(ich wiederhole hier einen Beitrag, den ich gerade in mein Blog gestellt habe, weil ich denke, dass er auch von allgemeinen Interesse für einige Leute im Forum sein könnte)
Chris Squire ist heute in Phoenix/Arizona verstorben. Der Bassist der Band Yes wurde 67 Jahre alt. Erst vor Kurzem war bekannt geworden, dass er an einer speziellen Form von Leukämie erkrankt ist und sich deshalb einer längeren, aufwändigen Behandlung unterziehen wollte. Bei den ab August in den USA anstehenden Konzerten sollte er von Billy Sherwood vertreten werden. 2016 - die Daten für eine Tour, auf der ab Ende April die Alben Fragile und Drama in ganzer Länge gespielt werden sollten, stehen bereits fest - wollte er dann eigentlich wieder selbst zum Bass greifen ...
Chris Squire ist der einzige Musiker, der auf allen Yes-Platten von Yes (1969) bis Heaven & Earth (2014) zu hören ist, natürlich auch auf dem größten Hit der Band, Owner of a Lonely Heart (1983), und natürlich auch auf allen Live-Scheiben von Yessongs (1973) bis hin zum für kommende Woche angekündigten Like it is - Yes at the Mesa Arts Center. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen außerhalb von Yes zählen das Solo-Album Fish out of Water (1975) und A Life within a Day (2012), in Zusammenarbeit mit Steve Hackett unter dem Namen Squackett entstanden. Chris Squire war für sein kraftvolles, sehr markantes Bassspiel berühmt.
Bei Live-Konzerten war Chris Squire eine Wucht, weil er seinen Bass oft wie ein Lied-Instrument einsetzte und auch wichtige Gesangspartien beisteuerte. Ich habe ihn glücklicherweise mehrfach live erleben dürfen; das erste Mal am 29. Mai 1991 auf der "Union"-Tour in der Frankfurter Festhalle; dann am 10. März 1998 in der Jahrhunderthalle, wieder in Frankfurt, auf der "Open your Eyes"-Tour; nochmals in Frankfurt, in der Alten Oper, am 14. November 2001 auf der "Magnification"-Tour (mit Orchester); und schließlich am 20. Juni 2003 in Stuttgart in einer schauerlichen Messehalle auf der Full-Circle-Tour - letzteres Konzert war ursprünglich als Open Air angekündigt und wurde recht kurzfristig in diese Halle ohne jegliche Konzertatmosphäre verlegt, die Band fand das wohl auch nicht so toll und dementsprechend war mein bislang letztes auch mein schwächstes Yes-Erlebnis.
Science-Fiction-Bezüge gibt es bei Yes des Öfteren, es reicht ja schon ein Blick auf die fantastischen Platten-Cover von Roger Dean. Aber es geht auch plakativer, wie z.B. 1971 mit dem Song Starship Trooper (hier in einer Aufnahme von 2004, der letzten Tour mit Original-Sänger Jon Anderson):
R.I.P., Chris.
Nachtrag - ein Statement der Band auf ihrer Facebook-Seite:
It†™s with the heaviest of hearts and unbearable sadness that we must inform you of the passing of our dear friend and Yes co-founder, Chris Squire. Chris peacefully passed away last night in Phoenix Arizona.
For the entirety of Yes†™ existence, Chris was the band†™s linchpin and, in so many ways, the glue that held it together over all these years. Because of his phenomenal bass-playing prowess, Chris influenced countless bassists around the world, including many of today†™s well-known artists. Chris was also a fantastic songwriter, having written and co-written much of Yes†™ most endearing music, as well as his solo album, Fish Out of Water.
Outside of Yes, Chris was a loving husband to Scotty and father to Carmen, Chandrika, Camille, Cameron, and Xilan. With his gentle, easy-going nature, Chris was a great friend of many †¦ including each of us. But he wasn†™t merely our friend: he was also part of our family and we shall forever love and miss him.
Bearbeitet von Armin, 28 Juni 2015 - 17:47.