Wann geht es los?
Bearbeitet von methom, 21 Mai 2015 - 11:28.
Umfrage hinzugefügt
Geschrieben 05 Mai 2015 - 17:04
Auf diezukunft.de gibt es ein Interview mit dem Autor.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
Geschrieben 06 Mai 2015 - 20:50
Interessantes Interview, das einiges auf den ersten Seiten ergänzt. Aber: liest da keiner Korrektur? Rechtschreibe- oder viel mehr Tippfehler.
Der Roman ist also die Weiterentwicklung einer Kurzgeschichte.
Geschrieben 09 Mai 2015 - 16:35
Geschrieben 13 Mai 2015 - 16:38
Hallo zusammen,
es bleibt mir zu oberflächlich was die Figuren angeht. Dominic bleibt passiv. Waverly trüb. Interessant bislang nur Dominics Bruder, aber der ist nur eine Randfigur. Dafür hat es mir das Drumherum angetan. Auch wenn manches mal das, was Dominic an Werbung sieht, zu sehr beschrieben wird, um (selbstverständlicher) Teil seiner Welt zu sein, es also eher mir als Leser gezeigt wird, als Dominic, gefällt mir die Darstellung der Dauerberieselung. Denn von der scheinen wir nicht mehr sooooo weit entfernt. Welch eine grauenvolle Welt, in der uns "Interessantes" derlei allumfassend auf Schritt und Tritt in die Augen eingespielt wird, schon ein Blick auf eine Frau reicht, um mit Werbung für Bordelle zugemüllt zu werden!?
Zum Archiv. Ja, auch das ist denkbar. Sehr denkbar sogar. Mir ist bislang jedoch nicht klar geworden, was Dominic zu einem so tollen Ermittler macht. Er ist mir einfach zu passiv und zu sehr in seiner Vergangenheit verhaftet, als dass ich ihm den cleveren Schnüffler zutraue.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 13 Mai 2015 - 17:19
bei mir springt der funke auch nicht über, habs erstmal weggepackt, nachdem ich ca. die hälfte gelesen habe.
die geschilderten ideen finde ich an sich schon toll und teils auch konsequent weitergedacht vom aktuellen status quo ausgegangen, aber ... es packt mich nicht annähernd so wie zb drohnenland oder die suarez-bücher.
der guardiola fehlt mir irgendwie
Geschrieben 14 Mai 2015 - 00:25
Ja es stimmt. Erinnert zum Teil an Drohnenland ohne aber dessen Spannung auch nur annähernd zu erreichen. Die Intension des Romanes denke ich ist aber auch eine andere. Ob ich da richtig liege kann man eventuell erst am Ende entscheiden. Ich glaube auch aus dem Interview auf diezukunft.de herausgelesen zu haben das Sweterlitsch hier doch mehr den Finger auf die Menschen und Ihre Innenwelt legen will. Wir sind immer sehr nah bei der Hauptfigur bzw erleben sein Innenleben recht detailiert mit. Mich persönlich interessiert/bewegt ja diese Melancholie, diese Vorstellung was solch eine Technik mit einem Menschen macht. Ich bin auch erst ca etwas über die hälfte aber es führt im Grunde dazu das die Leute oder ein Teil der Leute scheinbar ewig in der Vergangenheit verweilen, sich nicht gestatten Dinge abzuhaken und wirklich vorwärtsgerichtet Ihr Leben zu führen. Es ist kein Pageturner, man muss schon Bock auf den Roman und das Setting haben.
Insgesamt bis jetzt interessant ohne ein Überflieger zu sein. Die Krimi? Handlung interessiert mich dabei eigentlich am aller wenigsten, ich finde es faszinierend wie der Leser durch diese Rückwärtsgewandten Exkursionen im Cyberspace mehr und mehr über die Figur erfahren und als SF Fan fasziniert mich natürlich überhaupt der Gedanke was mit solcher Technik möglich/machbar wäre und wie es den einzelnen beeinflußen würde. Manchmal kommt mir das Technobabble des Autor bezüglich seiner virtuellen Welt ein wenig aufgesetzt vor. Irgendwas sagt mir es hier eher mit einem Roman fürs Herz/Gefühl als dem Verstand zu tun zu haben.
Bearbeitet von Amtranik, 14 Mai 2015 - 00:25.
Geschrieben 14 Mai 2015 - 07:31
Hallo Amtranik,
ohne Pittsburg würde das für mich gut funktionieren, also das mit den Leuten, die scheinbar ewig in der Vergangenheit verweilen. Aber Pittsburg hat traumatisiert. Nicht nur Dominic. Da ist sein immer wieder abtauchen in die Vergangenheit verständlich, er hat ja nicht nur Theresa verloren. Und das entwertet für mich das "Archiv" als Gefahrenquelle. Damit verliert der Roman für mich schnell an Schärfe. Und er gleitet ab in von-allem-etwas zeigen wollen. Das immerhin ist richtig gut gemacht - Mook gefällt mir sehr. Und Albion.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 17 Mai 2015 - 20:59
Wir sind immer sehr nah bei der Hauptfigur bzw erleben sein Innenleben recht detailiert mit. Mich persönlich interessiert/bewegt ja diese Melancholie, diese Vorstellung was solch eine Technik mit einem Menschen macht. Ich bin auch erst ca etwas über die hälfte aber es führt im Grunde dazu das die Leute oder ein Teil der Leute scheinbar ewig in der Vergangenheit verweilen, sich nicht gestatten Dinge abzuhaken und wirklich vorwärtsgerichtet Ihr Leben zu führen. Es ist kein Pageturner, man muss schon Bock auf den Roman und das Setting haben.
So geht es mir auch. Ich komme nur langsam voran, auch, da ich den Roman (ausnahmsweise) auf Englisch lese. Das Innenleben, das wird ganz genau wieder gegeben. Die Digitalisierung der Welt, das ist ein großes Thema, das durch das Leiden eines Einzelnen veranschaulicht wird. Die Idee, das Leben in einer Stadt in einem Archiv rekonstruieren zu können, ist faszinierend. Ich finde den Roman sehr interessant, aber es ist kein Pageturner.
Geschrieben 21 Mai 2015 - 11:28
Umfrägle ist da.
Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha
Geschrieben 27 Mai 2015 - 06:07
Halloo zusammen,
mal mein Fazit. Durch ein zuviel an Themen, fehlt es dem Roman an einer klaren Linie. Krimi. Lokale Apokalypse. Liebe. Web 3.0. Von allem etwas, aber von allem zu wenig. Immerhin kommt das flott geschrieben daher.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben 12 Juni 2015 - 20:30
So, als Neuling habe ich mehr sehr auf meinen ersten Lesezirkel gefreut, warum ich jetzt erst meine Leseerfahrung mitteile, möchte ich kurz erklären.
Das Buch hat mich vom ersten Moment an sehr gefesselt. Sweterlitsch gelingt es durch die Wahl der zweier ersten Personen, mich als Leser mitzunehmen. Mit zwei ersten Personen meine ich, dass er einen mitteilenden und einen erlebenden Erzähler geschaffen hat. Der Mitteilende erzählt Blaxtons Geschichte in der Vergangenheit, Sweterlitsch hat hierfür eine angenehme Erzählatmosphäre geschaffen, die einen durch ausführliche und ansprechende Wort- und Satzwahl das Szenario beschreibt. Der Erzählende sorgt für Spannung in Erzählsituationen durch kurzen, wenn nicht gar schroffen Satzbau, der einen die Jetztsituation erleben lässt.
So weit so gut. Dass Sweterlitsch viele, vielleicht zuviele gesellschaftliche Probleme anspricht, wurde bereits geschrieben. Permanente Vernetzung unter den Menschen, Abstumpfung durch die Verfügbarkeit sämtlicher Informationen zu jeder Zeit, Verharren in der Vergangenheit durch die Speicherung von Erlebtem, ...
Und doch finde ich den Roman außergewöhnlich, und ich habe ihn nur bis Seite 93 gelesen. Und jetzt kommt es:
Sweterlitsch betritt ein ungewöhnliches Terrain und zeigt mir mal wieder auf, dass Science Fiction eben keine Literaturgattung an sich (sic!) ist: im Vordergrund stehen menschliche Gefühle und deren Be- und Verarbeitung. Blaxton hat seine Frau verloren und krepiert daran beinahe. In den meisten Erzählungen des Genres geht es doch um etwas größeres, um gesellschaftliche Probleme, um die Belange von großen Gruppen, wenn nicht gar der Menschheit. Der Einzelne bleibt, meiner Leseerfahrung nach, zumeist außen vor.
Und genau da hat mich zu tiefst betroffen, weil ich ähnliche Erfahrungen wie Blaxton gemacht habe. Meine Frau habe ich fast verloren, ich hatte eine unheimliche Angst, ich habe mich in Erinnerungen aufrecht erhalten und nur dafür gelebt, diese Erinnerungen aufrechtzuerhalten. Im Gegenteil zu Blaxton ist meine Frau nicht gestorben, doch habe ich etliche Zeit damit verbracht, mich auf eine "Blaxton"-Zukunft vorzubereiten, mit Depressionen, Angstzuständen, und allem, was dazu gehört.
Ich habe den Roman nicht weiter gelesen, weil er mich im Moment noch zu sehr belastet, doch ich weiß, dass ich ihn unbedingt lesen möchte.
Mein Fazit also ist, dass Sweterlitsch in seinem Erstling hervorragend das beschreibt, was jemand erlebt, der seinen liebsten Menschen verliert.
Das also meine "Rezension" für das erste Viertel des Buches.
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