Irgendwie ist mir gerade nach Animes. Deshalb beginne ich hier mal einen Thread mit SF-Anime-Rezensionen in der Hoffnung, dass es Ergänzungen gibt, damit ich Neues entdecke.
DAS MÄDCHEN, DAS DURCH DIE ZEIT SPRANG
Anime.
Makoto Konno ist 17 und ein wenig ... schusselig. Durch Zufall erhält sie die Möglichkeit in der Zeit herumzuspringen, genauer gesagt: Stunden oder wenige Tage in die Vergangenheit zu springen. Das nutzt sie natürlich aus, um ihre kleinen Alltagsprobleme zu lösen. Und natürlich, wie kann das anders sein, wird dadurch alles immer verzwickter ...
Die Romanvorlage von Tsutsui wurde mehrere Male als Fernsehserie und Realfilm umgesetzt (letztes Jahr wieder eine Realverfilmung, als dessen Hauptrolle die Voice-Actress des Animes besetzt ist).
Ein sehr schöner, warmherziger Film, mit sehr angenehmen Charakteren. Und das Ende!!!! Seufz ...
Unbedingt im Original schauen! Denn der Charme kommt erst richtig mit den grandiosen Originalstimmen rüber!
Trailer:
10/10
SUMMER WARS
Hosoda Mamoru hat es schon wieder geschafft ... Nach DAS MÄDCHEN, DAS DURCH DIE ZEIT SPRANG ein weiteres Meisterwerk. Ich gebe zu, der Film hat seine Schwächen (wobei das eine Schwäche ist, die eine Vielzahl von Filmen hat: dass alles durch einen riesigen Zufall auf bestimmte Leute herausläuft ... Viele Filme kaschieren das nur besser ...), aber dennoch ein sehr schöner Film!
Trailer:
9/10
NAUSICAÄ
Vielleicht eher Fantasy? Egal.
Ich war beeindruckt. Unpopulärerweise finde ich die Miyazaki-Filme ja alle "ganz gut" (mit Ausnahme von CHIHIRO und MEIN NACHBAR TOTORO, die ich wirlich sehr gut finde), aber irgendwie kommen sie mir mit den Jahren immer "oberflächlicher" vor. Aber NAUSICAÄ hat mich seit langem mal wieder überrascht. Vor allem am Anfang: die psychedelischen Bilder im Giftwald ... Toll!
Da sei noch ein Hinweis auf einen weiteren frühen Film verwiesen, der keine Phantastik ist und für den Miyazaki nur die Story geschrieben hat: Whisper of the Heart. Sehr schöne Geschichte übers Erwachsenwerden!
Mini-Trailer:
8/10
CHOBITS
Vielleicht bin ich ja doch nur ein Spätpubertierender, aber ich liebe diese Serie. Obwohl ich zugeben muss, dass die Serie ein paar Längen hat (da sie die Manga-Vorlage an ein paar Stellen unnötig erweitert und damit teilweise die Hintergrundstory nicht vorwärts bringt). Aber dennoch ein großer Spaß. Zumindest bis zur Hälfte. Von Anfang an zeichnet sich ab, dass das Thema (nahe Zukunft, die modernen Computewr sehen aus wie Menschen; und die Menschen beginnen sich mehr mit ihren perfekten "Persocoms" zu beschäftigen, als mit ihren Mitmenschen) eine sehr dunkle Seite hat - und die wird auch nach und nach immer weiter ausgebaut.
Einfach nur toll. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass die bis ins Extrem übertriebene "Überzogenheit" des leicht überforderten Protagonisten einigen Leuten auf die Nerven gehen könnte ... Ach ja, was für manche überraschend kommen könnte: Da die Serie doch ziemlich sexuell aufgeladen ist (auf lustige Art allerdings), scheint es sehr verstörend zu sein, dass die Macher des Animes und Mangas ein Künstlerkollektiv aus Frauen ist: CLAMP.
Trailer: http://www.youtube.c...feature=related (Und gleich ein Beispiel, wie deutsche Synchros Filme ruinieren ...)
9/10
ELFEN LIED
Was CHOBITS an Helligkeit hat, hat ELFEN LIED an Brutalität und Dunkelheit. Der Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt, weil ELFEN LIED soetwas wie die "dunkle Schwester" von Chobits ist, sehen die Diclonii doch im Grunde aus wie die Persocoms - und die Haupthandlungsträgerin dieser Wesen sagt auf ähnliche weise nur ein Wort wie die Persocom-Dame in Chobits - und wird danach benannt (hier Nyu, dort Chi).
Über die Handlung kann man sich hier informieren:
http://de.wikipedia....wiki/Elfen_Lied
Statt eines Trailers der Vorspann (was für Klimt-Fans): http://www.youtube.com/watch?v=zWGLyJ3l9u4
Kurze Warnung zur Serie: Die ist extrem brutal, deprimierend, melancholisch und düster.
9/10
MAKOTO SHINKAI ist DER Poet unter den Anime-Machern. Melancholiker durch und durch - und eigentlich erzählt er in allen drei Animes, die ich von ihm kenne, die gleiche Geschichte. Es geht immer um Liebe und körperliche Distanz.
Dabei wird die Entfernung und der Grad der Fiktionalisierung in jedem Werk geringer, aber der melancholische Schmerz hingegen steigt.
In Hoshi no Koe (VOICES OD A DISTANT STAR) von 2002 sind die Liebenden Lichtjahre entfernt (bzw. die Distanz wird immer größer - und die Distanz zwischen ihren Mails ebenfalls):
http://www.youtube.com/watch?v=dc--DFC2w00
6/10
Danach kam der leicht verwirrende, aber geniale (Makoto Shinkai scheint Poesie wichtiger als Verständlichkeit zu sein) THE PLACE PROMISED IN OUR EARLY DAYS (2004):
http://www.youtube.com/watch?v=2TfaSrWDv4s
9/10
Sein dritter großer Anime ist diesmal kein SF, aber der Vollständigkeit halber: ByÅsoku 5 Centimeter (5 CENTIMETER PER SECOND) von 2007:
http://www.youtube.com/watch?v=SDBH4xCE9ys
Zeichnerisch und Qualitativ wohl sein Höhepunkt.
9/10
Dieses Jahr müsste ein neuer Anime von ihm kommen.
PAPRIKA
Satoshi Kon ist ja leider letztes Jahr verstorben. Der Mann hatte ein Meisterwerk nach dem anderen vorgelegt.
Beonders erwähnenswert natürlich PERFECT BLUE (1997) und TOKYO GODFATHERS (2003) - aber beide keine SF.
Paprika beruht, mal wieder, auf der gleichnamigen Romanvorlage von Tsutsui (der auch im Anime "mitspielt"). Der Film hatte wohl auch einigen "Einluss" auf INCEPTION ...
http://www.youtube.com/watch?v=jJzEW_eE1G0
9/10
So, das reicht für den Anfang. Um AKIRA, GHOST IN THE SHELL etc. können sich andere kümmern, wenn sie mögen.
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