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Andreas Eschbach: Die Abschaffung des Todes

Andreas Eschbach

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9 Antworten in diesem Thema

#1 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 10 September 2024 - 12:27

Hallo zusammen,

 

nun lese ich den neuen Eschbach, in der Hoffnung, dass es endlich wieder SF ist. Und ja, das ist es. Sehr gut! 

 

Der Einstieg ist sehr angenehm, spannend, interessant, definitiv einer der besseren Eschbach-Romane. Die Hauptfigur (Ich-Erzähler) hat eine angenehme, sehr unterhaltsame Art, die Nebenfiguren und seine Beziehungen zu ihm werden (für Eschbach außergewöhnlich gut beobachtet) ansprechend geschildert.

 

Die Handlung gewinnt schnell Fahrt. Das Rätsel wird recht lange aufrecht erhalten.

 

Jetzt allerdings ist ein großer Teil des Rätsels aufgegangen und

 

Spoiler

 

Aber offenbar kommt da noch mehr, ich habe noch zehn Hörstunden und Eschbach geht das Thema aus verschiedenen Richtungen ansprechend an, finanziell, politisch, medizinisch, technisch. Da hat jemand viel recherchiert und da Eschbach ja einen Plot normalerweise gut zu Ende bringt, vertraue ich mal weiterhin und begebe mich in die Hände von jemanden, der hoffentlich weiß, was er tut.

 

Schöne Grüße, Yvonne


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#2 Frank Lauenroth

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Geschrieben 11 September 2024 - 08:52

Der Beginn (der Leseprobe) ist sehr launig geschrieben. Ein Profi halt. 

Aber 650 Seiten sind ein echtes Brett.

Ich warte mal deine finale Einschätzung ab.

 

Was mich aber schon wieder stört:

Spoiler


Bearbeitet von Frank Lauenroth, 11 September 2024 - 09:22.

 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#3 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 11 September 2024 - 09:25

Ich glaube, dein Spoiler wurde inzwischen erklärt.

 

 

 

Ich finde, der Autor hat seinen Figuren hier viel Liebe zum Detail gegeben, sehr überzeugend, deutlich über sonstigem Eschbach-Niveau. Mir fehlen aber auch noch neun Hörstunden


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#4 Frank Lauenroth

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Geschrieben 11 September 2024 - 10:44

Ich glaube, dein Spoiler wurde inzwischen erklärt.

 

 

Ja, hab ich gelesen, aber allein die Erwähnung (s. Spoiler) war an der Stelle überflüssig bzw. nicht 'standesgemäß' gedacht.


 In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke                                                          : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen :                                                'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.


#5 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 11 September 2024 - 11:06

ich find's ganz cool, das ein relativ "normalreicher" Mensch dann die Welt der Reichen von innen kennenlernt

 

Und das Konzept der Zeitung ist ziemlich klasse, wobei ich mich vermutlich beim Lesen auch langweilen würde (wäre aber auch nicht die Zielgruppe).


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#6 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 11 September 2024 - 12:01

Eschbachs E-Tot-Version wird sich vermutlich ein bisschen besser verkaufen als meine, die aktuell in Ausverkauf geht. Soviel zu launigen Kommentaren  :blush:


Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktueller Roman: ERRUNGENSCHAFT FREIGESCHALTET ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de

#7 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 13 September 2024 - 06:08

Also, der Roman wird immer besser und besser. Dazu gibt's noch eine ausführliche Rezension.

 

Leute, wirklich, die letzten Jahre Eschbach waren ja so lala und oft nicht mal SF (wobei das Kind hier ZAP sehr mochte, das habe ich aber nicht gelesen). Seit NSA habe ich mal wieder auf einen richtig guten Eschbach gewartet und hier ist er. 

 

SF meets Neuroscience meets Philosophie, gemeinsam mit wirklichen guten Figuren (weit über seinem sonstigen Niveau!) und einem tollen Plot. Das macht so Spaß! Es gibt auch Humor. Es liest sich einfach herrlich (bzw. ich höre es, der Sprecher ist auch toll, aber ich werd's auch noch mal richtig als Buch besorgen=.

 

Es gibt so coole Wendungen und Ideen. Wir Autor:innen können daran lernen, wie man einen verdammt coolen Roman schreibt, den niemand mehr aus der Hand legen will. Das kann ich echt als Studierbeispiel nehmen.

 

Wenn sich das gut verkaufen wird, dann zu recht. Ich habe jetzt noch drei Stunden und bin sowas von gespannt auf den Schluss. Und, ernsthaft, den Schluss hat dieser Autor ja noch nie versemmelt.


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#8 Rezensionsnerdista

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    Yvonne

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Geschrieben 16 September 2024 - 08:05

Ich bin durch, die Schlusspointe hat mir sehr gut gefallen! Wer wissen will, wie man einen spannenden Roman schreibt, schaue hier. Ein, zwei Szenen könnte ich vielleicht bemängeln, aber das Gesamtbild ist einfach zu gut.

 

Der beste Eschbach seit einigen Jahren! 


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#9 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 25 September 2024 - 12:50

So, meine Rezension ist nun auch öffentlich. Gern auch nochmal hierher kopiert.

 

Das. Macht. Spaß. 

 

Ich habe ja einige Eschbach-Romane gelesen, viele haben mir gut gefallen, jedoch die letzten Romane, alles nach NSA, hat mich weniger begeistert. (Wobei das älteste Kind hier im Haus ein großer Fan von ZAP ist, das ich selbst nicht gelesen habe!) Trotzdem, der neue Titel hat mich ausreichend neugierig gemacht.

 

Und der Ton gefällt mir sofort. James Windower ist als Protagonist an Plastizität deutlich über dem Niveau der sonstigen deutschsprachigen Science-Fiction, und ehrlich gesagt auch deutlich über dem Niveau der meisten Eschbach-Figuren. Hier ist der Autor mit seinem ganzen Können in die Vollen gegangen und hat noch ein paar Scheite draufgelegt. 

 

Die Idee der neutralen Zeitung mit den wenigen Abos, die für die sachliche und verlässliche Berichterstattung dafür eine Millionen Euro pro Jahr zahlen ist eine tolle Grundlage. Das Team, das Hauptfigur James hier beschäftigt, macht Spaß, inklusive des neuen Redakteurs, der sein manipulatives Vokabular nur schwer ablegen kann und die Berichte in den Zeitungen sehr trocken, um nicht zu sagen: "langweilig", findet. Die Redaktion bietet noch ein paar weitere interessante Figuren auf, die alle ausreichend viel Bühnenzeit erhalten.

 

James Windower wird außerdem interessant durch seine plastische und komplexe Beziehung zu seinem Vater, bei der vieles zunächst noch ungesagt bleibt. Außerdem führt er eine Fernbeziehung und seine Freundin, eine Ärztin, hat einen zunächst im dunkeln bleibenden Grund, aus dem sie Zeit für sich braucht und Windower quasi ghostet. 

Wir haben genügend Innensicht auf Windower, der so authentische, erfrischende und menschliche Gedanken hat (und zudem von den Werten her äußerst sympathisch ist, ein wenig Angst vor dem Tod und vor dem Altern hat, aber das macht ihn nicht zu Voldemort), 

 

Eschbach erzählt hier einfach großartig. Und der Lokalkolorit von Nordfrankreich, eine Gegend, in der sich der Autor bestens auskennt, ist auch nicht verkehrt.

 
Großartige Stellen und viel Spaß!

Es gibt vieles, das ich in einem Buch suche und oft sogar finde. Hier finde ich einen toll konstruierten Plot mit viel Spannung aus ausreichend vielen Rätseln, die mich ununterbrochen bei der Stange halten. Fragen werden beantwortet, ja, aber dann tauchen sofort neue auf. 

 

Dann gibt es tolle Detailideen. Wie ist es, wenn du jemanden verfolgst und dann feststellst: Du bist nicht der einzige!

Wie ist es, wenn du in eine Verfolgungsjagd gerätst, aber dein Navigationsgerät ist noch an, du hast keine Hand frei, um es auszuschalten und es plärrt die ganze Zeit "Bitte wenden" und "Route Neuberechnung". Das hat Stil, das hat Humor, das fühlt sich richtig echt an!

 

Ansonsten kratzt dieser Roman mehr an meinem Hirn als an meinem Herz, aber auch das Herz bleibt nicht unberührt. Die Ideen zum Upload, zu Implikationen der Unsterblichkeit und auch die Recherche zu Nano-Technologie fühlen sich alle so an, als könnten sie uns schon morgen betreffen. Ich fühle mich herrlich intellektuell stimuliert und ernst genommen und es macht Spaß, darüber nachzudenken und meine eigene Haltung zu hinterfragen.

Dazu spart der Roman ein wichtiges Thema zur Unsterblichkeit nicht aus: Trauer.

Was macht das mit unseren Leben, unserer Liebe? Was bedeutet der Verlust eines geliebten Menschen? Und was ist mit meiner eigenen Angst vor dem Tod? 

Deutschsprachige Science-Fiction: Wir holen auf, Baby!

Wenn jemand lautstark und vorlaut über die deutschsprachige Science-Fiction der letzten Jahre geschimpft hat, dann war das vermutlich ich. 

Doch ich beobachte einige Tendenzen, die mir sehr gefallen. Zuerst bekommen wir Aiki Mira und they räumt Preise ab, zeigt uns, was deutschsprachige SF sprachlich alles kann und bewegt sich in neuen Sphären. 

Den Queer*Welten gelingt es, mehr und mehr innovative Texte zu finden, die zeigen, was neben dem Mainstream noch so geht.

 

Und jetzt kommt Andreas Eschbach, ein langjähriger, gestandener Autor unserer Szene und anstatt uns nur "mehr vom gleichen" zu liefern, scheint er es noch mal richtig wissen zu wollen. Hier haben wir seine gebündelten Stärken, die auch aus früheren Romanen bekannt sind, plus, einiger ganz neuer Aspekte, die er sich ganz neu draufgeschafft haben muss, oder die er jedenfalls auf ein neues Niveau gebracht hat. 

 

Obwohl längst Profi, der sicher auch ausreichend Bücher verkauft, reicht es ihm nicht, auf bekanntem Niveau weiterzuschreiben, nein, er bietet uns noch mal Spaß. emotionale Tiefe und intellektuelle Stimulation vom meisten.

 

Geht es also doch wieder aufwärts in der deutschsprachigen SF? Jedenfalls gibt es Hoffnung.

 

Ja, mehr davon, Möge er noch dutzende weiterer Romane verfassen! Ich werde sie lesen.


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#10 lapismont

lapismont

    Linksgrünversifft

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Geschrieben 25 September 2024 - 14:35

Dann ist das wohl KLP-relevant. Merk ich mir mal.


Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog

  • (Buch) gerade am lesen: Alain Damasio – Die Flüchtigen



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