Terry Pratchett, Stephen Baxter: The Long War
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Harper (18. Juni 2013)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 006206777X
Das Buch ist der zweite Teil einer Trilogie, die ein gemeinschaftliches Projekt der Autoren Terry Pratchett und Stephen Baxter darstellt.
Der erste Band -- The Long Earth -- erschien vor gut einem Jahr. Eine kurze Rezension von mir ist hier zu finden.
Mit einem eher simpel zu konstruierenden Gerät kann praktisch jeder -- Schritt für Schritt -- eine anscheinend endlose Zahl von parallel existierenden Erden erreichen. Irgendwann ist die Bauanleitung für diesen Apparat im Internet aufgetaucht, von da an ging es rund.
Die Konsequenzen dieser Ereignisse und eine erste Forschungsexpedition, die Millionen Welten "weiter" Nachschau hält, werden im ersten Teil recht spannend beschrieben.
Wieder sind vor allem die Reinkarnation eines verstorbenen tibetischen Motorradmechanikers (in einer KI) namens Lobsang und der ehemalige Waisenknabe Joshua Valienté wichtige Figuren der Handlung.
Es sind 10 Jahre seit den Ereignissen, die im ersten Band geschildert werden, verstrichen. Joshua hat eine Familie gegründet und ist so eine Art Pionier tausende Parallel-Erden weiter.
Vorweg: Der Roman erreicht nicht den Charme und den Wortwitz des ersten Teils. Manchmal holpert es etwas. Auch in der Logik. Was auffällt, ist, dass angerissene große Fragen des ersten Teiles nur unzulänglich aufgegriffen wurden. Manchmal blitzt Sense of Wonder auf und wird unmittelbar darauf nicht weiterentwickelt; so etwas schmerzt ...
Klar, das kann dem finalen Band vorbehalten sein. Dennoch wünscht man sich als Leser zumindest erste Ansätze, die das Rätsel dieser plötzlich zugänglichen zig Millionen Erden anschneiden. Warum sind alle menschenleer? Wie viele sind es? Gibt es da einen bestimmten Grund, dass die auf einmal zugänglich waren?
Das alles mag sehr kritisch klingen: Dennoch kann man allen Lesern des ersten Teiles diesen Roman empfehlen. Ein nicht ganz optimal schreibender Pratchett bzw. Baxter ist noch immer besser als gut 90% des Genres. Vermutlich setze ich übertrieben hohe Maßstäbe an ...