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Eurocon in Zagreb - eine neue Erfahrung!
Geschrieben von
Nina
,
13 Mai 2012
·
1.926 Aufrufe
Steampunk Dmitry Gluhkovsky Convention SferaKon Zagreb Eurocon Kontakt Kroatien Charles Stross
Convention in Kroatien? - Nun, dahin zu fahren, ist wohl nicht naheliegend, aber nachdem dieses Jahr die übliche Con SferaKon durch den EuroCon aufgewertet wurde, habe ich beschlossen, den Versuch zu wagen. Dabei - es fährt ein günstiger, hochmoderner Bus (sogar mit Wlan an Bord!) - direkt in fünf Stunden hin - kürzer als zu fast jeder Con in Deutschland - und bereits zu dieser Zeit versprüht das Land mediterranenen Charme. Auch eine günstige Unterkunft war zwar nicht schnell, aber immerhin gefunden. Eine nette kleine Pension, ein Häuschen neben Wolkenkratzern. Gut, es funktionierte nur etwa jede zweite Lampe und auch die Kombination aus grasgrünem Wandanstrich und orange-rosa Vorhängen war etwas gewöhnungsbedürftig, aber wesentlich günstiger als das offizielle Conhotel und es gab sogar einen kleinen Balkon.
Volle Hallen bei der Eröffnung
Ich muss gestehen, am Anfang war das Maß der Desorientierung ziemlich groß. Der Veranstaltungsort war auch alles andere als leicht zu finden, zumal sich beim Blick ins ausgedruckte Programm herausgestellt hat, dass sich das Ganze offenbar auf zwei Orte verteilte.
Na gut, dann erst einmal also auf zum Hotel International und zum Glück immer noch rechtzeitig zur Eröffnungsrede.
Zu meiner Überraschung schloss sie sinngemäß damit ab, dass nun Getränke bereitgestellt seien und man mit möglichst vielen Menschen aus möglichst vielen verschiedenen Ländern sprechen sollte.
Was, Freigetränke? Bei einer Convention? - Und nein, so teuer war der Eintritt auch wieder nicht. 30 Euro für ganze vier Tage und dazu gab es noch eine nette Contüte mit zwei Science-Fiction Anthologien. Es war schon etwas skurril, da in dieser Halle dieses durchaus gehobenen Hotels zu stehen und von Kellnern Wein und andere Getränke serviert zu bekommen. Das ist überhaupt nicht das Bild, das man von Nerds hat. Aber es sollte sich bald zeigen: Hier wird die Science-Fiction tatsächlich zelebriert.
Leider war zu dem Zeitpunkt die Zurückhaltung noch groß. Kein Mensch da, den man kennt und irgendwie ... ja, irgendwie ein bisschen Speeddating-Charakter. Ich hätte mir wohl besser ein Schild umgehängt, dass ich aus Österreich komme, denn wie ich gesehen habe, waren die Chancen für die Teilnehmer, jemanden aus meinem schönen Heimatland auf seiner "Gesprächsliste" abzuhaken, nicht allzu rosig. Doch die anfängliche Scheu sollte sich anlässlich der unglaublichen Herzlichkeit der anderen Conteilnehmer auch von meiner Seite aus bald legen!
Eingang zur Eurocon - der Weg führt direkt durch das Stargate
Am nächsten Tag ging es dann auch an anderer Location weiter - an der technischen Universität. Das war dann auch schon eher der Rahmen, den ich gewohnt war, zumindest gab es Präsentationsstände. Da wurden Con-Shirts und kroatische Fanzines feil geboten, eine slowenische Autorengruppe gab ihr Bestes, junge Mädels verkauften "nerdische" Schmuckstücke aus Steckperlen, Figuren, Skulpturen, Bücher ... dazwischen das deutsche Confact - eine Art Conzeitung, die mit einem Uralt-Laptop mit Besucherkommentaren gefüllt wird. Und damit habe ich zum ersten Mal auch wieder alte Bekannte wiedergetroffen. Zuletzt gesehen hatten wir einander bei der SFCD-Sitzung nach dem BuCon 2011.
Völkerverständigung: Klappt doch! Kroatische und österreichische Trekkies, das funktioniert sogar besser als Trekkies und "Normalos"
Doch was wäre eine Con ohne Panels. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich nur eine kleine Auswahl davon gesehen habe, so waren diese während des Eurocons erstaunlich vielfältig und interessant.
Diskussionsrunde der Stargäste zum Thema Steampunk. Tim Powers (eher links) erklärt gerade seine Position zu dem Thema. Neben der Steampunk-Lady Ivana DelaÄ neben ihm sind rechts die Skeptiker - darunter Charles Stross - zu finden.
Ein Foto mit Dmitry Gluhkovsky, dem russischen Autor von Metro 2033.
Und, schöne Sache, oder?
Aber ... Moment, das war noch nicht alles! Das war nämlich keine dieser eintägigen Cons, wo man gegen Mittag eintrudelt und gegen 16:00 die Lust verliert. Das ging volle vier Tage und wenn die Veranstaltung vorbei war, ging es noch ab. Beispielsweise bei der Brauereiparty. Oder in einem Club, wo die Gastländer der nächsten beiden Cons auch noch Freigetränke verteilt haben.
Gastland Eurocon 2013: Die Ukraine. Die Vertreter gutgelaunt - und gut mit Hochprozentigem bestückt - an ihrem Getränkestand während der Party nach einem langen Eurocon-Tag.
Es ist natürlich schwer, einem Event wie diesem tatsächlich durch einen kleinen Bericht gerecht zu werden. Für mich war der Eurocon in Zagreb auf jeden Fall eine interessante Erfahrung - und man merkt auch, dass das Ganze einen ganz anderen Stellenwert als bei uns hat. Feines Hotel als Location? Und Leute auf der Straße, die sich entweder gar nicht wundern, teils wissen, wo man hingehört (in Österreich und Deutschland bin ich immer wieder überrascht, dass man selbst in Kleinstädten von Events nur zwei Häuser weiter noch nie was gehört hat, selbst nicht in Hotels, wo ein halbes bis über ein Dutzend Gäste deswegen einquartiert sind) und überhaupt so freundlich und aufgeschlossen ist. Selbst das ungute Gefühl, dass einige junge Männer auf der Straße ungeniert hergafften, verflüchtigte sich sofort, als sie lachend den "Vulkanier-Gruß" in unsere Richtung machten.
Dazu die interessanten Panels, die Partystimmung und vor allem ... so viele Fans aus so vielen verschiedenen Ländern kennen zu lernen, das war einfach ein ganze besonderes Erlebnis für mich!
Volle Hallen bei der Eröffnung
Ich muss gestehen, am Anfang war das Maß der Desorientierung ziemlich groß. Der Veranstaltungsort war auch alles andere als leicht zu finden, zumal sich beim Blick ins ausgedruckte Programm herausgestellt hat, dass sich das Ganze offenbar auf zwei Orte verteilte.
Na gut, dann erst einmal also auf zum Hotel International und zum Glück immer noch rechtzeitig zur Eröffnungsrede.
Zu meiner Überraschung schloss sie sinngemäß damit ab, dass nun Getränke bereitgestellt seien und man mit möglichst vielen Menschen aus möglichst vielen verschiedenen Ländern sprechen sollte.
Was, Freigetränke? Bei einer Convention? - Und nein, so teuer war der Eintritt auch wieder nicht. 30 Euro für ganze vier Tage und dazu gab es noch eine nette Contüte mit zwei Science-Fiction Anthologien. Es war schon etwas skurril, da in dieser Halle dieses durchaus gehobenen Hotels zu stehen und von Kellnern Wein und andere Getränke serviert zu bekommen. Das ist überhaupt nicht das Bild, das man von Nerds hat. Aber es sollte sich bald zeigen: Hier wird die Science-Fiction tatsächlich zelebriert.
Leider war zu dem Zeitpunkt die Zurückhaltung noch groß. Kein Mensch da, den man kennt und irgendwie ... ja, irgendwie ein bisschen Speeddating-Charakter. Ich hätte mir wohl besser ein Schild umgehängt, dass ich aus Österreich komme, denn wie ich gesehen habe, waren die Chancen für die Teilnehmer, jemanden aus meinem schönen Heimatland auf seiner "Gesprächsliste" abzuhaken, nicht allzu rosig. Doch die anfängliche Scheu sollte sich anlässlich der unglaublichen Herzlichkeit der anderen Conteilnehmer auch von meiner Seite aus bald legen!
Eingang zur Eurocon - der Weg führt direkt durch das Stargate
Am nächsten Tag ging es dann auch an anderer Location weiter - an der technischen Universität. Das war dann auch schon eher der Rahmen, den ich gewohnt war, zumindest gab es Präsentationsstände. Da wurden Con-Shirts und kroatische Fanzines feil geboten, eine slowenische Autorengruppe gab ihr Bestes, junge Mädels verkauften "nerdische" Schmuckstücke aus Steckperlen, Figuren, Skulpturen, Bücher ... dazwischen das deutsche Confact - eine Art Conzeitung, die mit einem Uralt-Laptop mit Besucherkommentaren gefüllt wird. Und damit habe ich zum ersten Mal auch wieder alte Bekannte wiedergetroffen. Zuletzt gesehen hatten wir einander bei der SFCD-Sitzung nach dem BuCon 2011.
Völkerverständigung: Klappt doch! Kroatische und österreichische Trekkies, das funktioniert sogar besser als Trekkies und "Normalos"
Doch was wäre eine Con ohne Panels. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich nur eine kleine Auswahl davon gesehen habe, so waren diese während des Eurocons erstaunlich vielfältig und interessant.
Diskussionsrunde der Stargäste zum Thema Steampunk. Tim Powers (eher links) erklärt gerade seine Position zu dem Thema. Neben der Steampunk-Lady Ivana DelaÄ neben ihm sind rechts die Skeptiker - darunter Charles Stross - zu finden.
Ein Foto mit Dmitry Gluhkovsky, dem russischen Autor von Metro 2033.
Und, schöne Sache, oder?
Aber ... Moment, das war noch nicht alles! Das war nämlich keine dieser eintägigen Cons, wo man gegen Mittag eintrudelt und gegen 16:00 die Lust verliert. Das ging volle vier Tage und wenn die Veranstaltung vorbei war, ging es noch ab. Beispielsweise bei der Brauereiparty. Oder in einem Club, wo die Gastländer der nächsten beiden Cons auch noch Freigetränke verteilt haben.
Gastland Eurocon 2013: Die Ukraine. Die Vertreter gutgelaunt - und gut mit Hochprozentigem bestückt - an ihrem Getränkestand während der Party nach einem langen Eurocon-Tag.
Es ist natürlich schwer, einem Event wie diesem tatsächlich durch einen kleinen Bericht gerecht zu werden. Für mich war der Eurocon in Zagreb auf jeden Fall eine interessante Erfahrung - und man merkt auch, dass das Ganze einen ganz anderen Stellenwert als bei uns hat. Feines Hotel als Location? Und Leute auf der Straße, die sich entweder gar nicht wundern, teils wissen, wo man hingehört (in Österreich und Deutschland bin ich immer wieder überrascht, dass man selbst in Kleinstädten von Events nur zwei Häuser weiter noch nie was gehört hat, selbst nicht in Hotels, wo ein halbes bis über ein Dutzend Gäste deswegen einquartiert sind) und überhaupt so freundlich und aufgeschlossen ist. Selbst das ungute Gefühl, dass einige junge Männer auf der Straße ungeniert hergafften, verflüchtigte sich sofort, als sie lachend den "Vulkanier-Gruß" in unsere Richtung machten.
Dazu die interessanten Panels, die Partystimmung und vor allem ... so viele Fans aus so vielen verschiedenen Ländern kennen zu lernen, das war einfach ein ganze besonderes Erlebnis für mich!