Bearbeitet von leibowitz, 18 April 2010 - 21:08.
Suche nach speziellem SF-Zukunftszenarium
#1
Geschrieben 18 April 2010 - 21:06
#2
Geschrieben 18 April 2010 - 21:31
#3
Geschrieben 18 April 2010 - 21:38
Bearbeitet von simifilm, 19 April 2010 - 07:20.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#4
Geschrieben 18 April 2010 - 23:21
#5
Geschrieben 19 April 2010 - 07:12
#6 Gast_Jorge_*
Geschrieben 19 April 2010 - 15:38
SF-Bücher mit folgendem Zukunftsszenarium. In der nahen Zukunft sind die Staaten bedeutungslos geworden und haben ihre Macht (sowohl Legislative, Exekutive und Iudikative) verloren. In die entstandene Lücke sind Konzerne gedrängt, die eigene paramilitärische Armeen unterhalten, ganz selbstständig forschen und sich mehr oder weniger untereinander bekämpfen.
Gleichzeitig kann es Syndikate geben, die die Gesellschaftsordnung ihrerseits prägen.
Robert Asprin
Der Weltkrieg-Konzern
http://en.wikipedia....e_Cold_Cash_War
http://www.kerckhoff..._B/BB_22008.HTM
http://www.kerckhoff...B/BAB_23153.HTM
John Shirley
Rebellion der Stadt
http://www.kerckhoff..._K/KSF_5753.HTM
Neuausgabe als
Stadt geht los
http://www.phantasti...t-geht-los.html
Cyril M. Kornbluth
Schwarze Dynastie
http://www.kerckhoff..._B/BB_22087.HTM
Ron Goulart
Als alles auseinanderfiel
http://www.kerckhoff...G/GSF_23180.HTM
http://www.fantastic...-fell-apart.htm
Frederik Pohl/Lester del Rey
Der Wohlfahrtskonzern
http://www.kerckhoff..._M/MSF_3519.HTM
Frederik Pohl/Cyril M. Kornbluth
Die gläsernen Affen
http://www.kerckhoff...G/GSF_23224.HTM
Bearbeitet von Jorge, 19 April 2010 - 16:53.
#7 Gast_Jorge_*
Geschrieben 19 April 2010 - 15:45
Erinnert mich stark an den Ist-Zustand unserer Welt :-).
TV-Tipp
"Privatfirmen als Militär?"
http://www.arte.tv/d...,year=2010.html
#8
Geschrieben 19 April 2010 - 16:11
#9
Geschrieben 19 April 2010 - 16:22
who the hell took my roof and ceiling?
#10
Geschrieben 19 April 2010 - 18:26
Hab ich doch schon gesagt, Frederic! "The Jagged Orbit" ist auf deutsch bloß unter so vielen Titeln erschienen ...John Brunner - Das Gottschalk Komplott
Auch zum Thema passend: Max Barry, "Logoland" ("Jennifer Gouvernment")
#11
Geschrieben 19 April 2010 - 19:07
#12
Geschrieben 19 April 2010 - 20:56
#13
Geschrieben 20 April 2010 - 06:39
Barry könnte Dir gefallen, wenn Du auch "Gegenwartsromane" magst. Seine Romane sind sehr, sehr nahe Zukunft fast ohne technische Neuerungen (daher findest Du sie auch nicht bei SF sondern meist bei "Junge Literatur" oder ähnlichem).Max Barry, Goulard, Asprin und Shirley sind mir sämtlich unbekannt. Lohnt sich´s, wenn man klassische SF mag?
Für Shirley solltest Du eine Affinität zu Punk-Kultur (im Sinne der Musikszene) und Horror haben, seine SF-Elemente sind oft blanker Unsinn, aber eben deshalb auch so abgefahren. Wenn Dir Gibson zu nervig war, könnte das für Shirley erst recht gelten.
#14
Geschrieben 20 April 2010 - 16:22
(...)
Pohls/Kornbluths "Handvoll Venus" kenne ich, liebe ich, würde ich aber anders apostrophieren. Seine "Gläsernen Affen" habe ich schon auf dem Stapel liegen
(...)
"...Venus" würde ich als eine Vorstufe sehen, die Staaten existieren noch, befinden sich aber eindeutig unter der Kontrolle der Firmen (in den USA bezahlen die die Abgeordneten im Parlamen und ernennen sie, Honduras (?) macht mehr als 95% des Haushalts über die Steuern aus der "Chicken Little"-Produktion und ist daher hilflos ausgeliefert), der Konflikt ist vorprogrammiert, wenn auch noch nicht so offen ausgetragen. Ich würde bei einer Zusammenstellung den Roman immer mit nennen, auch wegen seiner (trotz seines Alters) recht konkreten Bezüge zu unserer Realität.
#15
Geschrieben 20 April 2010 - 18:04
"...Venus" würde ich als eine Vorstufe sehen (...) Ich würde bei einer Zusammenstellung den Roman immer mit nennen, auch wegen seiner (trotz seines Alters) recht konkreten Bezüge zu unserer Realität.
Als Vorstufe zu was? Bei einer Zusammenstellung anhand der oben erwähnten Voraussetzungen würde ich ihn nicht nennen, da er diese nicht erfüllt - vielleicht grade wegen seiner "konkreten Bezüge".
Denn der Roman muss ja als Kritik oder Satire an bestimmten Aspekten unserer (bzw. der 1952er) kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung gesehen werden. Zu kritisierende Aspekte werden im Roman extrapoliert, du hast ja einige schon aufgeführt; andere wären die Überbevölkerung (man muss das Bett einklappen um zu frühstücken), Indien ist ein einziges Industriegelände, Konsumenten werden abhängig gemacht und verschulden sich massiv.
Das passt nicht meiner Suche im Anfangsposting. Der Roman spielt definitiv innerhalb unseres bestehenden Systems, auch wenn er satirisch viele Bereiche übertrieben darstellt; die Anforderungen beschreiben eine völlig andere Gesellschaftsordnung, die unser System komplett überwunden hat. In "Venus" gibt es "Eine stupide, zufriedene aber unterdrückte Bevölkerung, ausgebeutet von einer Elite, der jedes Mittel recht ist um ihr Ziel zu erreichen.", wie ein Rezensent mal schrieb; von einem Heer der Armen, die mit aller Macht überleben müssen ist das ganz weit entfernt. Außerdem ist die Technologie in Venus weit fortgeschritten; die Venus soll ja urbar gemacht werden; von auch partiellem technologischem Rückschritt kann keine Rede sein.
#16 Gast_Jorge_*
Geschrieben 20 April 2010 - 18:30
"Privatfirmen als Militär?"
Es gibt übrigens noch einen zusätzlichen Ausstrahlungstermin: Mittwoch 21.04.10 um 00.15h.
Trotz der Kürze äußerst interessant...u.a. wird auch auf die Konsequenzen eingegangen: Die "Angestellten" sind für ihr Tun rechtlich kaum zu belangen(Genfer Konvention etc.), da sie weder Zivilisten noch Soldaten noch Söldner sind .
#17
Geschrieben 21 April 2010 - 11:50
- • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"
#18
Geschrieben 21 April 2010 - 17:55
Als Vorstufe zu was? Bei einer Zusammenstellung anhand der oben erwähnten Voraussetzungen würde ich ihn nicht nennen, da er diese nicht erfüllt - vielleicht grade wegen seiner "konkreten Bezüge".
Als Vorstufe zu der von Dir vorgegebenen Gesellschaftssituation. Erlaube mir, Dich zu zitieren:
In der nahen Zukunft sind die Staaten bedeutungslos geworden und haben ihre Macht (sowohl Legislative, Exekutive und Iudikative) verloren. In die entstandene Lücke sind Konzerne gedrängt, die eigene paramilitärische Armeen unterhalten, ganz selbstständig forschen und sich mehr oder weniger untereinander bekämpfen.
Es gibt in "...Venus" zwar noch Staaten, die als solche existieren, doch geht die tatsächliche Macht schon deutlich mehr von den Konzernen aus. Wenn man das Szenario logisch weiterentwickelt, dann gelangt man genau zu Deiner Ausgangssituation, zunächst wohl in den "Entwicklungsländern", früher oder später aber überall.
Insofern finde ich, auch wenn es sich nicht um die exakte Situation handelt, den Roman schon passend einsortiert, da man im Zusammenspiel mit den anderen durchaus eine Entwicklung sehen kann, die gar nicht so abwegig erscheint. Damit sollte es aber auch gut sein, sonst wird das hier noch "off topic"...
#19
Geschrieben 22 April 2010 - 15:52
Bearbeitet von leibowitz, 22 April 2010 - 16:09.
#20
Geschrieben 22 April 2010 - 19:57
Goulard und Asprin sind klassische SF - und ja, sie dürften Dir sehr gefallen. Ich empfehle da insbesondere Tambu von Atlantis. Shirley ist Geschmckssache, Barry kenne ich nicht.Max Barry, Goulard, Asprin und Shirley sind mir sämtlich unbekannt. Lohnt sich´s, wenn man klassische SF mag?
#21
Geschrieben 23 April 2010 - 07:05
Bei älteren Brunner-Ausgaben wäre ich vorsichtig, mE ist in den frühen 70ern viel gekürzt worden. Bei den "Ein irrer Orbit" bezeichneten Ausgaben sollten aber keine Kürzungen dabei sein, und die Übersetzung (soweit ich mich erinnere von Horst Pukallus?) fand ich recht gelungen.Danke für den Brunner-Tipp, ich suche schon bei Ebay
Soll ich "irrer Orbit" oder "Gottschalk-Komplott" kaufen; oder ist´s da Übersetzung etc. gleich egal?
#22
Geschrieben 23 April 2010 - 11:06
Bearbeitet von Gerd, 23 April 2010 - 11:07.
#23 Gast_Jorge_*
Geschrieben 23 April 2010 - 13:56
Frontera(Frontera)
"Die großen Regierungen sind zusammengebrochen, und die Konzerne haben sozusagen die brachliegenden Kräfte genutzt ..."
"Gleichzeitig? Sowohl in Rußland als auch in Amerika?"
"Nein, nicht ganz. Rußland war am schlimmsten dran; da gab es Mißernten und Revolten in den Provinzen. Sie müssen als erste abgedankt haben, aber niemand wußte etwas davon. Alle waren so daran gewöhnt, nichts von ihnen zu hören, daß wir es einfach nicht wußten. Ich glaube, während dieser Nordafrikasache haben wir zum erstenmal wirklich gemerkt, daß sie nicht mehr da waren. Sie hätten Truppen geschickt, aber offenbar hatten sie keine, die sie hätten schicken können."
"Und die Vereinigten Staaten haben Truppen geschickt?"
"Die Vereinigten Staaten hatten keine Truppen. Die Konzerne haben ihre Armeen geschickt. Damals haben alle begriffen, daß die Regierungstruppen von der Bildfläche verschwunden waren. Es gab massenweise Aufstände und all sowas, und schließlich griffen die großen Firmen eben ein. Sie fingen an, in den Städten für Ruhe und Ordnung zu sorgen, zahlten Sozialhilfe, machten die Krankenhäuser wieder auf und alles."
"Und was ist in Afrika passiert?"
"Nicht das, was in Nordafrika passiert ist, war wichtig, sondern das, was hinterher passiert ist. Tatsächlich ist eine Menge dabei herausgekommen - Pulsystems hat sich auf einem ganz neuen Feld etabliert, aber das ist nicht die Hauptsache, Die Hauptsache ist, daß Nordafrika der Welt gezeigt hat, wo die wirkliche Macht lag.
...
Die Lage hat sich bei einer Beschäftigungsquote von rund fünfzig Prozent und einem garantierten Mindesteinkommen stabilisiert. Der Lebensstandard ist gewiß nicht mehr der gleiche wie vor fünfzehn Jahren, aber er ist wieder auf dem Weg nach oben. Das Schlimmste ist vorbei, und ein Unternehmen von Pulsystems`Größe muß nach neuen Möglichkeiten suchen, um zu wachsen."
Die Wohngebiete waren größtenteils niedergebrannt, und die Schaufenster der Läden waren glanzlos und leer.
"Ich wußte nicht, daß sich die Unruhen so weit ausgedehnt haben."
"War mal `ne reiche Gegend hier. Mehr war gar nicht nötig. Irgendwer hat schließlich begriffen, daß sich niemand einen Scheiß drum schert, wenn die Hungerleider bloß ihre eigenen Häuser in Brand stecken. Dieses Werk hier hat ihnen `ne Menge Aufmerksamkeit, aber nichts zu essen eingebracht. Zu der Zeit hatte die Regierung schon längst kein Geld mehr für sie."
"Wie viele Einwohner hat die Stadt jetzt?"
"Das weiß niemand so genau. Wahrscheinlich anderthalb Millionen oder so."
"Meine Güte."
"Liegt auch daran, daß die Leute nach Smithville und Lagrange rausgezogen sind. Viele wollten einfach nur weg von hier. Da draußen gibt`s Weideland und Vieh, und man kommt viel leichter klar. Ich meine, `ne Million Leute sind hier nicht draufgegangen. Viele, ja, aber keine Million."
"Sieht so aus, als ob Morgan das einzige Unternehmen in der Stadt wäre."
"Es gibt noch andere. Am schlimmsten war`s mit der Währung. Kein Mensch wollte Dollars, und wir mußten auf ein elektronisches Transfersystem umsteigen, bevor die Dinge wieder in Gang kommen konnten."
...
Das industrielle Ödland machte ärmeren Wohngegenden Platz. Rostende Autowracks verstopften die Straßen oder standen auf Ziegelsteine aufgebockt in Vorgärten, Ikonen eines aus der Mode gekommenen Gottes. Ein paar Mülltonnenfeuer glommen matt, legten einen feinen Dunstschleier über den Abend und die Gruppen von Menschen an den Ecken, die aus nachfüllbaren Bierflaschen tranken und an Lichtmasten lehnten, die jeden anderen Zweck verloren hatten.
Im Durchschnitt hatte nicht einmal die Hälfte von ihnen Jobs, wie Reese wußte. Die übrigen bezogen das, was Pulsystems und die anderen Großkonzerne euphemistisch eine "Pension" nannten, bezahlt aus einem Fonds, zu dem alle Unternehmen etwas beisteuerten. Während seiner Zeit bei Pulsystems hatte Reese gehört, wie ein Management-Trainee das als "Aufruhrpräventionssteuer" bezeichnet hatte.
Das Ergebnis war eine angeblich vorübergehende Phase der Kabelfernsehsucht, die irgendwann einem neuen Zeitalter der Heimarbeit und des informierten Konsumententums weichen würde. Reese glaubte nicht, daß er dieses neue Zeitalter noch erleben würde.
#24 Gast_Jorge_*
Geschrieben 27 Mai 2010 - 17:46
Erinnert mich stark an den Ist-Zustand unserer Welt :-).
TV-Tipp
"Katanga - Krieg um Kupfer"
http://www.arte.tv/d...,year=2010.html
#25
Geschrieben 27 Mai 2010 - 20:07
#26 Gast_Jorge_*
Geschrieben 07 November 2018 - 22:00
Cory Doctorow
Wie man einen Toaster überlistet
Greg Rucka / Michael Lark
Fred Duval / Christophe Quet / Ludwig Alizon
Ivan Brandon / Esad Ribic
Andre Lima Araujos
Linda Nagata
Paolo Baciagalupi
Comic
Bearbeitet von Jorge, 07 November 2018 - 22:04.
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