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[Hugo] Walter M. Miller - Der Darfsteller

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8 Antworten in diesem Thema

#1 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 11 Juni 2016 - 13:42

Walter M. Miller ist vor allem für seinen Roman "Lobgesang auf Leibowitz" bekannt. Seine Geschichte Der Schauspieler (The Darfsteller) gewann 1955 den Hugo Award in der Kategorie Novelette.

 

Lesestart Juli.

 

Die Geschichte erschien in

Walter M. Miller - Bedingt menschlich H4307

Mommers/Krauß - 8 Science Fiction  Stories HA23

Jeschke - Heyne Science Fiction Jahresband 1982

Isaac Asimov - Das Forschungsteam HSFB13

Jeschke - Ikarus 2001 H6370

 

Infos zum Autor finden sich u.a.

http://www.phantasti...-miller-jr.html

https://forum.sf-fan...walter m miller

 



#2 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 12 Juli 2016 - 06:52

Eine Geschichte über das Theater. Eine Geschichte über den Fortschritt. Eine Geschichte über das Verharren in der Vergangenheit oder besser das Verharren in der damaligen Gegenwart.

Der Schauspieler handelt vom Wandel, vom stetigen und unaufhaltsamen, vom Fortschritt und von dem Protagonist, der sich nicht damit abfinden will, der sich der Zukunft, die seine Gegenwart ist, verweigert und versucht, auf seine Art und Weise zurück in die Vergangenheit zu kommen.

Eigentlich ist es eine sehr aktuelle Geschichte, da der Drang, die besseren, früheren Zeiten wiederaufleben zu lassen, scheint gerade jetzt ein erstrebenswertes Ziel für Teile unserer Gesellschaft zu sein.

Einzig die Verweigerung der technischen Neuerung, so wie in der Geschichte beschrieben, scheint etwas völlig Gestriges zu sein und findet keine aktuelle Entsprechung so scheint es mir.

 

Der Schauspieler ist eine bittere Geschichte und sehr lesenswert, wenn auch das automatisierte Theater mit seinen Puppen und einem Regisseur namens Maestro, der eine künstliche Intelligenz darstellt, schon ein wenig schräg wirkt.



#3 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 20 Juli 2016 - 08:19

Jeschke - Heyne Science Fiction Jahresband 1982

 

 

Ich lese die Story in diesem Buch (Seite 369 bis 448). Ehrlich gesagt, habe ich den "Darfsteller" aus der Erstlektüre (vermutlich irgendwann in den frühen Neunzigern) in deutlich besserer Erinnerung, als mir die Geschichte jetzt gefallen will. Das liegt m.E. vor allem an der doch sehr holprigen Übersetzung. Angegeben als Übersetzer werden Birgit Reß-Bohusch und Walter Brumm mit dem Vermerk, dass die Übersetzung von 1967 stammt.

 

Bei Christian Pree finde ich folgende Angaben zu den deutschen Veröffentlichungen:

 

Walter M. Miller jr.

  Der Darfsteller (1982) (D)

  The darfsteller (1955) (US)

  Übersetzer: Birgit Reß-Bohusch

  82 S.

 

  Wolfgang Jeschke (Hrsg.)

  Heyne SF-Jahresband 1982 (SF)

  Heyne SF & F, 3870

  3-453-30756-9

 

 

 

Walter M. Miller jr.

  Der Darfsteller (1982) (D)

  The darfsteller (1955) (US)

  Übersetzer: Walter Brumm

  83 S.

 

  Isaac Asimov (Hrsg.)

  Das Forschungsteam (SF)

  Heyne BSF, 13

  3-453-30804-2

 

 

 

Walter M. Miller jr.

  Der Darfsteller (1967) (D)

  The darfsteller (1955) (US)

  Übersetzer: Walter Brumm

  68 S.

 

  Walter M. Miller jr.

  Bedingt menschlich © (SF)

  Heyne SF & F, 4307

  3-453-31305-4

 

 

 

Walter M. Miller jr.

  Der Darfsteller (1967) (D)

  The Darfsteller (1955) (US)

  Übersetzer: Walter Brumm

  77 S.

 

  Wolfgang Jeschke (Hrsg.)

  Ikarus 2001 (SF)

  Heyne SF & F, 6370

  3-453-17984-6

 

Walter M. Miller jr.

  Der Schauspieler (1967) (D)

  The Darfsteller (1955) (US)

  Übersetzer: Walter Brumm

  54 S.

 

  Helmuth W. Mommers, Arnulf D. Krauß (Hrsg.)

  8 SF-Stories (SF)

  Heyne Anthologie, 23

 

 

Weiß jemand, ob das unterschiedliche Übersetzungen sind? Ich habe drei der Bücher da, mir fehlt aber gerade die Energie, da jetzt Vergleiche anzustellen ...



#4 Armin

Armin

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Geschrieben 01 August 2016 - 07:33

Ryan Thornier war einst ein erfolgreicher Schauspieler - heute stehen jedoch im sogenannten „Autodrama“ programmierbare Puppen auf der Bühne, die menschlichen Akteure werden nicht mehr gebraucht. Thornier schafft es nicht, vom Theater loszukommen, und arbeitet dort heute als Hausmeister. Dann schlägt doch überraschend noch seine große Stunde und er darf für einen letzten großen Auftritt auf die Bühne.

 

Alles in allem eine immer noch gute, lesenswerte Geschichte von Walter M. Miller Jr., den man ja hauptsächlich für seinen einzigen Roman („Lobgesang für Leibowitz“) kennt. Meinen Unmut über die holprige Übersetzung habe ich schon oben kund getan - wirklich schade, dass es heute keinen Markt für Kurzgeschichten mehr gibt, sonst wäre das hier ein ernsthafter Kandidat für eine angemessene Neuübersetzung.

 

Reden könnten wir über den Titel der Geschichte: Unser Thread ist ja „Der Schauspieler“ betitelt, diesen deutschen Titel wählen nur Mommers/Krauß, in der wohl ersten deutschen Übersetzung (1967). Sonst ist immer vom „Darfsteller“ die Rede, einem Wort, das es im Englischen gar nicht zu geben scheint, also einem von Miller geschaffenen Kunstwort. Bei der Suche danach bin ich über den Wikipedia-Eintrag zur Story gestolpert, die einen interessanten Erklärungsansatz liefert. Da steht als mögliche Definition für „Darfsteller“:

 

darfsteller (likely a portmanteau of "Darsteller", German for "actor/actress", with "darf", inflected form of "dürfen", "to be at liberty to do something" which the narrator explains was a "self-directed actor... the undirectable portrayer whose acting welled from unconscious sources with no external strings", generally hated by directors even when they performed excellently. The meaning of the story comes from the point that he cannot just walk onto the stage and deliver lines; as a "Darfsteller", he must live them, and transform himself into his role, and once that process begins, it is difficult to stop it.

 

In meiner Ausgabe (Heyne SF Jahresband 1982) steht dazu auf Seite 397:

„Sie waren die Porträtisten, deren Kunst in der Verinnerlichung lag, die ihre Rollen nicht nur spielten, sondern auch lebten“ - ein Grund dafür, warum Thornier nicht wie einige seiner (dadurch zu Wohlstand gekommenen) Kollegen dereinst einfach durch eine der Puppen hatte ersetzt werden können.

 

Seine einstige Kollegin Mela Stone sagt außerdem zu ihm (Seite 408):

„Du bist Charakterdarsteller, Idealist, ein Magengeschwür für jeden Theaterdirektor. Du kannst keine Rolle spielen, ohne sie zu leben, und du kannst sie nicht leben, ohne an sie zu glauben.“

 

Den Thread-Titel sollten wir also wohl ändern: „Der Darfsteller“, nicht „Der Schauspieler“. Das sind eindeutig zwei Paar Stiefel.



#5 Mammut

Mammut

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Geschrieben 01 August 2016 - 10:49

Ich kann den Threadtitel leider nicht ändern...



#6 Armin

Armin

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Geschrieben 01 August 2016 - 10:55

Vielleicht erbarmt sich ja ein Moderator ... (deine Zustimmung mal vorausgesetzt)



#7 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 01 August 2016 - 11:44

Klar, gerne. Ich habe glaube ich den Titel genommen, weil er so in dem Hugo Award Buch stand, bin mir aber nicht sicher, müsste ich nachschauen.



#8 Trace

Trace

    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 01 August 2016 - 20:17

Vielleicht erbarmt sich ja ein Moderator ... (deine Zustimmung mal vorausgesetzt)

 

Ich habe den Titel entsprechend geändert. Ich hoffe, ich habe nichts überlesen oder übersehen?!? :unsure:



#9 Armin

Armin

    Entheetonaut

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Geschrieben 01 August 2016 - 21:51

Danke.




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