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Der "Ich lese gerade..."-Thread


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5696 Antworten in diesem Thema

#5431 Weltraumschrott

Weltraumschrott

    Cybernaut

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Geschrieben 17 November 2022 - 18:10

Robert A. Heinlein: Entführung in die Zukunft

 

Ein Band mit einer langen Erzählung (ca. 180 Seiten) und mehreren Kurzgeschichten, die ca. 20 bis 30 Seiten haben. Bisher habe ich nur die kürzeren Erzählungen gelesen, die mich jedoch nicht abholen konnten. Vielleicht liegt es daran, dass die Geschichten auf eine Idee fokussieren und die Charaktere dabei flach bleiben. Das Buch enthält auch die titelgebende Kurzgeschichte "Entführung in die Zukunft" (All you Zombies), die als "Predestination" verfilmt wurde. Den Streifen habe ich vor kurzem auf Tele 5 gesehen, und er konzentriert sich mehr auf das menschliche Schicksal, als die Kurzgeschichte es tut. Im Vergleich dazu wirken die Figuren der Erzählung klinisch. Daher empfehle ich den Film.

 

Mein bisheriges Fazit: Geschichten mit interessanten Ideen, die jedoch an mangelnder Charaktertiefe leiden.

Ich habe bisher nur den Film gesehen. Ich fand den Film und seine Twists ganz hervorragend, was aber auch daran lag, dass ich nichts über den Inhalt wusste und daher mehrfach überrascht wurde. Daher empfehle ich Euch den Film Predestination ebenfalls zu sehen, ohne sich vorher weiter über den Inhalt zu informieren.



#5432 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 17 November 2022 - 21:24

Danke, feiner Zug :-)! Ja, wir sind sehr schnell, das liegt auch etwas an den Zwängen des Selfpublishings, das habe ich ja in dem anderen Thread beschrieben. Ich habe auch von Ivan nur einen gelesen (Mutation, begeistert!), und ärgere mich selbst, aber ich schaffe maximal 3-4 Bücher im Jahr, was eigentlich zu wenig ist für einen Sci-Fi-Autor. Deinen anderen Kommentar habe ich dann falsch verstanden, sorry. Ich sehe mich tatsächlich auch nicht als Hochliterat, das sehe ich eher bei einem Dan Simmons. Falls ich so etwas überhaupt abliefern könnte, und das ist ein sehr großes "Könnte", dann würde ich vermutlich 10 Jahre für ein Buch benötigen und in einem Zen-Garten schreiben müssen. Die zynischen Seitenhiebe kann ich wirklich gut ab, da habe ich genügend Resilienz und Hornhaut der Autorenerfahrung, um mich nicht angegriffen zu fühlen. Einmal habe ich es bloß schlicht nicht verstanden, das waren die (ich glaube) 89/100 Punkten, die du Singularity bei phantastisch-lesen gegeben hattest, aber der Text strotzte nur so von Sätzen, die mich als Autor niedergemacht haben. Da war mir nicht so richtig klar, warum du das Buch so gut bewertest, aber sich der Text dann eher wie eine Brandschrift gegen mein schriftstellerisches Tun las.

 

Liebe Grüße aus Chile, Joshua 

Sagen wir mal so: es gibt wenige, ganz auserlesen wenige Autoren, bei denen man sich überall abgeholt und unterhalten fühlt. Wenn @Dadaistin das schreibt, muss das Buch ihr in diesem Sinne gefallen haben.

 

Okay, werde ich mir zulegen, kannst Du es zum Unikat machen?


Bearbeitet von Peter-in-Space, 17 November 2022 - 21:24.

Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

der dumme Mensch nach Schuldigen.

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#5433 Joshua Tree

Joshua Tree

    Ufonaut

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Geschrieben 19 November 2022 - 19:16

Sagen wir mal so: es gibt wenige, ganz auserlesen wenige Autoren, bei denen man sich überall abgeholt und unterhalten fühlt. Wenn @Dadaistin das schreibt, muss das Buch ihr in diesem Sinne gefallen haben.

 

Okay, werde ich mir zulegen, kannst Du es zum Unikat machen?

 

Signiertes Taschenbuch? Das Objekt?


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#5434 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 19 November 2022 - 19:33

so etwas in der Art stelle ich mir vor...


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#5435 Joshua Tree

Joshua Tree

    Ufonaut

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Geschrieben 19 November 2022 - 19:43

so etwas in der Art stelle ich mir vor...

 

klar! Ich lebe allerdings in Portugal, da dauert das mit der Post ein bisschen länger. Oder du kommst zu meinem Stand auf der Leipziger Buchmesse?


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#5436 Peter-in-Space

Peter-in-Space

    Kenonaut

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Geschrieben 19 November 2022 - 21:15

äh, ja ... nun, ich war noch nie da (weder in Leipzig noch auf einer Buchmesse).

 

Zeit, das mal zu ändern!


Wenn es eine Krisensituation gibt, sucht der intelligente Mensch nach einer Lösung,

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#5437 J. A. Hagen

J. A. Hagen

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Geschrieben 21 November 2022 - 10:08

C. L. Moore: Northwest of Earth
 

Eine Sammlung von Kurzgeschichten mit der Hauptfigur Northwest Smith. Sie beginnt mit Shambleau, Moores vielleicht bekanntester Erzählung. Bislang habe ich vier Geschichten gelesen. Zwischenbilanz: Auch wenn die Charaktere flach sind, enthalten die Kurzgeschichten eine gute Dosis sense of wonder. Sprachlich üppig, etwas altmodisch, aber stimmungsvoll. Allerdings macht der Stil für mich die Geschichten auch schwerer zu lesen, sodass ich eine Pause bis zum Wochenende einlege.


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#5438 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 21 November 2022 - 10:10

Ah, von ihr kenne ich auch ein, zwei Kurzgeschichten, z.B. die mit der Tänzerin, die mittlerweile einen künstlichen Körper hat, die war großartig!


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#5439 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 21 November 2022 - 11:09

Mhm,

 

ich habe mich lange davor gedrückt, etwas über "KI 2041 - Zehn Zukunftsvisionen" zu schreiben. Denn ich fand das Buch echt schlecht, was angesichts der guten Idee - Ein KI-"Experte" und ein SF Autor beackern gemeinsam verschiedene Aspekte von KI - für mich dann doch überraschend kam (gerade auch weil ich Qiufan Chens "Siliziuminsel" sehr ansprechend fand). Naja, und Kai-Fu Lee sollte sich aufgrund seiner Vita in Sachen KI echt auskennen. Aber vielleicht ist genau das gerade das Problem des Bandes: Die technischen Aspekte von KI überwiegen! Kai-Fu Lee schreibt über ein Themenfeld, das Qiufan Chen dann mit einer Story garniert. Dabei wird viel zu oft und zu sehr wird gezeigt, was KI für uns Menschen tun kann, aber nicht, was das für uns Menschen auf der Ebene der Menschlichkeit bedeutet. Autonomes Fahren? Wow, geil, aber KI kann da nicht alles, also müssen Notfallfahrer her, die ggfs. mal das Steuer übernehmen ... Ja, klingt gut, aber eben an der Stelle hätte mich interessiert, was die damit verbundene Übernahme an Verantwortung für so einen Fahrer bedeutet. In der Geschichte "Der heilige Fahrer" ist dieser Fahrer dann auch noch gleich ein Teenager ... In "Ungleiche Zwillinge" ist es dann die KI, die zwei zerstrittene junge Menschen wieder zueinander führt ... Ganz dezent natürlich. Denn so eine KI, die weiß eben am besten, was gut ist für uns Menschen. Puh, und als Kai-Fu Lee in einem seiner Sachtexte (zur Geschichte "Die Insel der Glückseligkeit") den Vorschlag macht, dass eine von uns trainierte KI entscheiden soll, was wir später sehen wollen und werden, damit aufgrund dessen eine globale KI besser trainiert werden kann, hätte ich das Buch fast gegen die Wand gekloppt. Denn, ey, also wer nicht mitmacht beim KI-füttern, der verweigert sich der Zukunft bzw. macht es den KI viel zu schwer ... Ja, ist das so einfach? Ist KI das globale Glück? Dem sich alles und alle unterzuordnen haben? Okay, der Ansatz passt natürlich zum arg traditionellen Familienbild, das in den Stories aufgezeigt wird. Da sind Kinder brav (und wagen nur in Sachen Liebe einen Schritt weg vom gedachten Weg der Eltern) und nett und gut angezogen und Mama und Papa wissen, was für sie am Besten ist.

 

Ach ja, und während der Lektüre habe ich mich permament schrecklich alt gefühlt, viel zu viele der Figuren und Settings waren nach meinem Geschmack auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten. Dazu passt auch die für mich arg simple Sprache. Unter'm Strich fühlte ich mich thematisch und stilistisch in einem Jugendbuch, in dem den Leser*innen aufgezeigt wird, wie sie Teil der Zukunft werden können. Und die Zukunft ist eben KI. Es wird zwar noch dauern, bis KI uns rundum sicher versorgt, aber, ey, macht mit, verweigert euch dem Fortschritt nicht, denn dann - wenn KI rund läuft - wird alles gut. Alles!

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#5440 heschu

heschu

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Geschrieben 22 November 2022 - 16:34

Eben bin ich mit der Shortstory Ein kurzer Fall für Harry Dresden von Jim Butcher fertig geworden. Die ließ sich nebenbei ganz gut lesen, bin zufrieden.


Carpe diem!

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#5441 FrankW

FrankW

    Typonaut

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Geschrieben 22 November 2022 - 21:55

Eben bin ich mit der Shortstory Ein kurzer Fall für Harry Dresden von Jim Butcher fertig geworden. Die ließ sich nebenbei ganz gut lesen, bin zufrieden.

 

Die Geschichte konnte mich nicht wirklich überzeugen. Meine Gedanken habe ich hier festgehalten: https://rezicenter.b...wachter-glaube/



#5442 Pirx

Pirx

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Geschrieben 22 November 2022 - 23:46

Ah. Es gibt wieder eine Neuauflage der Dresden-Files. Leider hat Feder&Schwert die Reihe nicht weiter geführt...
Gruß

Pirx
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#5443 heschu

heschu

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Geschrieben 23 November 2022 - 14:03

Ich habe mir jetzt Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 1 u. 2 in der Onleihe besorgt und denke, ich werde auch da nicht enttäuscht.


Carpe diem!

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#5444 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 23 November 2022 - 19:27

Hallo zusammen,

 

Quentin Tarantinos "Cinema Speculation" gelesen.

 

Dass der Mann akribisch arbeitet und ein sehr guter Beobachter ist, das macht der Band deutlich. So wie Tarantino Filme analysiert, wow. Und auch wenn er dabei seine Filme auslässt, verstehe ich sie nun ein gutes Stück besser. Denn so wie er die von ihm beschriebenen Filme in Traditionen und Entwicklungslinien stellt (und zwar auf sehr einfache, aber auch zuhöchst anschauliche und verständliche Weise), stehen auch seine Filme in Traditionen und Entwicklungslinien - auch eben der Filme und Regisseure, die er in seinem Buch behandelt. Ein grandioses Buch, gerade auch weil es mehr ist als eine Filmschau. Wie werden Geschichten in Filmen erzählt und warum werden sie so erzählt, wie sie erzählt werden. Klar, da ist der Markt, der bedient werden soll, denn Filme kosten Geld. Aber manches Mal ist es da auch der Wille, der sich durchsetzen will. Und mal knallt beides aufeinander.

 

Ha, und das Gute an dem Buch ist, viele der beschriebenen Filme kenne ich. Deliverance z.B. ist einer meiner Lieblingsfilme! Da habe ich mir sogar das dem Film zugrundeliegende Buch gekauft und gelesen. Und natürlich kenne ich Thompsons Romanvorlage zu Getaway, "Parker" kenne ich auch (und mag ihn). Entsprechend viel Resonanz erzeugt Tarantinos Buch.

 

Viele Grüße

Tobias


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#5445 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 28 November 2022 - 20:48

Hallo zusammen,

 

Juri Andruchowytsch "Radionacht".

 

Der vorletzte Diktator Europas stirbt bei einem Attentat, der "Täter" gelangt in den Besitz eines Vernögens, wird von der Mafia gejagt und den Schergen des vorletzten Diktators. Ein Rabe ist sein Freund und eine Mörderin. Er spielt Klavier auf Barrikaden. Und sitzt in einem Studio irgendwo auf einer Insel auf dem Nullmeridian und sendet seine Geschichte und Musik hinaus in die Nacht (QR Code zur Playlist im Buch). Und es gibt den Erzähler, der Rechercheur ist und beschreibt, was geschehen ist bzw. geschehen sein könnte. In Osteuropa. Auf dem Maidan. Damals. Sprachlich ein großes Vergnügen. Witzig. Ernst. Tragisch. Und angefüllt mit literarischen Anspielungen und Zitaten.

 

Hat es locker in meine Top Drei des Jahres geschafft. Aber eben da klopft mit Cormac McCarthys "Der Passagier" schon der nächste Roman an ...

 

Viele Grüße

Tobias


Bearbeitet von T. Lagemann, 28 November 2022 - 20:49.

"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

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#5446 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 29 November 2022 - 12:53

Edward Ashton - Michey 7 - Der letzte Klon

 

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Kurzweilig und schnell wegzulesen. Dabei ist der Stil durchweg leicht schalkhaft und humorvoll. Damit habe ich zum Teil gehadert, denn der Plot um Menschen, die sich freiwillig als Klone verpflichten, um bei der Besiedlung neuer und gefährlicher Biosphären quasi als Versuchskaninchen zu dienen wollte mir dazu nicht vollends passen. Dieses Thema durchweg ernsthaft und dramatisch umgesetzt, hätte vermutlich einen noch besseren Roman mit Tiefgang ermöglicht. Jedenfalls fand ich den Grundton der Erzählung der dort stattfindenden Handlung nicht immer wirklich angemessen, denn das war schon teilweise starker Tobak. Dennoch ist das Werk auch in vorliegender Form natürlich jederzeit lesenswert und zur Lektüre empfohlen.

 

 

John Brunner - Warnung an die Welt

 

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Solider Klassiker.

 

 

Anika Beer - Succession Game

 

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Not my Cup of Tea.
Mit diesem Gamerroman konnte ich wenig bis gar nichts anfangen. Mich konnten leider weder die Charaktere überzeugen, noch fand ich das im Roman dargestellte Escaperoom Spiel sonderlich ansprechend. Hinzu kam schon wieder mal ein bedauerlicherweise erst im Vorwort des Romans erwähnter Stil der entgenderten Pronomen, die für mich eine generelle Lesbarkeit von Literatur zusätzlich erschweren und mir nicht gefällt. Wenn mich ein Werk ansonsten fesselt, könnte ich mir das durchaus vorstellen, durchzuhalten, aber in einem Werk, das auch ansonsten nicht gefällt, ist es für mich ein No-Go. Leider wie gesagt, erfährt Leser das erst nach Aufklappen des Buches.

 

 

Peter David - Rückkehr

 

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Nach längerer Zeit mal wieder ein neuer Roman aus dem New Frontier Franchise von Star Trek. Dabei mussten die Papierleser sich diesmal ein halbes Jahr gedulden, denn man hatte den Roman bereits im Frühjahr auf 3 E-Books aufgeteilt unter die Leserschaft gebracht. Daher kommt dieser Roman mit seinen fast 600 Seiten auch für Trek Verhältnisse ungewöhnlich umfangreich daher. David kann mit Rückkehr zwar nicht ganz an die besten Zeiten von New Frontier anknüpfen, liefert aber eines der besseren Werke dieser Serie ab, deren Besonderheit darin besteht, kein Serienvorbild zu haben, auch wenn dort bestimmte Charaktere aus Star Trek TNG Einzug gehalten haben.

 

 

Exodus 45 - Anthologie

 

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Exodus 45 ist eine Ausgabe die für mich nicht ganz die Klasse der letzten Ausgaben erreicht und insgesamt solide Kurzgeschichten Kost abliefert. Mit Abstrichen, beste Story für mich war

Thomas Grüters - Meine künstlichen Kinder spielen im Park.

 

 

Arkady Martine - Am Abrund des Krieges

 

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Lange hatte ich auf die Fortsetzung eines für mich sehr beeindruckenden Romanes gewartet. Und das Warten hat sich gelohnt. Obwohl ich diesmal wirklich eine lange Anlaufzeit brauchte, um wieder in die Welt von Teixcalaan hineinzufinden, hat sich die Mühe mehr als ausgezahlt. Nach zähem Anfang wurde ich immer mehr hineingesogen ins exotisch, fremdartige, das Arkady Martine meisterhaft ausbreitet. Dies ist so ein Roman, der mir wieder vor Augen führt, warum ich dieses Genre so liebe. Der Roman erwartet vom Leser durchaus relativ hohe Konzentration, Aufmerksamkeit und ja auch in Teilen Geduld, entschädigt dann jedoch mit nicht alltäglicher Dichte der Erzählung und Faszination, Exotik, Fremdartigkeit die genau im richtigen Maße ausgeschüttet ist, nicht so sehr das es unverständlich wird und doch so viel das es weit oberhalb der Beliebigkeit liegt.

 

Eines meiner Lesehighlights des Jahres.


Bearbeitet von Amtranik, 29 November 2022 - 13:13.


#5447 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 29 November 2022 - 18:10

Arkady Martine - Am Abrund des Krieges

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Lange hatte ich auf die Fortsetzung eines für mich sehr beeindruckenden Romanes gewartet. Und das Warten hat sich gelohnt.


Eines meiner Lesehighlights des Jahres.


<3

Was nicht in mein Regal passt: Booklooker

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#5448 heschu

heschu

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Geschrieben 03 Dezember 2022 - 09:55

Wo beginnt die Nacht habe ich gestern Nachmittag erhalten. Ich muss aber erst noch den zweiten Band der Harry Dresden Reihe durchlesen.


Carpe diem!

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#5449 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 04 Dezember 2022 - 20:58

Dan Simmons - Olympos

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„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

#The World from the nefarious Ming the Merciless
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#5450 Joshua Tree

Joshua Tree

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Geschrieben 05 Dezember 2022 - 07:07

Dan Simmons - Olympos

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Ich halte ja den Hyperion Kantos von Simmons für die beste jemals geschriebene Science Fiction. Ilium und Olympos mochte ich auch sehr gern, wenn auch die Geschichte deutlich kleiner angelegt war. Verrückte Idee, die wahrscheinlich nur ein Dan Simmons so glaubhaft und faszinierend vor seinen Lesern ausbreiten kann. 


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#5451 T. Lagemann

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Geschrieben 05 Dezember 2022 - 09:29

Hallo zusammen,

 

Cormac McCarthys "Der Passagier" ist ein mitrauschender (nee, kein Tippfehler) Roman, der nur ein Problem hat, verlässt man mit der letzten Seite des Romans den Rausch, bleibt man ratlos zurück. Was ist passiert? Klar, Bobby (Tieftaucher, gewissermaßen "Zeuge" des mysteriösen Verschwindens einer unbekannten Person) ist irgendwie doch davon gekommen, er hat in Spanien untertauchen können ... Aber, ja, man ist nun selbst überaus misstrauisch, da ist der Freund, der ihn zufällig - zufällig??? Hä??? - trifft. In Spanien? Hä??? Okay, insofern ist es ein wunderbarer Roman zur Zeit, denn es gibt viel Verschwörungsgedöns von der Regierung bishin zur Mafia. Das zu lesen macht mächtig viel Spaß, denn ganz nebenbei werden die Mechanismen, die Verschwörungserzählungen ans Laufen bringen und sie laufen lassen, aufgezeigt und - ja! - der Lächerlichkeit preisgegeben. Boah, und McCarthy macht das mit einer Sprache, die wie ein Rausch ist. Und die Dialoge sind ein Genuss! Vor allem kommen sie ohne all die meinte er, runzelte sie die Stirn, lachten sie, grinste er, schüttelte er nachdenklich den Kopf aus. Herrje, so sollten Dialoge grundsätzlich sein, aus dem Gesagten heraus verständlich. Kompliziert wird der Roman in Sachen Liebesgeschichte, denn Bobby hat ein - inzestuöses - Liebesverhältnis zu seiner Schwester Alicia, das auch nach ihrem Tod nicht zu enden scheint ... Ich schreibe "Tod", denn zwar ist im Roman immer von Selbstmord die Rede/Schreibe, aber, Hä??? Selbstmord???

 

Okay, ich kürze ab: Hat mir sehr gefallen. Auch schon deshalb, weil ich mich wohltuend an die Border-Trilogie mit ihrem Gespür für detaillierte Beschreibungen erinnert gefühlt habe.

 

Viele Grüße

Tobias


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#5452 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

    Yvonne

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Geschrieben 05 Dezember 2022 - 09:41

Von McCarthy habe ich erst zwei Romane durchgelesen, einen wirklich seltsamen, in dem ein Bruder seine Schwester verfolgt (ich glaube, die hatten auch was miteinander) und No Country for old men, den ich aber großartig fand, wenn auch keinesfalls einfach.


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#5453 Liza

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Geschrieben 05 Dezember 2022 - 11:11

Ich halte ja den Hyperion Kantos von Simmons für die beste jemals geschriebene Science Fiction. Ilium und Olympos mochte ich auch sehr gern, wenn auch die Geschichte deutlich kleiner angelegt war. Verrückte Idee, die wahrscheinlich nur ein Dan Simmons so glaubhaft und faszinierend vor seinen Lesern ausbreiten kann. 

 

Ich neige dazu, dir zuzustimmen. Ich habe sie vor... 8 Jahren oder so das erste Mal gelesen (englisch), und mein Mann hat sie mir später noch als Druckversion gekauft. Ich lese nur sehr wenige Bücher ein zweites Mal, aber die stehen definitiv auf der Liste dafür. Wirklich Meisterwerke, und so spontan fällt mir nur Ursula K LeGuin ein, die ich in der gleichen Liga sehen würde.



#5454 rostig

rostig

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Geschrieben 05 Dezember 2022 - 11:51

Das Haus. House of Leaves
von Mark Z. Danielewski  (Autor), Christa Schuenke (Übersetzer)
Herausgeber ‏ : ‎ Klett-Cotta; 2. Aufl. 2009 Edition (1. August 2007)
Sprache ‏ : ‎ Deutsch
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 797 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 9783608937770

 

Inhalt

Als der Pulitzer-Preisträger Will Navidson mit seiner Frau und den beiden Kindern in das Haus zieht, ahnt er nicht, wie hier sein Leben aus den Fugen geraten wird. Ganz beiläufig filmt er die alltäglichen Vorgänge in den Zimmern und Fluren; ganz beiläufig muss er feststellen, dass dieses Haus über Räume verfügt, die kein Grundriss verzeichnet.

Nachdem er bei einer ersten Erkundung dieser Räume fast den Rückweg nicht mehr findet, holt er Hilfe - ein Ingenieur und ein professioneller Höhlenforscher sollen die unermesslichen Räume im Hausinneren erforschen helfen. Und immer läuft die Kamera mit - und zeichnet auf, was über den Verstand aller Beteiligten geht und ganze Generationen von Filmkritikern und Kinogängern schaudern lassen wird.
 
Kommentar
Komplex aufgebaute Geschichte in drei Ebenen: ein Junkie findet die Manuskripte des verstorbenen blinden Einsiedlers Zampano der detailliert über einen fiktiven Film referiert in dem Navidson seine tragischen Abenteuer in einem multidimensionalen Hausungetüm dokumentiert.  Es gibt also einmal die Filmbeschreibung, die Kommentare Zampanos, der kenntnisreich über Mythologie, Physik, Kulturgeschichte philosophiert, und die Geschichte des Junkies unter dem Einfluss des Buches, das er aus dem hinterlassenen Zettelkonvolut Zampanos konstruiert, auf sein eigenes Leben.
Liest sich kompliziert und ist es auch, aber aller Mühen wert. Ein optisch aufwändiges Buch aus dem der Leser viele Fragmente und einen Schuss Horror mitnimmt.

Bearbeitet von rostig, 05 Dezember 2022 - 11:52.


#5455 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 05 Dezember 2022 - 19:04

Hallo Yvonne,

Von McCarthy habe ich erst zwei Romane durchgelesen, einen wirklich seltsamen, in dem ein Bruder seine Schwester verfolgt (ich glaube, die hatten auch was miteinander) und No Country for old men, den ich aber großartig fand, wenn auch keinesfalls einfach.

der seltsame Roman ist "Draußen im Dunkeln". Da verschwindet die Schwester und der Bruder sucht sie. Und, ja, die hatten was miteinander.

 

Und, ja, einfach ist McCarthy nicht, aber er schreibt großartig. Ey, da stehen Absätze, da dauert es lange, bis ich die Kinnlade wieder hochbekomme, so gut sind die (was natürlich auch an der Übersetzung liegt). Jetzt freue ich mich auf "Stella Maris" von McCarthy (Alicias Geschichte), aber zuvor lese ich Jennifer Egans "Candy Haus" (nicht verwandt oder verschwägert mit Greg ...).

 

Viele Grüße

Tobias


"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
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#5456 Rezensionsnerdista

Rezensionsnerdista

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Geschrieben 06 Dezember 2022 - 06:11

Ah, danke! Ja, irgendwie schaffe ich selten ein Buch von McCarthy, ich stimme dir zwar zu, dass es großartig ist, aber es ist eben auch anstrengend in vielerlei Hinsicht.


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#5457 heschu

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Geschrieben 09 Dezember 2022 - 20:56

Die dunklen Fälle des Harry Dresden Bd. 1 u.2 sind Ausgaben der Feder&Schwert GmbH (2012).

Die beiden Romane sind leicht zu lesen und spannend. Es geht darin um einen Berufsmagier mit Gewissen, der auch die Polizei berät. Er legt sich mit der menschlichen Unterwelt genauso an, wie mit den aggressiven Geschöpfen der Dunkelheit.

Ein Problem folgt dem nächsten; ständig geraten er oder Karrin Murphy in Lebensgefahr. Und dann, natürlich, im wirklich allerletzten Moment rettet Harry Dresden sich und seine Freunde vor dem Bösen.

Ach ja, ich werde wohl auch noch die nächsten Bände lesen.


Carpe diem!

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#5458 Dadaistin

Dadaistin

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Geschrieben 11 Dezember 2022 - 11:22

Ich halte ja den Hyperion Kantos von Simmons für die beste jemals geschriebene Science Fiction. Ilium und Olympos mochte ich auch sehr gern, wenn auch die Geschichte deutlich kleiner angelegt war. Verrückte Idee, die wahrscheinlich nur ein Dan Simmons so glaubhaft und faszinierend vor seinen Lesern ausbreiten kann. 

 

Die Hyperion Gesänge sind in vielerlei Hinsicht *MEIN* Goldstandard für Science Fiction die Anspruch UND Unterhaltung bietet. Umso ärgerlicher, wie sehr sich Simmons mit "Flashback" selbst ins Aus geschossen hat.

 

Aktuell gelesen:

 

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Die Instabil Reihe hat einen besonderen Platz in meinem Herzen - ich glaube, Band 1 war damals mein "Erstkontakt" mit deutschsprachiger unterhaltsamer Low-Fi-Sci-Fi, also vielleicht nicht dem McDonalds, eher so dem Vapiano der futuristischen Unterhaltungsliteratur. Ohne allzu viel Anspruch flott heruntergeschrieben, noch flotter gelesen. Band 4 riss mich nicht mehr vom Hocker, da war ich dann von anderen Autorinnen und Autoren sprachlich und inhaltlich zu verwöhnt, um es noch "toll" zu finden. Gute Unterhaltung war es aber auf jeden Fall.

Mit Band 5 habe ich nun das angeblich endgültige Finale durch, und mein 100% wienerisches Fazit lautet "Jo, eh". 

Macht Laune.

Wird von Siggi getragen.

Langeweile kommt nicht auf.

 

Kein Jahrhundertwerk, kein Kandidat für irgendwelche Preise, wissenschaftlicher Anspruch ist auf NULL. Aber es liest sich gut, und bietet rundum gelungene Unterhaltung. Kann man entsprechend geneigtem Publikum empfehlen.

 

Vom Finale immer weiter entfernt scheint die Avatar-Reihe:

 

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Der inzwischen achte Band (und damit die 7. Fortsetzung von "Mutation") steht aktuell auf Amazon bei 4,8 oder 4,9 von 5, aus 50 Bewertungen. Das ist rekordverdächtig, aber ist es auch berechtigt? Vielleicht. Weltenriss ist wieder eine abgeschlossene Geschichte, eine erstklassige Story, spannend erzählt, mit Charakteren, Dialogen und Erotik vom Feinsten. Eigentlich müsste man alles daran hochjubeln, aber ...

... ein Element der Story existiert einzig und allein, um noch weitere fünf oder zehn Bücher zu ermöglichen. Das wird nicht einmal versteckt oder beschönigt. John mag über 80 Jahre alt sein, Alice an die Siebzig (und ihr Bewusstsein weit über 100), und man hätte es beim Schwanengesang aus Band 7 belassen können. Eigentlich auch beim Finale aus Band 6 oder 5. Aber nein, Ertlov schickt sie in eine Runderneuerung und schabt von ihren "objektiven" 50-60 Jahren physiologisch 10-20 runter. Damit haben wir nach Gouch-Stasis und Zeitreisen schon die dritte Lebensverlängerung zwecks weiterer Fortsetzungen. Wie dem angekündigten Band 9. 

 

Nicht falsch verstehen, ich halte die Avatar Reihe weiterhin und unvermindert für genial, in fast allen Belangen besser als alles anderen deutschsprachigen Langzeitreihen, inklusive Stargazer. Meiner subjektiven Meinung nach sogar durchdachter, epischer und vor allem menschlicher als Expanse. Aber die gleichbleibende oder sogar sich steigernde Qualität kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier eine Kuh gemolken wird. Wieder und wieder und wieder.

 

Zähneknirschend uneingeschränkte Empfehlung. Vielleicht auch deswegen, weil Ertlov die durch eine empathisch-männliche Perspektive reflektierte Sexualität von Frauen besser schreibt wie fast alle Autoren, und sogar die weibliche Sexualität aus weiblicher Perspektive besser hinbekommt (siehe Generation 23, Brennende Kolonie) als die meisten Autorinnen, und ich gerne ein Abenteuer aus der Perspektive von Alice lesen würde. Vielleicht Band 10 oder 11 dann?



#5459 IvanErtlov

IvanErtlov

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 15 Dezember 2022 - 10:12

(...) ein Element der Story existiert einzig und allein, um noch weitere fünf oder zehn Bücher zu ermöglichen. Das wird nicht einmal versteckt oder beschönigt.

 

(...) kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier eine Kuh gemolken wird. Wieder und wieder und wieder.

 

Schuldig im Sinne der Anklage, aber die Kuh steht auf einer saftigen Weide und hat reichlich Milch.

Avatar ist meine zweitbestverkaufende Reihe und jene, die MIT ABSTAND die meisten Leser- und Fortsetzungsbettelbriefe bekommt. Das Volk will mehr, also bekommt es das auch. Literarischen Anspruch hatte das ohnehin nie, und John+Alice waren schon in All Hail Britannia am Alterslimit, besonders, was die Actionszenen betraf.

Ich stehe zu dem billigen Kunstgriff, jetzt haben sie noch gute 20 weitere Jahre vor sich  :bighlaugh:

 

Ich selbst lese aktuell 

 

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und bin schwer begeistert. Selten eine Anthologie gelesen, die durchgehend auf hohem Niveau unterhalten kann, niemals wirklich absackt und gleichzeitig einige absolute Highlights abfeuert. Diese hier hat es drauf.


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#5460 Dadaistin

Dadaistin

    Cybernaut

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Geschrieben 19 Dezember 2022 - 03:22

Ich lese gerade (bis zum Zufallen der Augen) ...

"Invasion: Ankunft der Dunkelheit"

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Bin bei ca. einem Drittel, und es gefällt mir ziemlich gut. Die Dialoge sind manchmal etwas ermüdend, besonders wenn zwei Personen mit gleicher Sprechweise + Vokabular miteinander im Zwiegespräch stehen, da gab es schon einige Stellen wo das Lektorat "HALT!" hätte rufen müssen. Aber, wenn ich das richtig lese, wars das ein Eigenlektorat mit externem Korrektorat. Das erklärt vielleicht auch einige indirekte Wortwiederholungen, die den Lesefluss unterbrechen, und den einen oder anderen sprachlichen Schnitzer.

 

Genug geraunzt und ausgesudert, auf der Habenseite steht eine spannende Story, die rasch abholt, glaubwürdige Charaktere und bis jetzt auch gutes Worldbuilding.

Lese gerne weiter.




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    Mammut, Dyrnberg