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Jenseits der Traumgrenze

Anthologie Fantasy SF. Gerd Scherm p.machinery

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66 Antworten in diesem Thema

#31 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 11 Mrz 2023 - 16:23

Doch aber ist am Handy so nervig. Mache ich nächste Woche ;-)

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#32 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 11 Mrz 2023 - 19:24

Alles klar, habe ich mich an den Laptop gemogelt:

 

Die Idee von einer alleinerziehenden Mutter, die im Gefängnis mehr selbstbestimmte Zeit hat als vorher alleine mit ihren sehr jungen Kind (in dieser Story knapp drei Jahre alt) hatte ich schon relativ lange. 

Dann lief Mariannes Ausschreibung und ich hatte absolut keine Idee dazu! Eine Story, aber alles mit einem Traumort? Ich war mir sicher, dazu fällt mir nie was ein.

 

Dann wollten wir übers Wochenende verreisen und der Junge (damals knapp drei) wurde krank, ich musste mit ihm daheim bleiben alleine, während der Rest der Familie ohne uns weg fuhr. Ziemlich fürchterlich, ehrlich gesagt (sorry, Offenheit) und ich hatte ca. zwanzig Minuten Freizeit am Tag, die ich lesend am Kindle im Dunkeln neben ihm im Bett verbrachte. Das war vor genau einem Jahr.

 

Und da kam mir die Frau im Gefängnis, über die ich schon länger nachdachte, nur diesmal gesellte sich dann endlich eine SF-Komponente dazu, nämlich das Implantat, der Traumort, der Spielplatz, in dem sie durchaus mit ihrem Sohn entspannt und glücklich war. An dem Wochenende (an dem ich natürlich keinen Strich schreiben konnte, weil 24 H/Tag nur Kind) fügten sich dann alle Komponenten zu einer Story zusammen und ich wusste, was ich schreiben wollte und ungefähr auch, wie ich das aufziehen müsste.

Eile war auch nötig, denn die Deadline war ja Mai oder so und es war schon März und ich brauche immer lange, um zu überarbeiten.

 

Als ich die Hände dann wieder frei habe, habe ich die Geschichte geschrieben und Marla (die Mutter), ihren Sohn und auch die Mit-Insass*innen von Marla ziemlich deutlich vor mir gesehen. 

 

Ach ja, und ich habe vergessen, dann habe ich noch wochenlang Romane und Kurzgeschichten gelesen, die im Knast spielen. Ich habe sogar das Hörbuch Orange is the new black gehört, das mich auf die Idee der Anfangsszene mit dem Schneeschippen gebracht hat. Die eher SF-lastigen Kurzgeschichten habe ich in der letzten !Time Machine besprochen, so ist aus der Recherche noch ein Essay abgefallen. Ich wollte nämlich wissen, wie Gefängnisse der Zukunft so beschrieben werden. 
Aber am Ende habe ich mir doch total viel selbst ausgedacht, bis auf die Inspiration mit dem Schneeschippen war da nichts zu holen  - vielleicht dank Orange is the new black (Buch, Serie habe ich nicht gesehen) noch ein wenig diese Solidarität unter den Menschen, die einsitzen. 

 

Machen wir uns nichts vor - ich habe zwar viel nachgedacht und recherchiert ohne Ende, aber am Ende hat sich an der Tastatur doch irgendwie alles mehr oder weniger gefügt und gepasst, so wie es meistens ist. 

 

Inzwischen ist das jüngere Kind fast vier und nicht mehr ganz so krass, aber ich habe den Verdacht, dass ich trotzdem noch immer im Knast mehr selbstbestimmte Zeit hätte, jedenfalls in dem, in dem Marla einsitzt. Ich bin ganz dankbar, dass ich - im Gegensatz zu Marla - jederzeit mit ihm auf einen realen Spielplatz gehen kann. 

 

Ok, falls es noch nicht klar wurde: Ich klaue immer sehr stark aus meinem eigenen Gefühlsleben, was jede Story auch ein wenig zu einem Seelenstriptease macht, also danke für eure Worte!


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#33 fancy

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Geschrieben 12 Mrz 2023 - 14:28

Super, Yvonne, ganz lieben Dank für den Einblick in deine Schaffensphase. 

Sehr interessant. Ich glaube ja, dass es zum Wohle der Geschichte ist, wenn das eigene Gefühlsleben mit reinspielt. 

 

Mag noch jemand seine "Entstehungsgeschichte" preisgeben?


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#34 augenfisch

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Geschrieben 12 Mrz 2023 - 15:28

Entstehungsgeschichte? Gerne!

 

Als die Ausschreibung kam, überlegte ich mir, welchen Ort ich denn als meinen sicheren Ort wählen würde, wenn ich ihn mir frei aussuchen könnte. Der sichere Ort ist in meiner Schreibe schon immer wichtig gewesen, ebenso wie die Imagination an sich (siehe Salzgras und Lavendel). Da habe ich mich schließlich an die Sagrada Familia erinnert, in der ich Tränen vergossen hatte, weil mich das Farbspiel der Buntglasfenster auf den hellen Wänden so gerührt hat. Das war der Ausgangspunkt, kombiniert mit meiner Vorliebe für gotische Kreuzrippengewölbe, dazu die Idee, verschiedenen Themengebieten einzelne Seitenkapellen zu widmen, schon war der Ort fertig. 

 

Dann habe ich mich gefragt, was fange ich nun damit an? Wie könnte es zu einer Störung kommen? Dass dann der Meinungsforscher in Form eines Romeo Agenten auftritt, als Love Scam sozusagen, war eine spontane Eingebung, die ich danach konsequent bis zum Schluss verfolgt habe.

 

Und da der Traumort in meinem Fall ein Ort der Imagination ist, die jederzeit neu gestaltet werden kann, ist auch der Schluss nachvollziehbar.

 

Kurzum, ich habe mich für die Dauer des Schreibens sehr wohl gefühlt in meiner Kathedrale und auch jetzt, wenn ich nur an sie denke, fühle ich mich geschützt und heiter, wundervoll ruhig und gelassen. Daher mein Dank an dich, Marianne, für diese Ausschreibung. Das war ein Geschenk!


Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Behrend

 

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#35 fancy

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Geschrieben 13 Mrz 2023 - 15:28

Deine Kathedrale hat mir auch super gut gefallen, Gabi. Ich wäre selbst wohl nie auf die Idee gekommen eine Kathedrale zu wählen, aber so wie du sie geschildert hast, konnte ich das gut nachvollziehen. Sie war viel heller und wärmer als sie das in meiner Vorstellung gewesen wären. 

 

Bei mir war es tatsächlich einfach ein realer Traum, wodurch ich von meinen eigenen Bedingungen abgewichen bin, aber er war so schön, dass ich ihn einfach teilen musste und Gerd fand ihn auch schön. 

Ziuerst hatte ich eine Story, bzw. auch einen Traum über meinen verstorbenen Bruder verfasst. 

 

Achim, Michael wie war es bei euch?


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#36 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 13 Mrz 2023 - 18:49

Geschichten entwickeln sich manchmal, trotz intensiver Planung, anders als es sich der Autor eigentlich vorgestellt hat. Eigentlich wollte ich eine Steampunk Geschichte schreiben. Laut der englischen Wikipedia Seite ist Steampunk auch ein wesentlich breiter gefächertes Genre als es im deutschsprachigen Sprachraum interpretiert wird. Hier gilt es wohl als Dieselpunk wenn eine Geschichte in einer alternativen Zeitlinie Anfang des 20. Jahrhunderts spielt.

Zwei Geschichtenentwürfe hatte ich verfasst (und immer noch nicht vollendet), doch das Thema Steampunk und ich fremdelten. Also kam der vierte Versuch. Steampunk ist aus meiner Sicht neben der alternativen Zeitlinie vor allem ein Nostalgiegenre, „Früher war alles besser“.

Eine originelle Geschichte zeichnet sich daher meines Erachtens nicht aus, in dem man die üblichen Steampunk Klischees variiert, sondern der Geschichte eine eigene Note gibt. Clowns und Hampelmänner sind eine Sache, die waren früher allgegenwärtig und sind es nicht mehr. Auch der Leierkasten ist etwas von Früher. Leierkasten hat mich dann animiert und auf Wikipedia habe ich dann drei Versionen eines Leierkasten gefunden:

Das mechanische Musikinstrument Drehorgel, eine Kneipe aus Berlin, in dem sich die Boheme getroffen hat und ein Puff in München. Das habe ich dann alles ineinander übergehen lassen und schon hatte ich die Geschichte über den Mann, der unabhängig bleiben will, die Fruchtbarkeitsgöttin, die ihn für sich gewinnen will und der Hampelmann, der sich seinem Nebenbuhler widersetzen will. Die alternative Zeitlinie ist dann Nebensache geworden statt Kern der Geschichte.

Steampunk war es eher nicht, dafür eine Story über Traumorte. Schließlich spielt die Geschichte an einem einzigen Ort, der aber gleichzeitig drei verschiedene Orte darstellt.

Und am Ende, wo man als Autor dann originell sein wollte, ist es eine Geschichte, die nicht so wirklich in irgendeins der Genre passt. Es ist ein wenig Dieselpunk, ein wenig Horror und ein wenig Fantasy. Aber Spaß gemacht hat sie mir und das ist am Ende das allerwichtigste. Wenn die Geschichte dann noch jemand gefällt, ist es das Sahnehäubchen obendrauf.

 

Sehr gelungen finde ich die im Buch enthaltene Illustration zu meiner Geschichte. Die ist bunt und genau das was ich mir vorgestellt habe. Wenn ich die Illustrationen im Buch generell sehe, finde ich, man sieht da völlig unterschiedliche Bilder. Das eine Maschine Bilder auswirft, ist das eine Aber die Eingaben die man macht, so finde ich, sieht man eindeutig, machen doch einen großen Unterschied.


Bearbeitet von Mammut, 13 Mrz 2023 - 18:57.


#37 fancy

fancy

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Geschrieben 14 Mrz 2023 - 15:09

Danke sehr, Michael. Ich finde das gerade total interessant. Irre, wie unterschiedlich die Herangehensweisen sind. 

Mir gefallen die Illustrationen auch sehr gut und ich finde es auch gut, dass Gerd uns berichtet hat, wie viele Anläufe er gebraucht hat, bis die KIs das gewünschte geliefert haben. Aber er war mit diesen viele Anläufen immer noch schneller als ich mit der Hand am Arm. ;-)

 


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#38 Jol Rosenberg

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Geschrieben 17 Mrz 2023 - 15:55

Ich habe eine Zeitlang über Erstkontakte nachgedacht: Wie die anders laufen könnten, als immer nur in der Dualität Rettung versus Untergang. Aus diesem Nachdenken sind zwei Geschichten entstanden, die inzwischen auch beide veröffentlicht sind: Eine in "Das Alien tanzt im Schlaraffenland", wo die Menschen die Aliens sind und eine eben in den Traumorten. Bei beiden interessieren sich die Aliens nicht sonderlich für uns.

 

Der Ort, die Station im Eis, war da, als ich eine Reportage über jemanden hörte, der eine Wetterstation betreute und an Gustav Güntzel dachte. Kennt den jemand hier? Der war unter Fernwanderern ein sehr beliebtes Unikat und betreute ebenfalls eine Wetterstation, die ich mal mit betüdelt habe. Als ich ihn in Klein Iser besuchte, war sein Haus gerade abgebrannt und ich übernachtete in einem zugigen Zelt und fror mir den Allerwertesten ab. Und schwupp, war ich am Nordpol.

 

Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, die Antho zu lesen. Meine SuB ist zu hoch ...


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#39 Denisovan

Denisovan

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Geschrieben 17 Mrz 2023 - 17:25

Das offene Thema der Ausschreibung sprach mich sofort an. Ich dachte sofort daran, über einen »Traum zu sterben« zu schreiben. »Ich träumte, zu sterben«: an welchen Ort komme ich?  Wie ist es, wohin gehe ich, auf was und wen treffe ich? Ein Thema wie geschaffen für mich, da ich nicht nur vom Urprinzip der Reinkarnation überzeugt bin, sondern von dessen Verschränkung in den Frequenzen und Wellen des Multiversums. Ich durfte mich im Rahmen des Themas sozusagen »austoben«, wurde aber leider auf die 30.000 Zeichen begrenzt … seid froh …  und schrieb »Die Halle der Wiederkehr«. Ich versuchte, eine Halle der Ankunft und der Wiederkehr zu beschreiben und einen Dialog einzubauen zwischen einer Präsenz »Die Schuld« und der ankommenden Seele. Als Neuling und vollkommen Unbekannter war ich doch überrascht, dass meine Story angenommen wurde. Sehr dankbar war ich für die stets positiven, zielführenden und respektvollen Hinweise von Marianne Labisch, als es dann um das Lektorat des angenommenen Textes ging. Die Grafiken von Gerd Scherm in, wie er schreibt, Kooperation mit mehreren (!) AI, sind echt gelungen. Also wirklich eine echt schöne Erfahrung insgesamt.


"Kritiker sind blutrünstige Leute, die es nicht bis zum Henker gebracht haben." (George Bernard Shaw)

 

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#40 Achim Stößer

Achim Stößer

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Geschrieben 17 Mrz 2023 - 19:11


Achim, Michael wie war es bei euch?

 

Die Grundidee hatte ich vor vielen Jahren, es begann (damals) mit einem religiösen Anhalter, der den Fahrer wegen dessen Atheismus ermordete und in der Todeszelle (spielte in den USA) landete, dann aber dort nicht auf dem elektrischen Stuhl endete, sondern

Spoiler

Heilung einer Psychose durch Konfrontationstherapie sozusagen (zumindest bei meiner Arachnophobie hat’s hervorragend geklappt, aber Theismus ist eine Nummer härter, schätze ich).

Als dann deine Ausschreibung kam, hat es Klick gemacht und ich konnte die Story endlich schreiben. Mit anderen Protas als dem Anhalter der Grundidee und mehreren verschiedenen Sekten, deren Anhänger jeweils

Spoiler

Der besondere Reiz dabei liegt für mich darin, dass sie allesamt genau ihre Geschmacksrichtung für die einzig Wahre halten – göttliche Fügung, dass sie genau da geboren wurden, wo der wahre Gaube herrscht – und alle anderen (die »Bösgläubigen«, wie meine katholische Großmutter Protestanten zu nennen pflegte) für falsch.
 


Bearbeitet von Achim Stößer, 18 Mrz 2023 - 11:45.


#41 fancy

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Geschrieben 19 Mrz 2023 - 14:35

Ich finde das echt interessant. Niemand von euch scheint solche Traumorte zu haben, die ich bei der Ausschreibung eigentlich im Sinn hatte, oder?

Ihr seid alle anders an das Thema herangegangen. 

Kennt ihr das echt nicht? Solche Orte, die ihr immer wieder aufsucht? Oder gab es zu diesen Orten nur keine Geschichten?


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#42 augenfisch

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Geschrieben 19 Mrz 2023 - 15:00

Dann hätte ich wohl von Straßburg schreiben sollen - allein das Phantastische würde da fehlen. Es sei denn ich hätte über den ersten Besuch geschrieben, an dem ich alleine durch Straßburg gewandert bin, um meiner Mutter die Stadt in Bildern zu Füßen zu legen. Die war zu dem Zeitpunkt so krank, dass sie noch nicht einmal einen Besuch ertragen hätte und ich bin mit ihrer Erlaubnis nach Straßburg gefahren und bin für sie auf Fotosafari gegangen. Es war als wäre sie die ganze Zeit bei mir gewesen.

 

Aber daran habe ich überhaupt nicht gedacht, als ich die Ausschreibung gelesen habe. o.O


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#43 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 19 Mrz 2023 - 16:54

Nein das spielte für mich keine Rolle, ich wollte einfach eine gute Geschichte zu dem Thema schreiben

Ich bin fast sicher, dass ich nie von Spielplärzen träume

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#44 Jol Rosenberg

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Geschrieben 19 Mrz 2023 - 17:48

Bei mir gab es eine Zeitlang einen wiederkehrenden Traum, aber der Ort darin war abstrakt. Nicht gegenständlich. Und es gab auch nicht wirklich eine Handlung. Gegenständliche wiederkehrende Orte gibt es in meinen Träumen seit sehr langem nicht mehr. Was mich echt freut, denn das damals war ein furchtbarer Alptraum.


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#45 fancy

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Geschrieben 20 Mrz 2023 - 14:22

Dann hätte ich wohl von Straßburg schreiben sollen - allein das Phantastische würde da fehlen. Es sei denn ich hätte über den ersten Besuch geschrieben, an dem ich alleine durch Straßburg gewandert bin, um meiner Mutter die Stadt in Bildern zu Füßen zu legen. Die war zu dem Zeitpunkt so krank, dass sie noch nicht einmal einen Besuch ertragen hätte und ich bin mit ihrer Erlaubnis nach Straßburg gefahren und bin für sie auf Fotosafari gegangen. Es war als wäre sie die ganze Zeit bei mir gewesen.

 

Aber daran habe ich überhaupt nicht gedacht, als ich die Ausschreibung gelesen habe. o.O

He, he, Straßburg ist aber doch real existent. Ich meinte Orte, die es nur in Träumen gibt. Jedenfalls soweit wir wissen. ;-)

 

@Yvonne: Du hast also keine wiederkehrenden Traumorte?

@Jol: Ich schätze, wenn ich nach Albtraumorten gesucht hätte, hätte ich wahrscheinlich wesentlich mehr Einsendungen bekommen. 


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#46 Rezensionsnerdista

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Geschrieben 20 Mrz 2023 - 14:57

Nee, ich habe keine wiederkehrenden Traumorte. Es sei denn sowas wie mein altes Matheklassenzimmer oder so, aber wer will darüber schon was lesen?


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#47 Denisovan

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Geschrieben 20 Mrz 2023 - 15:19

Den schlussendlich gewählten Titel "Jenseits der Traumgrenze" fand ich, als ich davon erfuhr, geeignet für eine vielleicht interessante Diskussion: Wieso werden damit überhaupt Grenzen für Träume impliziert? Bewusst provozierendes Oxymoron? 


"Kritiker sind blutrünstige Leute, die es nicht bis zum Henker gebracht haben." (George Bernard Shaw)

 

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#48 fancy

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Geschrieben 20 Mrz 2023 - 17:32

Nee, ich habe keine wiederkehrenden Traumorte. Es sei denn sowas wie mein altes Matheklassenzimmer oder so, aber wer will darüber schon was lesen?

Ich frage nur aus Interesse, Yvonne. Das soll in keinster Weise irgendeine Kritik sein. 

Alte Schule gehört bei mir z. B. auch zu den Orten, an denen ich immer wieder mal im Traum bin. Aber sie gleicht dann mehr einem Hindernisparcours als einem echtem Gebäude. 

@Denisovan: Interessante Frage. Als Gerd den Titel vorschlug, gefiel er mir und so haben wir ihn dann genommen. ;-) 


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#49 Jol Rosenberg

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Geschrieben 20 Mrz 2023 - 17:50

Ich lese den Titel eher assoziativ und dann "jenseits" und "Traum" als synonym. Allerdings ist "Traumgrenze" dann auch wieder schwer fassbar - so wie Träume eben auch oft schwer fassbar sind.


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#50 lapismont

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Geschrieben 21 Mrz 2023 - 07:54

Nee, ich habe keine wiederkehrenden Traumorte. Es sei denn sowas wie mein altes Matheklassenzimmer oder so, aber wer will darüber schon was lesen?

Von meiner Zehnklasse-Penne träume ich auch oft. Aber meist eher gruseliges Zeug.


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#51 Denisovan

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Geschrieben 25 Mrz 2023 - 11:29

 

@Denisovan: Interessante Frage. Als Gerd den Titel vorschlug, gefiel er mir und so haben wir ihn dann genommen. ;-) 

Der Titel ist auf alle Fälle sehr gut, tatsächlich assoziativ (@Jol).  Gleichwohl irgendwie spannend: die "schwere Fassbarkeit" der Träume (@Jol) öffnet ja geradezu, begrenzt nicht. Eher liegen Grenzen nur in uns selbst, nicht in den Welten, die uns Träume anbieten. Auch die Pflanzen des Planeten, auf dem wir strandeten - "Erde" - , öffnen unserem Hirn ganz andere Tore (Ayahuasca u.a.). Eine "Grenze" besteht vielleicht maximal in unserer momentanen, vorübergehenden humanoiden Körperlichkeit, die von vorneherein unmittelbaren Zugang zu allen Multiversen und Frequenzen ausschließt. Doch in Träumen können, nicht müssen, kurze Einblicke in die anderen, ebenso realen, weil existierenden, Welten möglich sein.


Bearbeitet von Denisovan, 25 Mrz 2023 - 12:18.

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#52 Achim Stößer

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Geschrieben 26 Mrz 2023 - 09:33

Ich finde das echt interessant. Niemand von euch scheint solche Traumorte zu haben, die ich bei der Ausschreibung eigentlich im Sinn hatte, oder?

Ihr seid alle anders an das Thema herangegangen. 

Kennt ihr das echt nicht? Solche Orte, die ihr immer wieder aufsucht? Oder gab es zu diesen Orten nur keine Geschichten?

Solche Orte habe ich (glaube ich, Träume sind in der Regel ja nur im Kurz- nicht im Langzeitgedächtnis gespeichert) tatsächlich nicht. Wenn ich von Orten träume, dann eher von realen. (Anekdote am Rand: Ich benutze derzeit eine Schlafapp, die u. a. aufzeichnet, was ich nachts im Traum erzähle. Das ist meistens nicht sehr sinnvoll, seltsamerweise überwiegend Englisch, oft auch in anderen Sprachen, die ich kaum oder gar nicht spreche, einschließlich Pseudorussisch und Pseudoklingonisch sowie Froschquaken. Rückschlüsse darauf, wovon ich geträumt habe, konnte ich bisher nicht ziehen, sodass ich, um mich an einen Traum zu erinnern, weiterhin darauf angewiesen bin, während einer REM-Phase aufzuwachen, was die Weckfunktion der App aber zu vermeiden versucht, auch wenn das nicht besonders gut funktioniert.)

Was wohl verbreitet ist, sind wiederkehrende Handlungen/Themen (Top-Themen weltweit sind Prüfung, Fliegen/Fallen, Suche nach unauffindbaren Orten(!) – bei mir oft Hörsaal – usw., einige der häufigsten wie »nackt in der Öffentlichkeit«, »ausfallende Zähne«, »Schlangen« und natürlich »Tod« habe ich ja in »Du magst sagen, ich sei ein Träumer …« eingebaut).



#53 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 18 Juli 2023 - 05:31

Die erste Kurzgeschichte der Anthologie ist vertont!

 

Hier zur entsprechenden Podcastfolge

 

Achim Stößer liest:  »Du magst sagen, ich sei ein Träumer, doch ich bin nicht der einzige« - die Story ist sehr witzig (auch laut Feedback, es gab schon fünfzig Downloads) und der Autor liest äußert angenehm. Viel Spaß!


Edit: Als nächstes, voraussichtlich Ende des Monats, liest Jol Rosenberg Auf Abwegen und später lade ich mich selbst ein, um Der Spielplatz zu lesen, natürlich nicht von mir selbst moderiert, sondern hier unterstützt mich Nelo Locke.


Podcast: Literatunnat

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#54 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 18 Juli 2023 - 05:55

Oh, ich habe meine Notizen noch gar nicht öffentlich gemacht?

Dann will ich das mal nachholen.

 

Ich beginne mit den Stories, die im weitesten Sinne irgendeinen SF-Anteil haben, und sei er noch so gering. (In Ellen Nortens Story ist es z.B. der Wolkenturm, den es ja in der Form noch nicht gibt.)

 

Jol Rosenberg: Auf Abwegen

Inhalt: Lora schiebt Dienst auf einer abgelegenen Forschungsstation in der Antarktis. Eines Tages liegen Krümel neben ihrem Handy, deren Herkunft sie sich nicht erklären kann. Die Krümel ordnen sich zu Sinuswellen an, dringen in ihr Handy ein und bitten um Stahl und eine Satellitenverbindung.
Fazit: Originelle Erstkontakt-Variante mit Aliens, die alien sind. Starke melancholische Atmosphäre, obwohl mir die Trauer über ihre verunfallte Mutter* nicht ganz nahegebracht wurde. 

*Jol hat mich darauf hingewiesen, dass in der Story keine verunfallte Mutter vorkommt. Ich schrieb die Notizen für die ersten Stories mit einigem Zeitversatz und hatte keine Lust, die Texte ein zweites oder drittes mal zu lesen. Ich hatte anfangs echte Probleme, die Anthologie durchzuarbeiten.


C. Gina Riot: Edgar Ficciaros Parasit
Inhalt: Das Protagonisty erschafft Bilder und Skulpturen von insektoiden Mschinen, die ihre eigene Spezies von den Planeten vertreiben. Oder so.
Fazit: Sprachlich und atmosphärisch ganz reizvoll, aber ich hab nicht kapiert, worum es geht

Ellen Norten: Die Wolkenfee
Inhalt: Johanna ist seit Kleinkindzeiten von Wolken und vom Märchen von der Wolkenfee fasziniert. Am Tag ihrer Pensionierung erhält sie von ihren Kollegy eine Karte für den Wolkenturm, das höchste Gebäude der Welt. Auf der Cirrus-Ebene begegnet sie der Wolkenfee und folgt ihrer Einladung.
Fazit: Schöne, sehr poetische Idee. Aber das Drumherum. Der Anfang teils erzählerisch ungeschickt, die „Romanze“ mit Johann so schmalzig wie unnötig.

Yvonne Tunnat: Der Spielplatz
Inhalt: Marla sitzt in einem Gefängnis. Sie hat ihren eigenen Sohn Henry geboren (eine Seltenheit in der repressiven Zukunftsgesellschaft), ihn aber einmal zu lange im Buggy stehen lassen, weil sie sich von seinem Dauerschreien erholen wollte. Da ist er verschwunden, und sein Chip wurde zerstört. Aber alle Details verrät sie ihren Mitinsassinnen Saba und Jessy nicht.
Fazit: Gefängsnisatmosphäre sehr eindringlich beschrieben, intensive, lebendige Details, die repressive Gesellschaft wird beklemmend geschildert.

Gabriele Behrendt: Reverie
Inhalt: In ihrer Traumkathedrale trifft Hannah auf Gregor, mit sie Traumabenteuer erlebt. Schließlich begegnet er ihr in der Realität. Aber die Wahrheit ist total kommerziell und unromantisch.
Fazit: Großartige Idee, wunderschön intensiv geschrieben, man taucht ganz in Hannahs Gefühls- und Traumwelt ein. Die Auflösung: eine böse Art von Internetkriminalität. 

 

Achim Stößer: Du magst sagen, ich bin ein Träumer, doch ich bin nicht der einzige
Inhalt: Einige Menschen sterben und begegnen nach ihrem Tod irgendwelchen Götter, Teufeln oder Fegefeuern. Nur nie denen ihrer eigenen Religion.
Fazit: Böse Religions-Satire, sehr vergnüglich. 

Carolin Zwergfeld: Namid, der Weltensucher
Inhalt: Die Menschheit steht kurz vor dem finalen Kollaps. Namid soll in einem luziden Traum einen bewohnbaren Planeten im Orion aufspüren. Ein Probetraum auf der Erde verläuft erfolgversprechend. Doch bei den Orionträumen gab es sogar schon Todesfälle.
Fazit: Rahmenbedingt etwas plakativ und moralinsauer, aber Story stringent und in sich logisch entwickelt. Er fehlt nur ein Quäntchen Originalität und sprachliche Finesse

Cornelia Schulz: Der Traumschlüssel
Inhalt: Neuerdings drängt sich immer wieder ein gewisser Cas in Sandras Träume. Mit ihrer Hilfe will er den Traumschlüssel wiederfinden, den sie ihm gestohlen haben soll. Denn nur mit dem Utensil lässt sich das Sternenportal öffnen, über das Cas in seine Heimatwelt im Sternzeichen Drache zurückkehren kann.
Fazit: Nette Idee, aber bei Figuren, Plot und Sprache läuft nicht alles rund.

Veith Kanoder-Brummer: Die Übernahme
Inhalt: Andor Helland soll sich über seine Träume wieder daran erinnern, dass er seine Frau Ragna getötet hat. Doch er entdeckt eine geheime Stadt, in der verschiedene Versionen seiner selbst leben. Und die Mörder-Version hat ihn in dessen Parallelwelt gestoßen.
Fazit: Starke Idee, kraftvoll und eindringlich geschrieben, ich liebe solchen Psycho-Krams.

 

Und hier kommen die Notizen zu den Storys, die garantiert Sf-frei sind:

 

Joachim Groos: Die Traumbibliothek
Inhalt: Ein Schriftsteller träumt regelmäßig, dass er in einer Bibliothek sitzt und ein Meisterwerk schreibt. Leider kann er sich nie an den Inhalt erinnern. Beim Versuch, das rüber zu retten, entdeckt er weitere Bibliotheksräume, in denen Schriftsteller traumschreiben. Und schließlich trifft er Elias Canetti.
Fazit: Niedliche Idee, wenngleich bekannt, die Erforschung der Traumbibliothek ist spannend geschrieben mit böser, wenngleich vorhersehbarer Pointe. 

 

Ulrike Gschwendtner-Schütt: Eindringling im Stadtteil
Inhalt: Plötzlich taucht ein Chrysler auf. Das spielende Mädchen entdeckt im Innenraum ihren verstorbenen Vater. In einem tranceartigen Zustand erzählt er ihr etwas über seine wahre Mission. Als sie wieder aussteigt, erweist sich der Chrysler als Jeep, der schon lange dort parkt.
Fazit: Actionreich, dynamisch geschrieben, aber in den Details unausgegoren. Es bleiben zu viele lose Enden und offene Fragen. 
 

Marianne Labisch: Lauffliegen
Inhalt: Marianne träumt vom Lauffliegen in Afrika.
Fazit: Intensive Traumschilderung, aber nicht mehr. Selbstinterpretation am Ende störend. 

Interessanterweise hatte ich selbst eine Zeit lang genau solche Träume, nur spielten sie nicht in Afrika.

 

Eska Anders: Vom fehlenden Mut und verpassten Chancen
Inhalt: Die Träumerin reist mit ihrem Mann nach Barcelona. Als er sie offen betrügt, verliebt sie sich in einen Traummann.
Fazit: Auf der einen Seite zu konzentriert, auf der anderen Seite zu pilcherhaft-schmalzig. Es fehlt die träumerische Leichtigkeit.

 

Michael Schmidt: Des Leierkastens Dreifaltigkeit
Inhalt: Karal wird von seiner Angebeteten Ann durch 1. eine Kneipe, 2. ein Bordell und 3. in einem echten Leierkasten inkarniert. Er soll ihren Ehemann Bajazzo töten. Das gelingt – doch anders, als von Ann gewollt.
Fazit: Zu viel Konstruktion, zu wenig Inspiration. Ein 3-Punkte-Programm wird abgearbeitet. 

 

Christopher Sprung: Halle der Wiederkehr
Inhalt: Nach ihrer letzten unspektakulären Inkarnation kommt Deni in die Halle der Wiederkehr. Dort trifft sie auf alte Freunde und auf die personifizierte Schuld, mit der sie eine Wette laufen hatte. Deni und die Schuld erkennen ihre karmische Verbindung und Bedingtheit.
Fazit: Atmosphärisch stark, schöne Bilder, viel buddhistisches Gedankengut. Die personifizierte Schuld bleibt zahnlos. Pointe nett.

 

Emanuel Memminger: Looping
Inhalt: Der Träumer will in seinem Traumfreizeitpark mit der roten Looping-Achterbahn fahren. Doch vom Eingang der Geisterbahn verfolgt ihn ein mechanischer Wächter mit den Worten: „Folge dem Weg in die Finsternis!“ Auf der Flucht begegnet der Träumer dem Betreiber des Parks und gelangt schließlich doch in die ersehnte Achterbahn.
Fazit: Intensiv geschildertes Traumwunderland, die Figuren bleiben Typen statt Charaktere, vieles bleibt unerklärt. Schlusssatz zu geschwätzig. 

Carola Seeler: Der Schrei
Inhalt: Der träumer wird von einem langen Schrei aus dem Traum geweckt, um in einem weiteren Traum mit Flüssigkeit und Luftbläschen zu erwachen, aus dem ihn ein langer Schrei weckt … bis der Träumer endgültig erwacht, in einem Kasten verkabelt, in einer gallertartigen Nährlösung schwimmend.
Fazit: „Shutter Island“ meets „Matrix”. Nette, aber belanglose Vignette! 

 

Ansgar Sadeghi: Waldemar ist angekommen
Inhalt: Die mittelalte Lilly begegnet ihrem Rentnernachbarn Waldemar. Er erzählt ihr von seinem Traumort an einem schwedischen See. Damit weckt er glückliche Erinnerungen an die Praia do Barranco in Portugal, wo ihr Hippie-Onkel Autos repariert. Eines Tages erhält sie eine Mail von Waldemar, dass er an seinem Traumort angekommen ist. Kurz darauf erfährt sie, dass Waldemar zwei Tage zuvor gestorben ist.
Fazit: Sehr berührende Geschichte über Lebensträume und die Mut, sie umzusetzen. Und wie auch kurze Begegnungen ein Leben verändern können.

 

Peter Stohl: Wie Ritter Friedhelm die Liebe der Grafentochter gewann
Inhalt: Ritter Friedhelm bricht auf zu Graf Hubertus, um um dessen Tochter anzuhalten. Doch die will „Blinde Kuh“ spielen.
Fazit: Nette, bisweilen arg biedere Märchen-Parodie. Gelungene Fingerübung, mehr nicht. 

 

Susanne Horky: Der Traumläufer
Inhalt:
 Peter und ein Uniformierter steigen in einen Fesselballon, als ein Unwetter ausbricht. Offenbar kann Peter mit seinem Wünschen die Welt steuern. Da begegnen sie Sheila, einem Mädchen, das für ein Pony sogar einen Traumläufer fangen will. Nebel kommt auf, der immer mehr von Peters Traumwelt verschluckt.
Fazit: Atmosphärisch starke, aber nicht immer rund laufende Story. 
 

Angelika Brox: Das Ziegenproblem
Inhalt: Die Wasserfee erscheint Isabell und sagt, dass sie ihren im Koma liegenden Freund mit einer Locke des Teufels retten könne. Also macht sie sich auf den Weg in die Hölle.
Fazit: Süßes Geschichtchen, aber etwas bieder. Das bekannte Ziegenproblem etwas plakativ eingebaut (dafür so gut erklärt wie selten). 

Ute Bünk: Bass Bass
Inhalt: Die Träumerin haut auf die Congas.
Fazit: Nur zwei Seiten! Aber, ach, doch zwei Seiten zu viel! 

Johnny Wallmann: Garten des Lichts, Garten der Finsternis
Inhalt: Lukas braucht Nachhilfe. Sein Vater schickt ihn zu Professor Lehm, der in seinem Garten ein Geheimnis verbirgt. Das schließlich zum Verschwinden von Lukas‘ Freund Erik führt.
Fazit: Wenig origineller Teenage-Horror, ganz solide. 

Johanna Vedral: Varjus Traum
Inhalt: Es geht um Gestaltwandler und ihre Träume.
Fazit: Sehr poetisch und schwebend, auch wenn ich nicht verstanden habe, worum es geht. 

 

And this completes the 2ct of the Shockwavian jury!

 

Gruß

Ralf 


Bearbeitet von ShockWaveRider, 27 Juli 2023 - 13:03.

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Denn er tut sich verbitten
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#55 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 18 Juli 2023 - 07:04

Cool Ralf, danke! 

Macht Spaß zu Lesen :-)


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#56 Achim Stößer

Achim Stößer

    Infonaut

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Geschrieben 18 Juli 2023 - 18:33


Achim Stößer: Du magst sagen, ich bin ein Träumer, doch ich bin nicht der einzige
Inhalt: Einige Menschen sterben und begegnen nach ihrem Tod irgendwelchen Götter, Teufeln oder Fegefeuern. Nur nie denen ihrer eigenen Religion.
Fazit: Böse Religions-Satire, sehr vergnüglich. 

 

Schön, dass du es vergnüglich fandest – dann möchtest du ja vielleicht die (vollständige) Lesung dazu (plus Interview) hören ;-).



#57 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 27 Juli 2023 - 12:46

 
Zwanzig Minuten Lesung, danach Interview - viel Spaß!
 
 
 
Ich denke, wir haben auch das Unfall-Missverständnis aufgeklärt, warum es nicht die Mutter ist, die den Unfall hatte und wer es stattdessen war ...

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#58 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 04 August 2023 - 08:29

So, jetzt habe ich die dritte Story aus dieser Anthologie für den Podcast adaptiert: 

 

Der Spielplatz von Yvonne Tunnat

 

Ich werde interviewt von Nelo Locke. U. a. machen wir Werbung für diesen Lesezirkel (und für zwei andere), also schauen wir mal, ob noch jemand hereinschaut


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#59 Mammut

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Geschrieben 16 Oktober 2023 - 12:57

Kommenden Samstag wird übrigens um 13:00 Uhr aus dem Buch auf dem Bucon gelesen:

https://www.buchmess...514-traumgrenze



#60 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 16 Oktober 2023 - 16:40

Ich höre euch dann zu

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