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[Hugo] Greg Bear - Blut-Musik


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28 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 Juni 2016 - 13:33

Wir lesen ab Juli den Gewinner des Hugo Award Novelette Greag Bear - Blutmusik

 

Erschienen in:

Wollheim/Saha (Hrsg.) World´s Best SF3 B24058

Michael Nagula (Hrsg.) Atomic Avenue H4704

Jonathan Gate (Hrsg.) Die 20 besten SF-G25029

Greg Bear Tangenten H5663

H.J. Alpers (Hrsg.) Koperniks 11 M 3637

 

Die Geschichte wurde als Roman ausgeweitet und findet sich z.B. hier:

https://www.amazon.d...r/dp/3453523652

 

 

Link zum Autor:

https://de.wikipedia.../wiki/Greg_Bear

bzw.

http://www.gregbear.com/

 

 

Ein Buch über alle Hugo Award Gewinner und Nominierten von 1953-1984 gibt es bei Golkonda:

http://golkonda-verl...t.php?idart=670



#2 fancy

fancy

    Temponaut

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Geschrieben 11 Juni 2016 - 13:52

Gerade rausgewühlt: Die deutsche Erstausgabe von 1988. SF-Roman 351 Seiten


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#3 ShockWaveRider

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Geschrieben 12 Juni 2016 - 11:06

Der Lesezirkel passt mir gut in den Kram, weil ich den Roman gerne wiederlesen möchte.

Mal schauen, ob ich noch "Atomic Avenue" irgendwo finde. Vielleicht habe ich es aber auch schon aussortiert.

Ansonsten werde ich mir eine Ausgabe der Erzählung besorgen.

 

Gruß Ralf


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#4 Mammut

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Geschrieben 12 Juni 2016 - 18:45

Super. Dann sind wir schon zu dritt. Ich besorge mir Atomic Avenue. Ist das denn ein Problem, wenn wir Erzählung und Roman im Lesezirkel mischen?

#5 lapismont

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Geschrieben 13 Juni 2016 - 06:09

Der Roman war schon Thema in einem Klassiker-Lesezirkel: http://www.scifinet....k/?hl=blutmusik


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#6 †  a3kHH

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Geschrieben 13 Juni 2016 - 09:35

 Ist das denn ein Problem, wenn wir Erzählung und Roman im Lesezirkel mischen?

Ja.

Während die in den Pulps und ihren Nachfolgern erschienenen Geschichten ihren eigenen Charme haben, sind die Fix-Ups bzw. Langfassungen nur selten auf dem gleichen Niveau. Prämiert wurde die Erzählung, der Roman ist nur im Vergleich interessant - und auch meiner Erinnerung nach deutlich schlechter.



#7 ShockWaveRider

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Geschrieben 13 Juni 2016 - 11:37

1. Ich stimme Alfred zu: Vergleich Story - Roman gerne, mischen im Sinne von "Der eine redet über die Story, der andere über den Roman, und am Ende weiß keiner, wer gerade wo von redet.." bloß nicht!

 

2. An die Story kann ich mich kaum noch erinnern, sehr wohl aber an den Roman. Und der hat bei mir Eindruck hinterlassen.

(Ich wollte den Roman erneut lesen, um zu überprüfen, ob ich den Roman heute auch noch so gut fände.)

 

Gruß

Ralf


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#8 fancy

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Geschrieben 13 Juni 2016 - 13:32

Die Kurzgeschichte habe ich nicht gelesen. Ich würde auch den Roman noch einmal lesen.

Auf mich hat er auch Eindruck gemacht. Und bin auch gespannt, ob er mich heute noch einmal fesselt.

Wenn ich das richtig nachgelesen habe, wurde der Roman auch für Preise nominiert.


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#9 †  a3kHH

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Geschrieben 13 Juni 2016 - 22:34

Nun ja, ich fand die Erzählung deutlich besser. Geschmackssache.

Online findet man sie übrigens hier : http://www.freesfonl.../Greg_Bear.html

Lohnt sich übrigens, den SFE-Artikel einmal durchzulesen : http://www.sf-encycl...entry/bear_greg



#10 fancy

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Geschrieben 14 Juni 2016 - 10:38

Danke für die Links! Werde ich dann alles lesen.


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#11 Mammut

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Geschrieben 14 Juni 2016 - 10:44

Hm, ich habe mir jetzt die Anthologie "Atomic Avenue" bestellt. Da ist die Kurzgeschichte drin, laut Christian Pree 37 Seiten. Die Kurzgeschichte lesen wir jetzt, oder wolltet ihr den Roman lesen?



#12 ShockWaveRider

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Geschrieben 14 Juni 2016 - 11:00

Oben steht etwas vom "Gewinner des Hugo Award Novelette".

Mit Novelette kann nur die Erzählung gemeint sein, nicht der Roman.

Also lesen wir primär die Erzählung.

 

Mein Vorschlag: Wer unbedingt Vergleiche zum Roman ziehen will, darf das tun (zumal wir niemanden daran hindern können).

Aber jeder sollte klar kennzeichnen, ob er gerade über die Erzählung oder den Roman redet.

 

Gruß

RAlf


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#13 Armin

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Geschrieben 15 Juni 2016 - 06:57

Ich werde nur die Story (noch mal) lesen. Für den Roman fehlt mir leider aktuell die Zeit. Aber vielleicht funktioniert die Erinnerung, wenn jemand was dazu schreibt ...



#14 fancy

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Geschrieben 15 Juni 2016 - 16:26

Ich werde beides lesen, und mich auch zu beidem äußern. (Natürlich schön übersichtlich.)


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#15 Mammut

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Geschrieben 06 Juli 2016 - 07:57

So, gelesen.

Zwei Mediziner, die sich vom Studium her kennen, treffen sich. Der eine, eigentlich jemand, der recht lebensunfähig ist, aber ein genialer Wissenschaftler, wendet sich an seinen Freund, der Gynäkologe ist und eröffnet ihm, dass er den Durchbruch geschafft hat bei der Erschaffung eines biologischen Computern. Der Dreh, er selbst ist der Träger dieses Bio-Computers und wie immer, laufen diese Dinge aus dem Ruder.

 

Mehr sage ich jetzt mal nicht zum Inhalt, wahrscheinlich will es ja der ein oder andere lesen und zu viel Spoilern ist ja nicht gut. Obwohl, so überraschend ist die Geschichte eigentlich nicht. Hard SF nennt man so was? Die erste Hälfte ist sehr technisch, es wird viel erläutert und erklärt, es ist eher ein Vortrag als eine Geschichte. Warum gerade der Gynäkologe in der Geschichte auftaucht und warum ihm jemand zutraut, dem "befallenen" Wissenschaftler zu helfen.

 

Das Ende ist dann konsequent und versöhnt mich mit dem trägen Beginn. Insgesamt eine spannende Geschichte, man merkt meiner Meinung der Story aber ihr Alter an, da die ganze Thematik nicht mehr so frisch und außergewöhnlich ist (zumindest mein Eindruck) wie sie zum Erscheinen des Buches war. Warum die Geschichte in dem Cyberpunk Buch enthalten ist, erschließt sich mir auch nur bedingt.



#16 Armin

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Geschrieben 06 Juli 2016 - 13:09

Ursprünglich wurde die Geschichte ja im Magazin Analog veröffentlicht (nicht in einem Cyberpunk-Buch). Hast du sie in der Nagula-Anthologie gelesen? Schreibt er nichts zu den Geschichten?



#17 Mammut

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Geschrieben 06 Juli 2016 - 13:13

Ja, ich habe das in der Nagula Anthologie gelesen, darauf bezog sich auch meine Bemerkung. Es gibt dort ein Nachwort, das müsste ich nochmal lesen und schauen, ob er da einzelne Geschichten eingeordnet hat. Er hat auf jeden Fall was Allgemeines zu Cyberpunk und was man darunter einordnen kann, geschrieben.


Bearbeitet von Mammut, 06 Juli 2016 - 13:14.


#18 fancy

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Geschrieben 06 Juli 2016 - 13:49

Den Roman habe ich auch schon durch und werde die nächsten Tage die KG auch noch lesen.

 

Abgesehen vom selbst in der neuen Übersetzung grottigen Stil, den ich so gar nicht in Erinnerung hatte, gefiel mir die Story immer noch gut.

Aber seit ich selbst schreibe und lektoriere, lese ich Texte auch anders.


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#19 Armin

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Geschrieben 07 Juli 2016 - 08:16

So, Atom Avenue vergeblich im Keller gesucht, dafür Tangenten (1997) gefunden: Musik des Blutes steht ganz vorne im Buch, Seite 16 bis 52, übersetzt von Peter Robert.



#20 fancy

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Geschrieben 07 Juli 2016 - 14:13

...

Mehr sage ich jetzt mal nicht zum Inhalt, wahrscheinlich will es ja der ein oder andere lesen und zu viel Spoilern ist ja nicht gut. Obwohl, so überraschend ist die Geschichte eigentlich nicht. Hard SF nennt man so was? Die erste Hälfte ist sehr technisch, es wird viel erläutert und erklärt, es ist eher ein Vortrag als eine Geschichte. Warum gerade der Gynäkologe in der Geschichte auftaucht und warum ihm jemand zutraut, dem "befallenen" Wissenschaftler zu helfen.

...

 

So, auch gelesen.

Ich glaube, er sucht den Gynäkologen auf, weil er ihn kennt und jemanden braucht, dem er vertrauen kann.

 

Meiner Meinung nach ist der Anteil der relativ unverständlich/wissenschaftlichen Sprache für eine Kurzgeschichte zu lang.

Im Roman verliert sich das mehr, weil eben weit mehr Stoff vorhanden ist.

 

Was mir bei der Kurzgeschichte wiederum besser gefällt als beim Roman ist, dass der Leser sich alleine ausmalen darf, welche Konsequenzen das alles haben wird, während es im Roman bis zum bitteren Ende ausgewalzt wird.

 

Ich denke, ich hätte die Story mit dem Mord enden lassen. Dann wäre noch mehr Raum für Spekulationen gewesen.

Der Stil der Originalkurzgeschichte ist weit weniger grottig als die Übersetzung des Romans.


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#21 Mammut

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Geschrieben 07 Juli 2016 - 14:39

Marianne, das mit dem Gynäkologen ist vom Prinzip schon klar. Er braucht jemand dem er Vertrauen kann. Aber die große Erwartungshaltung die er in die Expertise des Gynäkologen setzt, gleiches gilt für den Typ aus der Firma, scheint mir doch recht "unverhältnismäßig". Zumindest wird nicht geklärt das er da besondere Fähigkeiten hat. Aber vielleicht sehe ich das zu kritisch.



#22 fancy

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Geschrieben 08 Juli 2016 - 09:37

Wahrscheinlich siehst du das zu kritisch.

Es scheinen beide Mediziner zu sein, denen die benötigten Apparaturen zur Verfügung stehen. Ob sie die auch bedienen können, diese Frage stellt er sich nicht, sondern geht davon aus, dass. (Wäre ja auch umständlicher gewesen, wenn beide weitere Personen ins Vertrauen hätten ziehen sollen.)

 

Einfacher wäre es gewesen, seinen Freund keinen Gynäkologen sein zu lassen, aber dann wärst du um die Ecke gekommen und hättest moniert, dass es aber auch ein genialer (unrealistischer) Zufall wäre, ausgerechnet den passenden Fachmann im Freundeskreis zu haben, oder?


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#23 Mammut

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Geschrieben 08 Juli 2016 - 11:03

Hm, da kann ich dir gar nicht mal so widersprechen. Mir hätte aber gereicht, wenn irgendwie der Hinweis gewesen wäre, das der Gynäkologe aus irgendeinem Grund doch eine Koryphäe in dem besagten Thema ist. Aber wahrscheinlich hast du Recht.



#24 fancy

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Geschrieben 08 Juli 2016 - 12:18

Stimmt, das wäre relativ einfach gewesen. Er hätte das Fachgebiet zuerst studieren können, bevor er sich für die Frauen entschied.

Aber wahrscheinlich war das dem Autor nicht wichtig genug.

Ich schätze mal, er hat für diese Geschichte intensiv recherchieren müssen und da sind solche Details ins Hintertreffen geraten.


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#25 Armin

Armin

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Geschrieben 10 Juli 2016 - 19:54

Bevor ich auch inhaltlich einsteige (morgen oder übermorgen, mal sehen), ein kurzes Zitat von Greg Bear aus dem Vorwort seiner Sammlung Tangenten (im Original 1989 erschienen):

 

Die vielleicht berühmteste Geschichte dieser Sammlung ist Musik des Blutes von 1983. Die Idee dazu kam mir binnen zehn Minuten, als ich einen Artikel über Biochips im New Scientist las, theoretisch organische Computer, die so klein wie eine einzige Zelle sein können. Schon bevor die Geschichte ihre Preise gewann, erkannte ich, dass sie einer Erweiterung bedurfte, und arbeitete an einer Version in Romanlänge. Der Roman weicht erheblich von der Kurzgeschichte ab. Beide sind nachgedruckt und überall in der Welt übersetzt worden. Ich bleibe treuer Leser des New Scientist.


#26 Armin

Armin

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Geschrieben 11 Juli 2016 - 06:42

Zur Geschichte: immer noch gut und spannend zu lesen, da gibt es auch bei der nochmaligen Lektüre nichts zu meckern; gestört hat mich allerdings, dass Bear doch sehr geradlinig aufs Finale zusteuert. Selbst die Ermordung Vergils macht keine Hoffnung, dass sich irgendetwas zum Besseren wenden könnte. Das mag konsequent sein, wirkt auf mich aber auch ein wenig hektisch abgespult. Ein zusätzlicher Twist in der Handlung (z.B. eine Hoffnung auf "Heilung") hätte die Spannung sicher noch erhöht. Möglicherweise war es genau das, was Bear dann dazu veranlasst hat, seine Idee weiter auszuarbeiten und einen Roman daraus zu basteln.



#27 Armin

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Geschrieben 11 Juli 2016 - 07:13

Hard SF nennt man so was? 

 

Unter genau dieses Label würde ich die Geschichte einordnen. Was die in einer Cyberpunk-Anthologie zu suchen hat, verstehe ich ebenso wenig wie du.

 

 

Die erste Hälfte ist sehr technisch, es wird viel erläutert und erklärt, 

 

Schönes Zitat aus der Story:

"Da komme ich nicht mehr mit" (sagt der Ich-Erzähler Edward auf Seite 25 des Tangenten-Buchs). Trotz aller Techniklastigkeit fand ich die Story aber jederzeit plausibel, ich hatte nie das Gefühl, dass ich hier nur mit Fachbegriffen erschlagen werde, um verwirrt zu werden. Passt also für mich.

 

 

Warum gerade der Gynäkologe in der Geschichte auftaucht 

 

 

Ich finde das gar nicht so abwegig, muss ich sagen. Schließlich beschäftigt er sich als Gynäkologe mit dem menschlichen Körper, wenn auch mit dem weiblichen, hat also schon die notwendigen Kenntnisse, und wie sich zeigt, auch Zugriff auf die benötigten Gerätschaften für eine Untersuchung Vergil Ulams.

 

Außerdem:

"Vergil, ich bin Geburtshelfer, kein Glamourboy von einem Laborhelfer." (Edward auf Seite 20 meiner Ausgabe)

 

Auch das passt doch wie die Faust aufs Auge zum Thema. Schließlich wächst in Vergil etwas heran.

 

 

 

man merkt meiner Meinung der Story aber ihr Alter an, da die ganze Thematik nicht mehr so frisch und außergewöhnlich ist (zumindest mein Eindruck) wie sie zum Erscheinen des Buches war. 

 

 

Dieser Einschätzung würde ich wiederum zustimmen. 1983 war das inhaltlich sicher deutlich mehr Science Fiction als heute, wo das zumindest am Anfang gar nicht mehr so unwahrscheinlich klingt und erst zum Ende hin die alles verschlingende geistige Supermacht richtig phantastisch daherkommt.



#28 †  a3kHH

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Geschrieben 12 Juli 2016 - 07:02

"1983 war das inhaltlich sicher deutlich mehr Science Fiction als heute, wo das zumindest am Anfang gar nicht mehr so unwahrscheinlich klingt und erst zum Ende hin die alles verschlingende geistige Supermacht richtig phantastisch daherkommt.."

Definitiv.



#29 Armin

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Geschrieben 12 Juli 2016 - 08:10

"1983 war das inhaltlich sicher deutlich mehr Science Fiction als heute, wo das zumindest am Anfang gar nicht mehr so unwahrscheinlich klingt und erst zum Ende hin die alles verschlingende geistige Supermacht richtig phantastisch daherkommt.."

Definitiv.

 

Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht noch, was Charles Stross im Vorwort zum Roman Blutmusik (in der deutschen Neuausgabe von 2008, Heynes Meisterwerke der Science Fiction) schreibt. Er vermischt da immer wieder Story und Roman, es passt aber wohl auch zu beidem:

 

[...] fast gleichzeitig (zum Erscheinen von Bears Roman, meine Einfügung) beackerte [...] Vernor Vinge ein anderes Feld. Seine kühnen Spekulationen tauchten erstmals 1986 in der Science Fiction auf, allerdings wurde "Marooned in Realtime" anfangs nur wenig beachtet. [...] Doch Anfang der 1990er Jahre schlug sein Konzept der "Singularität" nachhaltig ein und stellte eindeutig den wichtigsten Beitrag zur wissenschaftlichen SF der Dekade dar. Vinge entwickelte das Thema Künstliche Intelligenz schlüssig weiter - was passiert, wenn man eine KI schafft, die entweder viel schneller oder viel schlauer agiert als jeder Mensch? - und zeigte eine Reihe beunruhigender Möglichkeiten auf. [...]

 

 

Stross führt dann aus, dass bei Vinge kennzeichnend für eine Singularität "die Emergenz einer künstlichen oder menschlichen Intelligenz" ist, "die unser heutiges Niveau so in den Schatten stellt, dass wir jämmerlichen Wesen jeden Einfluss auf das Tempo des Fortschritts verlieren". Und er kommt schließlich zur Erkenntnis: 

 

Und jetzt komme ich endlich zu dem Teil, auf den Sie gewartet haben: "Blutmusik" war der allererste Roman, der solche Themen behandelte.

 

 

 

Finde ich wirklich interessant, war mir so nicht bewusst.




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