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Scheuklappen?


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19 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 07 Februar 2015 - 20:58

Mir ist schon länger ein Umstand aufgefallen, der ein wenig merkwürdig anmutet.

 

Ich bringe mal drei Beispiele.

 

Art Skript Phantastik Verlag:

http://artskriptphan...den-verlag.html

 

...schreibt:

Das Fantasy-Genre erfreut sich in vielen Ländern sehr großer Beliebtheit und erblüht in den schillerndsten Farben der Schreibkunst. In Deutschland jedoch steckt es noch in seiner Knospenform fest

 

Wenn ich mich recht entsinne, stand das dort zu Anfang noch ein wenig krasser und man wollte die Lücke deutsche Phantastik schließen, die es nach Meinung der Verlegerin gab. Dabei sind sich alle Kenner der Szene eigentlich einig, es gibt eher zu viel Auswahl als zu wenig (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel)

 

Der www.vincent-preis.de, den ich 2007 ins Leben rief, wollte das Genre Horror und Unheimliche Phantastik fördern. Daher habe ich hier auch regelmäßig Infos zum Vincent Preis gepostet. Umso verwunderter war ich, als ein hier ansässiger SF Verlag im Horror Forum fragte, welche deutschsprachige Horrorautoren es gibt.

 

T.H. hat Zwielicht Classic 8 gelesen:

http://www.scifinet....chtige-stories/

 

Ich zitiere:

[color=#4b0082;]Wie ich neulich an anderer Stelle feststellte, bin ich seit einigen Jahren weg vom „Stoff“. Will meinen: Ich war mal ein großer Fan des deutschsprachigen Independent-Horrors, also der Horror / Phantastik-Fanszene deutscher Zunge. „Damals“ erschien das Zeug in Fanzines. Inzwischen hat sich die Szene gemausert. Ich werde auch nicht müde festzustellen, dass mir die oftmals zur Schau gestellte Professionalität etwas anödet: Da geht es oft nur um die Frage, ob die amazon-Rezensionen nun Gefälligkeitsaktionen sind oder doch ernst zu nehmen, es geht um Verkaufszahlen und die Frage, wie man als Autor davon leben kann. Dabei ist die neue elektronische Buchwelt so vielfältig geworden, was mich einfach auch mal zugegebenermaßen überfordert: Wer soll denn da noch durchblicken?
Es ist schön, dass Phantastik, Horror (und die entsprechenden Spielarten) so eine Entwicklung durchgemacht haben. Schön, dass es jetzt so viel Lektüre gibt (eBooks!!!) und es so leicht ist, „richtige“ Bücher zu machen. - Mir wurde es zu viel...
Aber es gibt Perlen - auch für mich![/color]

 

Das sind nur drei Beispiele, ich könnte auch noch ein paar mehr nennen.

 

HMP schreibt ja immer, dass er die Permanentwerbung diverser Autoren schlimm findet (und ist damit nicht alleine). Da frage ich mich natürlich, machen die es nicht richtig? Oder warum wird, wie an den drei Beispielen oben ersichtlich, das meiste grundsätzlich ignoriert und zwar so ignoriert, das man dessen Vorhandensein nicht einmal wahrnimmt. Und meistens wird es nur wahrgenommen, wenn man aus der Publikation jemand persönlich kennt.

 

Ich meine jetzt nicht, das man etwas wahrnimmt und es dann bewusst ignoriert. Sondern Scheuklappen, die verhindern, dass man Literatur, die für einen in Frage kommt, sieht.

 

Wenn ich jetzt selbst in mich gehe, hatte ich in der Vergangenheit auch immer mal wieder Momente, da sind mir Werke durchgerutscht, und Jahre später bei der Lektüre hat es mich gewundert, das dies passiert ist.

Wie seht ihr das?


Bearbeitet von Mammut, 07 Februar 2015 - 21:02.


#2 Naut

Naut

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Geschrieben 07 Februar 2015 - 22:35

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe das immer für eine seltsame Kombination aus Ignoranz und Marketing gehalten, denn oft werden solche Ankündigungen ja noch mit weiteren Versprechen verbunden. Z.B. habe ich in letzter Zeit oft im Zusammenhang mit SF die Aussage gefunden, dass dieser Roman nun endlich eine interessante Geschichte mit bunten Charakteren erzähle, und nicht, wie angeblich in der SF üblich, sich auf die Beschreibung einer Technologie konzentriere. Da frage ich mich ernsthaft, auf welchem Planeten die Verfasser solcher Pressetexte die letzten 80 Jahre verbracht haben, denn die behauptete Art technischer SF ist seit Gernsbacks Zeiten out, und mir fällt auch mit viel Überlegung kein einziges Beispiel für so etwas ein. Was ist das also? Krampfhaftes herbeiphantasieren eines Alleinstellungsmerkmals? Scheuklappen? Ich weiß es nicht.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#3 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 00:58

@Naut: Wenn du Beispiele für Technobabbel suchst, schau doch mal in die PRA-NEO-Fäden ;-)

#4 Naut

Naut

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 08:12

@Naut: Wenn du Beispiele für Technobabbel suchst, schau doch mal in die PRA-NEO-Fäden ;-)

Das ist es nicht, was ich meinte. Und selbst wenn, PR mit SF gleichzusetzen wäre ja auch eine Art Scheuklappe. :)
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#5 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 08 Februar 2015 - 10:09

Ich denke nicht, dass "man" bewusst etwas aussortiert. Vermutlich läuft das so rum, dass man das sieht, was man sehen will. Will heißen: interessiert sich jemand nicht für deutsche Autoren, die Horror schreiben, nimmt man deren Werke und deren Aktivitäten schlicht nicht wahr. Da können die noch so viel Werbung für sich machen, ihre Verlage für sie werben oder noch so "viele" Fans in Foren haben. Das wird ausgeblendet, nicht wahrgenommen und auch nicht gekauft. Deshalb kennen diese Leute diese Autoren/Bücher/Verlage auch nicht. Das schließt natürlich nicht aus, dass es bestimmte Autoren gibt, die in Foren "alle" toll finden; wenn es dann aber daran geht die Rechnungen zu schreiben für die Neuerscheinungen ihrer Titel, sind die Verleger damit meist sehr schnell fertig.



#6 September68

September68

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 11:23

Ich meine jetzt nicht, das man etwas wahrnimmt und es dann bewusst ignoriert. Sondern Scheuklappen, die verhindern, dass man Literatur, die für einen in Frage kommt, sieht.

Ich ignoriere nichts, was mir vor die Flinte läuft, aber ich verschwende nicht meine Munition. So ein bewusstes Selektionsverhalten würde ich allen Genreliebhabern unterstellen wollen, je nach Größe und Tiefe des Portemonnaies. Das Scheuklappenverhalten (wenn ich Deine Interpretation richtig verstanden habe) würde ich eher im Lager der Gelegenheitsleser von spezifischer Genreliteratur verorten, z.B. bei SF-Freunden, die gelegentlich auch mal zum Horror-Roman greifen.  

Ich denke nicht, dass "man" bewusst etwas aussortiert. Vermutlich läuft das so rum, dass man das sieht, was man sehen will. Will heißen: interessiert sich jemand nicht für deutsche Autoren, die Horror schreiben, nimmt man deren Werke und deren Aktivitäten schlicht nicht wahr.

Die Entscheidung, eine bestimmte Form der Literatur bzw. deren Verfasser auszuschließen, ist aber bereits ein bewusster Vorgang, oder? Wobei die anschließende totale Ignoranz sicherlich den Extremfall darstellt.

"Die Größe eines Landes bemisst sich nicht daran, wie es mit den Mächtigen umgeht. Die Größe eines Landes bemisst sich daran, wie es mit den Machtlosen umgeht."

Jorge Ramos


#7 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 11:27

Nein. Ich denke, es gibt Leser, die lesen zum Beispiel Miliary SF. Die "suchen" danach. Was auch immer links und rechts davon liegt, sehen die nicht. Die kennen ihren meinetwegen Weber und lesen deshalb auch Campbell und bekommen alles ins Blickfeld, was in die ähnliche Richtung geht. Alles andere nehmen die nicht wahr.



#8 lapismont

lapismont

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 11:53

Nein. Ich denke, es gibt Leser, die lesen zum Beispiel Miliary SF. Die "suchen" danach. Was auch immer links und rechts davon liegt, sehen die nicht. Die kennen ihren meinetwegen Weber und lesen deshalb auch Campbell und bekommen alles ins Blickfeld, was in die ähnliche Richtung geht. Alles andere nehmen die nicht wahr.

Oder genau andersherum. Ich lese den Aufkleber Miliary SF und mache einen großen Bogen drumherum. Allerdings lass ich mich auch mal überzeugen, in sowas reinzuschnuppern. Saarländische Profs können sehr überzeugend sein. ;)

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#9 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 11:57

Halt. Stop. Ich rede von der "breiten Masse", die da draußen ist und Bücher kauft und liest. Nicht von denen, die sich etwas mehr mit der Materie beschäftigen, eventuell in Foren aktiv oder passiv dabei sind. Dass Du - und viele andere hier - etwas anders an die Sache ran gehen, ist klar.



#10 September68

September68

    Giganaut

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 12:17

Nein. Ich denke, es gibt Leser, die lesen zum Beispiel Miliary SF. Die "suchen" danach. Was auch immer links und rechts davon liegt, sehen die nicht. Die kennen ihren meinetwegen Weber und lesen deshalb auch Campbell und bekommen alles ins Blickfeld, was in die ähnliche Richtung geht. Alles andere nehmen die nicht wahr.

Krass. Demnach müsste man hier nochmal differenzieren zwischen Genreliteratur und spezieller Genreliteratur. Bedeutet das im Hinblick auf Mammuts Scheuklappentheorie, dass ein derart ausgeprägtes Spezialistentum wiederum die Verleger dazu animiert, verstärkt auf Spartenliteratur zu setzen, was den Blick auf Variationen verstellt? Hier wird das eine Segment bedient, dort ein anderes, und obwohl es nur minimalste Abweichungen gibt, kommt es nicht oder nur selten zu Überschneidungen (?). Hm. Ist das jetzt gut, schlecht, egal, und für wen überhaupt?  


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Jorge Ramos


#11 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 12:22

Bedeutet das im Hinblick auf Mammuts Scheuklappentheorie, dass ein derart ausgeprägtes Spezialistentum wiederum die Verleger dazu animiert, verstärkt auf Spartenliteratur zu setzen, was den Blick auf Variationen verstellt? 

 

Jein. Das weitere Programm eines Verlages richtet sich aber sicher auch nach den Erfahrungen. Ich habe mal gerade die PDF-Datei des ersten Katalogs von Atlantis nach "Horror" durchsucht. 0 Treffer. Das ist das Ergebnis von Ergebnissen (=VK-Zahlen) der letzten Zeit. Die Vergleiche im Programm eines Verlags zieht man halt untereinander, und wenn bestimmte Sachen besser gehen als andere, dann ist dem so. Was nicht heißen soll, dass es im nächsten Katalog nicht doch wieder etwas in dieser Richtung geben könnte, weil man es halt noch mal versucht. Aber, ja, man geht natürlich eher in die Richtung weiter, die vom Leser angenommen wird als in die, die zumindest im Vergleich zum "Rest"-Programm weniger interessiert.


Bearbeitet von Guido Latz, 08 Februar 2015 - 12:23.


#12 T.H.

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 12:28

Huch, da tauche ich ja auf. Na, ok, dann muss ich auch mitmachen (gerne).

 

Scheuklappen?

Zum einen ist das ein Generationending: Aus eigener Erfahrung weiß ich, womit ich „aufgewachsen“ bin; bestimmte „Klassiker“ habe ich erst später wahr genommen, andere eben nicht; staune immer, wenn „alte West-SF-Fans“ so über ihre Romanheft-Erfahrungen schwadronieren...

So sollte es nicht verwundern, wenn heute junge Leser/innen „ihren“ Stoff entdecken. Ist völlig ok. Ist auch ok, wenn man da eben nicht alles mitmacht. Da auch immer mehr an relevantem Lesestoff angehäuft wird, ist es immer wenige möglich, auch alles wahrzunehmen. Das geht einfach nicht (mehr).

Zum anderen haben eBook und Book on Demand den „Markt“ unglaublich erweitert. So viel Bücher gab es sicher nie zuvor. Wie soll man da durchsehen? Es gab /gibt ja Versuche, z.B. einen Qualitäts-Check bei eBooks im Selfpublisher-Markt durchzusetzen. Aber leider hat es sich, nach meinem Eindruck, eben nicht durchgesetzt; will jetzt mal nicht orakeln, warum das scheiterte.

Am Ende liest Fan das, was andere befreundete Fans empfehlen, bzw. befreundete Autoren/innen schreiben. Dass es da immer mal Ausreißer gibt, halte ich fast für ein Wunder (also große Erfolge, die über diesen fannischen Freundeskreis hinaus ragen)!

Was mich aber tatsächlich echt nervt, ist das neue Selbstverständnis der Selfpublisher-Szene. Sorry, ich pauschalisiere hier; bitte, wer sich nicht angesprochen fühlt, möge es mir verzeihen. „Damals“ habe ich gern und oft eine Lanze für neue Autoren/Innen gebrochen, in Fanzine für andere Fanzines geworben mit enthusiastischen Rezensionen. Hat mir auch wirklich gefallen, und ich war (bin noch) der Meinung, dass da ein paar Stimmen einfach mehr Gehör finden sollten - und haben es ja auch, wenn ich z.B. an Boris Koch denke, oder Christian v. Aster, oder... gibt es noch mehr.

Aber das waren Fan-Zines! Keine selbsternannte, „hochprofessionelle“ Buch-Produktionen! DAS ist der Unterschied: Jetzt kann im Grunde jede/r gleich ein „richtiges“ Buch machen (oder eBook) und viele scheinen zu erwarten, dass „der Markt“ nur auf sie gewartet hat. Echt, das stößt mich ab. Inzwischen habe ich den Reflex entwickelt, solcherlei Selbst-Darstellungen zu ignorieren und mir schon deshalb das Buch nicht anzusehen. Mag ja ein Voruteil sei, möglicher Weise geht mir da viel flöten (wie mir ja der Blick in Zwielicht Classics 8 auch gezeigt hat!).


Phantastische Grüße,
Thomas

...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus

(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)


#13 Valerie J. Long

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 13:25

Ich stelle fest, dass ich inzwischen auch mit Scheuklappen durch die Buchläden gehe: Alle Titel mit Figuren in wallenden Cape-Umhängen werden ausgeblendet. Ebenso alle Titel nach dem Muster "Die [Fantasy-Volk]". Dagegen muss man echte SF zwischen all den Vampirschmonzetten ja schon fast mit der Lupe suchen - das ist jedenfalls mein Eindruck von Thalia oder Hugendubel - so dass mir im Prinzip der Laden die Scheuklappen vorgibt. Ach nein, da stehen ja X Bücher mit Star Trek...

 

Die englischen Originale von Autoren wie Aguire, Shepherd, Moon sind sowieso online leichter zu bekommen, und für Weber habe ich keinen Platz mehr im Regal, den lese ich als E-Buch. Das wiederum bedeutet, dass Amazon&Co mir die "Scheuklappen" aufsetzen, weil sie nach meinen vermeintlichen Vorlieben filtern.

 

Was Unsinn ist, wenn ich am liebsten etwas wirklich Neues lesen will - genauso wie es Unsinn ist, mir nach dem Kauf eines neuen Satzes Schneeketten nun bei jedem Besuch des Internet Schneeketten anzubieten. Ein Satz reicht, danke!

 

___

 

Ein gutes Gegenmittel gegen Scheuklappen ist z.B. der "Neuerwerbung"-Faden.


Bearbeitet von Valerie J. Long, 08 Februar 2015 - 13:27.


#14 Naut

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 13:30

Valerie, Du hast recht! Es gibt Titelbilder, die bei mir den Tunnelblick auslösen.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#15 Waffeleisen

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 13:59

Valerie, Du hast recht! Es gibt Titelbilder, die bei mir den Tunnelblick auslösen.

Wenns nur der Tunnelblick ist... Ich empfinde Abneigung bei bestimmten Bildern oder den Titeln nach dem von Valerie genannten Schema. Der Xte Titel mit der immer gleichen Axt im Bild - da kommt das Kotzen. Vielleicht hat dr entsprechende Schreiber das gar nicht verdient ...

#16 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 14:10

Gerade in der Axt-Ecke ist es aber auch besonders schlimm. Wenn ich das mit Ron Millers Bildern oder unserem Arteandreas vergleiche - oder mit dem einen oder anderen schicken D9E-TiBi...



#17 T.H.

T.H.

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 14:12

...ist aber die Titelbild-Diskussion wirklich neu? So lange es knallbunte Titelbilder für SF umd Fantasy gibt, kann ich mich erinnern, wird darüber geschimpft. Der Unterschied ist vielleicht, dass die Akzeptanz dieser Art der Präsentation sich verschoben hat: Zuerst wurde nur von einigen Fans gemeint, dass die leichbekleideten Damen das Genre in ein bestimmtes Licht rücken, so dass der Mainstram da nur die Nase rümpfen kann, heute meinen viele Fans, dass eben diese deutlich als romantic fantasy erkennbaren Bücher keines Blickes würdig sind (sehe ich ja auch so). Aber ihre Käuferinnen finden die Schmonzetten trotzdem, oder?

Bearbeitet von T.H., 30 September 2015 - 17:09.

Phantastische Grüße,
Thomas

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#18 Naut

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 14:31

Nein, die Tb-Sache ist nur ein Nebenschauplatz. Die Hauptfrage ist, woher die Behauptung "es gibt in D kein XY" kommt, wenn man sogar mit wenig Aufwand kiloweise "XY" kaufen könnte. Für "XY" kann man Horror, Fantasy ohne Tolkien, Steampunk, SF mit Anspruch, SF ohne Raumschiffe oder was auch immer einsetzen. Das sind alles Dinge, die es gibt, aber offenbar nicht oder anders rezipiert werden.
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#19 Nina

Nina

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 14:39

Ich finde es überhaupt schlechten Stil, wenn man sinngemäß mit "andere können das nicht" wirbt. Wenn jemand meint, dass er oder sie gute deutsche Phantastik bringt, ist das doch unabhängig davon, was andere machen.

Ob es dann eine tatsächlich benötigte Lücke füllt, entscheiden schließlich die Leser - und letztendlich ist es auch nicht so tragisch, falls nicht Not am Buch herrscht: Wer etwas mag, liest auch mehr als ein Buch in einem gewissen (Unter)genre. 

 

Kleine Verlage und inzwischen auch immer mehr Selbstverleger tragen viel dazu bei, dass es wieder mehr Auswahl gibt und auch mal andere Stoffe. Aber Klein- und Selbstverlag ist letztendlich auch kein Gütesiegel, das einem garantiert, dass das Buch eben "anders" ist. Da gibt es genauso des öfteren die x-te schlechte Nacherzählung von Star Wars mit ein bisschen anderen Charakteren, der Millionste Herr-der-Ringe-Verschnitt usw. - nur dass dann mitunter die Autoren der Ansicht sind, das Rad neu erfunden zu haben. Besonders seltsam wird es dann, wenn wieder mal ein "Autor" in einem Forum auftaucht und Leute sucht, die zusammen mit ihm eine neue, innovative, absolut originelle SF-Buchserie entwickeln wollen, weil es so etwas ja nicht am Markt gibt. Und als Beispiele, in welche Richtung es gehen soll, werden denn mainstreamigsten TV-Serien (ja, TV-, nicht Buchserien) genannt, die es gibt. 



#20 Naut

Naut

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Geschrieben 08 Februar 2015 - 18:59

So ist es, Nina.
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