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Stephen Baxter


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17 Antworten in diesem Thema

#1 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 16 Juli 2002 - 20:44

ZEIT heisst der erste Roman einer neuen Reihe von Stephen Baxter, Multiversum der Zyklus.Ich habe den Eindruck, Mr. Baxter hatte dieses Mal ein etwas breiteres Publikum im Sinn, besonders wenn ich an den komplexen und schwer zugänglichen XEELEE-Zyklus denke. Allerdings bleibt er sich am Ende doch treu und geht in wahrhaft kosmischen Dimensionen auf, die Jahrmilliarden überdauern.Ein Tintenfisch als Astronaut, ein geheimnisvolles Artefakt, Warnungen aus der Zukunft und eine neue Generation von Kindern, die die bisherigen wissenschaftlichen Geistesgrößen weit hinter sich lassen, sind die wichtigsten Elemente des Romans, der sich im Gegensatz zu seinen anderen Werken angenehm flüssig lesen lässt. Die Protagonisten werden stets ausgewogen in Szene gesetzt, so dass man immer auf der Höhe des Geschehens ist. Man sollte es nicht für möglich halten, aber hinter all der wissenschaftlich akkuraten Beleuchtung scheint sich doch tatsächlich eine Schwäche für†™s Esoterische bei dem Autor einzuschleichen, und zwar nicht das erste Mal in Form von Leben nach dem Tode. Leider konnte er von seinem Steckenpferd, der Raketentechnik, auch hier nicht ablassen. Allerdings nicht so exzessiv wie an anderen Stellen, an denen er es schon mal auf einige hundert Seiten bringt.In einem Nachwort listet Baxter die wirklich außergewöhnlichen wissenschaftlich Thesen noch einmal auf mit der jeweiligen Bemerkung: ...ist real. Wirklich bemerkenswert. Bin schon ganz gespannt, andere Stimmen zu hören, denn Baxter ist doch jemand, den man liest, oder?

#2 Holger

Holger

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Geschrieben 16 Juli 2002 - 21:50

Ja ja ja. Ich werd's tun. Bloß kann ich im Moment nicht von Otherland IV ablassen. Aber frisch gekauft wartet das Buch schon im (mittleren) Bücherregal  :wink:
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
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#3 Beverly

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Geschrieben 09 August 2002 - 16:46

Ich habe mir heute - Freitag, 9. 8. - den ersten Band vom Multiversum-Zyklus geholt und die ersten Seiten gelesen. Ist ja recht vielversprechend ...Der zweite Band - RAUM - soll im November herauskommen; unten das, was ich bei www.heyne.de dazu gefungen habe:Baxter, Stephen Raum  Das Multiversum - 2. Roman Nach »Zeit« nun der zweite Band von Stephen Baxters großer »Multiversum«-Saga. Das atemberaubende Spiel um die Zukunft der Menschheit seinen Lauf ... »Jeder Satz sprüht vor Intelligenz und Einfallsreichtum. Baxters Werk zählt zum Besten, was das Genre je hervorgebracht hat.« The Guardian   Erscheinungstermin:  November '02Preis:  € (D) 8.95 / sFr 15.90 / € (A) 9.20Bestellnummer:  06/6424ISBN:  3-453-21357-2 (9)

#4 Dave

Dave

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Geschrieben 11 Oktober 2002 - 17:08

So, ab heute steht RAUM, der zweite Teil in den Regalen.Ich habe einige kritische Stimmen zu dem ersten Teil gelesen. Sogar von Satire war da die Rede. Nun, ein intelligenter Tintenfisch ist für mich noch keine Satire, und ich weiß wovon ich spreche, bekomme ich bei satirischen Einlagen doch unverzüglich Hautausschlag...

#5 Holger

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Geschrieben 11 Oktober 2002 - 17:49

Ich bin von ZEIT sehr positiv überrascht. Ich hatte ein eher mühsames Werk erwartet. Stattdessen liest sich das Buch überaus flüssig und mit den Kurzkapiteln treibt Baxter die Story mit ungeheurer Geschwindigkeit voran.Mich hat auch die besagte Liste von Publikationen beeindruckt, auf die Baxter für seine teils unkonventionellen Einfälle zurückgreift. Teilweise konnte ich nicht glauben, dass sich seine Ideen auf wissenschaftliche Arbeiten stützen.Von Satire habe ich nichts bemerkt. Die Idee mit den Kalamaren fand ich brilliant und ich schätze mal, das diese noch eine tragende Rolle im weiteren Verlauf der Geschichte spielen. Einzig schmunzeln musste ich bei der Orangensaft-Zuführung in den Raumanzügen,  vermutlich ohne Fruchtfleisch und Zuckerzusatz  ;) Auf jeden Fall hat es Baxter geschafft, dass ich mir nach der Fortsetzung die Finger lecke, und dass kommt bei Mehrteilern, die mich schnell erschöpfen, nicht so oft vor.
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#6 Dave

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Geschrieben 16 Oktober 2002 - 14:37

RAUM ist ein grandioses Buch. Kurzatmig und enorm vielschichtig. Kontinuierlich ändern sich Orte und sogar Zeiten des Geschehens. Während man die einzelnen Puzzleteile gut verstehen und genießen kann, ist es wirklich nicht ganz einfach, sie zu einem geschlossenen Bild zusammenzufügen. Im letzten Drittel des Buches mach es Baxter einen wirklich nicht leicht. Fast unmerklich schleicht er sich vom Pfad der Hard-SF und lässt Elemente des New Age mit einfließen. Die Zahnräder des ersten und zweiten Bandes wollen nicht so recht ineinander greifen. Motive scheinen wie ausradiert und Fragen drängen sich auf. Antworten gibt es nicht auf dem Servierteller, aber gegen Ende des Buches erkennt man ein Licht im Dunkeln. Für mich einer der besten Schmöker der letzten Jahre.Es ist wirklich ein Dilemma das man nicht lesen kann, wie es weiter geht. Es ist sogar nicht ganz ausgeschlossen, dass der letzte Teil gar nicht in deutsch erscheint. Ich weiß noch nichts genaues, aber will doch stark hoffen, dass Anfang kommenden Jahres der Roman URSPRUNG erhältlich sein wird.

#7 Holger

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Geschrieben 16 Oktober 2002 - 14:58

In meinem unermüdlichen Bestreben auch irgendwie vor November an RAUM zu kommen, habe ich mich nach den Originalausgaben erkundigt. Ironischerweise waren sowohl MANIFOLD TIME, als auch ORIGIN erhältlich. Bloss SPACE ist momentan in BRD nicht zu beziehen *grummel*Aber als Trostpflaster werde ich nach dem Genuß von RAUM mit ORIGIN weitermachen, bzw. zum Ende kommen, weil ich keine Lust habe, groß zu warten, oder zu bangen, ob sich die Herren bei Heyne erweichen :xmas:
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#8 Holger

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Geschrieben 25 Oktober 2002 - 22:01

Hi Dave!Komme jetzt endlich auch in den Genuß von RAUM und begreife nun auch den Titel MULTIVERSUM. Fängt sehr vielversprechend an ... :help:
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#9 Dave

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Geschrieben 27 Oktober 2002 - 17:48

Mir gefallen die beiden Bände wirklich sehr gut. Es macht einfach Spaß, solche Romane zu entdecken und zu besitzen.Der Schluss von RAUM ist doch ziemlich außergewöhnlich und ich hätte nach der letzten Seite am liebsten weitergelesen. Die Frage ist allerdings, erzählt Baxter die Geschichte weiter (wofür ich wäre) oder entscheidet er sich wieder für eine neue Perspektive.Ich hatte ORIGIN schon in den Fingern, und es ist ganz beruhigend, das Original in der Hinterhand zu haben. Hoffentlich erscheint der letzte Teil noch in deutsch...

#10 Dave

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Geschrieben 01 November 2002 - 19:25

Auf der der neuen HP von Heyne ist bereits das Cover von URSPRUNG zu sehen. Es wird allerdings kein Erscheinungsdatum genannt.Da mir das Programm für das kommende Jahr nicht bekannt ist, gehe ich davon aus, dass der dritte Band dieses Jahr noch erscheint!  ;)

#11 Holger

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Geschrieben 04 November 2002 - 17:28

In einem kleinen Katalog "Heyne SF und Fantasy", Ausgabe 2002/2003, finden sich zwei Angaben zu URSPRUNG: in einer ganzseitigen Werbeanzeige wird 12/02 als Erscheinungsdatum angegeben, in der Programmübersicht steht hingegen Mai 2003.Hoffen wir, dass die Werbung recht behält.Nachdem RAUM nun seiner letzten Seiten harrt kann ich nur sagen: UFFFF! Wird so schnell wieder ein Autor daherkommen und uns so ein Werk vorsetzen? Traut sich überhaupt noch ein anderer derartig alle Register der klassischen und der modernen SF zu ziehen und so verschwenderisch Stoff für 20 Romane zu verwenden?Ich hätte ein so umfassendes SF-Buch jedenfalls nicht erwartet. Fast mutet RAUM wie eine Sammlung von exquisiten Kurzgeschichten an, die wiederum in den Multiversum-Geschichten-Zyklus (eigentlich kann man nicht von Zyklus sprechen) eingebettet sind.Mich würde mal interessieren, welche Facetten, bzw. Auszüge Euch am besten gefallen haben, bzw. nicht so toll empfunden wurden?
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#12 Dave

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Geschrieben 04 November 2002 - 20:53

Offengestanden bin ich ganz froh, dass wir uns dieses Buch nicht für unseren Lesezirkel vorgenommen haben, es einfach zu gewaltig. Baxter unterteilt RAUM ja in fünf Bücher und man müsste sich wirklich auf eines beschränken, um dem Werk gerecht zu werden.Ich würde mir nicht zutrauen, eine angemessene Zusammenfassung dieses Buches zu schreiben.Interessant ist, dass Baxter trotz der Materialdichte in keinster Weise sein Pulver verschossen hat. Im Gegenteil, auch am Ende von RAUM besteht immer noch das Faszinosum, das schon „2001“ ausmachte. Eine fremde Spezies ist auf der Erde allgegenwärtig, dennoch bleibt sie völlig im Dunkeln. Handelt es sich überhaupt um Lebewesen oder sind sie künstlich erschaffen? Sie gewährt sogar soweit Einsicht, dass sie Individuen von sich buchstäblich sezieren lässt. Doch das Geheimnis bleibt bestehen.Das Buch beschäftigt sich stark mit der Vergänglichkeit, der Relativität der Zeit, und nicht zuletzt mit der Aufbäumung des eigenen Körpers gegen seine Begrenztheit.Am Ende des Romans fokussiert sich alles auf das archaische, um dann eine Wendung ins fast spirituelle zu nehmen, ein Kreis scheint sich zu schließen.Ich möchte jetzt nicht spoilern, aber ich hätte dem Autor am Schluss wirklich gerne harte Fakten abgerungen.Ich bin sehr gespannt, wie der dritte Teil beginnen wird.Ich habe einmal auf die erste Seite von ORIGIN gelinst und in ihr dominierte Malenfant.Die Frage ist: in welcher Zeitebene befinden wir uns...Wenn URSPRUNG für Dezember angesagt ist, würde es dieser Tage zur Abholung bereit stehen...(den Monat Mai verdränge ich jetzt einfach einmal)To be continued†¦

#13 Dave

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Geschrieben 08 November 2002 - 19:34

Oh Schreck,die Neuerscheinungen für sind durch und es ist nicht dabei.jetzt heißt es wohl ein paar Monate durchhalten.Überhaupt bietet das Heyne-Programm in den nächsten Monaten nicht so berauschend viel... :)

#14 rockmysoul67

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Geschrieben 18 April 2004 - 00:25

Eigentlich wegen diesem Thread bin ich auf Stephen Baxter gestossen.
Bevor ich mich aber an den Zyklus wagte, las ich im Verlaufe der Zeit drei anderen Romane von ihm (man ist ja irgendwann im Buchladen; he, ein Buch von diesem Baxter: mal mitnehmen, mal zuerst lesen): Time Ships, Evolution, Ice Bones.

Mann o Mann, ist dieser Baxter ein guter Erzähler! Welch ein Schriftsteller!
In jenen drei Büchern erzählt er sehr unterschiedliche Stories, sogar mit komplett unterschiedlichen Erzähltechniken.

Evolution behandelt die ganze Menschwerdung, Time Ships ist der offizielle Nachfolger von The Time Machine von George H. Wells, Ice Bones handelt von geklonten, intelligenten Mammuts, ausgesetzt auf einem anderen Planeten.
Die Figuren, welche spannende und sehr nachvollziehbare Abenteuer erleben, sind präzise und lebendig gezeichnet.
Interessant, wie die Mammuts denken und sogar mit Stampfen und Furzen reden können. Unsere Vorfahren (ohne Besitz von Sprache) aus verflogenen Zeitepochen leben dank dem Buch Evolution noch einmal erneut auf. Time Ships ist vollständig in der erlebenden Ich-Form geschrieben (ja, mach das mal).

Jetzt wurde es mal Zeit für den damals erwähnten Zyklus.
"Time" geht mit in dem Bus und in dem Tram ... ich bin jetzt etwa in der Mitte.

Schon nach dem ersten Teil, nach fast hundert Seiten, war ich sehr, sehr, sehr, sehr enttäuscht.

Wie könnt ihr bloss dieses Buch loben?

Bin ich froh, dass ich zufällig erst auf die anderen Baxter-Romane stiess, denn sonst hätte ich dieses Buch zugeklappt, um nie mehr ein Wort von Baxter zu lesen.

Selten las ich so magere Charakterisierungen, wie in diesem Buch.

Die Figuren leben nicht, sie haben keine "Knochen und Blut"; das Schlimmste ist aber noch: Sie handeln nicht logisch.

Da gibt es z.B. Emma. War sie nicht für die Finanzen zuständig? Weshalb besucht sie denn ein Kind in Afrika?
Sicher, es gibt diese ultraklugen Kinder und dieses Kind wird später eine Rolle spielen. Aber weshalb sucht sie überhaupt ein Kind auf? Ich könnte noch zig Beispiele für merkwürdiges Verhalten bei Emma aufzählen, aber die Finanzen macht sie nicht.
Nein, nein, nein, nein, nein, Emma ist keine Person, sie ist ein Gewissen, eine Gegenstimme. Unsere Gegenstimme sogar, die Baxter so entgegen wirken möchte.
(Da hätte ich gleich noch eine Frage: Ist Emma dunkelhäutig? Ich verstehe diesen umgekehrten Rassismus von ihr in Afrika nicht.)

Weiter: Malenfant. Schlechterzogenes Kind? Neben Shit Cola wundere ich mich über Baxters Namensgebungen.
Neben dünnen Charakteren (von allen Figuren) und schlechter Schreibstil (ich hasse dieses ständig auftauchende "of course" in den Sätzen), sind die Beweggründe nicht nachvollziehbar. Wenn ein Charakter etwas anderes glaubt oder macht, wie ich selbst, kann ich damit leben. Eine Figur kann nämlich in einer Situation geraten, in welcher er auf plausibele Art und Weise anders reagiert, als die meisten Leser.
Baxter schafft es nicht (in diesem Buch) solche Situationen darzustellen.

So sagt Cornelius dem Malenfant, dass wir bald aussterben werden. (Cornelius scheint hauptsächlich da zu sein, um Malenfant - der Ausführer - mit tiefgründigen Infos zu versorgen.) Zum Beweis zaubert Cornelius ein Diagramm mit einer negativen Linie hervor. Gleich ist Malenfant vollständig davon überzeugt, dass es uns bald nicht mehr geben wird.

Das ist mehr als unglaubwürdig. Aber gut, Malenfant ist überzeugt. Nehmen wir jetzt mal an, dass auch ich davon überzeugt wäre, dass Malenfant überzeugt ist.
Kommen wir zur grossen Schwäche des Buches: die vielen Ideen und Möglichkeiten.
Cornelius macht einen schlechten Job, um Malenfant von seinen Theorien zu überzeugen - aber er ist erfolgreich.
Baxter macht einen schlechten Job, um den Leser von seinen Theorien zu überzeugen - und er ist nicht erfolgreich.
Mir ist nach dem Lesen nicht klar, weshalb die Erde innert 200 Jahren zum Grunde gehen wird (okay, mir ist es klar, aber das ist nicht Baxters Verdienst).
Mir ist nicht klar, wie ein atomgetriebenes Raumschiff ohne Fallout funktioniert.
Mir ist sogar nicht klar, wie man durch die Zeit kommuniziert (obwohl Baxter sich hier etwas mehr Platz einräumt, dies zu erklären).
Mir ist nicht klar ... usw. usw. usw.
Nichts, aber dann auch nichts, wird überzeugend gebracht, sei es die Wissenschaft (dies wäre doch das Hauptanliegen dieses Hard-SF-Romans), die Politik, die PR oder die menschlichen Interaktionen.

Im zweiten Teil (von Time) wird es etwas besser, es wird spannender. Spannender, nicht spannend. Insbesondere das Schicksal von Sheena fand ich eine interessante Geschichte an sich. Leider wird es nur kurz beschrieben. Wie bauen ihre Kinder Habitate mit Plastik, im Weltraum wohl zu verstehen?
Dies ist eines der vielen an sich genialen Themen, welches das Buch ein Existenzrecht gibt.
Gerne würde ich darüber ausführlicher lesen; eine Erzählung: spannend, logisch, voller emotionellen Schwierigkeiten und technischen Hindernissen. Entweder als Hauptthema für ein eigenes Buch (oder für eine längere Kurzgeschichte) oder als Teil dieses Romans.
Leider hat Baxter es sich einfach gemacht und er rauscht durch das Buch, schlingernd von Thema zu Thema.

Sorry, aber ein blosses Aufzählen (viel mehr ist es nicht) von interessanten Themen und ein paar Erzähllinien reicht mir nicht, um ein Buch positiv zu bewerten. Das Ganze liest sich als ein Arbeits-Vorentwurf eines Roman.

Wie gesagt, bin ich auf der Hälfte des Buches. Geht es so weiter? Sind die zwei nächsten Volumen auch so öde?
Sind diese Portionen Calamares die eigentlichen zukünftigen Weltallbauer oder gibt es gar keine Überraschungen in diesem Zyklus?

#15 rockmysoul67

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Geschrieben 20 April 2004 - 10:36

Ich war gestern ein bisschen fiebrig, aber das machte nichts, denn es war hier in Zürich eh ein halber freier Tag. Anstatt zuzuschauen, wie der Kopf des Bööggs explodierte, habe ich die Zeit genutzt 'Time' zu Ende zu lesen. Die zweite Hälfte ist etwas dichter, packender. Insbesondere gefielen mir die Tintenfische, ihre Kriegsführung, ihre Unterhandlungstechniken und ihr Schicksal. Leider gab es viele Enttäuschungen. Insbesondere ärgerte mich, dass die Leute nicht wie Menschen reagieren. Baxter hätte es vielleicht gerne, dass Menschen wegen wissenschaftlichen Theorien das grosse Zittern kriegen, aber das ist (leider) nicht realistisch. Dass es kaum Menschen gibt, die mit den Kindern umgehen können, ist eh schon Unsinn. Aber dass die amerikanische Regierung auf ihr wunderbares, faires Angebot reagiert durch diese Kinder (auf amerikanischem Boden) mit einer Atombombe (!) hochzublasen - nun, soll ich wirklich darauf eingehen. Kann es sein, dass Baxter einfach die grössten Schocker, die extremsten Wendungen in diesem Buch einbauen wollte? Ich weiss, dass es noch zwei Nachfolgerbücher gibt, doch ich mag abgeschlossene Handlungen. Was mir u.a. nicht gefiel: Weshalb die Kinder so intelligent sind, ist weiterhin unbekannt. Da hätte Baxter problemlos eine paar klare Meinungen wiedergeben können. Weshalb die Kinder am Schluss das machen, was sie machen, fand ich unbegreiflich - plötzlich haben sie ihren Selbsterhaltungstrieb aufgegeben? Was wie wo wann wer weshalb die Downstreamers sind, ist unklar. Ach nein, es ist klar, es war Cornelius. Sorry, aber ich empfinde dies nicht als einleuchtende Erklärung (aber es war zugegeben eine originelle Wendung). Wir wissen jetzt, was mit David Bowman ... äh, ich meine mit Reid Malenfant geschieht. Er landet in einem Hotelzimmer. Wo o wo habe ich das doch schon mal gelesen?

#16 Gast_Captain Apollo_*

Gast_Captain Apollo_*
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Geschrieben 09 Juni 2004 - 10:17

Im Grunde gebe ich Dir recht, dennoch bin ich dabei geblieben und inzwischen mitten im Teil 2. Was mir gefällt, ist dass Stephan Baxter eine enorme Fülle an Szenarien und Techniken darstellt, das macht diese Bücher zu einer Art Achterbahnfahrt: Man schlittert von einem Sonderkindergarten für ausergewöhnliche Kinder zu einer Kalmar-Schule und schließlich zu (altbekannten) Sternen, zurück zur Venus, auf Asteroiden und irgendwann wieder auf den vertrauten Mond. Die Ideen und Szenarien liegen klar im Vordergrund, irgendwie muß dann daraus noch eine Geschichte gemacht werden, bei der nicht nur Menschen aus Fleich und Blut auftreten sollen, sondern auch noch Figuren, die uns technische Hintergründe und soziale Implikationen erklären. Da kommte es dann leider zu logischen Brüchen, unausgereiften Erklärungen und zu vielen losen Enden: Viele Gute Ideen bleiben Stückwerk.Was mich aber am meisten nervt, ist die schlampige Lektoratsarbeit im Heyne-Verlag: Kaum eine Seite ohne, zum Teil sinnverkehrenden Wortverdrehungen und Schreibfehlern.

#17 rockmysoul67

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Geschrieben 09 Juni 2004 - 12:10

Im Grunde gebe ich Dir recht, dennoch bin ich dabei geblieben

Wem gibst du wo Recht? :confused: Es gibt eine Kurzgeschichten-Sammlung namens "Phase Space" - teilweise (oder auch ganz?) beziehen die Geschichten sich auf die Trilogie. Gerade vorgestern habe ich "Sheena 5" gelesen. Mir hat das Wiedersehen mit der interessantesten Figur des ersten Buches gefreut - und begeistert war ich vom gelungenen Schluss der Erzählung. Allerdings ... schrieb Baxter einfach Teile von Time ab (oder visa versa, je nachdem was er als Erstes schrieb), was wohl keine literarische Meisterleistung ist.

#18 Torben Kneesch

Torben Kneesch

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Geschrieben 30 September 2004 - 13:55

Im Grunde gebe ich Dir recht, dennoch bin ich dabei geblieben

Wem gibst du wo Recht? :P Es gibt eine Kurzgeschichten-Sammlung namens "Phase Space" - teilweise (oder auch ganz?) beziehen die Geschichten sich auf die Trilogie. Gerade vorgestern habe ich "Sheena 5" gelesen. Mir hat das Wiedersehen mit der interessantesten Figur des ersten Buches gefreut - und begeistert war ich vom gelungenen Schluss der Erzählung. Allerdings ... schrieb Baxter einfach Teile von Time ab (oder visa versa, je nachdem was er als Erstes schrieb), was wohl keine literarische Meisterleistung ist.

Ich lese auch gerade "Phase Space" (was heisst auch, Du wirst den wohl durch haben). Sheena 5 ist in der Tat nur leicht veraendert (an ein anderes Paralleluniversum angepasst) aus "Time" uebernommen. Baxter wollte wohl mal das Szenario zeigen, in dem die Tintenfische das Sonnensystem kolonisieren. "Gray Earth" ist in kuerzerer Form auch am Ende von "Origin" zu finden. Aber es sind ja auch genuegend neue Geschichten in dem Buch. Beim Xeelee-Zyklus hat Baxter Leseproben der einzelnen Buecher in seine Kurzgeschichten-Sammlung "Vakuum-Diagramme" uebernommen. Anscheinend zielt er schon auf Leser von Anthologien ab, die nicht die ganzen Zyklen kaufen.


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