Bevor ich
macs im Nachbar-Thread besprach, hatte ich mir diese KG in engl. noch zu Ende rein gezogen, und hier ist meine Rezi dazu (unten folgen noch einige Kommentare zu einigen obigen Posts):
Bissons Kurzgeschichte ICH HABE DAS LICHT GESEHEN / I SAW THE LIGHT ist eine Tour de Force des guten Schreibstils - er schreibt knapp und locker, benutzt virtuos Dialoge und kurze Zu-Sätze um die Emotionen der Beteiligten zu spiegeln. Auch die Gedankengänge werden langsam, erst nach und nach, aufgedeckt (z.B. in dem Satz in dem der Erzählerin klar wird, dass das fremde Licht eine ihm eigene "Substanz" hat) - es geht hier um eine Entdeckungsgeschichte, eine Reise ins Menschsein. Und Bisson zeigt dass eine SF-KG das locker leisten kann.Die Protagonisten gehen der nicht-menschlichen Lichtquelle auf dem Mond nach und entdecken eine glatte schwarze Pyramide, die die Quelle der Lichtsignale ist (und während der ganzen Untersuchung bleibt). Die Menschen werden "hinein gelassen", stoßen aber auf Unerwartetes, u.a. gibt es gar keine rationale Kommunikation. Letztendlich bleibt das Erlebnis unverstanden...Neben der gerundeten Erscheinungsform der Geschichte kommen bei mir persönlich allerdings noch andere Fragen auf: Hätte ich begriffen, wirklich begriffen, worum es geht, wenn Bisson nicht die paar (Hör-) Szenen mit dem Hund eingefügt hätte? Das Erstaunliche aus meiner Sicht ist, dass die Geschichte ihre "Moral" auch rein emotional übermittelt, genau wie die Aliens darin es den Menschen ggü. tun.Man liest sie, und fühlt sich wunderbar dabei (der Autor tut alles um seine Charaktere als geläuterte - u.a. vernünftigst hedonistische! - Wesen dar zu stellen), und am Ende sieht man das Licht - m.E. auf emotionaler Ebene auch das warme "Licht" dieser Geschichte! Die KG ist der Stock nach dem wir Lesehunde rennen (yip-yip-yippee)! Wenn ein derartiger Stoff ein paar Ecksteine gut abdeckt, wenn die Erlebniswelt dort die Welt unserer Hoffnungen und Wünsche als Fans solchen Lesestoffs deckt, sind wir glücklich. Wie meinte Bisson im Original: "We love them so much that all we can see is the light of our love."Q.E.D.. Kritiken zu SF-Geschichten schreibende SF-Fans schließen ab sofort die Augen und denken an den Mond.
Was die Pyramide angeht: Ich finde hier zitiert Bisson gewollt oder ungewollt
2001 UND die Quell-KG von Clarke dazu,
The Sentinel, denn in Letzterer gibt es eine Pyramide (die allerdings schon seit Jahrmillionen da steht) und im Film ist die Oberfläche des daraus mutierten Monolithen schwarz und glatt. Vielleicht will ja Bisson zeigen wie (schwammig, dafür aber menschlicher) ein Erster Kontakt ablaufen kann, im Vergleich zur letztendlich positiven Clarkeschen Vision in den Filmen?
@Impala:
(Mir gefällt vor allem die Idee, dass man bei einem Mondjob ständig ins Hot Tub gehen kann. Das kommt mir sehr entgegen. I†™m goin' there!)
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif Ick ook! Wo jibbet Karten?
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 03 Januar 2005 - 22:07.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)