Also, ich fand den Film nach 1. Sehen ganz nett. Er ist ziemlich anders als die 2 Vorgänger, insbes. insofern er sich einfach nicht mehr an vergangenen (Papier-) Comic-Erfolgen der Marvelianer orientiert, sondern m.E. an den MCU-Film-Erfolgen. (Was ja auch das schon seit einigen Filmen neue Marvel-Studios-Intro wiederspiegelt - die vorbei-flimmernden Bilder aus den Comics werden nach wenigen Sekunden ersetzt durch Filmbilder...)
Hätte ich keine "Papier"-Vorkenntnisse fände ich den Film ev. richtig gelungen - da also hat's den Hulk hin verschlagen! Der auf einmal viel mehr labernde Donnergott scheint endlich mal etwas Spaß am Leben zu haben - ob der Verlust dreier* wichtiger Eckpunkte ihn so sehr entlastet hat?! Cool fand ich auch die Todesgöttin, so ganz & gar ohne jegliche Zurückhaltung ihre Macht ausspielend... Die Figur ist kulturell wichtig, denn ohne das "a" am Ende (das Marvel hinzu dichtete, damals) ist sie ja immerhin der Grund warum die Hölle so heißt wie sie heißt. (Im Engl. noch näher dran: "hell"...)
Mit "Papier" hinzu geschaltet: Endlich kommt die Heldin Valkyrie mit ins Spiel - ich finde Tessa Thomas gibt der Figur ihre ganz eigene, aber gute, Marke! Ich hoffe ja sehr dass sie irgendwann Dr. Strange kennen lernt, & die beiden sich dann den Netflix-Defenders anschließen - so wie es geschrieben steht! Den Dreh mit Surtur - so hieß er ja schon immer in den Comics, in dt.-sprachigen Asen-Sagen fällt ja das 2. "u" weg - der dann doch die
kennenlernen darf am Ende fand ich gelungen. Respektvoll der Sage & den Urcomics ggü.!
Was mir nicht ganz so gut gefiel war zweierlei:
- Planet Hulk wurde sehr wählerisch zerpflückt und nur das ein oder Andere daraus "verwendet". Mir fällt als "Papierner" nach wie vor schwer, dass Comichelden-Filme Dinge, die in monate-/jahre-langer Feinarbeit in den Comics mit viel Spannung aufgebaut wurden, im Kino mal eben innerhalb von 2-3 Stunden aufbauen & dann plotmäßig "fressen". Ein wenig ging es mir auch beim Executioner hier so...
- Seit ewigen Zeiten in den Heften war klar, wenn Odin Solche Entscheidungen scheinen mir die Folge von zu viel friemelnden Drehbuchschreibern zu sein, die in diesem Film m.E. ziemlich stark bestimmten, wie der Film am Ende wirkte.
Da auch die SchaupielerInnen in Interviews damit ein wenig prahlen, was sie alles frei daher dialogisieren durften, hab ich also den Eindruck, dass der Regisseur - der neuseeländische Taika Waititi - eine neue Art der Regie hier ausprobiert: Lass allen Kreativen möglichst viel Freiheit - wird schon irgendwas Nettes/Lustiges dabei heraus kommen.
Wenn man die hoch-lobenden US-Rezensionen verfolgt, scheint das definitiv geklappt zu haben. Um etwas dezentere (also kritischere) Kritiken zu finden, bin ich also diesmal auch im dt.-sprachigen Raum auf die Suche gegangen: Mir gefiel die vom österreichischen Kurier ganz gut.
Abschließend sei noch gesagt, dass ich gut finde, dass Thor nun im All unterwegs ist. Da gehört er für mich persönlich hin - seine Raumodysseen waren damals das, das mich besonders an diese Heldenfigur - & seine tollen Mitreisenden, u.a. Sif! - band. (Da fällt mir ein: Wo bleibt eigentlich diese Dame, jetzt wo der große Blonde wieder solo zu sein scheint? Es lebe Sif!)
(* erstens der kaputte Hammer, wie aus dem Trailer bekannt... Zweitens/Drittens? Film gucken gehen!)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 02 November 2017 - 18:46.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)