Ich hab den Film gestern - in 2D, auf englisch - gesehen. LEIDER finde ich floppt er letztendlich - ich kann es kaum glauben...
Es gibt großartige "visuals" - auch kein Wunder bei über $200 Millionen Produktionskosten! - und sehr coole Aliens (wie immer bei Besson) und großartige Gadgetideen (z.B. diese Armkästen! ), aber letztendlich kommt man am Ende relativ leer aus dem Kino. Ich fand außerdem die politischen Aspekte des Plots gut.
Eigentlich kann es kaum am Plot liegen - Comicverfilmungen liegen da eh nie besonders nah irgendeiner hohen Latte. Dementspr. ist der Plot sogar ziemlich klug: Es geht um
und was die Opfer tun & wie sie "entkommen". Leider* geht es auch darum ob Laureline Valerian heiraten will, ständig.
Woran lag es also in meinem Fall? Nun, zum einen an der etwas zu coolen Auftrittsart des im Filmtitel benannten Helden; DeHaan hat leider eine besonders schläfrige Mimik, die er u.A. wohl für sehr cool hält. Dann sind da noch die Opfer - eine Spezies von professionellen "beach bums", die aussehen wie flügellose Engel und alle in Frauenstimmen sprechen. Letzteres finde ich wiederum ganz nett, aber dass alle aus dieser Spezies mit CGI "gebaut" wurden, war auf Dauer Overkill. Das Uncanny Valley schlug da bei mir zu.
Praktisch alle Rollen außer V. waren m.E. gut bestückt. Delevingne war wirklich cool, und ihr Gesicht schaffte sogar ein Spektrum von Emotionen, u.a. Amusement. Owen war großartig als glaubwürdiger Ekelgeneral. Rihanna glaubwürdig als Alien-Stripperin. Es war lustig, dass Herbie Hancock einen ewig-ernsten Minister-in-der-Ferne spielte...
Auch war hier und da eine riesige Plotlücke - wie kam z.B. dieses eine Converter-Tierchen überhaupt zustande?
Letzteres ist allerdings für den Comic-Kenner* wieder passend zur Papierversion - da gab's öfter Unwahrscheinlichkeiten oder Blauäugigkeit was Astrophysik anging.
Vielleicht liegt es mal wieder an der extremen Kürzung, die ein Film einem längeren Stoff aufdrängt. Vieles wirkte recht gehetzt im Film - viele Bewohner der berühmten Stadt-im-All werden nur einmal kurz visuell eingeführt, und das war's - leider.
Oder daran, dass wie bei Lucy Besson selber das Drehbuch stemmte. Vielleicht sollte er sich da doch mal eher an George Lucas nach den jeweils 1. Filmen aus seiner SW-Trilogien orientieren...?
SFN-sternchenmäßig würde ich momentan 5 von 9 vergeben - für die großartige visuelle Show und die vielen coolen Gadgets... und Rihannas
.
(* Ärgerlich für den Kenner war das schnelle pers. Happyend! Das lief JAHRZEHNTE lang auf Papier anders!)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 22 Juli 2017 - 22:08.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)