Hallo,
ich steige diesmal etwas später in den KG-Lesezirkel ein, aber immerhin habe ich es jetzt auch geschafft. [Achtung, könnte
massive SPOILER enthalten.
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Vorweg: Ich liebe diese Geschichte! Ehrlich, ich saß halb überwältigt, halb frohlockend da, als ich durch war - ein echter KG-Stern für mich!
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Ich habe auch die englische Version gelesen, und fand diese sehr gut - ich denke, selbst bei der besten Übersetzung geht eben mal was verloren, da genieße ich eigentlich immer lieber die Originale.
Wie euch haben mir die Dialoge und die Charaktere besonders gefallen, ich denke, letztere sind eine der größten Stärken der Geschichte, da sie von Sturgeon so herrlich durcheinander gewürfelt zusammengestellt wurden, dass die zwischenmenschlichen Szenen richtig intensiv und aufregend sind. Vom rauhen "Swashbuckler" (Säbelrassler) über den distanzierten Biologen bis zur herzensguten Unsicheren prallen da verschiedenste Temperamente aufeinander, was für ordentlich Spannung sorgt.
Ich finde z.B. die Stellen einfach klasse, in denen es um die Kinder der fünf geht, und wie den (Groß-)Eltern langsam klar wird, was vor sich geht.
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In diesem Thread wurde auch schon eine Frage angesprochen, die mich nach dem faszinierenden Finale sehr beschäftigte und zwar von
Morn:
Da stellt sich dann natuerlich die Frage, ob die Menschheit [auf der Erde, Anm. von Jueps]auch erst dadurch enstanden ist.
Nun. Die goldenen Wesen sind so begeistert von Menschlichkeit (verständlicherweise, wird ja immer wieder als unsere große Stärke bezeichnet), dass sie stets neue Planeten suchen, wo sie dann dem dortigen Leben deren Samen einpflanzen, so dass sich dort wieder "mit Menschlichkeit gesegnete" Humanoiden entwickeln.
Was ist, wenn die allerersten "Ursprungssporen" von einem ganz anderen Planeten stammen und unsere Erde nur eine Welt von vielen ist, auf der sie gesät wurden? Damit hätte der Autor hier einen wunderbaren Kreislauf geschlossen!
Andererseits: Wenn Tod und Co. nur Nachfahren einer längst gesäten Generation sind, wieso untersuchen die goldenen Wesen dann die Boardaufzeichnungen? Obigem Gedanken zurfolge müssten sie doch längst wissen, um wen es sich handelt...
Eine verwirrende, aber spaßige Überlegung - wie so viele in "The Golden Helix" (Ich bin ja ein totaler Fan von solchen Geschichten zum Grübeln
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif).
Auch finde ich, dass Sturgeon eine ganz neues und sehr, sehr cleveres Bild eines "Schöpfers", bzw. einer "Schöpferrasse", entwirft - womit wir wieder bei der Religion wären. Zum Staunen!
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Zu eurer Frage "Was soll der Helix-Tanz", da denke ich, dass die Wesen den Menschen einfach den Hinweis zur Evolution und Almas kleinerer Metallhelix geben wollten, was ja auch klappt: Die fünf denken daraufhin kräftig drüber nach.
Ach ja, und vielleicht wollten sie so auch ihre
Würdigung der DNA-Struktur, also der höheren Entwicklung ausdrücken, oder so.
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Nun gut, so viel für's erste. Wenn mir noch etwas einfällt, poste ich's noch.
Auf jeden Fall ein echter Lesezirkel-Höhepunkt für mich, intelligent, spannend, ein bissel traurig und berührend. Ach ja, und witzig (->Namensgebung).
Und jetzt genug Begeisterung von meiner Seite.
Bearbeitet von Jueps, 15 August 2005 - 23:19.