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Bedenke Phlebas


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22 Antworten in diesem Thema

#1 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 06 Oktober 2002 - 22:12

Ein Roman aus dem Kultur-ZyklusDie Story:Bora Horza Gobuchul - ein Gegener der Kultur und Kämpfer für die Idiraner (Nichtmenschliche Spezies) erhält den Auftrag ein hochentwickeltes Gehirn (KI) der Kultur von einem Eisplaneten zu bergen. Auf Grund von Kriegshandlungen strandetes diese KI auf dem Planeten. Der Krieg zwischen der Kultur und den Idiranern befindet sich im Anfangsstadium, die Kultur befindet sich auf dem Rückzug und die Bergung der KI, deren Fähigkeiten einzigartig sind, wäre für die Idiraner ein wichtiger Fortschritt. In einer Raumschlacht wird Horza an Board eines Freibeuterschiffes verschlagen.Die Truppe hält sich mit Überfällen und Raubzügen über Wasser und Horza gelingt es sich in die Mannschaft zu bringen. Die Raubzüge der "Clear Air Turbulenz" laufen aber nicht besonders glücklich. Die Kultur hat sich wärenddessen entschlossen ein Orbital zu zerstören um den Idiranern entgegenzuwirken. Bei dem Versuch sich am Orbital noch vor dessen Zerstörung mit Waffen zu versorgen, wird die Mannschaft des Freibeuter-Schiffes erheblich dezimiert. Der Kapitän der Truppe nimmt am Orbital an einem risikoreichen, menschenverachtenden, Glücksspiel teil, dessen Ende kurz vor der Vernichtung des Orbitals endet. Horza, der als Gestaltswandler die Identität des Kapitäns angenommen hat, gelingt es diesen zu töten und die Kontolle über das Schiff zu übernehmen. Damit hat er Gelegenheit, den Planeten zu erreichen, auf dem die KI auf Rettung durch die Kultur wartet. Die Einheimischen des Planeten hat sich durch Krieg selbst vernichtet und der Planet wurde zur gesperrten Zone erklärt und bewacht. In den unteririschen Anlagen der ehemals ansässigen Militärmaschinerie hat die KI Zuflucht gefungen. Idiranische Kämpfern ist es gelungen die planetenunspannende Bewachung zu durchbrechen und unter großen Verlusten in die Anlage zu gelangen. Da Horza in der Vergangenheit auf dem Planeten in der dort ansässigen Wandlerkolonie eine Zeitlang ansässig war, gelingt es auch ihm mit seiner Crew zu landen und in die Anlage zu kommen. Obwohl er eigentlich auf der gleichen Seite wie die idiranischen Kämpfer dient, kommt es zu aufreibenden Kämpfen nach deren Ende die KI doch in die Hände der Kultur zurückkehrt.Die Besprechung:Iain Banks hat hier einen Roman geschrieben, dessen Beurteilung mir einiges abverlangt. Einerseits blitzt stellenweise eine Genialität auf, dass es einem den Atem verschlägt. Andererseites flacht der Roman über weite Strecken so erheblich ab, dass es mich wundert, wie der Roman zu seinen Auszeichnungen gekommen ist.Grundsätzlich ist die Kenntnis von Banks Gesellschaftsentwurf "die KULTUR" erforderlich um  die Zusammenhänge und Wendungen des Romanes voll würdigen zu können. Der Roman ist eine Augenblickaufnahme im Zeitalter des idiranischen Krieges. Der Geschichte fehlt eindeutig eine bewiesene Prämisse. Die handenlnden Charaktere sind eher flach gezeichnet und im Prinzip setzt sich die Handlung aus vier verschiedenen Episoden zusammen, die durch den Handlungsstrang der KI zusammengehalten werden.Die Gegenfigur Horzas, die Kulturagentin Perosteck, versucht zwar den Hauptcharakter zu konterkarieren, jedoch lässt Banks den zwischen den Figuren schwebenden Konflikt in der Schwebe und löst ihn nicht in einer für mich befriedigenden Weise. Überhaupt lebt der Roman nur durch die teilweise sehr martialischen Kampfhandlungen.Sicherlich ist für Liebhaber von kampfbetonten Space-Operas das Buch nicht zu verachten, jedoch bietet die Geschichte für Leser mit gehobenem Anspruch realtiv wenig Ansatzpunkte den, dem Zyklus zugrunde liegenden, Gesellschaftsentwurf nachvollziehen zu können.Nur in Ansätzen blitzt die Genialität Banks auf und wird in der Person von Fal dokumentiert. Hier gelingt es dem Autor zu zeigen, das er zu tiefgründigerer Charakterisierung seiner Figuren im Stande ist.Empfehlung:Wenn man kampfbetonte Action im Stile von Agentenstories mag und eine Ahnung davon bekommen will wie groß angelegte Zyklen bestehen können so hat das Buch durchaus seine Berechtigung.Man sollte sich aber nicht erwarten, dass die KULTUR nach Lektüre dieses Romanes verständlicher wird.Allerdings wird in der gelesenen Ausgabe von HEYNE, Nr.8218, dies teilweise dadurch wett gemacht, dass im Appendix einen phantastische Ergänzung durch eine kleine Abhandlung der „kurzen Geschichte des idiranischen Krieges“ beigefügt ist und im Anhang die Abhandlung „Einige Anmerkungen zur KULTUR“ von Iain Banks vorliegt. Diese ist nach meiner Meinung den Preis des Buches wert. Insbesondere, wenn man gewillt ist sich auf eine direkte Auseinandersetzung mit den darin postulierten Thesen einzulassen.Persönliche Bewertung:5 von 10 möglichen Punkten

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#2 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 07 Oktober 2002 - 12:45

Dies ist wirklich eine Einschätzung, bei der ich mich gelassen zurücklehnen und zustimmend nicken kann.Banks schreibt eben stellenweise tatsächlich dermaßen brillant, dass einem der Atem stockt. Inhaltlich bleibt dann aber die Verwirrung.Die martialischen Elemente treiben mich bis zur Grenze, an der ich mich nicht mehr wirklich auf den Text konzentrieren kann (fast so schlimm wie bei FÖRCHTBAR MASCHINEN).Allerdings fällt mir gerade auf, dass es auch Kampfhandlungen in Romanen gibt, an denen ich keinen Anstoß nehme. Im Moment weiß ich nicht, woran das liegen könnte. Vielleicht sind es Gewalt verherrlichende Elemente oder es ist eine Frage der Übersättigung. Ähnlich wie Ian McDonald machen es die Typen von der Insel einen wohl wirklich nicht leicht. Dieser Roman bringt einen der Kultur also nicht viel näher, ebenso EXZESSION. Die dazwischen liegenden Romane sind (in deutsch) vergriffen, und vielleicht ist es besser so.

#3 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 08 Oktober 2002 - 06:57

Ich fand den Roman auch etwas zäh, sehr empfehlen kann ich aber "Das Spiel Azad" aus dem gleichen Zyklus, war wirklich klasse und flüssig zu lesen.

#4 MrMiagi

MrMiagi

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Geschrieben 10 Oktober 2002 - 10:05

Hallo!Ich lese hier öfter mal, dass Banks Kultur-Entwurf oft unverständlich ist, dass er seinen Entwurf nicht weit genug entwickelt. Wenn ich mich recht entsinne, dann macht er das eigentlich in keinem seiner Kultur-Bücher so richtig. In dem Roman "Inversionen" wird etwa die Kultur nur mal in ein paar Worten erwähnt (wenn überhaupt, ich kann mich nicht GANZ genau erinnern) - trotzdem gehört es zu den Kultur-Romanen. Ich glaube, dass Banks die Kultur nur als Hintergrund für spannende Geschichten nutzt. In dem Punkt unterscheidet er sich vielleicht von anderen Entwürfen für Universen/Gesellschaften/Imperien,etc.. In Klassikern, wie Asimovs Foundation (auch in der neuen Foundation-Trilogie), die Wüstenplanet-Reihe, oder auch neuer: der Armageddon-Zyklus von Hamilton, geht es m. E. vor allem um die konstruierten Universen. Besonders Asimov verwendet unheimlich viel Platz für die Beschreibung seines Universums - die Geschichten und die Charaktere bleiben dagegen etwas blass. Bei Banks ist es anders herum: seine Geschichten leben von den Charakteren und den Spannungen zwischen ihnen, etc. Genau das macht Banks in meinen Augen so gut. Asimov etc. sind ebenfalls gut und ich lese es gerne - Banks-Bücher dagegen fresse ich geradezu. BTW.: ich lese auch öfter mal, dass Teile von "Förchtbar Maschin" so schwer zu lesen sind. Ich hab mal in der englischen Ausgabe ("Feersum Endjin") geblättert - das ist erst RICHTIG lustig :-)soviel dazu, schönen Gruß,MrMiagi

#5 kId

kId

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 22 Dezember 2002 - 23:11

(m)ein kleiner tipp zu dem buch:lest es auf englisch ("consider phlebas")die sprache ist wirklich - für nicht-native-speaker-massstäbe - absolut beeindruckend und hilft auch während der drehbuchartigen einschübe bei der stange zu bleiben; leicht ist es allerdings nicht.vielleicht bin ich aus diesem grund nicht so kritisch, mich begeistert das buch schon und zumindest horza ist so gezeichnet, dass er vorstellbar und nachvollziehbar wird.

#6 sncain

sncain

    Bambinaut

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Geschrieben 24 September 2003 - 16:27

Neulich habe ich "Bedenke Phlebas" mal wieder gelesen (ich gestehe,vieles hab´ich überflogen).Ich stimme kId und MrMiagi zu:Das Buch ist toll!Und ja:Es ist stellenweise grausam.Und verwirrend sowieso.Aber nicht oberflächlich verwirrend.Es ist definitiv tiefsinnig,wenn auch vieles (an Gedanken) nur unter der Oberfläche einer Abenteuergeschichte brodelt.Was erfahren wir von der KULTUR in dem Buch?Ich behaupte:Alles was wir wissen müssen,um dem tragischen Helden Horza folgen zu können,ohne von Anfang an genervt denken zu müssen:Mann,der ist aber auf dem Holzweg!Und wir erfahren viel!Zugegeben,bei manchen Zivilisationsentwürfen muß man eine erklärende Beschreibung lesen können (was manchmal aber auch ätzend sein kann),hier nicht.Wer`s genauer wissen will,liest den "Appendix",der für sich schon in gewissem Sinne zwei tolle Kurzgeschichten bildet.Wie wird Horza charakterisiert?Oberflächlich?Nöö,nur anders.Banks definiert ihn durch sein Handeln und sein sich wandelndes Denken,seine Erfahrungen,die ihn formen und gegen deren Konsequenzen Horza sich sträubt..Und allein ihm dabei zu folgen,ist schon spannend genug bis zur folgerichtigen Auflösung.Und es gibt da noch einen geheimen Helden in dem Buch!Fal?Ne,die meine ich nicht.Ich meine Perosteck Balveda,nur mit wenigen Federstrichen charakterisiert,zumeist gefangen,abhängig von momentan Mächtigeren,umhergeschubst und doch im Geiste unabhängig,unterwegs im Auftrag der KULTUR und doch kritisch genug,sich in Stasis zu begeben bis die KULTUR eventuell beweisen kann,daß der Krieg moralisch gerechtfertigt war,voller Mitgefühl und Verständnis für ihren Feind.Auch das liebe ich an dem Buch:daß die KULTUR eben nicht als die Guten,die Idiraner als die Bösen daherkommen,sondern die einen eben nur in der Perspektive die besseren Chancen für die Spezies bieten kann,wenn...Sicher,"Bedenke Phlebas" ist keine philosophische SF und keine reine Abenteuergeschichte,aber gerade die wohldosierte Mischung macht für mich den Reiz aus.Wie ein guter Auflauf,die einzelnen Zutaten mischen sich zu etwas Besserem.sncain(und Tschudigung,daß ich das alte Thema noch mal aufwärme)

#7 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 20 Oktober 2003 - 16:33

Was würdet ihr denn einem I.Banks Einsteiger empfehlen - womit sollte man anfangen? Ich möchte gerne mal ein Buch von ihm lesen aber weil ich mich nicht für ein bestimmtes Buch entscheiden kann steht er bei mir noch auf der Warteliste.

#8 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 21 Oktober 2003 - 07:53

Würde mich auch mal interessieren. Ich glaube, ich habe mal in tiefster Jungendsünden-Zeit einen Banks gelesen und fand den – typisch für jugendsünden – einfach nur grässlich.Bis dennen,Henrik Fisch
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#9 MrMiagi

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Geschrieben 21 Oktober 2003 - 10:05

Hallo!Als bekennender Banks-Fan fühle ich mich mal bemüßigt, hier einen Tipp abzugeben:als Einstieg in die Kultur-Romane ist meiner Meinung nach "Blicke Windwärts" am besten geeignet. Jedenfall war das mein erster Banks-Roman und seitdem ich den gelesen habe, bin ich infiziert. (halt, das ist gelogen - vor Jahren habe ich mal "The Bridge" gelesen, aber das ist einer von Banks Nicht-SF-Romanen.) "Blicke Windwärts" gibt einen guten Einblick in die Kultur - Hauptperson ist ein "Ausländer", der die Kultur von "aussen" betrachtet. Ausserdem ist die Story spannend. Banks hat auch ein paar SF geschrieben, die nicht von der Kultur handeln. Da möchte ich als Erstling "Vor einem dunklen Hintergrund" empfehlen. "Förchtbar Maschin" ist auch sehr cool - aber doch stellenweise etwas anstrengend zu lesen.mit freundlicher Empfehlung:MrMiagi

#10 Thomas Sebesta

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Geschrieben 23 Oktober 2003 - 12:45

Also nicht böse sein, aber "Blicke Windwärts" hat mich schon enttäuscht.Die Handlung ist langatmig und kommt meiner Meinung nach nie so recht in Schwung. Außerdem würde sie sich teilweise bei "Perry Rhodan" besser ausmachen (nicht gegen PR - lese auch gerne PR wenn's leichter geh'n soll). Gößer, schneller, gigantomatisch - und viel Füllstoff. Wenn ich mir den Umfang des Buches ansehe, muss ich nach der Lektüre anmerken, dass die Hälfte an Umfang wohl besser gewesen wäre. Und der Schluß? Der große Weise und Allwissende hat's ja immer schon gewußt.Also nach der Erstlektüre konnte ich nichts daraus mitnehmen - aber vielleicht kann mir jemand Einblicke verschaffen die mir nicht gekommen sind.Mein persönliches Urteil:bibliotheksfüllendes Buch - wenn,s nicht drinnen steht, hat man mehr Platz für Besseres (Bin allerdings Sammler und daher stehts noch immer dort-der Vollständigkeit halber)

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#11 Henrik Fisch

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Geschrieben 24 Oktober 2003 - 09:04

Holla, Himmel!Kommando zurück, was ich da über den guten Ian Banks gesagt habe. Ich habe den verwechselt mit einem Schriftsteller, der ebenfalls Ian heißt, wobei ich im Moment nicht weiß, wer das war. Jedenfalls habe ich von Ian Banks „Die Wespenfabrik“ gelesen. Das ist zwar kein SF, aber ich war hochgradig von dem dichten Schreibstil, von den fiesen Ideen und vor allem von dem schwarzen Humor beeindruckt. „Blicke Windwärts“ habe ich heute angefangen.Bis dennen,Henrik Fisch
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#12 Gast_Guest_*

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Geschrieben 24 Oktober 2003 - 11:38

Ich habe den verwechselt mit einem Schriftsteller, der ebenfalls Ian heißt

Deswegen nennt sich der Banks ja auch Iain :P

Ich hab bisher nur Bedenke Phlebas gelesen, das mir alles in allem doch gut gefiel (obwohl ich denen zustimme, die sagen, daß Mr Banks manchmal zu weit abschweift). Seine Non-SF-Sachen interessieren mich auch sehr, v.a. Die Wespenfabrik und Die Brücke.

Blicke Windwärts ist ja noch im Rennen für den Lesezirkel. Mal sehen...

Tilo

#13 ghostwriter

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Geschrieben 24 Oktober 2003 - 11:43

Mist, net eingeloggt... Könnte man da nicht noch eine Warnung zwischenschalten, bevor der Beitrag hinzugefügt wird... für Schusselige wie mich? :PTilo

#14 Henrik Fisch

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Geschrieben 24 Oktober 2003 - 14:38

Nochmal holla,tatsächlich: der gute Mann heißt ja eigentlichIain BanksDa hat mein Phonetik-Filter wohl schnurstracks eine Blockade in die Schreibabteilung des Gehirns gesetzt. :PBis dennen,Henrik Fisch

Bearbeitet von Henrik Fisch, 28 Oktober 2003 - 12:09.

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#15 dyke

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Geschrieben 24 Oktober 2003 - 16:26

Klitzekleine Bemerkung Meines Wissnes schrieb Mr. Banks in Deutschland als I A I N Banks Science-Fiction (Heyne) und unter I A N Banks Non-Fiction (Goldmann) Nachdem dann noch ein Ian Banks als Bestseller-Aturo aufgetaucht war, hieß der Autor bei SF = Iain M. Banks Non-Fiction = Iain Banks Muss aber vor der großen WWW-Invasion gewesen sein, denn hier finde ich nichts mehr. Nach ,meiner Erinerung habe ich es aus einem Spiegel-Interview (in der monatlichen Beilage für Abonenten) Iain Banks webside

Bearbeitet von dyke, 24 Oktober 2003 - 16:27.


#16 Beverly

Beverly

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Geschrieben 13 November 2003 - 22:07

Ich fand den Roman auch etwas zäh, sehr empfehlen kann ich aber "Das Spiel Azad" aus dem gleichen Zyklus, war wirklich klasse und flüssig zu lesen.

Zustimmung "Das Spiel Azad" ist mein Lieblingsroman aus dem Kultur-Universum. "Bedenke Phlebas" fand ich als Space Opera nicht schlecht, aber auch nicht so überragend.

#17 MST

MST

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Geschrieben 29 November 2003 - 20:58

Ein außergewöhnliches Buch.BANKS Buch galt damals (also 1987) ohnegleichen als beste Unterhaltung. Doch - der Klappentext spricht von einem besonders genüsslichen Happen für den intellektuell-anspruchsvollen Leser, dieser Anspruch hat aber keine Ewigkeit wie die Realität zeigt. Und heute gibt es bessere SPACE OPERA. Andererseits - eine Space Opera bleibt immer ein Abenteuer, spannend oder langweilig, wenn der Stil und die Elemente der Sprache auch noch so toll sind. Doch BANKS macht etwas Besonderes daraus. :rolleyes:

#18 oghilscher

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Geschrieben 22 Dezember 2003 - 21:33

Also ich bin ja einigermaßen irritiert darüber, wie sehr hier die Meinungen über Mr.Banks auseinandergehen.
Ich bin zugegebenermaßen ein ziemlich großer Banks-Fan und daher vielleicht nicht wirklich objektiv, was sein Werk angeht. Dennoch kann ich es nicht nachvollziehen, wenn Romanen wie LOOK TO WINDWARD oder eben CONSIDER PHLEBAS Langatmigkeit, eine "abflachende Handlung" oder gar das Prädikat "Space Opera" unterstellt wird.
In CONSIDER PHLEBAS - der Roman, der mich Ende der Achtziger quasi angefixt hat - geht es nicht um das Kultur-Universum, es geht nicht um die supergroßen Raumschiffe oder die KI-Gehirne. Das ist alles nur Staffage, ein Hintergrund für die Odyssee Bora Horza Gobuchuls durch die Wirren des (idiranischen) Krieges.
Auch in THE PLAYER OF GAMES, USE OF WEAPONS, EXCESSIONS und LOOK TO WINDWARD nehmen immer die Protagonisten und ihre Handlungen den Hauptteil der Story ein, und nicht das achso Space Opera-lastige Kultur-Universum. Gutes aktuelles Beispiel ist LOOK TO WINDWARD: wenn sich die Protagonisten Kabo und Quilan (beides -hm- Aliens) über die Kultur-Menschen unterhalten, läuft dieser Roman zu genialster Höchstform auf.
Und überhaupt: wie ernst Banks sich und seine Kultur nimmt, kann man an den hanebüchenen Schiffsnamen erkennen und wie er die Kultur darstellt - ein dekadentes, sorgenfreies Utopia, in dem die Künstlichen Intelligenzen menschlicher sind als die Menschen selbst.

Naja. Soviel mal als spontan aus dem Handgelenk geschüttelter Senf zum Thema.

Olaf
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#19 Thomas Sebesta

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Geschrieben 22 Dezember 2003 - 21:49

...wenn sich die Protagonisten Kabo und Quilan (beides -hm- Aliens) über die Kultur-Menschen unterhalten, läuft dieser Roman zu genialster Höchstform auf...

Wäre es möglich ein kleines Beispiel für deine Behauptung zu liefern und uns an Hand des Beispieles deine Meinung zu begründen? Es diskutiert sich besser über konkrete Beispiele. Ausgabe und Seitenangabe würde ja schon genügen! Gruß Thomas

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#20 Sullivan

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Geschrieben 23 Dezember 2003 - 08:23

Hallo oghilscher, willkommen im Club, äh, Board! Wie man sieht gehen die Meinungen gehörig auseinander, viele Dialoge in LOOK TO WINDWARD waren für mich reiner Selbstzweck und haben wenig zum eigentlichen Buch beigetragen. Vielleicht findest du ja ein passendes Beispiel um mich/uns zu widerlegen, du kannst auch gerne in den Lesezirkel schauen, wo das Buch besprochen wurde. Sullivan

#21 oghilscher

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Geschrieben 23 Dezember 2003 - 14:48

Euer Wunsch ist mir natürlich Befehl...Also, zwei wirklich wundervolle Kapitel aus LOOK TO WINDWARD möchte ich hier hervorheben, zum einen "Ein sehr anziehendes System" (S. 140 ff., Heyne TB 6443) und "Land der Masten" (S. 257 ff., selbe Ausgabe).In beiden Kapiteln geht es um Ausflüge, die der Homomdianer Kabo Ischloar mit dem Chelgrianer Mahrai Ziller (Anmerkung: der in meinem obigen Posting erwähnte Quilan ist zwar auch Chelgrianer wie Ziller, aber quasi der "Bösewicht" des Romans), der Drohne E.H.Tersono und dem Avatar der Masaq-Nabe (Masaq-Nabe ist die KI des Orbitals) auf den vielen unterschiedlichen Kontinentalplatten des Masaq-Orbitals unternimmt. In "Ein sehr anziehendes System" befindet Kabo sich beim Rafting auf einem Lava-Fluß, was er später als Simulation seinem Freund Ziller vorführt. Banks zeichnet hier im Dialog das Schizophrene am Kultur-Utopia perfekt nach: getrieben von der Langeweile ihres Kultur-Bürger-Daseins suchen die Menschen immer neue Herausforderungen, selbst wenn es für sie mit dem Tod endet (dazu muß man wissen, daß die Kultur einen Menschen aus nem Fitzelchen Fleisch wiederherstellen kann). Genial ist folgende Textstelle (S. 149):(Ziller:) "Das Naben-Gehirn hatte recht. Sie sind alle ziemlich verrückt."[...](Kabo:) "Obwohl anzumerken ist, daß zwei von ihnen [der Lava-Rafting-Teilnehmer] den vorübergehenden Körpertod erfuhren, als ihr Lava-Kanu kenterte [...]"(Ziller:) "Vollständig tot?""Sehr vollständig, und zwar für immer. Man hat den Körper geborgen und eine Beisetzungsandacht abgehalten."In "Land der Masten" führt Banks dann die "Demokratie-zum-Selbstzweck" der Kultur vor. Auf einer Kontinentalplatte des Orbitals, die eigentlich als Naturreservat gedacht war, stellt ein Mensch der Kultur eine riesige Seilbahn-Anlage auf. Der Avatar der Masaq-Nabe erzählt die lang vergangene Geschichte des Hin und Hers von "demokratischer" Abstimmung zu Abstimmung, ob man diese Anlage dort im Reservat bauen dürfe. Die Abstimmungen gewannen weder die "Bewahrer" noch die "Mastenleute" - und die Seilbahn-Anlage steht doch... (Hier bin ich für ein abgetipptes Textbeispiel zu faul...)Überhaupt ist LOOK TO WINDWARD ein ziemlich gutes Beispiel für SF, die trotz oder gerade wegen ihrer ausschließlich auf nichtmenschlichen Protagonisten beruhenden Handlung ein gehöriges Stück exzellentes Hirnfutter ist.Soviel für Heute,Olaf
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#22 Thomas Sebesta

Thomas Sebesta

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Geschrieben 23 Dezember 2003 - 21:34

"Ein sehr anziehendes System" (S. 140 ff., Heyne TB 6443)...Banks zeichnet hier im Dialog das Schizophrene am Kultur-Utopia perfekt nach: getrieben von der Langeweile ihres Kultur-Bürger-Daseins suchen die Menschen immer neue Herausforderungen, selbst wenn es für sie mit dem Tod endet (dazu muß man wissen, daß die Kultur einen Menschen aus nem Fitzelchen Fleisch wiederherstellen kann). Genial ist folgende Textstelle (S. 149):

Diese Stelle hat mit Schizophrenie wenig zu tun. Ab Seite 154 wird diese Betrachtung realtiviert unter dem Postulat, dass (zusammenfassend) "..[es-das als schizophren bezeichnete] ganz natürlich und ein Zeichen dafür, dass man sich als Spezies erfolgreich behauptet hat; was Anfangs als Notwendigkeit (die Todesgefahr) hatte ertragen werden müssen, wird zum vergnüglichen Sport. Selbst Angst kann entspannend und erholsam sein..." Dies ist meines Erachtens ein Spiegel auf die sich bereits abzeichnende Entwicklung der derzeitigen Gesellschaft. Zwar nicht in Massen, aber doch meßbar, sind doch gefährliche Sportarten bereits ins Rampenlicht getreten. Paragliding, Free-Climbing, Wildwasserrafting, Extremtouren usw. sind in den Gesellschaften der westlichen Hemisphäre beliebt, sowohl als Durchführender als auch als Zuseher.

"Land der Masten" (S. 257 ff., selbe Ausgabe) In "Land der Masten" führt Banks dann die "Demokratie-zum-Selbstzweck" der Kultur vor.... Die Abstimmungen gewannen weder die "Bewahrer" noch die "Mastenleute" - und die Seilbahn-Anlage steht doch...

Ich denke das ist falsch wiedergegeben siehe Seite 265 ff: "..Letztendlich hatte er genügend Leute mit der ausreichenden Begeisterung für den ganzen lächerlichen Plan auf seiner Seite. Die letzte Abstimmung schloß das ganze Orbital ein. Damit die Bewahrer nicht ganz das Gesicht verloren, rangen Sie ihm die Zusage ab, dass..." Auch dies ist für mich lediglich eine gut umgesetzte Beobachtung aktueller Geschehnisse (und auch zur Entstehungszeit des Romans hat es solche Dinge gegeben). Man betrachte doch z.B. nur die Geschehnisse in Italien rund um das Medienimperium Berlusconis. Unter dem Deckmantel der Demokratie wird so lange gedreht und gewendet (und Gesetzte zurechtgeschustert) bis ein Einzelner seinen Willen durchgesetzt hat. (Absolut kein Einzelfall!) Meine Betrachtung deiner Argumente: Zugegeben die Dialoge sind nicht dumm (würde ich auch von einem Autor wie Banks nicht erwarten) aber genial sind zumindest diese Beispiele nicht. Allenfalls zeigen sie ein gute Beobachtungsgabe. Darüber hinaus sind gerade diese Kapitel/Dialoge ein Beispiel dafür, dass Banks durchaus die Kultur (gerade in Blicke windwärts) sehr stark in den Vordergrund stellt. Diese und sehr viele Dialoge tragen meines Erachtens absolut nichts zur Handlung des Romanes bei und ich empfinde sie eigentlich nur als Füllmaterial, sofern Banks damit nicht den Zweck verfolgte, die Kultur stärker in den Vordergrund zu rücken um in folgenden Romanen darauf aufbauen zu können (lediglich Spekulation meinerseits - man wird's erleben).

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#23 Skydiver

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Geschrieben 29 Dezember 2003 - 14:23

@ oghilscher,sorry aber mit diesen Beispielen sprichst Du genau die Kapitel an die ich am wenigsten Schätze. Hier diskutiert Iain Banks mit Iain Banks. Und für mich sind die Ergebnisse nicht zwingend schlüssig. Von einer Übertragung heutiger Modesportarten (für eine kleine Minderheit!) oder demokratischer Mechanismen auf die Kultur oder umgekehrt ganz zu schweigen. Eine Anregung zum Denken liegt vor aber die Weisheiten aus dieser Diskussion fühlen sich an wie mit ner Drahtbürste einmassiert. Nix für ungut – ich versuche es zur Zeit mit „Das Spiel Azad“ – Der erste Eindruck ist erheblich besser.GrussAlex

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