos.

 

Na ja, wenn man Bellestrik auf Grund wissenschaftlicher Grundlage bewertet, fallen die meisten Werke durch, gerade auch bei der Science Fiction. Sich da soweit aus dem Fenster zu lehnen erscheint mir doch arg suspekt.

 

Es ist wie überall in der  (SF) Literatur. Wenn einem ein Text gefällt, sieht man gerne großzügig über solche "Unstimmigkeiten" hinweg, missfällt die Geschichte, hängt man sich, wie hier erfolgt, daran auf.

 

Schreibt doch einfach das euch der Roman nicht gefällt, statt darauf rumzureiten, das er euch zu wenig wissenschaftlich ist, das stört euch doch bei anderen Werken auch nicht.



#50 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 06 Mai 2022 - 09:17

Na ja, wenn man Bellestrik auf Grund wissenschaftlicher Grundlage bewertet, fallen die meisten Werke durch, gerade auch bei der Science Fiction. Sich da soweit aus dem Fenster zu lehnen erscheint mir doch arg suspekt.

 

Es ist wie überall in der  (SF) Literatur. Wenn einem ein Text gefällt, sieht man gerne großzügig über solche "Unstimmigkeiten" hinweg, missfällt die Geschichte, hängt man sich, wie hier erfolgt, daran auf.

 

Schreibt doch einfach das euch der Roman nicht gefällt, statt darauf rumzureiten, das er euch zu wenig wissenschaftlich ist, das stört euch doch bei anderen Werken auch nicht.

Unterschrieben.



#51 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 06 Mai 2022 - 09:49

Na ja, wenn man Bellestrik auf Grund wissenschaftlicher Grundlage bewertet, fallen die meisten Werke durch, gerade auch bei der Science Fiction. Sich da soweit aus dem Fenster zu lehnen erscheint mir doch arg suspekt.

 

Es ist wie überall in der  (SF) Literatur. Wenn einem ein Text gefällt, sieht man gerne großzügig über solche "Unstimmigkeiten" hinweg, missfällt die Geschichte, hängt man sich, wie hier erfolgt, daran auf.

 

Schreibt doch einfach das euch der Roman nicht gefällt, statt darauf rumzureiten, das er euch zu wenig wissenschaftlich ist, das stört euch doch bei anderen Werken auch nicht.

kann ich so nicht unterschreiben, bin old-school-Hard-SF-Fan.

 

Noch mal, @Mammut: es geht nicht darum, dass in einem Roman Deiner Wahl der eine oder andere Fakt gedehnt/gebeugt/gestaucht wird - das haben wir überall. Ja, ich gebe zu: ich lese es auch gerne, wenn ein Kreuzer mal die Abkürzung im gefalteten Raum nimmt oder Überlicht fliegt - ist ja auch lustig, das macht Spaß, einfach himmlisch.

Da sind wir uns einig.

Wer sagt, dass wir in 100 oder 200 Jahren nicht so reisen können? Oder in 500 Jahren (Intelligenzinitialzündung in der menschlichen Rasse mal vorausgesetzt, das 21. Jahrhundert scheint mir ja doch ein Backlash in die Zeiten zu werden, in denen man sich geistig in ins Biedermeier verabschiedet und mit Vernichtung droht, falls man die Leute mal vor die Tür bittet).

 

Andere Bücher besitzen Protagonisten, die sich per Zauberstab in Raben verwandeln können - gebongt! In einigen Filmen existieren Handfeuerwaffen, die mit Laser funktionuckeln, oder gar Lichtschwerter, deren Reichweite begrenzt ist. Alles gut (wenn auch im letzten Falle mit Stoßseufzern im 7/4-Takt)

 

Aber diese Häufung sachlicher und logischer Fehler in einem einzigen Roman habe ich selten gelesen (und das im Prolog). Das hat mir einiges vergällt.

 

Und dann kommt noch das gepudert Näschen dazu.

 

... deshalb: cheerio!


Bearbeitet von Peter-in-Space, 06 Mai 2022 - 09:50.

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#52 Uwe Post

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Geschrieben 06 Mai 2022 - 11:12

Man kann ohne weiteres mit Warp 10 nach Vulcan oder von mir aus in die Vergangenheit fliegen.

 

Aber wenn man ein Impulstriebwerk ausschaltet, bleibt das Raumschiff nicht plötzlich stehen.

 

 

Der Unterschied ist:

 

Erfindet der Roman ein fantastisches Element, das für die Handlung relevant ist? Oder stellt er wissenschaftlich allgemein anerkannte Fakten falsch oder fürchterlich ungenau dar?

 

Das eine ist Fiktion. Das andere ist Schluderei.


Bearbeitet von Uwe Post, 06 Mai 2022 - 11:14.

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#53 Narrania

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Geschrieben 08 Mai 2022 - 22:45

Ja, erinnert mich an den vorletzten Star Wars Film, da blieb das Raumschiff auch stehen, weil Energie alle. Aber Star Wars ist ja auch Fantasy.



#54 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 09 Mai 2022 - 07:35

Ich hab trotzdem an der Stelle so laut geschimpft, dass ich fast aus dem Kino geworfen wurde. :blush:

Auch in der Fantasy fallen Personen von Türmen und Geschosse erzeugen einen Rückschlag und Drachen bleiben nicht in der Luft stehen, wenn sie mit Flattern aufhören.

Na ja, meistens. Man nimmt es Widersprüche zu Naturgesetzen leichter hin, wenn eh alles nur Unterhaltung ist. Man denke nur an Superhelden.

Also, ja, "Fantasy" ist ein gutes Unterscheidungskriterium.

 

Ist "Dave" denn Fantasy?


Bearbeitet von Uwe Post, 09 Mai 2022 - 07:36.

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