Hard SF nennt man so was?
Unter genau dieses Label würde ich die Geschichte einordnen. Was die in einer Cyberpunk-Anthologie zu suchen hat, verstehe ich ebenso wenig wie du.
Die erste Hälfte ist sehr technisch, es wird viel erläutert und erklärt,
Schönes Zitat aus der Story:
"Da komme ich nicht mehr mit" (sagt der Ich-Erzähler Edward auf Seite 25 des Tangenten-Buchs). Trotz aller Techniklastigkeit fand ich die Story aber jederzeit plausibel, ich hatte nie das Gefühl, dass ich hier nur mit Fachbegriffen erschlagen werde, um verwirrt zu werden. Passt also für mich.
Warum gerade der Gynäkologe in der Geschichte auftaucht
Ich finde das gar nicht so abwegig, muss ich sagen. Schließlich beschäftigt er sich als Gynäkologe mit dem menschlichen Körper, wenn auch mit dem weiblichen, hat also schon die notwendigen Kenntnisse, und wie sich zeigt, auch Zugriff auf die benötigten Gerätschaften für eine Untersuchung Vergil Ulams.
Außerdem:
"Vergil, ich bin Geburtshelfer, kein Glamourboy von einem Laborhelfer." (Edward auf Seite 20 meiner Ausgabe)
Auch das passt doch wie die Faust aufs Auge zum Thema. Schließlich wächst in Vergil etwas heran.
man merkt meiner Meinung der Story aber ihr Alter an, da die ganze Thematik nicht mehr so frisch und außergewöhnlich ist (zumindest mein Eindruck) wie sie zum Erscheinen des Buches war.
Dieser Einschätzung würde ich wiederum zustimmen. 1983 war das inhaltlich sicher deutlich mehr Science Fiction als heute, wo das zumindest am Anfang gar nicht mehr so unwahrscheinlich klingt und erst zum Ende hin die alles verschlingende geistige Supermacht richtig phantastisch daherkommt.