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3D-Technik, nicht nur in Filmen


53 Antworten in diesem Thema

#1 shoogar

shoogar

    Ufonaut

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 17:35

[mod/Armin]
Im Thread zum Film "Avatar" von James Cameron hat sich eine interessante Diskussion zum Thema 3D-Technik (in Filmen, aber auch darüber hinaus) entwickelt, die hiermit einen eigenen Thread spendiert bekommt.
[/mod/Armin]

Dass die Story nicht sonderlich vom Hocker reißt, wurde schon vor dem Start des Films in einigen Kritiken besprochen, und ich hatte das "Scriptment" zum Film gelesen, wusste also schon länger, was da an Handlung kommt. Lediglich mit der Erwartung an das visuelle Äquivalent zu einer Nachtwanderung im Dschungel habe ich den Film jetzt gesehen.

Ich finde ihn technisch äußerst beeindruckend, und dachte nach einer Weile gar nicht mehr darüber nach, dass ich da blaue, zweibeinige, unbehaarte und sprechende Katzen mit Lendenschurz auf der Leinwand sehe. Die digitalisierte Welt in diesem Film ist sehr überzeugend, und mit etwas Bereitschaft kann man das Gesehene tatsächlich als real annehmen. Es fehlt nur noch ein Hauch mehr Natürlichkeit in den Bewegungen und der Mimik der Figuren.

Am letzten Wochenende habe ich in der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit James Cameron gelesen, und hatte den Eindruck, dass er seine Filme nur noch als Hobby zur Befriedigung eigener Interessen betrachtet. Diesmal war wohl sein Interesse die Weiterentwicklung von 3D- und Motion-Capture-Technik. Das ist ihm gelungen.

Aber so schön das (für mich neue) 3D-Erlebnis auch war, es hat mich doch genervt. Die Brillen sind kein Problem, aber die Augen ermüden merklich, wahrscheinlich wegen der (nicht bewußt sichtbaren) abwechselnd projizierten Teilbilder.

Und vor allem gibt es einen wesentlichen Schwachpunkt der 3D-Technik, der mich sehr stört: Ich fühlte mich ständig gezwungen, dem Fokus der Kamera zu folgen, da in den meisten Aufnahmen eine bestimmte Schärfentiefe eingesetzt wurde. Das ist aber kein natürliches 3D-Sehen. Normalerweise fokussiere ich selbst, was ich scharf sehen will. Bei den Szenen in den fliegenden Bergen schien es zu gelingen, sonst nicht. Andere Szenen wie die Anfangssequenz, das interplanetare Raumschiff oder der Blick in den Himmel mit Planetensystemen waren zwar von vorne bis hinten scharf, man hätte also selbst fokussieren können, aber es fehlte dort der 3D-Effekt. Ich habe hin und wieder die Brille abgesetzt, und konnte in solchen Fällen sehen, dass die zwei Teilbilder deckungsgleich waren - also ohne 3D-Effekt.

Tatsächlich ist es ja nicht möglich, einen 3D-Film so zu drehen, dass der Zuschauer über jede Entfernung hinweg fokussieren kann, denn dazu wäre es nötig, in der Aufnahme den Blickwinkel der beiden Kameras zu ändern, so wie das Auge es tut. Cameron hat für Avatar Kameras gebaut, die genau das tun, aber auch damit kann er ja in jedem Moment nur eine Fokussierung einstellen. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Stefan9 schrieb ja, man sollte am besten entspannt auf die Bildmitte blicken und dem Kamerafokus folgen, anstatt im Bild herumzublicken.

Dieser Film wird sicher die Erwartungen an die digitale Filmtechnik ein ganzes Stück höher setzen, aber meiner Meinung nach eher wegen der wirklich voll integrierten und sehr real wirkenden digitalen Figuren und Szenen, und der nun endlich dargestellten Mimik.

Avatar ist vielleicht kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber bestimmt ein Staffelstab der Filmtechnik. Wer auch immer in Zukunft Filme mit digitalen Figuren dreht, wird sich an der Technik dieses Films messen lassen müssen. Es wäre vielleicht interessant zu recherchieren, ob Cameron Patente zu den neuen Aufnahmeverfahren hat.

Ich freue mich auf viele neue SF-Filme, bei denen ich nicht mehr "Inverted ice-cream cones with teeth around the bottom" (Frank Zappa - Cheepnis) sehen muss, sondern durch die fortgeschrittene Technik eben diese vergesse und mich völlig auf das konzentrieren kann, was Cameron mit Avatar nicht gebracht hat: Eine interessante Geschichte.

Bearbeitet von Armin, 20 Dezember 2009 - 20:12.


#2 Matthias

Matthias

    Illuminaut

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 17:49

Tatsächlich ist es ja nicht möglich, einen 3D-Film so zu drehen, dass der Zuschauer über jede Entfernung hinweg fokussieren kann, denn dazu wäre es nötig, in der Aufnahme den Blickwinkel der beiden Kameras zu ändern, so wie das Auge es tut. Cameron hat für Avatar Kameras gebaut, die genau das tun, aber auch damit kann er ja in jedem Moment nur eine Fokussierung einstellen. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen. Stefan9 schrieb ja, man sollte am besten entspannt auf die Bildmitte blicken und dem Kamerafokus folgen, anstatt im Bild herumzublicken.

Für professionelle Anwendung wird die Augenbewegung Beobachter gemessen und dann der entsprechende Blickwinkel berechnet.
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#3 simifilm

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 17:56

Und vor allem gibt es einen wesentlichen Schwachpunkt der 3D-Technik, der mich sehr stört: Ich fühlte mich ständig gezwungen, dem Fokus der Kamera zu folgen, da in den meisten Aufnahmen eine bestimmte Schärfentiefe eingesetzt wurde. Das ist aber kein natürliches 3D-Sehen. Normalerweise fokussiere ich selbst, was ich scharf sehen will.


Das ist ganz grundlegendes Problem der 3D-Technik und zeigt auch sehr schön, dass es unsinnig ist zu behaupten, 3D-Filme wären irgendwie natürlicher und würden eher der normalen Wahrnehmung entsprechen. Wenn das ganze Bild scharf wäre und man als Zuschauer selbst frei den Fokus setzen könnte, wären Schnitte ein ganz grosses Problem. Bei einem Szenenwechsel achtet der Cutter in der Regel ja drauf, wo der Blick des Zuschauers hingeht, und schaut, dass die folgende Einstellung daran anschliesst. Wenn aber der Blick quasi ungeführt wäre und jeder Zuschauer potenziell an einen anderen Ort schauen könnte, wäre die Gefahr gross, dass ich als Zuschauer einen bestimmten Punkt fokussiere, der in der nächsten Einstellung nicht aufgenommen wird. Avatar versucht das auf alle mögliche Arten zu verhindern - durch einen relativ langsamen Schnittrhythmus, durch Fokussieren auf wichtige Elemente etc. Für mich zeigt der Film aber auch deutlich die Grenzen der 3D-Technik.

Dieser Film wird sicher die Erwartungen an die digitale Filmtechnik ein ganzes Stück höher setzen, aber meiner Meinung nach eher wegen der wirklich voll integrierten und sehr real wirkenden digitalen Figuren und Szenen, und der nun endlich dargestellten Mimik.


Ich bin auch nach wie vor skeptisch, ob 3D nun wirklich Standard wird. Performacne Capture dürften wir aber sicher noch oft sehen.

Bearbeitet von simifilm, 20 Dezember 2009 - 18:01.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

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Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#4 shoogar

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 17:57

Für professionelle Anwendung wird die Augenbewegung Beobachter gemessen und dann der entsprechende Blickwinkel berechnet.


Ja!

Und ich könnte mir sogar rein theoretisch vorstellen, wie man das bei der Vorführung eines Films im Kino umsetzen könnte.

Der einzige Nachteil wäre die Entwicklung der dazugehörigen Aufnahme-, Verarbeitungs- und Vorführtechnik und der daraus resultierende Eintrittspreis im Kino.

:wink2:

#5 simifilm

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 18:00

Der einzige Nachteil wäre die Entwicklung der dazugehörigen Aufnahme-, Verarbeitungs- und Vorführtechnik und der daraus resultierende Eintrittspreis im Kino.


Von Kabelsalat, technischen Pannen und überforderten Zuschauern ganz zu schweigen. In einem Kino, in dem jeder Zuschauer eine Eye-Tracking-Brille erhält, möchte ich auf jeden Fall nicht als Saalpersonal arbeiten. :wink2:

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#6 Oliver

Oliver

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 18:53

Und vor allem gibt es einen wesentlichen Schwachpunkt der 3D-Technik, der mich sehr stört: Ich fühlte mich ständig gezwungen, dem Fokus der Kamera zu folgen, da in den meisten Aufnahmen eine bestimmte Schärfentiefe eingesetzt wurde. Das ist aber kein natürliches 3D-Sehen. Normalerweise fokussiere ich selbst, was ich scharf sehen will.

Das finde ich recht spannend, und da ich noch keinen Film in 3D gesehen habe, habe ich eine für mich wichtige Frage: Unterscheidet sich das denn in 3D im Kino grundsätzlich von 2D Filmen, die auch massiv auf Tiefenschärfe setzen, ich denke als Beispiel an sowas wie Finchers "Zodiac"? Da muss ich mir auf der Leinwand ja auch aussuchen, wo ich hingucke, weil Vorder- und Hintergrund gestochen scharf sind und nicht die Bildgestaltung für mich fokussiert (von inhaltlichen Schwerpunktsetzungen durch die Komposition jetzt mal abgesehen). Ist das in 3D grundsätzlich anders, bzw. wird dieser Effekt in 3D dezent oder stark verschärft?


Nebenbei: "Avatar" wird wohl ein großer Erfolg, ich verweise mal auf meinen eigenen Boxoffice-Bericht:
http://www.phantasti...?...le&sid=5752
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#7 shoogar

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 19:04

Es überrascht mich, dass es hinsichtlich 3D-Darstellungen doch noch einige unüberwindbare Probleme gibt. Die letzten paar Beiträge ließen mich darüber nachdenken. Kurz gefasst kann es keine echte räumliche Darstellung geben, wenn nicht alle räumlich bedingten visuellen Informationen vom Zuschauer gesehen werden können. Wenn eine Szene wirklich als dreidimensional empfunden werden soll, muss die Szene dreidimensional (mit allen Farben in voller Auflösung) projiziert werden. Es ist nicht möglich, sowohl hinsichtlich Augenwinkel als auch Bildschärfe über alle Tiefen hinweg gleichzeitig eine Szene aufzunehmen und auf eine Leinwand zu projizieren. Das hat Folgen, auch für die SF-Literatur, denn das bedeutet, dass es aus heutiger technischer Sicht kein Verfahren geben kann, um eine virtuelle Realität "real" darzustellen. Im Film "Avatar" gab es Displays und Kartografie-Plantische mit 3D-Projektion, aber alle zeigten vereinfachte 3D-Darstellungen von Daten. Wäre ein (sinnvoll anwendbares) Projektionsverfahren denkbar?

#8 Matthias

Matthias

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 19:13

Zur visuellen Virtuellen Realität: Zunächst einmal muss zwischen verschiedenen Arten von Tiefeninformationen unterschieden werden. Dazu gehören vertikale und horizontale Disparität, Schatten, Verdeckung, Texturen, geometrische Perspektive etc. Bei der Disparität unterscheidet man zwischen horizontaler, vertikaler, gekreuzter, ungekreuzter etc. Es gibt also nicht DIE 3D-Darstellung. Der visuelle Bereich, in dem Disparität genutzt werden kann, ist zudem sehr gering. Die oben angesprochene 3D-Darstellung von von Bilderbüchern beruht übrigens auf einem anderen Prinzip als die Projektionsverfahren. Eine visuelle VR ist möglich wenn: 1. alle dargestellten Objekte komplett aus allen Blickrichtungen vorhanden/darstellbar sind 2. die Geschwindigkeit der Objekte bekannt ist 3. die Geschwindigkeit der Augenbewegungen des Beobachters und die Vergenz der Augenbewegungen bekannt ist.
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#9 shoogar

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 19:19

Das finde ich recht spannend, und da ich noch keinen Film in 3D gesehen habe, habe ich eine für mich wichtige Frage: Unterscheidet sich das denn in 3D im Kino grundsätzlich von 2D Filmen, die auch massiv auf Tiefenschärfe setzen, ich denke als Beispiel an sowas wie Finchers "Zodiac"? Da muss ich mir auf der Leinwand ja auch aussuchen, wo ich hingucke, weil Vorder- und Hintergrund gestochen scharf sind und nicht die Bildgestaltung für mich fokussiert (von inhaltlichen Schwerpunktsetzungen durch die Komposition jetzt mal abgesehen). Ist das in 3D grundsätzlich anders, bzw. wird dieser Effekt in 3D dezent oder stark verschärft?


Ich kenne nur diesen einen 3D-Film, aber er unterscheidet sich hinsichtlich Tiefenschärfe nicht von anderen Filmen. Die meisten Szenen sind nicht durchgängig scharf, sondern fokussieren eine bestimme Ebene.

Nach der Diskussion der letzten paar Beiträge wird auch klar, warum das so ist, und warum gerade bei 3D-Filmen Tiefenschärfe eingesetzt werden muss, anstelle von durchgängig scharfen Aufnahmen über alle Tiefen hinweg. Wären alle Tiefen scharf, würde der Zuschauer versuchen (so wie ich es tat, weil ich trotzig bin), beliebige Bildebenen zu fokussieren. Das führt zum Misserfolg und zu Augenschmerzen, weil die Winkelung der beiden Kameras zum fokussierten Objekt immer nur eine Stellung haben kann, d.h. alle anderen Objekte in anderen Tiefenebenen sind zwar womöglich scharf, aber hinsichtlich Projektionsverfahren und Zuschauererlebnis nicht deckend.

Es ist nicht ganz leicht zu beschreiben, aber ich hoffe, meine Erklärung hat dir weitergeholfen.

Nebenbei: "Avatar" wird wohl ein großer Erfolg, ich verweise mal auf meinen eigenen Boxoffice-Bericht:
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Danke dafür, das finde ich wiederum spannend. Ich finde, dieser Film hat diesen Erfolg verdient, allen bisher meist eher negativen Kritiken in der Presse zum Trotz.

Avatar ist eine optische Wucht, die ich so noch nie in meinem Leben erlebt habe. Mir kommt es vor, als seien gleich mehrere von mir sehr geschätzte SF-Romane visualisiert worden, und der Film lässt mich darin vollkommen eintauchen.

#10 simifilm

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 19:30

Das finde ich recht spannend, und da ich noch keinen Film in 3D gesehen habe, habe ich eine für mich wichtige Frage: Unterscheidet sich das denn in 3D im Kino grundsätzlich von 2D Filmen, die auch massiv auf Tiefenschärfe setzen, ich denke als Beispiel an sowas wie Finchers "Zodiac"? Da muss ich mir auf der Leinwand ja auch aussuchen, wo ich hingucke, weil Vorder- und Hintergrund gestochen scharf sind und nicht die Bildgestaltung für mich fokussiert (von inhaltlichen Schwerpunktsetzungen durch die Komposition jetzt mal abgesehen). Ist das in 3D grundsätzlich anders, bzw. wird dieser Effekt in 3D dezent oder stark verschärft?


Zu Zodiac kann ich nichts sagen, aber ich habe gerade kürzlich in einem Vortrag zu Citizen Kane, der ja als bahnbrechend in Sachen Tiefenschärfe gilt, etwas Interessantes gehört: Man hat mittels Eyetracking untersucht, wo die Leute bei typischen Szenen mit viel Tiefenschärfe hinschauen, und das Ergebnis war, dass die Leute keineswegs beliebig den Raum abtasten, sondern dass sich die Blickbewegungen der Zuschauer erstaunlich ähneln. Mit anderen Worten: die Freiheit, die die Tiefenschärfe angeblich mit sich bringt, ist zumindest bei Welles nur eine scheinbare: die Handlung, die Platzierung der Figuren im Raum, der Dialog etc. steuern den Blick in hohem Masse. Das muss natürlich nicht in allen Filmen, die auf Tiefenschärfe setzen, so sein, ist aber einmal mehr ein interessanter Hinweis, dass es mit der angeblichen Freiheit des Zuschauers, überall hinschauen zu können, nicht so weit her ist.

Das hat Folgen, auch für die SF-Literatur, denn das bedeutet, dass es aus heutiger technischer Sicht kein Verfahren geben kann, um eine virtuelle Realität "real" darzustellen.

Ich habe mich nicht da nicht so genau geachtet, aber ich denke, dass bei Avatar mit grossem Bedacht zwischen klarem Fokus und Tiefenschärfe gewechselt wird; je nach Inhalt und Rhythmus der Einstellung.

Im Film "Avatar" gab es Displays und Kartografie-Plantische mit 3D-Projektion, aber alle zeigten vereinfachte 3D-Darstellungen von Daten.

Wäre ein (sinnvoll anwendbares) Projektionsverfahren denkbar?


Andere sind da technisch sicher mehr bewandert, aber es gibt ja auch holographische Verfahren und es ist ja auch immer mal wieder von 3D-Monitoren die Rede. Da muss aber wohl in jedem Fall ein grundsätzlich anderes Vorführverfahren zum Einsatz kommen. Es gibt nun mal grundsätzliche Einschränkungen, wenn das Abspielmedium eine plane Leinwand ist.

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#11 shoogar

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 19:46

Andere sind da technisch sicher mehr bewandert, aber es gibt ja auch holographische Verfahren und es ist ja auch immer mal wieder von 3D-Monitoren die Rede. Da muss aber wohl in jedem Fall ein grundsätzlich anderes Vorführverfahren zum Einsatz kommen. Es gibt nun mal grundsätzliche Einschränkungen, wenn das Abspielmedium eine plane Leinwand ist.


Wenn wir die Einschränkungen beseitigen wollten, entfiele sicher die plane Leinwand.

Wenn wir bei grundsätzlich gleichen Projektionsverfahren blieben (also RGB-Bildebenen), wären Zuschauerkabinen, oder optische Systeme um den Kopf herum denkbar, um einige Voraussetzungen auf Zuschauerseite zu gewährleisten, die Matthias genannt hat.

Aber dann wäre das Kernproblem immer noch nicht gelöst: Das Bildmaterial muss alle Objekte in allen Tiefen darstellen. Matthias sagte, dass alle Objekte aus allen Blickrichtungen bekannt sein müssen. Das ist richtig für VR. Für eine Kinoprojektion wäre es einschränkbar. Aber dennoch bliebe die Aufgabe, nicht nur mit einer Doppelobjektiv-Kamera zu drehen, sondern mit multiplen Doppelobjektiv-Kameras, um multiple Bildebenen mit der richtigen Fokussierung aufzunehmen. (*)

Da fragt es sich, ob man nicht eine gänzlich andere Aufnahmetechnik erfinden könnte.

Und/oder eine gänzlich andere Projektionstechnik.

Die holografischen Dias der achtziger Jahre zeigten statische Bilder. Könnte man so etwas nicht mittlerweile per farbigem Display in einer Brille produzieren? Die Kinozuschauer säßen wie bisher vor einer Leinwand, aber diese wäre nur die Beleuchtung für die Displays.

(*) EDIT: Ach ja, und dann fragt es sich natürlich, wie diese multipel aufgenommenen Ebenen so projiziert werden, dass der Zuschauer per Augenwinkelung bestimmen kann, welche Ebenen für ihn persönlich dargestellt werden. Keine leichte Aufgabe bei 200 Kinozuschauern im gleichen Raum.

Bearbeitet von shoogar, 20 Dezember 2009 - 19:54.


#12 Armin

Armin

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 19:55

[mod] Wir bewegen uns seit Beitrag 101 bis Beitrag 111 mal wieder zielsicher in den (unbestritten sehr interessanten) off-topic-Bereich. Sollen wir einen neuen Thread "3D-Technik" absplitten oder kriegen wir die Kurve zurück zum Film? [/mod]

#13 shoogar

shoogar

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 19:57

[mod]
Wir bewegen uns seit Beitrag 101 bis Beitrag 111 mal wieder zielsicher in den (unbestritten sehr interessanten) off-topic-Bereich. Sollen wir einen neuen Thread "3D-Technik" absplitten oder kriegen wir die Kurve zurück zum Film?
[/mod]


Ich würde gerne in einem Thread 3D-Technik weiter diskutieren. Ich finde, da tut sich ein spannendes Thema auf, sowohl für reale Projekte als auch für grundsätzliche Überlegungen zu virtueller Realität.

#14 Armin

Armin

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 20:45

Die Abtrennung habe ich inzwischen vorgenommen.

Ich bin auch nach wie vor skeptisch, ob 3D nun wirklich Standard wird.


Bei den Animationsfilmen ist es ja eigentlich schon so weit. Da läuft nichts mehr ohne 3D an. Oder habe ich in den letzten Monaten was übersehen?

Bei den "Realfilmen" (soweit sich das angesichts des massiven Einsatz von Performance Capture noch sagen lässt ...) ist es schwieriger beziehungsweise längst noch nicht so weit, denke ich. Da wirkt die 3D-Technik oft noch wie reine Effekthascherei. In "Avatar" wird sie glücklicherweise längst nicht so plump eingesetzt, wie ich sie beispielsweise aus "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" oder "Beowulf" in Erinnerung habe.

#15 shoogar

shoogar

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 21:12

Bei den "Realfilmen" (soweit sich das angesichts des massiven Einsatz von Performance Capture noch sagen lässt ...) ist es schwieriger beziehungsweise längst noch nicht so weit, denke ich. Da wirkt die 3D-Technik oft noch wie reine Effekthascherei. In "Avatar" wird sie glücklicherweise längst nicht so plump eingesetzt, wie ich sie beispielsweise aus "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" oder "Beowulf" in Erinnerung habe.


Ob Realfilm oder Digitalfilm, ist nicht so sehr die Frage, finde ich.

Was bringt 3D-Technik, wie kann man sie verbessern, oder wie kann man sie besser nutzen?

Bei "Avatar" bringt die 3D-Technik etwas, weil es u.a. darum geht, eine unbekannte Welt darzustellen, in der die vertikale Dimension für das tägliche Überleben eine viel größere Rolle spielt als bei uns hier auf der Erde.

Verbesserungswürdig wäre die Fokussierung in der Tiefe aller Darstellungen, vielleicht würde eine wie auch immer geartete holografische Projektion helfen, aber das ist wohl - derzeit - nicht erreichbar.

Wie kann man 3D besser nutzen?

Das ist spannend, finde ich. Im Kino des zwanzigstens Jahrhunderts hat sich eine Syntax der Tiefenschärfe entwickelt, die von allen Zuschauern verstanden wird. Für 3D muss diese Syntax neu vereinbart werden, zwischen Filmemachern und Zuschauern.

Bearbeitet von shoogar, 20 Dezember 2009 - 21:14.


#16 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 22:03

Andere sind da technisch sicher mehr bewandert, aber es gibt ja auch holographische Verfahren und es ist ja auch immer mal wieder von 3D-Monitoren die Rede. Da muss aber wohl in jedem Fall ein grundsätzlich anderes Vorführverfahren zum Einsatz kommen.

Irgendwo habe ich letztens etwas über einen funktionierenden Holo-Tank gelesen. Ich such' mal.
:wink2:

Edit : Ich find's nicht wieder. War irgendein Bericht mit einem Youtube-Link.

Bearbeitet von a3kHH, 20 Dezember 2009 - 22:40.


#17 Gallagher

Gallagher

    TI 29501

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Geschrieben 21 Dezember 2009 - 09:22

3D-Technik in der Medizin und im Fernsehstudio (origineller als die üblichen Split-Screen-Interviews, gell?)
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#18 shoogar

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Geschrieben 21 Dezember 2009 - 22:46

3D-Technik in der Medizin und im Fernsehstudio (origineller als die üblichen Split-Screen-Interviews, gell?)


Das erste Beispiel ("Medizin") ist noch sehr weit davon entfernt, für eine real anmutende Darstellung verwendet zu werden.

Aus dem zitierten Artikel:

UA researchers have revolutionized the field of holography by being the first to create three-dimensional holograms that are rewritable in a matter of minutes.

[...]

The holograms can be seen in green and red, and are 4-by-4 inches in size, with each pixel about a millimeter large.

[...]

An image can currently be refreshed in about five minutes, but Blanche said they hope to shrink the time to under 30 seconds in a few years.


Und das zweite Beispiel ("Fernsehstudio") hat mit 3D überhaupt nichts zu tun, sondern ist Blue-Screen-Technologie, wie sie z.B. in Matrix verwendet wurde.

#19 simifilm

simifilm

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Geschrieben 22 Dezember 2009 - 23:53

Ich habe gerade Avatar zum zweiten Mal gesehen und dabei hinsichtlich 3D etwas Interessantes bemerkt, was ich mir nicht ganz erklären kann: Ich habe den Film heute in einem anderen Kino gesehen als beim ersten Mal und da kam eine andere Brille zum Einsatz. Zu meinem grossen Erstaunen hat das 3D mit der Brille vom ersten Kino, die ich auch dabei hatte, nicht richtig funktioniert: das Ergebnis war irgend etwas zwischen 2D und nicht recht funktionierendem 3D, vor allem wenn es Szenen mit Untertiteln waren. Mit der richtigen Brille hat's funktioniert. Wie Recherchen nun ergeben haben, setzt das eine Kino Reald3 3D ein, während am anderen Ort ein 3D-Verfahren von masterimage zum Einsatz kommt. Die beiden Verfahren sind vom Prinzip her zwar ähnlich, aber doch nicht gleich †¦

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#20 Muside

Muside

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Geschrieben 23 Dezember 2009 - 00:52

Ich habe gerade Avatar zum zweiten Mal gesehen und dabei hinsichtlich 3D etwas Interessantes bemerkt, was ich mir nicht ganz erklären kann: Ich habe den Film heute in einem anderen Kino gesehen als beim ersten Mal und da kam eine andere Brille zum Einsatz. Zu meinem grossen Erstaunen hat das 3D mit der Brille vom ersten Kino, die ich auch dabei hatte, nicht richtig funktioniert: das Ergebnis war irgend etwas zwischen 2D und nicht recht funktionierendem 3D, vor allem wenn es Szenen mit Untertiteln waren. Mit der richtigen Brille hat's funktioniert. Wie Recherchen nun ergeben haben, setzt das eine Kino Reald3 3D ein, während am anderen Ort ein 3D-Verfahren von masterimage zum Einsatz kommt. Die beiden Verfahren sind vom Prinzip her zwar ähnlich, aber doch nicht gleich †¦

Das interessiert mich. Welches von den beiden Verfahren war jetzt das gewesen, das funktioniert hatte? Ich bin mit dem 3D in meinem Stammkino nämlich auch alles andere als zufrieden.

#21 shoogar

shoogar

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Geschrieben 23 Dezember 2009 - 02:40

Beim zweiten Mal hatte ich die erste Brille nicht dabei, nur die zum Programm gehörende, aber der 3D-Effekt war auch bei mir nicht gut. Bis zur Halbzeit waren die Teilbilder in der Schärfe nicht gleich, was sehr störend war. EDIT: Oder man gewöhnt sich so schnell an die 3D-Projektion, dass man beim zweiten Mal schon die Schwächen sieht.

Bearbeitet von shoogar, 23 Dezember 2009 - 02:43.


#22 simifilm

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Geschrieben 23 Dezember 2009 - 07:23

Das interessiert mich. Welches von den beiden Verfahren war jetzt das gewesen, das funktioniert hatte? Ich bin mit dem 3D in meinem Stammkino nämlich auch alles andere als zufrieden.


Beide haben funktioniert, aber anscheinend sind die Brillen jeweils unterschiedlich polarisiert und nicht miteinander kompatibel.

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#23 shoogar

shoogar

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Geschrieben 09 Januar 2010 - 08:15

Jetzt habe ich den Film in einem IMAX gesehen, und da war die 3D-Wirkung ziemlich gut.

Im zweiten Kino war (s.o.) entweder das Projektionsverfahren anders, oder die Projektoren waren falsch eingestellt.

Vielleicht sollten die 3D-Kinos ein einfaches Verfahren zur Selbstprüfung vor Filmstart zeigen, um Enttäuschungen bei den Zuschauern zu vermeiden, die fälschlicherweise dem Film und nicht dem Kino angelastet werden.

EDIT: Wie ich jetzt rausgefunden habe, zeigte das erste Kino den Film mit "RealD", und im zweiten Kino war es eine Doppelprojektion, bei der wohl eine der beiden Projektoren nicht ganz richtig eingestellt war. In den IMAX-Kinos wird ebenfalls Doppelprojektion verwendet, und die höhere Auflösung der IMAX-Filme kommt dem 3D-Erlebnis entgegen. Hier ein recht interessanter Artikel zu den verschiedenen 3D-Projektionsverfahren: http://www.heise.de/...2-0-291654.html

Bearbeitet von shoogar, 18 Januar 2010 - 02:38.


#24 Maggot

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Geschrieben 13 Januar 2010 - 19:52

FILM
Also ich habe Avatar jetzt 4 mal in 3D gesehen! Beim ersten mal haben die Augen gegen Ende etwas anfällig reagiert! Bei den anderen 3 Malen war es kein Problem!

SPIEL
Was ich auch super finde ist, dass man das Spiel auch in 3D zocken kann!
Also eine tolle 3D Brille hab ich mir schon zugelegt. Jetzt brauch man nur noch einen - leider schweineteuren - Bildschirm der auch Stereoskopie unterstützt!

IMAX
Ich würde mir gerne den Film mal in einem IMAX Kino ansehen! Aber leider ist das nächste 350km weg! Naja vielleicht mache ich das mal bei AVATAR 2 mit meinem eigenen Wagen ;-)

#25 Clauss-Hausen

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Geschrieben 14 Januar 2010 - 01:26

FILM
Also ich habe Avatar jetzt 4 mal in 3D gesehen! Beim ersten mal haben die Augen gegen Ende etwas anfällig reagiert! Bei den anderen 3 Malen war es kein Problem!

SPIEL
Was ich auch super finde ist, dass man das Spiel auch in 3D zocken kann!
Also eine tolle 3D Brille hab ich mir schon zugelegt. Jetzt brauch man nur noch einen - leider schweineteuren - Bildschirm der auch Stereoskopie unterstützt!

IMAX
Ich würde mir gerne den Film mal in einem IMAX Kino ansehen! Aber leider ist das nächste 350km weg! Naja vielleicht mache ich das mal bei AVATAR 2 mit meinem eigenen Wagen ;-)

Na komm schon, wer sage und schreibe 4x in den Film springt, der wird doch auch 350 km zum naechsten IMAX schaffen koennen :rolleyes:

Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII

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#26 shoogar

shoogar

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Geschrieben 21 Januar 2010 - 20:41

Ich möchte die Aufmerksamkeit wieder auf die technischen Aspekte eines "idealen" 3D-Aufnahme- und Projektionsverfahrens lenken.

Vorausgesetzt, es kommt nur darauf an, Filme für die punktartige Perspektive der Zuschauer im Kino 3D zu rendern, also keine vollständige virtuelle 3D-Umgebung ständig in Echtzeit abrufbar zur Verfügung zu stellen.

Es sind dann mindestens zwei Möglichkeiten vorhanden, um die Anforderungen hinsichtlich Blickpunkte im Film per Regie zu erfüllen:

  • Technischer Fokus mit unterschiedlicher Doppelkamerawinkelung und wechselnder Tiefenschärfe
  • Dramaturgische Führung durch Figuren, Bewegung und Bildmotive - bei Aufnahmen mit durchgehender Tiefenschärfe.

Ersteres ist jetzt schon möglich und entspricht dem, was "Avatar" zeigte.

Letzteres wäre rein theoretisch möglich, wenn das bisherige Doppelbild und die Doppelprojektion mit einem oder zwei Projektoren auf multiple Bilder pro Zeitpunkt und entsprechende multiple Projektionen erweitert würden und damit auch multiple (Tiefen-) Ebenen dargestellt würden, auf die man als Zuschauer relativ frei fokussieren könnte.

#27 lapismont

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Geschrieben 27 Januar 2010 - 08:02

Hab grad etwas zu 3D gefunden, als ich was ganz anderes suchte:

Aus den Kinofilmen ist besonders die russische Fassung Robinzon Kruzo von 1946 zu erwähnen, mit Pawel Kadotschnikow als Crusoe und Juri Ljubimow als Freitag. Dieser Film wurde als 3D-Film in Farbe gedreht und als erster Spielfilm auf einer Drahtraster-Leinwand vorgeführt. Dies ermöglichte es, ihn räumlich ohne die sonst üblichen 3D-Brillen anzusehen.


Wikipedia zu Robinson Crusoe.

Kennt diese Filmfassung jemand?
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#28 Morn

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Geschrieben 27 Januar 2010 - 08:43

Sony baut auf das 3D-Heimkino: Quelle Sony, Schweizer Quelle und eine ein etwas aelterer Artikel aus CHIP online.

War schon jemand im Sony Center in Berlin und hat sich das dort gezeigte 3D-Heimkino angeschaut?

#29 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 29 März 2010 - 11:34

(Dieser Post von mir ist eine Ãœberleitung aus dem Kampf-der-Titanen-Thread, wo es u.a. um 3D allgemein ging. /Mod)

Nach den ersten Trade Reviews von heute Morgen soll man das 3D gar nicht groß bemerken, was auch daran liegt, dass dieser Film nicht in 3D gedreht wurde, sondern die Bilder im Nachhinein auf 3D um-/hochgerechnet wurden, damit man nach dem "Avatar"-Erfolg nicht rückständig aussieht. So wird im Moment bei diversen Filmen verfahren, auch u.a. beim neuen "Harry Potter"-Film.

Das empfinde ich als reine Abzocke, weil für die 3D-Variante so viel mehr Geld an der Kinokasse genommen wird. Also überlege ich Boykott von solchen Schnell-3D-Filmen und warte dann auch jeweils auf die DVDs. Kinopreise sind mir eh schon zu hoch momentan.

/KB

Yay! Fantasy-Dialog Ende Januar...
Prof.: Dies sind die Bedingungen meiner Vormundschaft. (schiebt 2 Seiten über den Tisch) [..]

Junge: (schockiert, aber er nickt)

Prof.: Sehr gut... Noch eine Sache. Es fällt auf, dass du noch keinen Namen hast. Du benötigst einen.

Junge: Ich habe einen! -...

Prof.: Nein, das genügt nicht. Kein Engländer kann das aussprechen. Hatte Fräulein Slate dir einen gegeben?

Junge: ... Robin.

Prof.: Und einen Nachnamen. [..]

Junge: Einen [anderen] Nachnamen... aussuchen?

Prof.: Englische Leute erfinden sich namentlich ständig neu.

(Studierter Brite in besten Jahren, vs. dem Jungen, den er vor kurzem vorm Verenden in einem chinesischen Slum rettete, grob übersetzt aus Babel, im Harper-Voyager-Verlag, S. 11, by Kuang)


#30 Oliver

Oliver

    Temponaut

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Geschrieben 29 März 2010 - 11:58

Das empfinde ich als reine Abzocke, weil für die 3D-Variante so viel mehr Geld an der Kinokasse genommen wird. Also überlege ich Boykott von solchen Schnell-3D-Filmen und warte dann auch jeweils auf die DVDs. Kinopreise sind mir eh schon zu hoch momentan.

Das ist auch als reine Abzocke gedacht. Ich habe die letzten Wochen sogar zu "Alice im Wunderland" häufiger mal die Meinung gehört (immerhin ein 'nativer' 3D-Film), dass einige Leute nicht der Meinung waren, dass sie für ihren 3D-Aufschlag einen entsprechenden Gegenwert erhalten haben, obwohl ihnen der Film durchaus gefallen hat.
Dieses Wochenende war aus New York zu lesen, dass dort viele Theaterbesitzer den Preis für 3D-Kinos nochmal um drei Dollar angehoben haben.

Dieser Entwicklung "3D zu teuer" kann man aber wohl ganz gelassen entgegen sehen, das wird wirklich der Markt regeln, denn, so wie Du das vorhast, bleiben Zuschauer, die subjektiv nicht genug Gegenwert bekommen, bei subjektiv überteuerten Filmen dann einfach auch mal weg. Nur weil das bei "Avatar" einmal gut ging, muss das in Zukunft nicht immer gut gehen.
  • • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
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