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Alberta Rosens berühmter Kartoffelauflauf


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5 Antworten in diesem Thema

#1 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 13 Dezember 2007 - 20:01

So, hiermit setzte ich mich nun auch den gefletschten Reiszähnen der stahlharten Kritiker aus.Es handelt sich dabei um den Prolog meines ersten Schreibversuches. Dass er voller Rechtschreib- und Kommafehler steckt, ist mir bewusst. Mich interessiert vor allem ob der Prolog neugierig macht. Sind die Schilderungen lebhaft genug? etc. Ich kann harte Kritik durchaus vertragen. Mir ist auch klar, dass dies nur ein Entwurf ist, der noch intensive Überarbeitung braucht.Es sind die ersten sechs Seiten (Courier New, Schriftgröße 11, 1.5 Zeilenabstand). Momentan bin ich auf Seite 32. Ich schreibe hier bewusst nicht worum es in dem Buch geht. Veränderte Fassung vom 15.12.07PrologDer Abend, an dem Alberta Rosen in den Keller ging um Kartoffeln für ihren berühmten Auflauf zu holen, sollte die Welt für immer verändern. Doch zunächst veränderte er nur ihre Welt, und die von Ben Rosen, ihrem bedauernswerten Enkel. Alberta stieß einen erschreckten Schrei aus, als sie den Fuß der Kellertreppe erreichte. Ihr sorgfältig aufgeräumter Keller, der seit der Zeit von Königin Viktoria ein Hort der Ordnung war, ähnelte nun einem Biotop. Die braune Kartoffelkiste war von grünen farnartigen Pflanzen eingerahmt. Zwischen den Einmachgläsern, die auf ihrem Regal die gesamte Wand einnahmen, wuchsen unzählige feine Gräser. Das Schwarz der Kohlenkiste war kaum noch zu erkennen, weil zahlloses gelbblaues Gewächs die ganze Kellerecke überwucherte. Auch aus den Ritzen der Jahrhunderte alten Backsteine wuchsen Gräser. Selbst die Decke blieb nicht verschont, und war von braungrünen Flechten bedeckt.Unkraut, überall in ihrem sorgfältig aufgeräumten Keller wuchs plötzlich Unkraut. Das wird Ben alles wegmachen, dachte sie sich, es wird dem Jungen gut tun, in seinen Sommerferien eine anständige Arbeit zu erledigen. Und wenn er die ganzen Ferien dafür braucht, das Unkraut muss weg.Sie ging zur Kartoffelkiste, füllte ihren Eimer schnell und eilte die Treppe zurück in die Küche, wo sie sich erst einmal hinsetzte und tief durchatmete. Wie konnte das alles so schnell wachsen. Sie war erst vor drei Tagen im Keller gewesen um ihre eingekochten Pflaumen dort abzustellen. Das Unkraut war ihr nicht aufgefallen.Sie lebte nun seit 69 Jahren, also ihr gesamtes Leben, in diesem Haus, doch eine solche Ungeheuerlichkeit ist ihr noch nicht untergekommen. Als wenn das Chaos plötzlich beschlossen hätte, ihrem Leben einen Besuch abzustatten. Das konnte sie nicht zulassen. Sie ging zum Telefon um ihren Enkel anzurufen.„Guten Morgen, Granny.“ Ben betrat die Küche seiner Großmutter mit leicht schwankendem Schritt. Es war Sonntagmorgen, eine Zeit zu der ein sechzehnjähriger Junge nichts lieber tat, als im Bett liegen und zu schlafen. Und nichts hasste Ben mehr, als diesen Schlaf zu unterbrechen. Nicht dass er seine Großmutter nicht mochte, doch nach drei Stunden Schlaf fühlte er sich nicht in der Lage, einen ihrer berüchtigten Arbeitsaufträge auszuführen. Das bedeutete nur Ärger, jede Menge Arbeit und eine pedantische Aufseherin, die auch nicht die geringste Abweichung vom Arbeitsauftrag zuließ. Arbeiten bei Granny kam seiner Vorstellung von Zwangsarbeit in einem sibirischen Gulag ziemlich nahe.„Worum geht es denn? Ma sagte etwas von Unkraut im Keller.“ „Ganz genau.“, erwiderte Alberta. Sie zeigte auf einen Stapel sorgfältig aufgereihter Werkzeuge. „Ich möchte, dass du sämtliches Unkraut in meinem Keller entfernst. Und ich meine wirklich alles. Ich dulde keine Unordnung in meinem Haus und auch nicht in meinem Keller. Zur Belohnung bekommst du heute Mittag auch den Kartoffelauflauf, den du so liebst.“Ben stöhnte. Irgendwann in den letzten zehn Jahren hatte er den richtigen Zeitpunkt verpasst, seiner Großmutter mitzuteilen, dass er Kartoffelauflauf nicht ausstehen kann. Nun musste er dieses Versäumnis ausbaden bzw. aufessen.Er riss sich zusammen, schnappte sich das Werkzeug und ging Richtung Kellertür. Wieviel Unkraut kann schon in einem Keller wachsen. Nachdem er die Kellertür hinter sich geschlossen hatte, widmete sich Alberta der Zubereitung des Kartoffelauflaufs, ohne zu ahnen, dass sie Ben nicht wieder sehen sollte.Das Polizeirevier in der Hillstreet konnte man durchaus als klein und schäbig bezeichnen. Die beiden einzigen Büros boten gerade Platz für zwei Schreibtische, beide voll beladen mit ungeordneten Akten. Die Möbel waren alt und gammelig, die Bürostühle wackeliger als ein Wackeldackel, die winzigen Fenster bis zur Undurchsichtigkeit verdreckt. Die Kaffeemaschine hatte schon zwei Weltkriege mitgemacht, ebenso das Telefon. Der Boden klebte bei jedem Schritt und der Geruch in der Luft, war von dem aus O†™Mealley†™s Pub - das gleich nebenan lag - kaum zu unterscheiden.Die beiden diensthabenden Streifenpolizisten Filbert und Archibald fühlten sich hier pudelwohl. Die schmuddelige Atmosphäre - zu der die beiden nicht unmaßgeblich beigetragen haben - sorgte bei ihnen für eine gemütliche Behäbigkeit, die sich auch in der Erfüllung ihrer Dienstpflichten widerspiegelte. Wäre die Welt eine Scheibe, hätte man die Beiden Fred und Nobby genannt. Der leicht übergewichtige Filbert - „ich habe schwere Knochen“ - stopfte sich gerade ein überdimensioniertes Sandwich, das bei jedem anderen zu einer Kiefersperre geführt hätte, in den Rachen - als das Telefon klingelte. Beide zuckten erschrocken zusammen. Sie hassten nichts so sehr, wie das schrille Klingeln dieses antiken Telefons. Denn wenn es klingelte, konnte es nur eines bedeuten - Arbeit. Der spindeldürre Archibald - „ich habe leichte Knochen“ - hob ab. „Polizeirevie†¦“. Bevor er das erste Wort beenden konnte, quoll ihm ein lautstarker Redeschwall aus dem Hörer entgegen. Er hielt den Hörer vom Ohr weg und verdrehte die Augen Richtung Filbert, der ihn nur mampfend und fragend anschaute.„Nun beruhigen sie sich doch.“ Archibald versuchte von der hysterisch redenden Dame, brauchbare Information zu bekommen. „Ihr Enkel ist was?“ †¦ „Er ist im Keller verschwunden? Ist es denn ein großer Keller.“ †¦ „ Nein Madam, ich mache mich nicht über sie lustig. Werden so bald wie möglich jemanden vorbeischicken.“ †¦ “ Nein, nicht irgendjemanden, sondern unsere beiden besten Beamten. Hidestreet 24, auf Wiederhören.“. Archibald legte auf und schaute gequält zu seinem Kollegen und Freund herüber. „Tja Fil, mit der Sonntagsruhe ist es nun vorbei. Ich fürchte wir müssen raus.“ Filbert stöhnte auf. „ Aber du hast ihr doch versprochen unsere besten Beamten vorbei zu schicken. Was haben wir dann damit zu tun? Und was war das mit einem Enkel der im Keller verschwunden ist. Mir scheint die Frau ist nicht ganz dicht.“Einige Zeit später stapften die beiden besten Polizeibeamten weit und breit - bedingt durch die Tatsache, dass es die beiden Einzigen waren, könnte man auch sagen, die beiden Schlechtesten - auf das kleine, ordentliche Haus von Alberta Rosen zu. Keuchend hielt Filbert am Gartentor an um sich zu sammeln. Der Schweiß lief über sein Gesicht, und ließ in glänzen wie ein eingefettet Schweinchen, dem nur noch der Apfel im Maul fehlte. „ Es wird höchste Zeit, dass wir endlich einen Dienstwagen genehmigt kriegen. Diese Gewaltmärsche mindern unsere Effizienz bei der Verbrechensbekämpfung doch erheblich.“„Das waren doch nur zwei Blocks, und von Verbrechen habe ich in diesem Viertel noch nichts mitbekommen.“, entgegnete Archibald schnippisch. „Eben, mit einem Wagen wären wir dem Verbrechen auf der Spur. Zu Fuß bekommen wir davon gar nichts mit.“ Sie blickten sich im Garten um, während sie auf die Haustür zugingen. Der penibel gestutzte Rasen, konnte Wembley durchaus Konkurrenz machen. Die Stiefmütterchen standen alle brav in Reih und Glied, ebenso wie die Tulpen. Es war nicht das geringste Fitzelchen Unkraut zu entdecken.„Hier lebt die Ordnung.“, sagte Archibald.„Nachdem sie vor 20 Jahre bei dir ausgezogen ist, oder sollte ich sagen: Die Flucht ergriffen hat.“, entgegnete Filbert.Bevor sie klingeln konnten, öffnete sich die Tür und eine kompakte, ältere Dame schaute ihnen tadelnd entgegen.Als Alberta die Tür öffnete und die beiden Beamten sah, die auf sie zukamen, war sie sicher, dass man ihr die beiden inkompetentesten Polizisten ganz Englands geschickt hatte. Der Dicke bewegte sich in einem watschelnden Entengang, während seine Uniform aus allen Nähten zu platzen schien. Auf seinem Hemd konnte sie deutlich die Reste seiner vor kurzem verspeisten Mahlzeit erkennen - Käsesandwich mit Zwiebeln und Soße. Der Dünne stakste unbeholfen, leicht linkisch durch ihren Garten, und schien sich in seiner Uniform nicht sehr wohl zu fühlen.„Da sind sie ja endlich.“, zischte Alberta Rosen. „Tut mir Leid, Mam. Wir sind zur Zeit unterbesetzt und haben kein Auto.“ Archibald hob die Schultern zu einer entschuldigenden Geste.„Kommen sie mit, ich zeige ihnen den Keller in dem mein Enkel verschwunden ist.“ Alberta drehte sich um und stapfte durch den Flur in Richtung Küche.Filbert und Archibald hatten noch nie eine so ordentliche Küche gesehen. Sie war nicht groß, doch ihnen war klar, dass dies das Reich von Alberta Rosen war. Kein Staubfleck, kein Fettspritzer, keine Kuchenkrümel oder Essenreste. Diese Küche war so sauber, dass es den beiden Polizisten Angst machte. „Dort ist die Kellertür. Heute Morgen ging Benjamin dort runter um das Unkraut zu entfernen. Sie müssen wissen, ich dulde keine Unordnung in meinem Haus.“Filbert und Archibald schauten sich beunruhigt an. Bei einer Hausdurchsuchung konnte leicht ein wenig Unordnung entstehen, und sie wollten lieber nicht herausfinden, wie diese resolute Ordnungsfanatikerin darauf reagieren würde. „Sie waren also die ganze Zeit in der Küche, und es gibt auch keinen anderen Kellerausgang.“, fragte Archibald.„Das habe ich ihnen doch schon am Telefon gesagt. Was stehen sie hier noch rum? Gehen sie in den Keller und suchen meinen Enkel.“ Alberta betrachtete die beiden mit einem Blick, den Archibald nur zu gut von seiner eigenen Großmutter kannte. Es war der ich-bin-deine-Großmutter-und-dulde-keinen-Widerspruch-Blick, dem sich kein Enkel lange widersetzen konnte.Archibald seufzte, öffnete die Kellertür und betrat, von seinem Kollegen gefolgt, den einstmals so ordentlichen Keller der Alberta Rosen.Am Fuße der steilen Treppe angekommen, suchte Archibald nach dem Lichtschalter. „Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, warum solche Keller den Lichtschalter nicht am Anfang der Treppe haben. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Unfalltode es durch diese gemeinen Todesfallen gibt. Ah, da ist er ja.“Es wurde Licht.Den beiden Polizisten klappte die Kinnlade runter.Vor sich sahen sie einen dichten grünen Dschungel. Der Fußboden, die Wände und die Decke waren vollständig von grünen Gräsern, farnartigen Pflanzen und sich schlängelnden Schlingpflanzen überwuchert. Das Einmachregal und die Kartoffelkiste waren völlig überwachsen. Einzig die gelb leuchtende Birne hing in der Mitte dieses botanischen Gartens, und erleuchtete ihn in mit einem schwachen grünen Schimmern.„ Das ist ja wie im Dschungelbuch.“, keuchte Filbert.„ Dann sollten wir hoffen, dass hier kein Tiger herumschleicht.“ Archibald ging vorsichtig zwei Schritte vor und versuchte die dicht wuchernden Pflanzen mit den Händen zur Seite zu schieben. Doch das grüne Gewächs leistete starken Widerstand.„Ob die Alte ein Buschmesser hat?“, fragte Filbert. „Ansonsten kommen wir hier kaum durch.“„Ich hoffe doch nicht,“, antwortete Archibald, „denn davon wird sie sicher Gebrauch machen, wenn wir ihren Enkel nicht finden.Ein plötzliches Rascheln ließ die Beiden zusammenzucken. „Benjamin, sind sie das.“, rief Archibald.Es raschelte wieder, und weiter hinten bewegten sich einige Pflanzen. „Wir sollte wirklich Verstärkung holen, Archie. Die ganze Sache ist mir nicht geheuer. Was ist, wenn das wirklich ein Tiger ist.“„Red doch keinen Unsinn, Filbert. Wie soll ein Tiger in einen englischen Keller kommen. Ich gehe jetzt weiter da rein.“ Doch ganz wohl war im dabei auch nicht. Archibald - der der Mutigere der Beiden war, oder nach Filberts Meinung, der der als erstes eine Dummheit begann - schob die Pflanzen weiter auseinander und zwängte sich in das grüne Dickicht.Gruß Markus

Bearbeitet von Pogopuschel, 15 Dezember 2007 - 14:23.


#2 Diboo

Diboo

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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 09:36

Prolog Der Abend, an dem Alberta Rosen in den Keller ging um Kartoffeln für ihren berühmten Auflauf zu holen, sollte die Welt für immer verändern. Doch zunächst veränderte er nur ihre Welt, und die von Ben Rosen, ihrem bedauernswerten Enkel. Alberta stieß einen erschreckten Schrei aus, als sie den Fuß der Treppe erreichte.

Das kommt mir zu plötzlich. Ich hätte da noch ein paar Einleitungssätze davor gesetzt.

Ihr sorgfältig aufgeräumter Keller, der seit der Zeit von Königin Viktoria ein Hort der Ordnung war, ähnelte nun einem Biotop. Die braune Kartoffelkiste war von grünen farnartigen Pflanzen eingerahmt. Zwischen den Einmachgläsern, die auf ihrem Regal die gesamte Wand einnahmen, wuchsen unzählige feine Gräser. Das Schwarz der Kohlenkiste war kaum noch zu erkennen, weil zahlloses gelbblaues Gewächs die ganze Kellerecke überwucherte. Auch aus den Ritzen der Jahrhunderte alten Backsteine wuchsen Gräser. Selbst die Decke blieb nicht verschont, und war von braungrünen Flechten bedeckt.

Ich bin mir nicht sicher, ob mich interessiert, was in dem Keller los ist. Das liegt vornehmlich daran, dass für eine Art Horrorstory die Charaktere zu luschtig sind. Wenn es eine Kurzgeschichte mit einer genial-komischen Pointe ist, genehmige ich das soweit, aber wenn es ein Roman ist, der außer Belustigung noch andere Emotionen beim Leser hervor rufen soll, dann wird das meiner Auffassung nach nicht funktionieren, denn dafür nehme ich die Charaktere nicht ernst genug.

Bearbeitet von Diboo, 14 Dezember 2007 - 09:37.

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#3 Oliver

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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 09:54

Das kommt mir zu plötzlich. Ich hätte da noch ein paar Einleitungssätze davor gesetzt.

Ich glaube, das kann man noch einfacher lösen. Wie Dirk habe ich aber auch gestutzt. Das liegt daran, weil man eine gedankliche Windung zuviel drehen muss. Mach aus der "Treppe" eine oder die "Kellertreppe" und der Bezug zum Absatz davor ist da. Dann funktioniert das.
  • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
  • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
  • • (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
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#4 Pogopuschel

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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 12:39

Das kommt mir zu plötzlich. Ich hätte da noch ein paar Einleitungssätze davor gesetzt. Ich bin mir nicht sicher, ob mich interessiert, was in dem Keller los ist. Das liegt vornehmlich daran, dass für eine Art Horrorstory die Charaktere zu luschtig sind. Wenn es eine Kurzgeschichte mit einer genial-komischen Pointe ist, genehmige ich das soweit, aber wenn es ein Roman ist, der außer Belustigung noch andere Emotionen beim Leser hervor rufen soll, dann wird das meiner Auffassung nach nicht funktionieren, denn dafür nehme ich die Charaktere nicht ernst genug.

Erst einmal Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, meinen Erguss zu lesen. Vielleicht sollte ich doch ein paar Sätze zu dem Roman schreiben. Denn aus dem Prolog kann man noch überhaupt nicht erkennen, in welche Richtung der Roman geht. All das grüne Gewächs und das Verschwinden von Ben sind die wichtigsten Punkte. Dort nimmt das mysteriöse Phänomen seinen Anfang. Die Hauptfiguren werden erst in Kapitel 1 eingeführt, wobei Archibald und Filbert, auch unregelmäßig eigenen Kapitel bekommen. Die beiden sollen die lustigen Sidekicks sein. Kapitel 1 ist vom Stil her etwas anders und zeigt schon eher in welche Richtung der Roman geht. Wenn ihr Interesse am weiterlesen habt, stelle ich Kapitel 1 auch hier rein, wenn ich heute von der Arbeit komme. Ganz grob gesagt, schwebt mir eine Hommage an die Pulpliteratur aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts vor, in die Richtung „Indiana Jones“ - der sich ja auch von den Pulpabenteuern hat inspirieren lassen. Allerdings sind die fantastischen Anteile bei mir etwas stärker vertreten. Von der Grundatmosphäre bzgl. Humor, soll es in diese Richtung gehen ,ohne aber den Schwerpunkt auf den Humor zu legen. Der Humor soll vor allem durch Archibald und Filbert vertreten sein. Es soll eine haarsträubende, fantastische Räuberpistole werden. Ist der Schreibstil denn in Ordnung? Macht der Prolog neugierig auf mehr? Wenn nicht, sollte ich vielleicht Kapitel 1 an den Anfang stellen oder mir noch etwas neues einfallen lassen. Gruß Markus

Bearbeitet von Pogopuschel, 14 Dezember 2007 - 12:42.


#5 Armin

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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 13:21

Ist der Schreibstil denn in Ordnung?

Ich habe nur kurz drübergeguckt, deshalb eine eher oberflächliche Meinung: - stilistisch ist das gegenüber den beiden zuletzt geposteten Auszügen eine Offenbarung, zumal für ein "Erstlingswerk", Steigerungspotenzial gibt's trotzdem: Weniger Adjektive wären ein guter Anfang. - die einzelnen Abschnitte sind für einen Text, der Romanlänge haben soll, arg kurz. - der Humor der beiden Polizisten zündet (bei mir) überhaupt nicht. - die fielen Vehler ermuntern nicht unbedingt zum Lesen.

#6 Pogopuschel

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Geschrieben 14 Dezember 2007 - 19:28

Ich habe den Prolog leicht überarbeitet (ein paar Fehler verbessert und Adjektive gestrichen.)@Armin Danke für Tipps.Das mit der hohen Fehlerquote ist ein Problem. Da ich versuche täglich eine Stunde nach der Arbeit zu schreiben, ist meine Aufmerksamkeit bzgl. Fehlern leider nicht sehr hoch. In Zukunft werde ich vermehrt an meine freien Tagen Jagd auf den Fehlerteufel:devil: machen. Die Abschnitte sind nur im Prolog so kurz. In den Kapiteln werden sie länger.Ich liebe Adjektive. Vermutlich habe ich zu viel Lovecraft gelesen. Um einen besseren Eindruck darüber zu vermitteln, in welche Richtung die Geschichte gehen soll, poste ich hier nun Kapitel 1. Ich denke selber, dass es vielleicht noch ein wenig kurz ist.Verbesserte Fassung vom 15.12.07Kapitel 1Die schneidend scharfe Machete hackte sich einen schmalen Pfad durch das schier undurchdringliche Dickicht des Dschungels. Lea drehte sich um und konnte den zurückgelegten Pfad kaum erkennen. Es schien ihr, als würde das Grün genauso schnell nachwachsen, wie sie es abhackte. Es war drückend schwül, der Schweiß lief ihr in Strömen herunter und machte den Griff des langen Buschmessers klitschig. Die niemals schweigende orchestrale Geräuschkulisse des Urwaldes begleitet sie bei jedem ihrer mühsamen Schritte.Sie versuchte sich nicht an den Flug über die „grüne Hölle“ zu erinnern, bei dem sie aus der Luft die endlose Weite des Dschungels gesehen hatte. Es war ein undurchdringliches Labyrinth, durch das sie ganz alleine und ohne Orientierungspunkte stapfte. Von den lebendigen Gefahren ganz zu schweigen. Haarige Spinnen, schleimige Giftschlangen, oberschenkeldicke Würgeschlangen, aggressive Wespen, spitzzähnige und blitzschnelle Jaguare, unsichtbare Parasiten, ledrige Kaimane, tollwütige Fledermäuse, ansteckende Moskitos und kriegerische Indiostämme. Von alldem hatte sie begeistert während des Fluges gelesen. Doch nun, im natürlichen Lebensraum dieser Gefahren, versuchte sie zwanghaft nicht daran zu denken; was ihre aufkeimende Panik nur noch mehr steigerte.Sie musste unbedingt ihren Vater finden. Den Mann der ihr das alles eingebrockt hatte - wieder einmal. Prof. Leonard Fielding, Archäologe, Botaniker und vor allem Abenteurer von zweifelhaftem Talent. Vielmehr bestand sein Talent darin, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Schwierigkeiten aus der ihn seine erst 16 Jahre alte Tochter immer wieder herausholen musste.Sie blieb stehen und lauschte. Nicht weit entfernt konnte sie Stimmen hören. Sie mussten von irgendwo abseits des Pfades kommen. Lea versuchte die Stimmen zu lokalisieren und schlich langsam in ihre Richtung. Das dichte Geäst, mit seinen feuchten Blättern und Lianen, streifte über ihre nackten Oberarme und ihr Gesicht. Doch sie ließ sich davon nicht beirren und schlich - sämtliches in diesem Geäst lebende Kleinvieh ignorierend - weiter. Plötzlich endete das Dickicht vor ihr und gab den Blick auf eine kleine Lichtung frei, die am Ufer eines schmalen Flusses lag. Es war ein kleines Lager mit zwei Zelten. Vier Männer standen um das Lagerfeuer und stritten miteinander. Alle Vier waren bewaffnet. Zwischen den beiden Zelten standen ein paar Kisten, und an sie gelehnt saß Leas Vater, die Hände auf den Rücken gefesselt. Er schien unversehrt zu sein, und verfolgte den Streit der vier Männer mit einem neugierigen Blick. Es war diese naive Neugier die ihn immer wieder in solche Situationen brachte. Lea seufzte vor Erleichterung. Er lebte noch. Jetzt musste sie ihn nur noch befreien, ohne das die Vier sie bemerkten. Es waren noch zwei Stunden bis Sonnenuntergang. Sie beschloss, so lange zu warten, um ihren Vater im Schutze der Dunkelheit zu befreien. Die Stunden zogen sich unerträglich lange hin. Lea lag im Busch und beobachtete das Lager, das nun, in der hereingebrochenen Nacht, nur noch durch den schwachen Schein des Lagerfeuers erhellt wurde. Drei der vier Männer lagen in ihren Zelten und schliefen. Einer saß am Feuer und hielt Wache; das Gewehr lag unbeachtet an seiner Seite, während er einen kräftigen Schluck aus einer Tequilaflasche nahm. Diese Flasche war auch das Thema des Streites gewesen. Die Anderen hatten ihm vorgeworfen sich während seiner Wache immer zu betrinken. Und genau das Tat er nun auch.Lea wartete noch ein wenig, in der Hoffnung der Säufer würde durch den Alkohol müde werden und einschlafen. Sie hatte Glück. Weit nach Mitternacht sank der Körper des Säufers zusammen und bewegte sich nicht mehr. Lea nutzte die Gunst der Stunde und schlich zu ihrem Vater, der immer noch an die Kisten gelehnt, schlief. Sie weckte ihn, indem sie ihm die Hand auf den Mund legte. Seine Augen schreckten auf und er versuchte aufzustehen, was ihm dank der Fesseln nicht gelang.„Psst. Ich bin†™s, Lea.“ Ihr Vater schaute sie erstaunt an. Sie nahm die Hand von seinem Mund und schnitt seine Fesseln los. Von ihnen befreit, deutete ihr Vater Richtung Fluss, auf die beiden Kanus. Er tippte Lea an und deutete auf ihr Taschenmesser. Sie gab es ihm. Dann schlich sie auf Zehenspitzen durch das Lager. Als sie die Boote erreicht hatte, bemerkte sie, dass ihr Vater ihr nicht gefolgt war. Sie stöhnte innerlich auf und blickte zurück. Ihr Herz blieb stehen. Im schwachen Schein des Feuers sah sie, wie ihr Vater gerade die Rückseite eines der Zelte mit seinem Taschenmesser aufschlitze. Sie konnte diesen Idioten wirklich keine Sekunde alleine lassen, ohne dass er Ärger machte. Sie hätte eine Hundeleine mitnehmen sollen. Er zog einen größeren Gegenstand aus dem Zelt, hing ihn sich über die Schulter und eilte zu den Booten.Lea schnappte sich die Paddel aus dem einen Kanu, und stieg mit ihnen in das Andere. Alle anderen Versuche das Kanu unbrauchbar zu machen, hätten zu viel Lärm gemacht.Ihr Vater schob nun leise das Kanu in den Fluss und kletterte an Bord. Lea begann zu paddeln und sie verschwanden in der Finsternis des immer noch laut tosenden Dschungels.Nachdem sie sich weit genug von dem Lager entfernt hatten, brach es aus dem Professor heraus. „Was zum Teufel machst du hier. Was hast du dir nur dabei gedacht.“„Ich habe dir gerade den Arsch gerettet.“, entgegnete Lea schnippisch.„Also wirklich. Diese Ausdruckweise hast du aber nicht von mir gelernt.“, sagte ihr Vater mit leicht gespielter Empörung.„Stimmt, von dir habe ich eine viel schlimmere Ausdrucksweise gelernt.“ Lea paddelte weiter. „Hast du eine Ahnung wo der Fluss hinführt. Ich sehe nämlich gar nichts.“„Hm, die Richtung müsste stimmen. So weit ich mich erinnere führt der Fluss nach Cartazó. Von dort können wir mit dem Bus weiter. Wir müssen uns auf jeden Fall beeilen. Die Vier haben noch zwei Komplizen, die mit einem Motorboot flussaufwärts gefahren sind. Sie wollen morgen Früh zurückkommen. Wenn wir bis dahin nicht in Cartazó sind, holen sie uns ein.“„Glaubst du denn sie werden uns überhaupt verfolgen?“„Oh ja.“, erwiderte ihr Vater und klopfte auf seine Tasche. „Wenn sie mitbekommen, dass ich meine Tasche mitgenommen habe, werden sie fuchsteufelswild. Denn alles was sie von mir wollten, befindet sich hier drin.“ „Und das wäre?“, fragte Lea.„Das erzähle ich dir in Ruhe, wenn wir zu Hause sind. Es ist eine Sensation. Die wichtigste Entdeckung meiner gesamten Karriere. Das wird die Wissenschaftswelt erschüttern. Ha, meinen werten Kollegen werden die Haare zu Berge stehen. Ich kann es kaum erwarten in die verblüfften Gesichter der Royal Science Society zu sehen. Ach ja soll ich mal weiter paddeln.“Lea war in einen leichten Schlaf gefallen, als die Morgensonne dämmerte. Ihr Vater brauchte nicht mehr so kräftig zu paddeln, da die Strömung des Flusses zugenommen hatte. Langsam schlug Lea die Augen auf. „Sind wir schon da?“, fragte sie noch leicht verwirrt. Ihr Vater antwortete nicht, sondern starrte konzentriert ins Nichts. „Hörst du das auch Lea.“Lea setzte sich auf. „Hört sich an wie ein Motor.“„Verdammt, das sind sie.“ Der Professor begann nun hektisch zu paddeln. Das Motorengeräusch wurde immer lauter. Doch auch von vorne war nun ein Rauschen zu hören.„Wer sind die Kerle überhaupt?“, fragte Lea.„Irgendwelche Grabräuber oder Schmuggler. Gauner die von jemandem geschickt wurden, um mir meine Entdeckung zu klauen.“ Leas Vater paddelte weiter und auch der Fluss wurde schneller.„Da, ich kann sie sehen. Gleich haben sie uns. Was sollen wir tun?“ Lea schaute ihren Vater fragend an.Der Professor atmete schwer. „Wir müssen an Land und in den Dschungel. Auf dem Fluss haben wir keine Chance.“Er versuchte Richtung Ufer zu paddeln, doch die Strömung war inzwischen zu stark. „Verdammt.“ Er Fluchte lauthals. Das Rauschen wurde immer lauter. „Das hatte ich total vergessen. Ich habe ihn nur kurz auf der Karte gesehen, und nicht mehr dran gedacht.“„An was hast du nicht mehr gedacht.“, brüllte Lea zurück. Das Rauschen war mittlerweile ohrenbetäubend laut.„Den Wasserfall.“, schrie der Professor panisch zurück.Nun konnte Laura es sehen. Vor ihnen endete der Fluss abrupt. Und dahinter: Nichts. Nichts als blauer Himmel. Das Motorboot hatte inzwischen abgedreht und wartete am sicheren Ufer auf den Absturz des Kanus.„Du musst vom Boot weg springen und flach eintauchen.“ Die Worte ihres Vaters gingen im tosenden Donnern des Wasserfalls unter. Und plötzlich herrschte Stille.Den kurzen Moment des freien Falls, empfand Lea als vollkommen ruhig und entspannend. Bis sie im nächsten Moment auf einer Betonfläche aufzuschlagen schien. Ihr gesamter Körper wurde schmerzend in die Tiefe gezogen. Tiefer und tiefer ging es, bis es vollkommen dunkel wurde. Und dann, nichts.Gruß Markus

Bearbeitet von Pogopuschel, 15 Dezember 2007 - 14:25.



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