Och, nuja, eigentlich fand ich die Geschichte gar nicht so schlecht. Ich hab sie flott weggelesen und mich dabei nicht gelangweilt.
Naut hat natürlich recht, wenn er sagt, dass die langen Erzählpassagen wie eine Bremse wirken (ich denke dabei an den laaangen Absatz über das "scheinbar verlassene Labor") und auch wenn er die Innovationslosigkeit kritisiert.
Desweiteren möchte ich hinzufügen, dass die Dialoge nicht wirklich lebendig wirken, teilweise gar etwas OOC (
out of character), zum Beispiel als der verängstigte Protagonist seinen "Entführern" einfach mal so seinen Namen verrät. Nicht gut.
Dennoch - "Paradies" wird von mir nicht ausgemustert.
Das mag wohl daran liegen, dass hier ein Grundszenario verwendet wird, das mich in jeder Form anspricht: Eine übermächtige Macht kontrolliert eine hörige Gesellschaft samt Lautsprechern und riesigen Reklametafeln - das hat immer so "Equilibrium"-Charme (oder "1984", oder welche Klassiker auch immer euch einfallen) und ich mag's halt. Auch diesmal, wenngleich bemerkenswert kräftig abgeguckt wird und "Neo Divine", also "Neu-Göttlich" o.ä., auch nicht gerade die einfallsreichste Namensschöpfung ist.
Ich fase zusammen: Die Story ist nicht originell, der Stil ist "nur" okay, erzähltechnsich makelbehaftet. Trotzdem gefällt sie mir auf ihre Art - das muss man erst mal schaffen, als Autor!
FAZIT: 13,5 von 20 "Weitergehen" säuselnden Seufzstimmen.
Bearbeitet von Jueps, 05 Dezember 2005 - 21:11.