Robert Charles Wilson
Kontrolle
Heyne Verlag, 2017
(Burning Paradise, 2013)
2013 im Original erschienen, erst 2017 auf Deutsch - die hiesige Verlagslandschaft ist da manchmal schon ein bisschen verschnarcht, wenn es um zeitnahe Übersetzungen geht. Schließlich ist Robert Charles Wilson ja auch nicht irgendwer, spätestens seit „Spin“ (im Original 2005, bei Heyne 2006 auf Deutsch erschienen) wird ihn ja wohl jeder Science-Fiction-Leser auf dem Schirm haben. Immerhin: „Netzwerk“, die deutsche Ausgabe von „The Affinities“ (2015), ist bei Heyne für Juni 2017 angekündigt, also in halbwegs erträglicher zeitlicher Distanz zur englischsprachigen Version.
Die Verlagsinfo zu „Kontrolle“:
Amerika im Jahr 2014. Die achtzehnjährige Cassie lebt in einer scheinbar perfekten Welt: Seit hundert Jahren herrscht Frieden, es gab keine Wirtschaftskrisen und keine Anschläge am 11. September 2001. Stattdessen regieren Wohlstand und soziale Sicherheit. Doch der Preis für das schöne Leben ist hoch: Was es nämlich ebenfalls nicht gibt, sind Fortschritt und Freiheit, denn die Menschen werden seit Jahrzehnten von einer außerirdischen Spezies kontrolliert. Als Cassie eines Tages hinter das Geheimnis ihrer heilen Welt kommt, gerät sie in Lebensgefahr †¦
Ein Alternativweltroman, der - und das wird im zitierten Klappentext nicht deutlich, im Roman aber sehr schnell - gewisse Ähnlichkeiten zur „Spin“-Trilogie aufweist. Nämlich die, Vorsicht Spoiler,
Damit hat es sich dann aber auch mit den Gemeinsamkeiten, „Kontrolle“ ist natürlich ein völlig eigenständiger Roman. Der ist im Anfang auch wirklich interessant zu lesen, schafft es aber leider nicht, durchgehend spannend zu bleiben. Das liegt an den etwas stereotypen Figuren, der nicht wirklich konsequent ausgearbeiteten Welt, die sich mit fortschreitender Lektüre gar nicht mehr so großartig von unserer Realität zu unterscheiden scheint (irgendwie denkt man immer, da kommt noch was, da kommt noch was, aber dann kommt da gar nichts mehr †¦), und der letztlich auch nicht so überraschenden Handlungsführung. Also: interessanter Auftakt, dann lässt†™s nach, ohne jetzt wirklich schlecht zu werden - ein durchschnittlicher Roman, für Wilson eher unterdurchschnittliche Kost.
Bearbeitet von Armin, 13 Februar 2017 - 20:57.