Interessant. Den habe ich unlängst gelesen und war maßlos enttäuscht, aber wohl primär aus anderen Gründen als dem Fehlen von Männern. Der ganze Stil war erstmal nicht meins, weil man überhaupt schwer ins Verständnis über die Welt kommt. Also Weltenbau durchaus ideenreich und mit Potenzial, aber die Umsetzung fand ich schlecht, weil kaum Sense of Wonder rüberkommt, das fantastische kaum spürbar wird. Dann ist die Frage für mich was so cool oder sagen wir der Mehrwert eines Weltenbaus ohne Männer ist, wenn das vorhandene Personal nebst den Themen von Kampf und Krieg derart männlich sind das man das nicht mal unbedingt merkt, würde es nicht explizit erwähnt werden das dort keine Männer sind, weil die sich größtenteils wie männliche Archetypen verhalten. Oder um was geht es Dir da, dass Du es cool findest mal einen Roman zu lesen, in dem keine Männer vorkommen? Ich gehöre da vermutlich zu denen, die nichts damit anfangen können und das nicht ganz verstehen.
Es geht nicht darum, dass es cool ist, dass keine Männer vorkommen - es ist umgekehrt spannend, dass es nur Frauen gibt und das eigentlich kaum auffällt, da sie jede gesellschaftliche Rolle ausfüllen, auch die, die als "männlich" angesehen werden. Was gut zeigt, dass vor allem soziale Faktoren Vorstellungen von männlich und weiblich prägen. Und ich fand die Thematisierung von Geburt und Tod sehr interessant umgesetzt, das Leben ist hier schmerzhaft, eklig, aber auch freundlich und schön. Als Biologe fand ich das Worldbuilding faszinierend, auch hier die Betonung der unschönen, abstoßenden Seiten des Organischen.
Ich denke auch, dass man als Frau den Roman anders liest / mehr Bezug dazu hat. Gerade dieser erbitterte Kampf um Selbstbestimmung hat mich sehr berührt.
Kann man "Der Sterne Zahl" denn alleinstehend lesen oder ist das der (letzte) Teil von irgendwas?
Es ist ein Einzelroman