Clifford D. Simak - Als es noch Menschen gab
#2
Geschrieben 02 August 2010 - 15:30
Sehr positiv muss man dem Text anmerken, das er trotz dieser fast schon anachronistisch anmutenden Zutaten zumindest stilistisch nicht übermässig gealtert ist und sich wesentlich flüssiger lesen läßt, als z.B. die nur wenige Jahre älteren "Mars-Chroniken" von Bradbury, die sich im direkten Vergleich dann doch eher wie Kaugummi gezogen haben.
Was mir nach etwa zweieinhalb "Fabeln" noch nicht ganz klar ist: Auf den ersten Blick betrachtet wirkt der Roman als deutliche Kritik an der blinden Technikgläubigkeit seiner Entstehungszeit, andererseits lesen sich Vorworte zu den einzelnen Erzählungen doch eher wie eine Anklageschrift gegen Aberglauben und Vorurteile, eigentlich ja zwei diametrale Standpunkte. Ich bin mal gespannt, wie sich das am Ende zusammenfügt.
#3
Geschrieben 02 August 2010 - 16:24
Ach ja, die goldenen fünfziger, Atombetriebene Rasenmäher, Flugzeuge in der Garage, Raketen zum Mars, inkl. Marsianern - das waren noch Zeiten http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rofl1.gif
Ich liebe es
Bearbeitet von Amtranik, 02 August 2010 - 16:24.
#4
Geschrieben 02 August 2010 - 22:22
Größere Schwierigkeiten habe ich mit den einleitenden Texten und der dort indirekt geführten "Diskussion" auf der Metaebene. Es erscheint mir zwar irgendwie logisch, dass nach dem Ende der menschlichen Rasse, so sie denn tatsächlich existiert hat, ein wissenschaftlicher Streit um die Quellenlage entbrannt ist. Dabei kommt mir die Diskussion aber viel zu menschlich vor, da gleube ich einfach nicht, dass diese Überlegungen nicht von Menschen angestellt werden. Das Vorwort von Peter Watts hätte ich mir auch sparen sollen. Jetzt suche ich dauernd nach den Mängeln, die er am Text festgestellt hat.
Bearbeitet von hawaklar, 02 August 2010 - 22:23.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#5
Geschrieben 02 August 2010 - 23:53
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#6
Geschrieben 03 August 2010 - 03:10
City.
#7
Geschrieben 03 August 2010 - 19:06
Bearbeitet von a3kHH, 03 August 2010 - 19:07.
#8
Geschrieben 03 August 2010 - 20:26
Zur Übersetzung : Das ist nicht die Übersetzung von Tony Westermayr, sie wurde von irgendjemandem verschlimmbessert. Und zwar wesentlich, der ganze Flair der "Einleitung des Herausgebers" wurde vernichtet. Das setzt sich auch weiter in den Stories fort. Hier hat jemand ganz gewaltigen Mist gebaut. Diese neue Übersetzung ist einfach Müll und spiegelt in keinster Weise das Flair des Originals wieder. Ich kann nur jedem empfehlen, diesen Random House-Dreck in die Mülltonne zu schmeissen und sich das Goldmann-Original antiquarisch zu besorgen, selbst wenn es eine Geschichte weniger hat.
Zum Satz : Die alte Ausgabe von Goldmann hat nur 220 Seiten, im Gegensatz zu den 412 hier. Dies liegt auch an dem Satzspiegel für Lesebehinderte, die erste Seite der Goldmann-Ausgabe ist in der neuen Heyne-Ausgabe auf knapp 2 Seiten zu finden.
Meinst du diese Ausgabe hier: http://www.charly-pr...hen-gab_jpg.jpg ?
Die lese ich. Welche Geschichte fehlt denn da?
#9 Gast_Jorge_*
Geschrieben 03 August 2010 - 20:41
Meinst du diese Ausgabe hier: http://www.charly-pr...hen-gab_jpg.jpg ?
Die lese ich. Welche Geschichte fehlt denn da?
Es gibt noch drei andere Auflagen der Goldmannausgabe 36 http://www.kerckhoff...VALET_23000.HTM , in dem die letzte Geschichte der Heyneausgabe fehlt(lt. Nachwort von Simak war er von dieser Geschichte nicht sonderlich angetan).
Bearbeitet von Jorge, 03 August 2010 - 20:44.
#10
Geschrieben 03 August 2010 - 20:43
#11
Geschrieben 03 August 2010 - 21:05
Bearbeitet von a3kHH, 03 August 2010 - 21:06.
#12
Geschrieben 03 August 2010 - 21:51
Da in der Heyne-Ausgabe (die ich selbst nicht habe - ich habe nur auf der Verlagsseite reingesehen, weil ich mir Peter Watts' Vorwort anschauen wollte, das mMn aber kein Mensch braucht) immer noch Tony Westermayer als Übersetzer drinsteht (bzw. lt Impressum nur das Vorwort, die letzte Story - eben Epilog - und das Nachwort des Autors explizit und logischerweise einem anderen Übersetzer zugeordnet sind), gehe ich davon aus, dass es sich tatsächlich "nur" um eine redaktionelle Überarbeitung der Westermayer-Übersetzung handelt.Ich habe auch den (unbestätigten !) Eindruck, daß sich in der neuen Heyne-Ausgabe kein Übersetzer, sondern ein Redakteur ausgetobt hat. Die Änderungen scheinen mir unprofessionell, mehr von einem Ordnungsfanatiker denn von einem Literaten.
Mal sehen, wenn ich meine englische Ausgabe schnell finde, stelle ich nachher die Originalsätze noch rein. Wenn nicht, muss yiyippee das eben tun.
#13
Geschrieben 04 August 2010 - 00:32
#14
Geschrieben 04 August 2010 - 01:42
Und das Copyright regelt die Reproduktionsrechte des Reproduzenten, sprich: der Copyright-Vermerk sagt nichts anderes, als dass Heyne im Jahr 2010 die Reproduktionsrechte an der Übersetzung hat.
#15
Geschrieben 04 August 2010 - 08:51
Zum Satz : Die alte Ausgabe von Goldmann hat nur 220 Seiten, im Gegensatz zu den 412 hier. Dies liegt auch an dem Satzspiegel für Lesebehinderte, die erste Seite der Goldmann-Ausgabe ist in der neuen Heyne-Ausgabe auf knapp 2 Seiten zu finden.
Im Ernst???
Habe ich ja noch nie gehört ....
Na, da ich ja viele Erstausgaben habe, lese ich natürlich auch in ihnen. Scheint ja wohl von Vorteil zu sein:-)
#16
Geschrieben 04 August 2010 - 09:18
Nicht immer! Spätestens dann nicht mehr, wenn man zur Lesebrille noch eine Lupe nehmen muss.Scheint ja wohl von Vorteil zu sein:-)
Ganz ernsthaft: Ich finde früher waren die Taschenbücher wohl aus Kostengründen (Papierersparnis) m. E. zu eng gedruckt. Das merke ich jedes Mal, wenn ich mich mit meiner normalen Leseausrüstung (Lesebrille mit beidseits 1,5 *) an ein altes Taschenbuch setze. Da hilft oft nur noch die (beleuchtete) Lupe, aber das ist für ein entspanntes Lesen kein Zustand.
Heute ist auch die Papierqualität besser, auf jeden Fall kommt der Kontrast zwischen den einzelnen Buchsttaben und dem Papier besser zur Geltung. Mal sehen, ob das in 25 Jahren immer noch so ist (Gilb).
Btw. - ich habe 3 oder 4 mal "STRG & +" gedrückt, um den Bildschirmtext auf ein ohne Brille lesbares Format zu bringen.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#17
Geschrieben 04 August 2010 - 19:02
Beispiele (aus "Vorwort des Herausgebers") :
Alt
Dies sind die Geschichten, die sich die Hunde erzählen, vor dem Feuer, wenn der Nordwind bläst.
Neu
Dies sind die Geschichten, die sich die Hunde erzählen, wenn die Flammen im Kamin hoch schlagen und der eisige Nordwind bläst.
Alt
Begründungen wie diese mögen vielleicht kleine Hunde zum Schweigen bringen, aber sie erklären nichts. Man sucht auch in einfachen Geschichten nach Wahrheit.
Neu
Erklärungen wie diese mögen vielleicht kleine Hunde zum Schweigen bringen, aber sie sind unzureichend. Man such auch in einfachen Geschichten nach der Wahrheit.
Zu mehr hab' ich momentan keine Lust. Vielleicht könnte yip das hier editieren und das Original danebenschreiben ...
Kennst du - falls nicht, oder sonst jemand - denn das Original? Vielleicht steht es auf englisch so wie bei dir unter "Neu". Eine mögliche Erklärung wäre, dass für die alten Ausgaben auf Teufel komm´ raus gekürzt worde ist und man deshalb die Übersetzung abhacken musste. (Wäre auch nicht das erste Mal). Ist aber nur eine These, da ich das englische Original nicht kenne und auf die Schnelle jetzt keine "Look-Inside"-Seite des englischen Originals gefunden habe ...
#18
Geschrieben 04 August 2010 - 19:42
#19
Geschrieben 07 August 2010 - 17:01
Bearbeitet von T.H., 07 August 2010 - 17:03.
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus
(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#20
Geschrieben 08 August 2010 - 09:04
Welche Ausgabe, welche Story, welche Seite ? Bei meinen Ausgaben find ich nix.Was fiel mir nach den ersten 30 Seiten auf?
Der  bayrischer Übersetzer brachte seine eigene sprachliche Sicht in das Buch ein, er schreibt z.B. für  männlicher, junger Mensch Bub -ist das in der überarbeiteten Fassung auch so?
#21
Geschrieben 08 August 2010 - 09:39
Welche Ausgabe, welche Story, welche Seite ? Bei meinen Ausgaben find ich nix.
Goldmann, 2. Auflage, 7/78 (Taschenbuchausgabe, ursprünglich 1964), Seite 9
Der Text ist die Vorbemerkung zur ersten Story
Phantastische Grüße,
Thomas
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#22
Geschrieben 08 August 2010 - 11:52
Zitat Ausgabe 2010 : Ein männliches Junges heisst "Junge", ein weibliches "Mädchen".
Original : A male pup is a boy. A female pup a girl.
Ich finde die Originalübersetzung besser. Die neue ist trivial und bringt das amerikanische Original nicht richtig rüber.
Edit : Heutzutage wäre die korrekte Übersetzung Ein männlicher Welpe heisst "Junge", ein weiblicher "Mädchen". Lebt Tony Westermayr eigentlich noch ? Ich wäre neugierig, was er dazu zu sagen hat.
Bearbeitet von a3kHH, 08 August 2010 - 11:58.
#23
Geschrieben 08 August 2010 - 13:08
Bearbeitet von T.H., 08 August 2010 - 13:09.
Phantastische Grüße,
Thomas
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#24
Geschrieben 15 August 2010 - 18:20
Das Buch liest sich sehr flüssig (ich kann wirklich keine Verschandelung des Textes erkennen). Über den Inhalt brauchen wir nicht zu diskutieren, die einzelnen Geschichten sind wissenschaftlich bestimmt auf vielfache Weise angreifbar. Dennoch haben die einzelnen Stories einen nostalgischen Reiz auf mich ausgeübt. Es hat einfach Spaß gemacht, sich in dieses Märchen zu begeben und dieser fiktiven Menschheitsgeschichte zu folgen. Wie ich schon einmal erwähnt habe, hätte ich auf die (wissenschaftlichen) Abhandlungen zu den einzelnen Geschichten verzichten können. Dann wäre es eine normale Kurzgeschichtensammlung über ein mögliches Schicksal der Menschheit gewesen. Das Buch als Quasi-wissenschaftliches Historienbuch der Hundezivilisation zu gestalten, hätte es für mich nicht gebraucht.
Kurz und gut: Ich hatte mir aufgrund des Titels und einiger weniger Rezensionen eigentlich etwas anderes unter dem Buch vorgestellt. Trotzdem bereue ich den Kauf des Buches nicht und fühle mich an SF-Bücher aus dem Golden Age (etwa von Asimov, Heinlein oder van Vogt) erinnert. Es war halt mal was anderes.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
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(Antoine de Saint-Exupéry)
#25
Geschrieben 15 August 2010 - 18:28
Zitat Ausgabe 1981 (3. Auflage) : Ein männliches Junges heisst "Bub", ein weibliches "Mädchen".
Zitat Ausgabe 2010 : Ein männliches Junges heisst "Junge", ein weibliches "Mädchen".
Original : A male pup is a boy. A female pup a girl.
Ich finde die Originalübersetzung besser. Die neue ist trivial und bringt das amerikanische Original nicht richtig rüber.
Edit : Heutzutage wäre die korrekte Übersetzung Ein männlicher Welpe heisst "Junge", ein weiblicher "Mädchen". Lebt Tony Westermayr eigentlich noch ? Ich wäre neugierig, was er dazu zu sagen hat.
Also ich finde die Änderung angemessen, denn es gibt keine Grund, boy mit dem umgangssprachlichen Bub zu übersetzten. Das ist 70er Sprache und heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Aber ich finde, dass Tony Westermayr recht flüssig übersetzt hat.
Ich habe ein wenig gegooglet und nicht über ihn gefunden.
#26
Geschrieben 19 August 2010 - 06:28
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#27
Geschrieben 19 August 2010 - 08:03
#28
Geschrieben 19 August 2010 - 15:21
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#29
Geschrieben 19 August 2010 - 15:34
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#30
Geschrieben 23 August 2010 - 14:22
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