24 Antworten in diesem Thema

[Mammut]

Twitter wird ja gerade der Untergang nachgesagt nachdem Elon Musk den Laden übernommen hat. Scharenweise laufen die Leute weg, so hört man allenthalben - bzw. verkünden die Abgänger auf Twitter selbst) - und das eigentlich als Kurznachrichtendienst gestartete Portal, bei dem kaum ein Beitrag ohne Bild auskommt, scheint vor dem Abgrund zu stehen. Gleiches sagt man Facebook nach, das schon seit fast zehn Jahren der Vergreisung geopfert wird. Nun, mir scheint Facebook immer noch recht viel frequentiert, wenn die Seite auch immer unübersichtlicher wird und man mal was mitbekommt von anderen, mal nicht.

 

Es gibt aber natürlich andere Trendplattformen, bei denen man ebenfalls nicht weiß, ob die gerade Hip sind oder dem Untergang geweiht. TikTok und Instagram scheinen da noch das heiße Marketingeisen zu sein.

 

 

Foren dagegen scheinen da eindeutig oldschool. Das hier vorliegende Forum ist ein Tummelplatz für wenige, wie ich finde aber anderseits eine Fundgrube an Informationen rund um unser allerliebstes Hobby. Andere Foren wie phantastik-literatur.de oder forum.sf-fan.de haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

 

Blogs selbst, genau wie die klassische Homepage in ihren modernen Inkarnationen, gibt es immer noch viele, aber die meisten sind ebenfalls nur im Bewusstsein einer begrenzten Öffentlichkeit, es sei denn, es sind Portale großer Verlage wie Diezukunft.de (Heyne) und Tor Online.

Entsprechende Verlage selbst sind natürlich auch ein Aushängeschild eines Genres.

 

Dazu gibt es mit dem KLP und dem DSFP zwei SF Preis, einige Phantastikpreise, die sich auch mit SF beschäftigen und natürlich die internationalen Awards.

 

Und natürlich sind Cons, ob in Präsenz oder online, ebenfalls ein Teil der Szene und verbinden.

 

 

Wie macht ihr das? Wo holt ihr euch eure Informationen für euren Lesestoff, welche Seiten und Portale bevorzugt ihr und welche Vor- und Nachteile kommen euch bei den einzelnen Sachen im Sinn?

 

Und da wir uns hier überwiegend mit dem Genre Science Fiction beschäftigen, was würdet ihr aus eurer Sicht alles als "SF-Öffentlichkeit" (andere nennen es auch Szene, Fandom, etc.) bezeichnen?

Bearbeitet von Mammut, 18 November 2022 - 13:00.

[Helge]

Bei Twitter war ich nie, aber die Idee, dass das untergeht, ausgerechnet nachdem Elon Musk es übernommen ist, finde ich völlig grotesk; ich denke, nachdem er diesen Augiasstall ausgemistet hat, wird der Laden abgehen wie eine Space-x-Rakete. Dass Foren so ziemlich am Untergehen sind, finde ich sehr schade; Foren sind noch immer mein bevorzugtes Medium, nicht nur, was SF angeht. SF-Öffentlichkeit ist für mich u.a. genau diese Seite hier, und auch das Magazin "phantastisch!" finde ich ziemlich wichtig.

[Rezensionsnerdista]

238 Millionen User hat twitter, heißt es, und eine Millionen seien nun schon weg, die meisten davon freiwillig. Das ergab zumindest eine kurze Recherche von mir.

 

Das wären dann 0,42%, die schon abgewandert sind.

 

Ich selbst habe laut twitter  Analytics 31 Follows verloren, habe nun noch 1539. Somit habe ich fast 2% meiner Follows verloren, das läge über dem Durchschnitt, deutlich über dem Durchschnitt, in meiner Blase (deutschsprachige Phantastik) hauen also wesentlich mehr User ab als allgemein, oder die recherchierte Zahl stimmt nicht und es sind in Wahrheit doch eher schon vier Millionen User abgewandert. Was aber auch der Fall ist: Einige meiner früheren Follows sind zwar noch da, folgen aber nun null Personen, bespielen also twitter noch, aber ignorieren ihre Timeline (bzw. haben keine mehr, quasi). Ein Beispiel wäre die Autorin Sameena Jehanzeb, die vorerst so vorgeht. 

 

Was also tun?

 

Nichts. Was bei twitter geschieht, kann ich eh nicht beeinflussen, ich beobachte es also nur. Was mich eigentlich interessiert, sind Inhalte. Also: Was könnte ich lesen?

Das weiß ich auch ohne twitter. Natürlich möchte ich auch meine Tipps streuen, Rezensionen verbreiten und Leser:innen für meine eigene Anthologie finden. Das klappt weniger gut mit weniger Reichweite. 

 

Bei Facebook steigt meine Reichweite ständig und liegt inzwischen bei 500. Vielleicht sollte ich da mehr Zeit reinstecken? Insta ist nicht so richtig meins, zu fotolastig. Ich bin dort zwar, aber eher sporadisch.

 

Hier im Forum verbringe ich mittlerweile mehr Zeit. Weniger Leute, ja, aber auch stärkere gemeinsame Interessen, besserer Austausch.

 

Ich vermute fast: Auch wenn twitter (für mich) stirbt, werde ich nicht zu Mastodon wechseln, sondern einfach auf twitter verzichten und schauen, wie es ohne läuft.

[ChristophGrimm]

Hmm … Für mich ist es ein Mix aus allem, was es so gibt.

Social Media ist für mich eine, aber nicht die beste Möglichkeit, an Informationen zu gelangen, auf dem Laufenden gehalten zu werden oder gelegentlich zu diskutieren. Es ist als kleines Licht in der Schreibenden-Welt eben auch eine von wenigen Möglichkeiten, „die Welt“ wissen zu lassen, dass man etwas veröffentlicht . Instagram mag ich sehr. Twitter ist mir hingegen zu aggressiv bzw. ich bin wohl nicht der Mensch für oft sinnlose Kurznachrichten („Habe heute geschrieben“, „Lindner nervt“, „Bei wem hat der Postbote heute wieder mal das Päckchen dumm in den Briefkasten gesteckt???“).

Wenn ich Szene-Informationen möchte, besuche ich TOR online, einige ausgewählte Blogs und Fanseiten (Rezensionsnerdista, Fantasyguide, Literatopia, SF-Lit, Trekzone etc.) oder - ganz klassisch - lese Zeitschriften (bspw. „Geek!“) und Fanzines (bspw. „Der Phantast“).

Dieses Forum mag ich, wobei das weniger an „Information“ liegt. Von einzelnen Ausnahmen und Vorfällen abgesehen, finde ich das Diskussionsniveau sehr angenehm und viele Gedanken lesenswert.

Bearbeitet von ChristophGrimm, 18 November 2022 - 14:38.

[Bernard]

Meine Leseempfehlungen bekomme ich primär von Leuten, die ich kenne. Bei denen kann ich auch einschätzen, ob deren Lesegeschmack nah an meinem liegt oder weit davon entfernt ist. Und wenn wir dieselben Bücher lesen, habe ich auch direkt jemanden, mit dem ich mich austauschen kann.

 

Außerdem lasse ich mich auf Conventions gern auf neue Sachen aufmerksam machen, vor allem, wenn ich die Positionen einer Autorin oder eines Autors auf einem Panel interessant finde. Entsprechend verbinde ich auch den Begriff "Fandom" mit Gesichtern, die ich auf Conventions gesehen habe. Dabei am meisten mit den Leuten, mit denen man sich nach dem Ende des offiziellen Programms noch zusammensetzt und quatscht.

[simifilm]

Bei Twitter war ich nie, aber die Idee, dass das untergeht, ausgerechnet nachdem Elon Musk es übernommen ist, finde ich völlig grotesk; ich denke, nachdem er diesen Augiasstall ausgemistet hat, wird der Laden abgehen wie eine Space-x-Rakete.

Interessante Ausmisttechnik, bei der man die Hälfte der Belegschaft rausschmeisst, einen weiteren Teil vergrault, Werbekunden vor den Kopf stösst und dafür sorgt, dass Trolle aller Art uneingeschränkt wüten können.

[Peter-in-Space]

Interessante Ausmisttechnik, bei der man die Hälfte der Belegschaft rausschmeisst, einen weiteren Teil vergrault, Werbekunden vor den Kopf stösst und dafür sorgt, dass Trolle aller Art uneingeschränkt wüten können.

kann man so unterschreiben, doch doch...

[T. Lagemann]

Hallo,

Interessante Ausmisttechnik, bei der man die Hälfte der Belegschaft rausschmeisst, einen weiteren Teil vergrault, Werbekunden vor den Kopf stösst und dafür sorgt, dass Trolle aller Art uneingeschränkt wüten können.

meine These ist: Musk bekommt gerade für Twitter enorme Reichweite in den Medien. Müsste er die bezahlen, müsste er einen dicken Kredit aufnehmen. Ja, Nutzer springen ab. Aber andere werden kommen, denn, hey, es gibt ja Leute, die gerade dann, wenn die Medien schlecht berichten, denken, wow, das muss gut sein, denn die Medien, das weiß man ja, sind gelenkt von den Mächtigen, die die WAHRHEIT!!!! nicht vertragen. Außerdem kommt ja vielleicht Trump zurück und der ist sowieso gut ... Und überhaupt darf man da jetzt endlich sagen, was man denkt, also ist endlich Platz für die WAHRHEIT!!!!! Die SYSTEMLINGE kapieren das bloß nicht, weil sie Schlafschafe sind und GEZ bezahlen. Und schon sind die Nutzerzahlen wieder am steigen und die Werbetreibenden, die ja Werbung machen wollen, sind begeistert, denn sie können Werbung in einem Umfeld großer Aufgeregtheit machen. Geil!!!!!

 

Kurz gesagt: Musk versteht sein Handwerk.

 

Ach ja, ich habe kein Twitter, ich habe auch kein Instagram. Facebook habe ich (aber die mit der Streubüchse verballerte Werbung für irgendeinen für mich völlig irrelevanten Sch*** nervt zunehmend). Über Bücher und so informiere ich mich am liebsten im Radio und in Zeitungen (online) und in Literaturpodcasts (habe fünf abonniert), ich suche auch gerne Buchhandlungen auf und stöbere durch die Regale. SF? Ja, gibt es da nicht viel, aber ich lese ja auch nur noch sehr wenig SF. Da ist das Forum hier allemal ausreichend, um auf dem Laufenden zu bleiben. Zusätzlich schaue ich gerne auf phantastik-couch.de unter Neuerscheinungen ...

 

Viele Grüße

Tobias

[simifilm]

Hallo,
meine These ist: Musk bekommt gerade für Twitter enorme Reichweite in den Medien. Müsste er die bezahlen, müsste er einen dicken Kredit aufnehmen. Ja, Nutzer springen ab. Aber andere werden kommen, denn, hey, es gibt ja Leute, die gerade dann, wenn die Medien schlecht berichten, denken, wow, das muss gut sein, denn die Medien, das weiß man ja, sind gelenkt von den Mächtigen, die die WAHRHEIT!!!! nicht vertragen. Außerdem kommt ja vielleicht Trump zurück und der ist sowieso gut ... Und überhaupt darf man da jetzt endlich sagen, was man denkt, also ist endlich Platz für die WAHRHEIT!!!!! Die SYSTEMLINGE kapieren das bloß nicht, weil sie Schlafschafe sind und GEZ bezahlen. Und schon sind die Nutzerzahlen wieder am steigen und die Werbetreibenden, die ja Werbung machen wollen, sind begeistert, denn sie können Werbung in einem Umfeld großer Aufgeregtheit machen. Geil!!!!!
 
Kurz gesagt: Musk versteht sein Handwerk.

An der Argumentation scheint mir so ziemlich alles falsch. Angefangen beim Umstand, dass die Twitter-Geschichte bisher vor allem gezeigt hat, dass Musk offensichtlich keinen Plan hat, bis zur Tatsache, dass die meisten grossen potenziellen Werbekunde null Interesse daran haben, sich in in einem Umfeld von Hassbotschaften und Desinformation zu positionieren. Aber wir müssen das nicht im Detail diskutieren, sondern können einfach warten und schauen, was das vermeintliche Genie in den kommenden Wochen und Monaten noch alles kaputt macht.

[Peter-in-Space]

An der Argumentation scheint mir so ziemlich alles falsch. Angefangen beim Umstand, dass die Twitter-Geschichte bisher vor allem gezeigt hat, dass Musk offensichtlich keinen Plan hat, bis zur Tatsache, dass die meisten grossen potenziellen Werbekunde null Interesse daran haben, sich in in einem Umfeld von Hassbotschaften und Desinformation zu positionieren. Aber wir müssen das nicht im Detail diskutieren, sondern können einfach warten und schauen, was das vermeintliche Genie in den kommenden Wochen und Monaten noch alles kaputt macht.

eine Frage: glaubt Irgendwer auf der Welt, Elon Musk hätte von Irgendetwas eine Ahnung? Wie er sich selbst ins Rampenlicht stellen kann, okay, darin isser Meister!

Bearbeitet von Peter-in-Space, 19 November 2022 - 23:21.

[Valerie J. Long]

Der Weg vom Forum über Facebook und Twitter zu Instagram und TikTok ist der schrumpfenden Aufmerksamkeitsspanne geschuldet. Die Handyjunkies von heute können nichts verdauen, was man nicht zwischen zwei Fahrbahnrändern oder maximal zwischen zwei Haltestellen konsumieren kann (*Ironieflagge*), und ernsthaft und vertieft diskutieren will schon gar keiner. Das einzige Interesse der Anbieter ist, die Junkies anzufüttern und dann festzuhalten, ob per vertikalem Endlos-scroll oder horizontalem Swipen: Hauptsache, die User schauen nicht woanders hin.

 

Das ist nicht mehr meine Zielgruppe: Wer von denen liest denn noch ein Buch?

[Helge]

eine Frage: glaubt Irgendwer auf der Welt, Elon Musk hätte von Irgendetwas eine Ahnung?

Ja, ich. Er ist derjenige, der den großen Durchbruch des Elektroautos fast im Alleingang hingekriegt hat, bevor sich viele andere dranhängten, er hat in Sachen Raumfahrt Entwicklungen zustande gebracht, die alle großen Raumfahrtorganisationen seit Jahrzehnten nicht hinkriegen, hat nebenher noch einiges in Sachen Tunnelbohrtechnik geleistet - und was Twitter angeht, sehen wir einfach in ein bis zwei Jahren nochmal, wer recht hatte. Ich glaube nicht, dass irgendjemand in diesem Forum auch nur annähernd solche Verdienste hat wie Elon Musk.
 

[ThK]

Man reiche uns das selbe Startkapital. DANN reden wir über "Leistungen" von Elon Musk.

[rostig]

Elon Musk hat praktisch ohne Startkapital das Medienunternehmen ZIP2 gegründet, dass nach nur vier Jahren 1999 für über 300 Millionen Dollar verkauft wurde.

[Zack]

Ich bin eigentlich auch noch ein großer Forenfan, aber die meisten sterben vor sich hin und vieles hat sich zu Social Media verlagert.

 

Ich halte es ähnlich wie Christoph und schaue auf bestimmten Seiten immer wieder mal vorbei, wenn ich Infos und Buchtipps suche (Fantasyguide, phantastisch-lesen, TOR online ...) und bespiele Social Media für die Sichtbarkeit. Facebook spielt für Literatopia kaum noch eine Rolle, die meisten unserer Leser*innen sind abgewandet, entsprechend poste ich da sehr unregelmäßig was. Instagram nutzen aktuell viele und gerade über Twitter hatten wir viel Kontakt mit unseren Leser*innen, auch mit Autor*innen kam man schnell ins Gespräch und konnte sich wunderbar austauschen und vor allem auch die internationale SF beobachten.

 

Allerdings merkt man bei Twitter schon seit 2-3 Jahren, dass rechte Stimmen immer lauter werden, dass die Stimmung immer aggressiver wird und alle durcheinander schreien. Ich hatte da immer weniger Freude daran und habe im Frühjahr einen Mastodon-Account gemacht (auf der Instanz literatur.social). Das ist ein bisschen wie ein Forum mit meinen Lieblingsthema Literatur, wobei man sich mit Leuten von anderen Instanzen (anderen Foren quasi) vernetzen kann. Die Stimmung dort ist bisher gut, es wird viel mehr diskutiert als auf Twitter, die Beiträge sind sichtbarer und die Leute, die momentan da sind, haben wirklich Interesse an Austausch und nicht nur an Selbstdarstellung. Mal schauen, wie sich das entwickelt, jetzt, wo von Twitter immer mehr Leute kommen.

 

Ich sehe im sogenannten Fediverse jedenfalls einiges an Potential an die Forenkultur vor über zehn Jahren heranzukommen, es bietet viele Möglichkeiten, die ich selbst noch nicht überblicke, aber gerade für Nerdthemen eignet es sich gut.

 

Ansonsten schau ich regelmäßg hier ins Forum, auch wenn ich manchmal für Wochen oder Monate still bin. Auch dieses Forum schrumpft, aber es ist immer noch relativ viel los und man bekommt hier vieles mit. Ist eben auch ein großer Vorteil, dass einige Autor*innen hier sind

 

Die "SF-Öffentlichkeit" im deutschsprachigen Raum ist jedenfalls sehr zersplittert, so wie durch die Gesellschaft verlaufen auch hier viele Gräben, was ich sehr schade, aber oft nachvollziehbar finde. Dank Internet kann man viel leichter eigene Projekte starten, was zur Folge hat, dass es nicht mehr DIE 2-3 Zeitschriften zum Thema gibt, die jeder liest, sondern viele verschiedene Foren, Social Media Accounts und Websites, die sich mit SF befassen. Da muss sich jeder selbst seine Lieblingsseiten/accounts zusammen suchen. Wenn man da eine gute Auswahl getroffen hat, kann man sich heutzutage wunderbar informieren.

[Peter-in-Space]

Elon Musk ist wohl in vielen Belangen einfach Avantgarde gewesen, aber es stellt sich schon als die richtige Zeitform dar.

 

Vielleicht schwingt er sich wieder auf, man soll ja die Hoffnung nie aufgeben. Er scheint ja vernunftbegabt zu sein.

 

Mit Twitter ist es so eine Sache: will er Nummer 45 lächerlich machen oder pushen?

Bearbeitet von Peter-in-Space, 20 November 2022 - 16:37.

[simifilm]

Man reiche uns das selbe Startkapital. DANN reden wir über "Leistungen" von Elon Musk.

 

Musk hat sicher seine Verdienste, aber sowohl Tesla als auch SpaceX profitieren massiv von direkten und indirekter staatlicher Unterstützung. Man kann sich auch guten Gewissens fragen, ob es wirklich zukunftsweisend oder besonders ökologisch ist, als Elektroauto der Zukunft ausgerechnet eine zwei Tonnen schwere Luxuslimousine zu bauen (dass Musk mittlerweile seit Jahren verspricht, dass Teslas jetzt dann gleich, unmittelbar, ganz bald vollkommen autonom fahren können, dieses Versprechen aber nie einhalten konnte, sei hier nur am Rande erwähnt. Ebenso der Umstand, dass Tesla an der Börse gemessen an Umsatz und Profit im Vergleich zu etablierten Autoherstellern massiv überbewertet ist). Und dass der selbsternannte "free speech absolutist" Musk regelmässig Mitarbeiter feuert, die sich kritisch über ihn äussern, macht ihn auch nicht sonderlich glaubwürdig oder sympathisch.

Bearbeitet von simifilm, 20 November 2022 - 19:52.

[Mammut]

Überbewertet ist ja immer relativ:
Die Redaktion von electrek.co hat jetzt die Zahlen aus dem dritten Quartal 2022 von Tesla und Toyota verglichen. Tesla weist hier einen Nettogewinn von 3,29 Milliarden US-Dollar aus, bei Toyota sind es umgerechnet 3,15 Milliarden. Der weltgrößte Autobauer und Tesla begegnen sich also auf Augenhöhe – wobei Tesla zum ersten Mal die Nase in einem Quartal vorn hat.

https://efahrer.chip...-e-auto_1010135

[lapismont]

Nun das alles Musk zuzuschreiben ist in etwa so, als würde die GF der Deutschen Rentenversicherung ganz allein Renten berechnen und auszahlen.

Twitter wurde nicht ohne Grund verkauft, da kriselte es schon eine Weile im Gebälk. Solch ein Dienst muss irgendwann mal Gewinn machen und letztlich passt das aber nicht mit dem zusammen, was die meisten User·innnen der Platform wollen. Deshalb gibt es inzwischen ja das Fediverse.

 

Vermutlich wird sich die nächste Generation ganz eigene Medien zur Information erschaffen, sie werden Altes für sich wieder entdecken, wie Printmagazine oder ganz was Neues. Wenn ich sehe, wie oft ich aus Radio oder Zeitung Tipps für meine Milchbärte hole, die sie sonst nicht mitbekommen hätten, fehlt da definitiv noch etwas.

In Foren gucken sie nie, Twitter nur sporadisch und FB ist Gift.

[T. Lagemann]

Hallo Valeria,

Der Weg vom Forum über Facebook und Twitter zu Instagram und TikTok ist der schrumpfenden Aufmerksamkeitsspanne geschuldet. Die Handyjunkies von heute können nichts verdauen, was man nicht zwischen zwei Fahrbahnrändern oder maximal zwischen zwei Haltestellen konsumieren kann (*Ironieflagge*), und ernsthaft und vertieft diskutieren will schon gar keiner. Das einzige Interesse der Anbieter ist, die Junkies anzufüttern und dann festzuhalten, ob per vertikalem Endlos-scroll oder horizontalem Swipen: Hauptsache, die User schauen nicht woanders hin.

 

Das ist nicht mehr meine Zielgruppe: Wer von denen liest denn noch ein Buch?

ah, sooooo schlecht sieht es m.E. nicht aus. Bookstagrams sind ja durchaus nicht unbeliebt. Und nicht nur die, die dort Bücher vorstellen, werden diese Bücher auch lesen. Und, ey, mir ist hupe, wo & wie die Leute an die Bücher gebracht werden, Hauptsache ist, sie lesen. Apropos lesen, dazu hatte ich auf dem Bücherflohmarkt eines Gemeindefestes ein tolles Erlebnis. Ich suchte durch die Bücherkisten nach für mich Passendem, als neben mir eine Frau zu einer anderen Frau sagte "Ich bin ja eine echte Leseratte, ich kann nicht ohne Bücher ..."

Ui, dachte ich toll.

"Ich lese jeden Tag ..."

Boah, dachte ich, super!

"Ich lese im Monat bestimmt ..."

Jetzt, dachte, jetzt kommt es! Da ist endlich jemand, der mehr liest als ich ...

"... ein Buch!"

 

Nein, ich habe nicht gelacht, ich habe mich einfach nur über die Begeisterung gefreut, mit der die Frau sprach. Sie las & liest. Ich erwähne das auch vor dem Hintergrund, dass die Frau so rein optisch nicht in die Schublade "Leserin" passte, sie sah eher nach viel Zigaretten und Seifenopern aus und sprach auch so. Ähnlich wird sich das bei den Twitter und Instagram Nutzern verhalten, die hält man auch schnell für Nichtleser, weil sie sich ja schnell-schnell-schnell durchs Leben wischen ..., aber, hey, eine gute Geschichte ist eimne gute Geschichte. Die packt! Eine Erfahrung die meine Mutter als Märchentante in einem Jugendheim gemacht hat. Okay, ist ein Weilchen her, aber da waren Mädels, die kaum den Kinderschuhen entwachsen im Minirock und mit Kaugummiblasen posierten, auf die Einladung, ob sie sich denn nicht mal was vorlesen lassen wollten, nur abfällig lächelten, irgendwann dann aber doch mal in die zweiwöchentliche Märchenstunde meiner Mutter reinschauten, natürlich mit zutiefst pubertär gelangweilt-obercoolen Blick, um nach einer Viertelstunde mit weitaufgerissenen Augen dahinzuträumen ... Und die kamen wieder! Hörten sich Märchen aus aller Welt an, denn von denen besaß meine Mutter jede Menge in Buchform.

 

Ja, die Aufmerksamkeitsspanne mag schrumpfen, aber das ändert nichts daran, das Geschichten nach wie vor packen. Und äh, das früher alles besser war, das kenne ich noch aus meiner Kindheit und Jugend, da wurde mächtig gegen das Fernsehen gewettert, das das Ende des Buchs (und des Radios) bedeuten wurde. Seit damals ist die Zahl der Lesenden gesunken, ja, aber dennoch gibt es nach wie vor breite Bevölkerungskreise, in denen gelesen wird. Auch von Bevölkerungsteilen, die Twitter & Co. nutzen. Und die sollte man nicht vorschnell abschreiben, weil sie sich durchs Leben zu wischen scheinen ...

 

Holen wir sie mit Geschichten ab! Die Bookstagramer machen es uns ja vor, die sind da, wo die Instagram Nutzer sind.

 

Viele Grüße

Tobias

[Pogopuschel]

Im englischsprachigen Raum ist TikTok für bestimmte Zielgruppen unter den Leser*innen enorm bedeutend und hat schon so einige Bestseller hervorgebracht. Für uns bei FIscher Tor ist Instagram der momentan wichtigste Kanal, die Reichweite auf Twitter und Facebook ist in den letzten zwei Jahren stark zurückgegangen, während sie auf Instagram weiterhin sehr hoch ist. Nur kann man da leider nichts verlinken, weshalb das für Tor Online nicht so relevant ist.

[Helli-S]

Moin,

 

interessant. Seit ich vor einiger Zeit mein Facebook-Konto aufgelöst habe, treibe ich mich nur noch in Foren herum. Twitter, Instagram und Tiktok, Facebook natürlich auch, sind mir unsympathisch. Zu Mastodon habe ich am Wochenende auf einem Server probegelesen - da scheint aber auch starke Moderation nötig zu sein . Da habe ich mich noch nicht entschieden. Ich mag auch nicht meine verschiedenen Interessengebiet mit einem einzigen Profil verbinden.

[simifilm]

Überbewertet ist ja immer relativ:
Die Redaktion von electrek.co hat jetzt die Zahlen aus dem dritten Quartal 2022 von Tesla und Toyota verglichen. Tesla weist hier einen Nettogewinn von 3,29 Milliarden US-Dollar aus, bei Toyota sind es umgerechnet 3,15 Milliarden. Der weltgrößte Autobauer und Tesla begegnen sich also auf Augenhöhe – wobei Tesla zum ersten Mal die Nase in einem Quartal vorn hat.

https://efahrer.chip...-e-auto_1010135

 

Dazu passend ein Artikel aus dem Time Magazine, der diverse Musk-Mythen zertrümmert und in dem es auch um SF geht (allerdings ist die Charakterisierung von Asimov, Heinlein et al. als dystopisch Unsinn). Einige saftige Zitate:

 

 

As CEO of Tesla, Musk’s plan was to use luxury vehicles to fund a more affordable electric car. The Model 3 was supposed to be that vehicle, starting at $35,000. But the current starting price is $46,990, and most buyers end up paying even more. Teslas are supposed to be the model for “green” automobility, but the emissions required for the production of each individual vehicle are on the rise, and there are persistent problems with production quality which means they’re at risk of not lasting as long as vehicles from other carmakers.

[…]

He has a history of floating false solutions to the drawbacks of our over-reliance on cars that stifle efforts to give people other options. The Boring Company was supposed to solve traffic, not be the Las Vegas amusement ride it is now. As I’ve written in my book, Musk admitted to his biographer Ashlee Vance that Hyperloop was all about trying to get legislators to cancel plans for high-speed rail in California—even though he had no plans to build it.

[…]

Kim Stanley Robinson, whose Mars trilogy helped inspire some of the recent interest in colonizing the red planet, has called Musk’s plan “the 1920s science-fiction cliché of the boy who builds a rocket to the moon in his backyard” and one that’s dangerously distracting us from the real problems we face here on Earth.

[Helge]

Von den "sozialen Plattformen" benutze ich eigentlich nur Discord, da treibe ich mich recht viel herum.

[Peter-in-Space]

Von den "sozialen Plattformen" benutze ich eigentlich nur Discord, da treibe ich mich recht viel herum.

wird wohl das nächste heiße Ding: Wort und Schrift, Bewegtes Bild, alles möglich, speicherbar nur auf Wunsch. Genial!