Das ist entweder falsch oder Du hast nur so getan, als hättest Du mein Buch gelesen (oder ich bin ne Frau).Die beiden einzigen Werke, die sich mit etwas anderem als Standard-Hetero befassten, waren von Frauen.
Warum lesen Frauen keine Science-Fiction?
#121
Geschrieben 01 Dezember 2016 - 15:16
#122
Geschrieben 01 Dezember 2016 - 15:21
Das ist entweder falsch oder Du hast nur so getan, als hättest Du mein Buch gelesen (oder ich bin ne Frau).
Stimmt Die Sonne der Seelen enthält natürlich alternative Lebenskonzepte. Sorry.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#123
Geschrieben 01 Dezember 2016 - 15:56
Ich finde es spannend SF von Frauen zu lesen, weil nach meinen bisherigen Leseerfahrungen, ihre Werke mit weniger Kampf auskommen.
Meine diesjährige SF-Lektüreliste weist derzeit ein Verhältnis von 13:9 für die Autoren auf, was schon besser als in den letzten Jahren ist.
Bei mir steht es in der SF aktuell 5:3 für die Frauen (insgesamt aber 34:16 für die Männer), wobei Rachel Bach im "Sternenschiff" schon viel Kampf hat und auch gerne auf die körperlichen Vorzüge der Protagonisten eingeht.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#124
Geschrieben 01 Dezember 2016 - 16:00
Das ist doch die selbe Masche, wegen der Männer keine Romance lesen. Stellt euch mal vor, es wird ständig betont, wie männlich das Kinn des Navigators ist, wie seine knackigen Muskeln aufblitzen, wenn er den Reißverschluss des hautengen Anzugs zuzieht - und wie ihn eine mollige, kernige, 15 Jahre ältere Kommandantin dabei anschaut und ihn dann in ihre Kabine mitnimmt.
Ha! Sehr schön auf den Punkt gebracht. Genau so ist es!
Deshalb könnte ich mir z.B. beim besten Willen nicht vorstellen, regelmäßig den Sender "Sixx" zu schauen. Denn da ist das Rollenbild in vielen Serien (natürlich nicht in allen, nehme ich an) eher umgekehrt zu dem, was wir sonst überwiegend gewohnt sind. Also tatsächlich nicht selten so, wie von dir beschrieben.
Mir fehlt ein wenig das Wissen um die Klassiker, aber ich habe das Gefühl, das wird gerade wieder modern, mit den hünschen Frauen, die nur aus äußeren Merkmalen bestehen - während früher einfach gar keine Frauen mitspielten.
In dieser Hinsicht ist mein (subjektiver) Eindruck allerdings genau andersherum: Ich finde, in letzter Zeit gibt es geradezu auffallend viele SF-Romane, in denen Frauen die Hauptrolle spielen und dabei dann eben nicht nur auf ein schickes Äußeres reduziert werden.
Einige relativ aktuelle Beispiele:
Aus dem Jugendbuchbereich natürlich die Dystopien à la "Die Bestimmung", "Die 5.Welle" etc. Oder auch Eschbachs "Aquamarin".
Ansonsten fällt mir spontan ein: Margaret Fortune "New Sol", Marc Elsberg "Helix" (naja, zumindest EINE der Hauptrollen)
Zweite Theorie: Es erscheinen mehr von Frauen geschriebene SF-Romane als noch vor einigen Jahren, in denen es aber ebenso zur Sache geht und in denen Raumschiffe, Schlachten, Action und Abenteuer eine ebenso große Rolle spielen wie bei ihren männlichen Kollegen.
Z.B. Linda Nagata: "Red", Rachel Bach "Sternenschiff", Sara King "Zero"
Das ist natürlich eine sehr subjektive Einschätzung, und da ich nicht alle genannten Bücher gelesen habe, kann ich mich in der ein oder anderen Beurteilung täuschen. Außerdem weiß ich nicht, ob das dann gleich ein TREND ist... aber zumindest würde es deiner oben zitierten Wahrnehmung widersprechen.
#125
Geschrieben 01 Dezember 2016 - 16:13
Wobei man nicht weiß, ob
Zweite Theorie: Es erscheinen mehr von Frauen geschriebene SF-Romane als noch vor einigen Jahren, in denen es aber ebenso zur Sache geht und in denen Raumschiffe, Schlachten, Action und Abenteuer eine ebenso große Rolle spielen wie bei ihren männlichen Kollegen.
Z.B. Linda Nagata: "Red", Rachel Bach "Sternenschiff", Sara King "Zero"
Wobei man nicht weiß, ob diese Romane explizit für ein männliches Publikum geschrieben wurden oder die erwartete Erwartungshaltung keine Rolle spielte.
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#126
Geschrieben 01 Dezember 2016 - 18:18
#127
Geschrieben 01 Dezember 2016 - 18:54
Ich finde, Lois McMaster Bujold hat in ihrer "Barrayar"-Reihe (fast immer) die ideale Mischung getroffen. Ein behinderter Protagonist, gerade genug Kämpfe, pfiffige Frauen - ich liebe das Zeug.
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#128
Geschrieben 03 Dezember 2016 - 10:57
Ich gucke mal ins Regal:
Ann Aguirre - Jump Universe (Serie)
Elizabeth Moon - Vatta's War (Serie), Serrano (Serie)
Lois McMaster Bujold - Barrayar (Serie), wurde ja schon erwähnt
Anne McCaffrey - Helva, Nancia (sollte eine Serie sein, habe ich aus den Augen verloren)
Doch, SF von Frauen gibt's. Wer das liest? Keine Ahnung.
#129
Geschrieben 03 Dezember 2016 - 18:06
Erstmal zum Vorpost: Von Moon hab ich das 1. Serrano-Buch gelesen; passabel. McCaffreys Helva war großartig! Nicht dabei aber in meinen "top 5"-AutorInnen (!) ist ja noch Zenna Henderson...
Von einer ausländischen Freundin hörte ich gerade nach mehreren Jahren die Bekenntnis, sie hasse ja sonst "all das" - Halloween, Aliens und so. (Nachdem sie & gute Freundin Arrival im Kino gesehen hatten, und beide es einigermaßen mochten.) Also wohl Phantastisches allgemein, nicht nur SF, nehme ich an; vielliecht weil ja laaange* überall verbreitet wurde, lit. Kunst sei nur wahr wenn möglichst "echt".
Ich kenne außer meiner gleichaltrigen Cousine kaum persönlich Frauen, die SF lesen; mindestens 3 hab ich auf Umwegen ein wenig über dieses Board kennen gelernt. (Schade, dass hier auch nicht viele mitlesen. Aber das liegt wohl auch ein wenig an ihrem Empfang, wenn sie hier anfangen... )
Frauen, die grandiose SF schreiben, gab & gibt es zuhauf. Wer des Engl. geläufig ist, dem empfehle ich den Doppel-Antho-Brocken WOMEN OF WONDER!
(* laut einem Oscar-Wilde-Essay von vor ca. 120 Jahren ging es genau damals mit diesem vulgären Realismus in Theaterstücken los...)
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 03 Dezember 2016 - 18:17.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#130
Geschrieben 06 Dezember 2016 - 16:42
Ich fände es schön, im Klassiker-Lesezirkel mal wieder etwas von einer weiblichen Autorin zu lesen. Ursula K. LeGuin war ja schon ´dran, aber es gibt noch etliche andere zu entdecken. Selbst MZB (Marion Zimmer-Bradley) begann als SF-Schreiberin, bevor sie, leider, im hohen Alter (wie ich meine) verkitscht und verramscht wurde.
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#131 Gast_Jorge_*
Geschrieben 06 Dezember 2016 - 19:53
Marion Zimmer Bradley...eine "Dame" mit üblem Ruf
http://www.jimchines...-abuse-and-mzb/
http://www.theguardi...r-accuses-abuse
#132
Geschrieben 06 Dezember 2016 - 20:53
Zum Thema:
Weil SF was mit "Aliens, Ufos und Titten" zu tun hat. So die weitläufige Vermutung. Erkennen sie aber, dass 1984, Schöne Neue Welt, Herr aller Dinge oder Der Schwarm "auch" SF seien, kommen die großen OOOs und AAAs. Und man lässt sich trotzdem nicht auf ein mit SF schubladisiertes Buch ein. Im Kino ist das was anderes. Das ist ja keine SF, das ist ja Film.
Was nicht in mein Regal passt: Booklooker
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#133
Geschrieben 07 Dezember 2016 - 18:03
Darkover war zu seiner Zeit große Klasse, finde ich. Generell mag ich die meisten von MZB´s frühen Sachen. Und ja, ich trenne immer Kunst und Künstler. Man schaut doch eh jedem nur vor dem Kopf, die einen werden erwischt, die anderen nicht. Wenn die Autorin jetzt noch leben würde, wäre ich als Erste dafür, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Doch sie ist tot und somit in der Macht höherer Energien. Es geht ja auch niemand hin, Klaus Kinskis Filme einzustampfen. Manchmal - vermutlich öfter, als vermutet wird, ist ein Genie eben auch ein Arschloch. Ich kann damit leben.
Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 07 Dezember 2016 - 18:15.
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#134
Geschrieben 08 Dezember 2016 - 18:22
Habe gestern doch ein wenig harsch geschrieben, das muss nicht sein. Da ich die beiden Artikel nicht kannte, wurde ich davon kalt erwischt. Ihr wisst ja selbst, wie das ist, wenn man sich jahrzehntelang für einen Fan hält - ich sage nur Dan Simmons. Deshalb sollte auch für MZB die "Schrödinger-Ungewissheit" gelten - denn bewiesen ist doch wohl noch nichts? Meiner Meinung hat es die Sache noch nie in die deutschen Medien geschafft?
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#135
Geschrieben 18 Dezember 2016 - 00:46
Doch, alles bewiesen. Aussagen liegen vor.
Das ging schon so seit den 60ern, da war ihre erste Verhaftung.
http://a3khh.blogspo...er-bradley.html
#136
Geschrieben 18 Dezember 2016 - 11:18
@Herr Schäfer
Die OOOs und AAAs werden größer, wenn Seelen und Die Tribute von Panem genannt werden.
Das ist ja keine SF, das ist ja Film.
Eine wirklich unsinnige Behauptung. Es sei denn, es geht um die Aufnahmefähigkeit. Ein X-Wing-Fighter wird im Roman beschrieben wie er funktioniert und aussieht. Im Medium der bewegten Bilder sieht man ihn direkt in Aktion. Das Gehirn muss sich weniger anstrengen. Ray Bradbury (ich glaube er war's) hatte eine nette Antwort zur Frage, warum Frauen keine SF lesen, gehabt. Er meinte, dass Frauen das Fleisch erschaffen und die Männer die Welt.
#137
Geschrieben 18 Dezember 2016 - 11:51
@ Zeitreisender: RB wurde 1920 geboren, da sei ihm diese Äußerung (wenn sie denn von ihm war, was mir gar nicht so wichtig ist) verziehen.
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#138
Geschrieben 30 Juli 2018 - 19:07
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#139 Gast_Jorge_*
Geschrieben 30 Juli 2018 - 22:34
Ich mochte MZBs Bücher immer gerne, bis ich an "Der verbotene Turm" kam und feststellte (ich hoffe mich richtig zu erinnern), dass die ganze Geschichte hauptsächlich im Schlafzimmer stattfand. Dann störten mich die oft extrem jungen Bräute, die mit alten Männern verheiratet wurden und dass Bradley manchen Protagonisten die Fähigkeit verlieh, über Mädchen und Frauen, egal welches Alter, einen sog. "Glanz" zu werfen, der sie unverzüglich wehrlos in ihr Bett zwang. Diese Dinge sehe ich heute ganz anders, nachdem über das Leben von MZB verschiedenes bekannt wurde.
Yep
http://www.scifinet....e-5#entry347013
http://www.scifinet....e-5#entry347810
#140
Geschrieben 30 Juli 2018 - 23:43
Bei mir steht es in der SF aktuell 5:3 für die Frauen (insgesamt aber 34:16 für die Männer), wobei Rachel Bach im "Sternenschiff" schon viel Kampf hat und auch gerne auf die körperlichen Vorzüge der Protagonisten eingeht.
sehen wir es doch mal ganz nüchtern: Die gute Frau Bach hat einen besseren Groschenroman geschrieben, der sich unter einem gewissen weiblichen amerikanischen SF-affinen Publikum bestimmt ganz nett verkauft.
So ein wenig Soft-SM Ã la "50 Shades of Grey" ... äh: wie sich die frustrierte Südstaaten-Hausfrau SF vorstellt, kauft sie dieses Buch, bekommt einen Arztroman ohne Arzt, und denkt sich dabei ihren Teil: dass es sich hiermit um SF handelt.
Das ist aber wirklich der Joker unter den schlechten Beispielen.
Was tun?
Es existieren moderne Autorinnen, die durchaus weibliche Helden = Heldinnen haben: als bestes Beispiel kann ich aus den letzten Jahren Ann Leckie mit ihrer Breq nennen. Und selbst sie hat ein internes Vorbild, das auch durchaus weiblich beschrieben ist, ihre Vorgesetzte Awn.
Dann Ursula K. LeGuin (deren ganzes Oeuvre zumindest geschlechtlich sich eher mal die Waage hält ("Shevek" aus dem "Planet der Habenichtse" wäre ein Nichts ohne seine Lebensgefährtin), eine Frau hat sogar die ganze Gesellschaft gegründet (Odonismus als eine Sonderform des Anarchosyndikalismus).
Ohne die Heldin Teela keine Ringwelt (obwohl von einem Mann geschrieben, wie shocking!).
Der Beispiele sind viele.
Die Liste muss ich mir runterladen.
Im Allgemeinen hat SF sowieso keinen guten Stand: in der Kunstform Literatur kommt sie auf dem deutschen Kulturmarkt so gut wie nicht vor.
Leser der SF werden immer noch (von Außen) als in der Kindheit steckengebliebene Eskapisten, schlechterdings zurückgebliebene Spinner, Nerds, Geeks angesehen. Dazu trägt auch bei, das SF besonders bis zu den 60er Jahren mit
Bahnhofsliteratur / Groschenhefte gleichgesetz wurde. In den Köpfen älterer Menschen ist es halt noch immer so.
Filmisch gab es ja auch keine besseren Aussichten, obwohl und gerade weil es im Vorkriegsdeutschland sehr gute Filme in diesem Bereich gab: Metropolis, FP 1 antwortet nicht, im weiteren Sinne auch Nosferatu (als phantastischer Film) oder die Feuerzangenbowle (als "Alternate History"-Komödie).
In den 70er Jahren gab es den Versuch einer Dystopie durch Rainer Werner Fassbinder ("Welt am Draht"). Das dieser Film nicht goûtiert wurde, lag mit erhöhter Wahrscheinlichkeit an der schillernden Persönlichkeit des Regisseurs und der fehlenden Akzeptanz dieser Persönlichkeit beim durchschnittlichen Publikum, denn der Film selbst ist großartig.
Für mich stellt sich also die Frage ganz anders: wie können wir Menschen dazu bringen, mehr SF zu lesen? Mit vorgehaltener Pistole zeitigt nur einen sehr kurzfristigen Effekt, wenn überhaupt. An der Qualität kann es nicht liegen.
Falls wir es schaffen, mehr Leser vom Genre zu überzeugen, stellt sich meiner Meinung nach die Frage nach dem Geschlecht des Autors und der/des Protagonisten/-in nicht mehr.
Peter
Bearbeitet von Peter-in-Space, 31 Juli 2018 - 00:27.
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#141
Geschrieben 31 Juli 2018 - 07:59
Außer mir gibt es in meiner Bekanntschaft keine Frau, die jemals SF gelesen hat.
Das glaube ich nicht. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass es vielen nur nicht bewusst war. Denn vielen Leser*innen von z.B. "Der Circle", "Unterwerfung" oder aktuell "Die Geschichte der Bienen" würde nicht im Traum einfallen, dass es sich dabei um SF gehandelt haben könnte.
(Zitat einer Bekannten: ">Der Schwarm< ist doch keine SF ... die Geschichte spielt doch schließlich auf der Erde...")
#142
Geschrieben 31 Juli 2018 - 10:24
"Normale" LeserInnen, die Haruki Murakami und David Mitchell lesen, würden das wahrscheinlich nicht für Phantastik halten.
Ich hatte mal ein längeres Gespräch mit einem Buchhändler. Er verglich Murakami mit Stephenson und bedauerte, dass ersterer wohl irgendwann den Literatur-Nobelpreis bekommen würde, letzterer aber keine Chancen dafür hätte. Für ihn waren beide als Literaten gleichwertig.
Ausschlaggebend ist vielleicht, in welchem Marktsegment die ersten Bücher der Autoren erscheinen. Einmal auf Phantastik/SciFi festgelegt, entkommen sie diesem Etikett nicht mehr.
#143
Geschrieben 31 Juli 2018 - 10:53
Musst Du auch nicht, aber hast Du schon einmal daran gedacht, warum ich mich hier austausche, anstatt mich mit einer Bekannten auch nur über "Der Schwarm", geschweige denn "Unterwerfung" zu unterhalten? Es gibt einfach Frauen, die lesen nur Frauenromane, Krimis oder historische Romane. Es ist nichts dagegen einzuwenden, ich bin sicher, dass es auch hier Qualitätsunterschiede gibt. Ich werde mich hüten, ein Urteil zu fällen. Aber das ist einfach nicht mein Geschmack.Das glaube ich nicht.
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#144
Geschrieben 31 Juli 2018 - 11:46
Musst Du auch nicht, aber hast Du schon einmal daran gedacht, warum ich mich hier austausche, anstatt mich mit einer Bekannten auch nur über "Der Schwarm", geschweige denn "Unterwerfung" zu unterhalten?
Mit "Das glaube ich nicht" wollte ich dich keinesfalls der Lüge bezichtigen
Sondern nur darauf hinweisen, dass die meisten Leute, die von sich behaupten (und auch wirklich davon überzeugt sind) niemals SF zu lesen, das unbewusst halt doch schon häufig getan haben.
Auf den aktuellen Bestsellerlisten rangieren "Die Tyrannei des Schmetterlings", "Die Geschichte der Bienen", "Die Geschichte des Wassers" und "Qualityland" weit oben. Überhaupt sind dort regelmäßig mit Thriller ("Blackout") oder ganz allgemein Roman ("Die Frau des Zeitreisenden") etikettierte Werke zu finden. So erfolgreich könnten all diese Romane nicht sein, wenn sie fast nur von Männern gelesen würden - zumal Frauen statistisch gesehen ja wohl deutlich mehr Bücher kaufen/lesen.
Meine These: Bestimmt gibt es auch unter deinen weiblichen Bekannten einige, die irgendeinen dieser Titel schon mal gelesen haben (oder einen der vielen anderen, die ich hier jetzt nicht aufgeführt habe).
Falls nicht ... na gut - dann wende dich gerne weiterhin vertrauensvoll ans Forum
#145
Geschrieben 31 Juli 2018 - 11:58
"Normale" LeserInnen, [ .... ]
Die Leserinnen der deutschen Frauenzeitschrift Brigitte wissen Rat, mind. seit 2008: https://bfriends.bri...ce-fiction.html
#146
Geschrieben 31 Juli 2018 - 15:39
Illuminaut, natürlich habe ich Dich verstanden.
Aber mal im Ernst: Worüber soll ich mich mit jemandem unterhalten, der mal ein paar Bücher gelesen hat, bei denen ihm noch nicht einmal bewusst war, dass das SF war? Das macht ihn nicht zum Fan. Vielleicht hätte derjenige sie gar nicht gelesen, wäre ihm vorher klar gewesen, in welches Genre sein Lesestoff einzuordnen war. Das ist ungefähr so, als würde ich zwei Bücher lesen, bei denen es - auch - um Pflanzen geht, mir aber nicht im klaren sein, dass das eigentlich Botanik-Bücher waren, nur halt mit bisschen Handlung drumherum, gerade genug um sicherzustellen, dass ich es kaufe.
Statt dessen interessieren mich die Meinungen der tatsächlichen Fans, der Experten, zu denen ich mich keinesfalls selbst zähle. Außerdem entwickeln die meisten im Laufe der Jahre ihre Vorlieben, so wie ich, so dass andere Strömungen, wie z.B. Zeitreisen und Alternativwelten, zu wenig Beachtung erfahren. Aber es gibt doch noch soviel mehr, ein gutes Beispiel ist der hier vorgestellte Roman "Wie man die Zeit anhält", der eigentlich nicht 100 %ig in mein Schema fällt, aber gut zu sein scheint - Danke, für die Vorstellung, Hordenführer -, und den ich mir kaufen werde. Ich möchte mich mit Leuten austauschen, die andere Sichtweisen und andere Erfahrungen haben als ich. Und ich möchte etwas lernen.
[font="arial;"]Ich denke, viele Frauen haben einfach eine Abneigung gegen das Thema. Ev. anerzogen, nicht mädchenhaft genug, zu technisch, was ein Vorurteil ist. Man muss einen drive dazu haben. Den hatte ich schon als Kind mit Superman-Heftchen, dann kam Ren Dhark, parallel dazu PR, und irgendwann das erste Buch. Man muss das Gefühl haben, angesprochen zu sein. Ob ein Buch von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde, ist m.E. nicht von Interesse.[/font]
[font="arial;"][font="arial;"]Danke für das Angebot, ja, ich habe Vertrauen, nicht soviel, dass ich hier meine Kontonummer veröffentlichen würde, aber dennoch ... [font="arial;"][font="arial;"] [/font][/font][/font][/font]
[font="arial;"][font="arial;"]quanat: Super, Danke, ich werde mir das ansehen. [/font][/font]
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#147
Geschrieben 31 Juli 2018 - 20:22
Bearbeitet von Ender, 31 Juli 2018 - 20:27.
#148
Geschrieben 31 Juli 2018 - 20:37
Anfang des Monats in Husum ein Mädchen in der Buchhandlung getroffen (Alter ca. 19, 20), vor dem Stand mit "unserer" Literatur.
Sie sagte den Satz, der mich glücklich machte und ganz toll hoffen läßt: sie mochte keine Fantasy, vor allem aber keine schwülstigen Liebesszenen.
1. mach weiter so.
2. falls du hier mitliest: Du bist auf dem richtigen Weg!
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#149
Geschrieben 01 August 2018 - 07:14
Ich gehöre ja auch zu den Frauen, die begeistert (und fast ausschließlich) Scifi lesen. Ich erinner mich sogar noch an das erste Buch, das in diese Richtung ging, das ich damals als Kind gelesen habe: "Der sonderbare Herr Käferstein", eine DDR-Kamelle, in der ein Lehrer mit seinen Schülern im Unterricht Zeitreisen in die Vergangenheit macht. Fand ich als Kind total klasse. Obwohl ich so ungefähr alles gelesen habe, was mir in die Finger fiel, war das damals der Einstieg ins Genre für mich. Das neu gewonnene West-Fernsehen nach der Wende mit Raumschiff Enterprise und Kampfstern Galactica taten dann ihr übriges. Witzigerweise bin ich heute nicht der größte Fan von Zeitreisegeschichten, wenn ich es mir aussuchen kann. Am meisten begeistern mich bei Scifi gesellschaftliche und kulturelle Gedankenspielereien (Ursula K. LeGuins Freie Geister z.B.) und Zukunftsvisionen, in denen die Menschheit tatsächlich auf emotionaler Ebene Fortschritte gemacht hat (ja, Becky Chambers ganz eindeutig). So wie mich bei vielen Scifi-Klassikern männlicher Autoren immer gestört hat, dass sie sich alles mögliche fantastische Erdenken konnten, aber Frauen auf gleichberechtigter Ebene eher selten waren, so stört es mich nämlich bei modernen Autoren immer wieder, dass sie sich keine emotionale Weiterentwicklung der Menschen vorstellen können. Nicht, dass ich es deswegen nicht lesen würde, aber es freut mich einfach, wenn AutorInnen in der Lage sind, menschliche Konflikte auf eine Art zu lösen, die nicht das größte Drama und Gewalt beinhalten.
ansonsten liebe ich natürlich meine Weltraumopern, seitenweise technische und wissenschaftliche Erklärungen, epische Weltraumschlachten und Aliens. Mit Romanzenkram kann man mir im Scifi gestohlen bleiben, wobei mich da Katie Khan mit ihrem Roman eher überrascht hat (bei dem ich nicht mit Romanzenkram gerechnet hatte), wo aber die Beziehung der Figuren real beschrieben war ohne irgendeinen verschleierten rosaroten Blick, was das ganze auch wieder interessant machte.
Fantasy lese ich ebenfalls, aber wenn ich die Wahl zwischen Laser und Schwert habe, nehme ich immer den Laser.
#150
Geschrieben 01 August 2018 - 07:34
[font="arial;"]Ich denke, viele Frauen haben einfach eine Abneigung gegen das Thema. Ev. anerzogen, nicht mädchenhaft genug, zu technisch, was ein Vorurteil ist. Man muss einen drive dazu haben. Den hatte ich schon als Kind mit Superman-Heftchen, dann kam Ren Dhark, parallel dazu PR, und irgendwann das erste Buch. Man muss das Gefühl haben, angesprochen zu sein. Ob ein Buch von einem Mann oder einer Frau geschrieben wurde, ist m.E. nicht von Interesse.[/font]
ich denke, es hat viel mit dem Umfeld zu tun. Meine Eltern waren begeisterte Leser. Ich konnte es damals kaum erwarten, selbst lesen zu können, damit ich mich durch ihre Regale wühlen kann (was ich später dann auch tat).
Allerdings hatte ich keinen wirklichen Zugang zu Comics. Superman und Co. kamen erst später. Was mich da aber schon immer am meisten gestört hat, war die zeichnerische Darstellung von Frauen. Da fühlte ich mich NULL angesprochen. Kein bisschen. Eher abgestoßen. Gleichzeitig war ich nie Fan von pinken Dingen, wollte nie Prinzessin sein und finde es auch heute noch extrem erschreckend, dass Mädchen und Jungenspielzeug gezielt fixe Geschlechterrollen vermitteln. Viele Eltern ziehen dann mit ihren eigenen Vorstellungen davon, wie ihr Kind zu sein hat, nach.
Meine Schwester ist 53, sie hatte nie Zugang zum fantastischen Bereich. Erst seit ich sie mit auf Conventions schleife ist sie voll dabei, weil sie entdeckt hat, wie klasse der Bereich sein kann. Sie liest alles, was ihr so unterkommt (dabei ist ihr Focus hauptsächlich auf dem Fantasybereich) aber sie schaut auch und arbeitet sich durch meine Serien durch. Star Trek hat sie absolut begeistert. Stargate woltle sie gar nicht mehr aufhören. StarWars gehört auch mittlerweile zu ihren Favoriten. Bei ihr weiß ich, dass es in der Tat der ganze Weltraumschlachten-Alien-Aspekt war, der sie früher abgeschreckt hat. Seit sie erfahren hat, dass es bei Scifi um soviel mehr geht, hat sich ihre Meinung total geändert. Dass Fantasy und Scifi mittlerweile dank Hollywood gesellschaftsfähig sind, hat auch natürlich auch etwas geholfen, weil man sich ja dem ganzen Hype und der Werbung nicht mehr wirklich entziehen kann.
Trotz allem war aber meine Erfahrung früher nie so, dass Frauen kaum in diesem Bereich unterwegs sind. Ich habe schon immer mit Begeisterung gezockt und abseits von Counterstrike und Co. waren grad in den damals langsam entstehenden Onlineforen der Spieleentwickler von RPGs gleichviele Frauen und Männer unterwegs.
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