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PR NEO 21 - Der Weltenspalter


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80 Antworten in diesem Thema

#31 Gast_stolle_*

Gast_stolle_*
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Geschrieben 11 Juli 2012 - 05:11


Hallo Stolle!
Oh, danke der Nachfrage. Es geht so mit der Energie. Die Inhalte, die meinen Unwillen erregen (und nicht nur meinen, aber scheinbar hab ich hier den Ruf eines informellen Opinionleaders erlangt) und zu den Hauptkritikpunkten an den Romanen führen, lassen sich recht gut aus den oft ziemlich ausführlichen Spoilern ableiten. Es geht um Logikfehler, Plausibilitätsbrüche, Verstöße gegen Mk I Hausverstand und ähnliches. Nimm doch mal die Ferronen, die sich durch Ausspucken abkühlen. Wie kann man – aber gut, lassen wir das. Soviel Ignoranz schmerzt beim Hinschauen.
Möglich, daß man mit einem literaturwissenschaftlichem Hintergrund einen dummen, vor Logikfehlern und Peinlichkeiten strotzenden Roman aus formalen Gründen immer noch gut finden kann. Aber hier stieße mein Energieeinsatz an seine Grenzen. Schönjubeln wär mir zu anstrengend.
Über den persönlichen Stil eines Autors würde ich mir wahrscheinlich auch dann n icht die Sprechöffnung zerfransen, wenn obiges kein Thema mehr sein sollte – was ich mir sehr wünsche. Denn mit schlechtem Stil könnte ich weitaus besser leben als mit schwachem Hintergrund und dümmlicher, unlogischer Handlung.

Hallo Lüy!
Schöne Antwort, und fast ohne Sarkasmus!Eingefügtes Bild
Ich bin auch kein Schönjubler, aber ein guter Stil ist mir nunmal wichtiger als irgendwelche Logikfehler. Was hier oft betrieben wird, ist doch letztlich Faktenhuberei, da kann man schon mal hingehen, aber immer drauf rumreiten? Den literaturwissenschaftlichen Hintergrund hab ich bis jetzt ja immer verschwiegen, Eingefügtes Bild , aber lass Dir gesagt sein, wenn ich mit diesem Werkzeug hier anfangen würde zu analysieren, stünden die Romane auch nicht supergut da, ich tue dieses Wissen über das Wesen der Rose immer zur Seite, um sie nicht zu zerpflücken, wie irgendjemand so schön bemerkte.

Meine Posts hier sind selten komisch, das hast du fein erkannt. Meistens sind sie bissig, zynisch und sarkastisch. Das soll so sein. Man darf aber trotzdem gern drüber lachen – wenn man es komisch findet. Alles kann, nichts muß. Es freut mich auch, wenn ich Leute zum Lachen bringen kann. Soll ja angeblich keine schlechte Medizin sein.
Negative Kritiken sind amüsant zu schreiben und zu lesen – vor allem aber sind sie ein wichtiges Signal an den Autor. Es zeigt ihm, daß sich hier jemand beschwert, der sich im Grunde mit der Romanhandlung identifizieren möchte, es aber aus den genannten Gründen nicht kann.
Jemand, der das Zugemutete nur noch schlecht, schwachsinnig und unerträglich findet, wird vermutlich gar nicht posten. Warum sollte er auch? Das macht eigentlich nur jemand, der noch Hoffnung auf Besserung hat – und die stirbt bekanntlich zuletzt. Solange meine Hoffnung lebt und Rastatt uns zweiwöchentlich mit Zweifelhaftem beglückt, werde ich mich voller Energie drüber auslassen – solange es mir Spaß macht oder (was ich für wahrscheinlicher halte) NEO mangels Erfolgs eingestellt wird.
Aber immer wieder interessant, welch heftige Reaktionen ich auslöse. Hätte ich nicht gedacht. Das wird doch nicht am Ende bis nach Rastatt durchschlagen?Eingefügtes Bild
Liebe Grüsse an Dich und alle, die sich be(ge)troffen fühlen,
Lüy

Jetzt weisst Du ja, dass nicht alle dem Opinionleader hinterherrennen und es auch kritische Fans gibt, die trotzdem anderer Meinung sind.
Meine Hauptkritik an Deinen Posts ist Dein Stil Eingefügtes Bild , nicht der Inhalt. Letzterem kann ich ja - teilweise - zustimmen, ich finde diesen Sarkasmus halt nicht lustig. Mir ist klar, dass da Herzblut dahintersteckt bei Dir, Du bist PR-Fan, so wie ich.
Aber ich vermute auch, dass es da irgendwelche Verletzungen in der Vergangenheit gibt (die vielleicht irgendwas mit dieser Geschichte aus dem alten Forum zu tun haben - ich weiss da zuwenig drüber, ich war nicht dabei), die Dich und andere dazu bringen, so giftig zu werden: Ich bin halt davon nicht betroffen, ich bin ein Altfan, der nie im alten Forum angemeldet war (wg. der PersokopieEingefügtes Bild ) und hier über PR diskutieren wollte. Letzteres fällt mir aber schwer, da ich oft, wie jetzt gerade, das Gefühl habe, in einen exklusiven Zirkel von Zynikern einzubrechen, die andere Motivationen haben als ich, und immer wieder auf etwas bezugnehmen, was jenseits meines Horizonts liegt, eben weil ich nicht dabei war.
Ich habe mich jetzt im neuen PR-Forum angemeldet und fühle mich dort wohler als hier,Eingefügtes Bild würde aber schon gerne hier mitdiskutieren, wenn es mich nicht beim Lesen schon so raushauen würde.Eingefügtes Bild
Dies bitte ich mal zu bedenken, vielleicht kommen wir ja noch auf einen grünen Zweig.

luv, stolllllllllllle

#32 Quinto

Quinto

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Geschrieben 11 Juli 2012 - 07:47

Scheer hatte eine »durchgehende Idee«? Okay, ich will jetzt auf dem unfreiwillig lustigen Wortspiel herumreiten, aber: Wie aus x Artikeln und Büchern der letzten 40 Jahre bekannt ist und wie ich anhand der Exposés nachgucken kann, planten die Autoren anno dunnemals nicht viel mehr als einige Wochen im voraus.

Das eine schließt das andere nicht aus. Ich weiß selbst, dass die Autoren anfangs nicht viel mehr als einige Wochen im voraus planten. Dennoch hatte Scheer eine grundlegende Idee: technische Entwicklung plus Etablierung einer geeinten Menschheit unter den Völkern der Galaxis, besser: über den Völkern der Galaxis. Letzteres könnte man ihm ankreiden. Daran hangelte er sich entlang, und zwar in einer sehr überzeugenden Art und Weise. Ich habe erst durch Neo erkannt, was das für eine Leistung war. Nicht allein seine Leistung natürlich, ohne ein entsprechendes Team wäre das nicht möglich gewesen.

Und welche Idee hat Neo? Was ist an die Stelle der technischen Fortentwicklung getreten? Nichts! Was ich gelesen habe bis Band 17 war Zu-den-Sternen-Gerede, Predigertum, an den Folgen uninteressierte Überzeugungs-Ethik, wie sie zur Zeit auch in der Gesellschaft gang und gäbe ist. Aber auch das nur ganz vordergründig. Denn der Hauptprediger ist über die Ermordung der Mondbesatzungen so kommentarlos hinweggegangen wie scheinbar später über die Ermordung des US-Präsidenten ("auf der Flucht erschossen", wo habe ich bloß schon mal gehört?). Nicht mal auf die Moral kann man sich in Neo verlassen. Neo ist ein schlechtes Schauspiel in den Kostümen der Originalserie, bei dem zwar permanent Leute auf der Bühne hin und her laufen, bei dem es knallt und kracht, doch irgendwie fragt man sich, was für ein Stück eigentlich aufgeführt wird.

Wie kommt es, dass aus Freude oder doch wohlwollendem Abwarten bei vielen Fans beim Start von Neo erst Beklemmung, dann Verärgerung und schließlich nur noch purer Sarkasmus wird? Man lese mal die Rezensionen auf sf-radio.net, die sich von einem positiven Beginn in nackte Verzweifelung verwandelten.
http://www.sf-radio....y_rhodan/2.html

#33 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 11 Juli 2012 - 11:05

Man lese mal die Rezensionen auf sf-radio.net, die sich von einem positiven Beginn in nackte Verzweifelung verwandelten. http://www.sf-radio....y_rhodan/2.html


Dagegen zeigen andere Rezensionen, etwa diese

http://www.sf-radio....t/buch1945.html

dass etwa Michelle Stern auch ganz anders kann:

Ansonsten überzeugt der Roman auf ganzer Linie. Pranur ist eine fantastische, aber im Laufe des Romans realistisch wirkende Kreatur. Seine Angriffe auf die Sternenfaust sind ernst, die Gegenmaßnahmen der Crew bedacht. Bruder Williams Überzeugungsarbeit kommt weitestgehend ohne die platten, idealistischen Plattitüden aus, mit denen in der Neuauflage des "großen Bruders" der Serie inflationär umgegangen wird.


Bearbeitet von Arl Tratlo, 11 Juli 2012 - 11:07.

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#34 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 11 Juli 2012 - 17:15


Ist es doch schon längst - hatten wir doch schon...


Hat aber auch wenig genutzt...


Scheer hatte eine »durchgehende Idee«?


Nooo – wir werden doch nicht neidisch werden? Kann ja sein, daß der große Meister die Sache damals gefühlsmäßig im Griff hatte. Das Ergebnis ist jedenfalls recht überzeugend, damals wie heute.
Was NEO betrifft: das war wohl eher das geplante Unglück… Mal ehrlich: ich weiß es, du weißt es, viele andere wissen es: ihr könnt das viel, viel besser! Warum, bei allen 24 She’Huhan, habt ihr die Sache derart in den Sand gesetzt – und grabt sie alle 14 Pragos noch tiefer ein? Was zugegeben auch eine gewisse Kunst ist.

Keine Sorge. Das wird schon nicht passieren ...Eingefügtes Bild


Oh – genau das ist meine Sorge… Eingefügtes Bild

Hallo Stolle!
Na – da haben wir ja nochmal die Kurve gekriegt. Freut mich, ganz ohne Sarkasmus, ehrlich! Ja, ich bin PR-Fan, seit den 60ern, und war schon mit viel Herzblut bei allem möglichen dabei, aber bislang noch in keinem Forum. Dafür in diversen Fanclubs. Zu kleineren Blessuren kam es immer wieder mal, größere Traumata konnte ich bislang vermeiden – aber dann kam NEO. Erst gings ja noch so halbwegs, dann gings bergab – und seither gibt’s Sturzflug nach Arkonidenart. Das schmerzt, und diese Schmerzen auszudrücken nehme ich mir die Freiheit. Sarkasmus ist mein zweiter Vorname, daran ist jetzt nichts mehr zu ändern. Hierzulande ist das übrigens noch erlaubt, es wird sogar als eine Art Tugend betrachtet und hat Tradition. Bei euch droben gibt’s wahrscheinlich schon eine EU-Norm dagegen.
Warum mach ich das alles hier? Gute Frage, sehr gute Frage. Die Indianer sagen: wenn du merkst, daß du ein totes Pferd reitest – steig ab! Ich sage: such erstmal nach sicheren Todeszeichen, wenn du keine findest, versuch den Gaul zu reanimieren! Einige, die dabei stehen sagen: hey, super, weiter so! Du schaffst es! Andere – so wie du – sagen: hey, laß das arme Tier zufrieden! Es ist das alte Problem: allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann! Ich reanimiere mal weiter. Vielleicht kann man auf dem Gaul doch noch irgendwann in den Sonnenuntergang reiten.
Aber das soll dich nicht davon abhalten, mit uns hier zu diskutieren. Mich würde das sehr freuen. Es ist ja nicht so, daß wir gezielt zu dir oder anderen eher sanftmütigen Fans grob sind – wir erregen uns über den (völlig unnötigen) Schmafu, der uns vierzehntäglich vorgesetzt wird. Und wir ziehen – so respektlos wie möglich, richtig – über die her, die wir dafür verantwortlich halten. Das darf man, ja, wirklich! Und die halten das auch aus! Wer regelmäßig soviel Nonsense schreiben kann, der hält noch ganz andere Sachen aus!
Liebe Grüsse,
Lüy
"Alle Werte im grünen Bereich!"
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#35 Quinto

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Geschrieben 11 Juli 2012 - 17:50

Habe vorhin im Supermarkt Neo 21 gesehen und mal in aller Eile geschaut, wie denn dieser Weltenspalter funktioniert. Das ist wohl so eine Art Jedi-Schwert, das da durch den Planeten saust. Besonderer Vorzug: Planet wird auch danach noch zusammengehalten. Da habe ich was dazugelernt, denn bisher hätte ich darauf gewettet, dass die Planetenhälften im Gegensatz zu Melonenhälften sowieso nicht auseinandertreiben, egal, ob da ein spalterischer Mechanismus wie eine Rasierklinge durchzischt oder nicht. Zum Vergleich: In Band 838 der EA wurde der Planet Goshmos Castle gespalten, geschildert von Kurt Mahr. Das ging ein wenig anders. Der gesamte Planet wurde zwar durch einen Transmittereffekt geteilt, dann aber komplett entstofflicht, neu geformt, so dass der Glutkern verschwand, und in Form von zwei Hälften in 300.000 km Abstand wieder verstofflicht. Ein gar nicht mal so übel erfundender Unsinn, den der Physiker Mahr dem SF-Autor Mahr sicher verziehen hat.

#36 Schlomo

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Geschrieben 11 Juli 2012 - 18:00

Seufz. Ich will meine 200er Hefte wieder haben! Und Stufenraumschiffe, Horror, Geheimsatelliten, Townoser, Duplos, Superfestungen, Mirona Thetin (Lechts!) und Sonnentransmitter, Zeitfallen, Hü-Schirme, die nicht viel aushalten und und und. Aber ich will keine Zwiebelschalen, Superintelligenzen, Kosmokraten oder andere Götter. Ich will einfach nur SF Geschichten, die spannend und irgendwie plausibel sind, in die ich mich hineinversetzen kann, die das Kopfkino starten, nicht irgend welches ödes Gewäsch. Alles muss man selber machen. Arrgh! Schalom, Schlomo

#no13

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#37 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 11 Juli 2012 - 18:15

Habe vorhin im Supermarkt Neo 21 gesehen und mal in aller Eile geschaut, wie denn dieser Weltenspalter funktioniert. Das ist wohl so eine Art Jedi-Schwert, das da durch den Planeten saust. Besonderer Vorzug: Planet wird auch danach noch zusammengehalten. Da habe ich was dazugelernt, denn bisher hätte ich darauf gewettet, dass die Planetenhälften im Gegensatz zu Melonenhälften sowieso nicht auseinandertreiben, egal, ob da ein spalterischer Mechanismus wie eine Rasierklinge durchzischt oder nicht.


Exakt so wie in NEO beschrieben kanns sicherlich nicht gehen. Der Planet würde sich an der Schnittfläche einfach wieder zusammenlöten. So wie ein Eisblock, den man mit einer Drahtschlinge durchschneiden will. Wobei der Planet neben dem zarten Schmelzeffekt seines Magmakerns auch noch die nicht unbeträchtliche Schwerkraft auf seiner Seite hat.
Das hat noch wenig mit Physik zu tun, da reicht common sense...
Mahr hat im obigen Beispiel ausgezeichnet beschrieben, wie Planetenspaltung im Perryversum funktionieren könnte. Ebenso die Randbedingungen, unter denen ich zwei stabile Planetenhemisphären erhalten (oder behalten) kann. Warum die NEO-Macher alles physikalische auf Sandkistenniveau reduzieren müssen, verschließt sich mir.

Seufz.

Ich will meine 200er Hefte wieder haben!

Und Stufenraumschiffe, Horror, Geheimsatelliten, Townoser, Duplos, Superfestungen, Mirona Thetin (Lechts!) und Sonnentransmitter, Zeitfallen, Hü-Schirme, die nicht viel aushalten und und und.


Alles muss man selber machen. Arrgh!


Mirona Thetin war lechts? Ächt? Ich hab die eher rinks in Erinnerung... Wuaaahaaahaaa - Gröl! Eingefügtes Bild Der war super, gibs zu!
HÜ-Schirme, die nix aushalten? Wozu? Ach so - für die Gegner, ja dann...
Paralleluniversen sind auch recht nett. Rhodan meets Kirk oder so. Oder Icho vs. Predator - das würde kesseln!
"Nun, mein Kleines? Hast du mich mit deinem Netz gefangen? Na sag mal..."

Aber wie du richtig sagst: if you want something done, you have to do it yourself!
Frage: was hält uns auf?
Antwort: ich schreib hier zuviele Posts.
"Alle Werte im grünen Bereich!"
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#38 Schlomo

Schlomo

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Geschrieben 11 Juli 2012 - 19:54

Bei DER Vorgabe... Mir hätte echt was gefehlt, wenn DER nicht gekommen wäre! Schalom, Schlomo, der selten rinks und lechts verbuxelt. (Das macht er nur mit den Wechselstaben)

#no13

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#39 Kokomiko

Kokomiko

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Geschrieben 12 Juli 2012 - 08:34

@ Lüy Du schreibst nicht zuviel Posts! Ich teile viele Deiner Ansichten, nicht alle. Deine Posts zu lesen ist einfach unterhaltsamer als die derzeitige PR-Handlung. Wie wäre es mal wieder mit einer kleinen Kurzgeschichte? Wie damals das Autoren-Bootcamp? Mach weiter so. Herzliche Grüße von einem PR-Fan, der auch schon in den späten 60er eingestiegen ist und sogar eine Aufnahmeprüfung bestehen musste, um in den lokalen PR-Club eintreten zu dürfen ;-)

#40 Frank Chmorl Pamo

Frank Chmorl Pamo

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 12:41

Es geht auch prima ohne Sarkasmus, zumindest wenn man nicht ständig mit dem Original vergleicht (Das ich nie gelesen habe). Die meisten Kritiker hier im Forum sind seit Jahren/Jahrzehnten Perry Rhodan-Fans und können mit der Neuinterpretation einfach nichts anfangen. Letztlich eine ähnliche Debatte, wie sie bei Star Trek vor ein paar Jahren mit der Neuinterpretation von Abrams ausgelöst wurde, auf der einen Seite stehen die alten Fans, die der Neuinterpretation nichts abgewinnen können, auf der anderen Seite die Neu-Fans, die man mit dem Original jagen kann, da gibt es kein richtig und falsch oder besser und schlechter. Ich fand bis jetzt auf jeden Fall die 2,99 pro ebook (Bin aktuell bei Band 15) gut investiert.

Gut möglich, dass wir alten Säcke nichts mit dieser Neuinterpretation anfangen können. Wenn jetzt irgendwelche Aliens zu früh kommen, wenn Geschichten anders laufen als im Original, dann habe ich kein Problem damit. Womit ich allerdings ein Problem habe, ist, wenn Personen völlig unlogisch handeln - unabhängig, obs ein Herr Rhodan oder ein ein Piccard ist.
Beispiel? Der Schutzschirm in der Wüste Gobi wurde von tausenden Geschossen belastet, der Generator glühte leicht, und bestimmt blinkten irgendwelche Lichter lustig um die Wette.
Im Original schauten Perry und Bully bedenklich, hofften auf Hilfe von Thora und wussten nicht, ob das Ding sich eher durch einen Knall oder ein mickriges Rauchwölkchen verabschiedet. In Neo waren fast alle weg (Perry home alone), und er sinnte über den zukünftigen Stadtplan von Terrania nach ...
Perry landete in Neo, ohne groß zu erklären warum, in der Gobi. Im Original erklärte er, warum er das tut.
Romane können schlecht sein, ja. Zumindest erwarte ich mir aber Schlüssigkeit und Nachvollziehbarkeit. Und damit ist in Neo leider nicht nur nicht weit her, das fehlt oft.

#41 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 13:38

@ Lüy
Wie wäre es mal wieder mit einer kleinen Kurzgeschichte? Wie damals das Autoren-Bootcamp?


Gut gut, ihr wollt eine Geschichte - Onkel Lüy erzählt euch eine Geschichte. Aber die NEOphilen Fans - oder die vielen NEO Fans (der war auch nicht schlecht, was?) müssen gut aufpassen. Es geht zurück ins Jahr 1975, ins richtige Wega-System, wo wir damals noch richtig was ausgerichtet haben - im Gegensatz zum Jahr 2036, wo wir uns nur bis aufs Kochenmark blamiert haben.
Es ging damals ziemlich rauh zu, also hoffentlich fürchten sich die NEOs nicht zu sehr.

MONDPATROUILLE

WEGA-SYSTEM, MONDE DES VIERZIGSTEN PLANETEN, AUGUST 1975

Zwei Wespen aus Arkon-Stahl huschten durch das All, die tödlichen Stachel in ihren kegelförmigen Nasen blitzten schwach im Licht der fernen Sonne, wenn die schlanken Rümpfe der pfeilförmigen Maschinen in festgelegtem Rhythmus aus der Flugrichtung schwenkten. Unablässig suchten unsichtbare hyperenergetische Pulse nach gekrümmter Raumzeit, dem unfehlbaren Anzeichen für das Vorhandensein von Masse – kompakter dichter Masse, wie sie ein Meteorit darstellte, oder die Zelle eines Raumschiffs.
Der vierzigste Planet, ein Gasriese von der doppelten Masse des solaren Jupiter, hing als trübe rötliche Sichel schräg vor den beiden Jägern. Trotz der Entfernung von fast 2,4 Lichtminuten erschien er bereits halb so groß wie der irdische Mond.
Bezogen auf die Bahnebene seines sechsten, äußersten Mondes strebten die Maschinen schräg von „oben“ auf einen Punkt zu, an dem sie den merkurgroßen Himmelskörper in knapp einer Lichtminute passieren würden. Der zwölfstündige Flug war bisher einschläfernd ereignislos verlaufen. Jetzt aber drangen sie in einen Raumsektor vor, in dem potentielle Beute wartete.

*



Sergeant Rous warf dem kleinen Holoschirm des Hyperorters einen kritischen Blick zu. Allmählich zeichnete sich darauf mehr als die übliche Statik des Wega-Systems ab. Im sogenannten LB oder Gravo-Band bildete sich seit Minuten eine verwaschene, aber konstante Signatur aus, deren Peilungsfächer halbwegs mit der Position des sechsten Mondes zusammen fiel. Die Emissionen zeigten das typische Spektrum hochtechnischer Anlagen, eine natürliche Quelle der Hyperstrahlung war bereits jetzt mit Sicherheit auszuschließen.
Er blickte schräg nach oben aus der engen Kanzel des Ein-Mann-Jägers. Auf etwa 10 Uhr glitzerte ein winziger metallischer Funken, dort hing der Jäger von Sergeant Calverman auf exakt parallelem Kurs im All. Der nächste Navigationspunkt lag noch etwa 100 Lichtsekunden entfernt, bei der derzeitigen Geschwindigkeit von 10.000 km/sec würden sie ihn in etwa 50 Minuten erreichen.
„Die Echsen sind da drüben bei Nummer sechs ganz schön am Werken. Bislang nur niederfrequenter Hyperlärm, hört sich an wie eine Büffelherde, die langsam näher kommt. Könnten so an die vierzig Schiffe bei Orbitalmanövern sein – oder ein paar dicke Dinger auf der Oberfläche.“
Er ließ die Aufnahmetaste der abhörsicheren Richtfunkverbindung aus der Arretierung im Schubregler schnappen. Gleichzeitig wurde die kurze Nachricht kodiert, zerhackt und als wenige Mikrosekunden langer Normalfunkpuls zielgenau abgestrahlt. Kurze Zeit später erhielt er Antwort.
Im anderen Jäger klappte Sergeant Calverman seinen Kontursitz aus der bequemen Liegeposition nach vorne und tippte in die Kontrollen der Ortungskonsole.
„Aber eben nur bei Nummer sechs, sonst ist alles still, das gefällt mir nicht. Ich riskiere einen Blick mit der Masseferntastung, Ergebnis folgt.“
Während Rous seine Maschine im Modus der Weitwinkeltastung beließ, stach aus Calvermans Jäger ein scharf gebündelter Kegel kaum nachweisbarer Hyperstrahlung für eine knappe Sekunde durch den Raumsektor des sechsten Mondes. Die Strahlung reflektierte an der Raumzeitkrümmung von Massenkonzentrationen und zeichnete ein dreidimensionales Bild, das von der Darstellung des Mondes als halbtransparente Kugel beherrscht wurde. Einige bleistiftförmige Schemen mit dem charakteristischen verdickten Mittelstück wurden stark vergrößert hervorgehoben. Ein weiterer Rafferpuls übermittelte wenig später die Ortungsdaten an den Flügelmann.
„Kreuzer, 300 Meter Klasse“, murmelte Rous in seiner Kanzel, als er das Tastergebnis betrachete. „Hör mal, das gefällt mir nicht!“ sprach er in das Helmmikro, nachdem er die Raffertaste gedrückt hatte. „Da sind nur vierzehn dieser Kästen im Orbit, offenbar Kaiman-Klasse. Wir haben gestern etwa 50 Transitionen angemessen, und heute noch mal zwölf vor dem Abflug. Ich glaube nicht, daß die anderen alle einen Mondspaziergang machen. Schätze, da hängen ein paar kalt im Raum herum, wie ich die Echsen kenne.“
Ein zirpendes Warnsignal lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Schirm der PSM-Darstellung. Schauer überlichtschneller, hyperenergetisch verpackter Teilchen erreichten die beiden Jäger. Die überall auf dem Rumpf des Jägers verteilten Sensoren der sogenannten positronic support measures fingen die Tasterpartikel auf, zerstörten ihre Verpackung und analysierten Signalstärke, Richtung und Charakteristika. Anschließend wurden im Sekundentakt Peilung, Intensität und Typisierung aktualisiert und grafisch dargestellt.
Im Bereich des sechsten Mondes strahlten Mittelstrecken-Hypertaster topsidischer Fertigung mit hoher Leistung ihre Partikelschauer ins All. Im Diagramm der Ortungswahrscheinlichkeit blieben die Farbbalken jedoch beruhigend tief im grünen Bereich. Die Topsider konnten sich durch den Einsatz aktiver Ortung nichts vergeben, ihr Arsenal an laufenden Hyperaggregaten war über wesentlich weitere Strecken anzumessen als die Partikelströme ihrer Hypertaster.
Objekte von der Größe der beiden Raumjäger konnten mit dieser Partikeldichte und Pulsfrequenz jedoch unmöglich geortet werden. Selbst bei aktivierten hyperenergetischen Schirmfeldern hätten die Topsider erst ab einer Distanz von 500.000 km ein verwertbares Echo empfangen. Die derzeit von den Jägern zur Meteoritenabwehr aufgebauten NE-Schirme waren für die Hyperpartikel praktisch unsichtbar, die Rümpfe aus Arkonit kaum mehr als flüchtige Schemen. Wenn es bei Kontakt mit normaler Materie überhaupt zu einer Interaktion kam, deflagrierten die Hyperpartikel eher und setzten ihren Inhalt als Photonen oder Elektronen frei, anstatt ein Ortungsecho zu erzeugen. Die hyperenergetischen Wandler- und Effektorfelder innerhalb der diversen Aggregate reflektierten die Tasterpartikel hingegen wie Licht an poliertem Silber. Allerdings war deren effektiver Querschnitt so gering, daß die Topsider die Jäger eher normaloptisch ausmachen könnten, als ein Tasterecho der einzelnen Hyperaggregate aufzufangen.
„Wir bleiben vorerst auf Kurs“, entschied Calverman. „In etwa einer halben Stunde müßten wir die ersten MB-Signaturen von Nummer sechs auffangen, dann sehen wir weiter.“

*



Bereits zehn Minuten später kündigte sich eine markante Veränderung der taktischen Situation an. Die Nahbereichs-Massetaster der beiden Jäger, die mit einer Winkelöffnung von 60 Grad den Raum vor den Maschinen absuchten, hatten in knapp einer Lichtminute auf etwa 11 Uhr ihres Kursvektors zwei Krümmungsfelder geortet, die kleineren Körpern mittlerer Dichte entsprachen. Die rein passiven Hyperorter zeigten aus dieser Richtung allerdings keinerlei verdächtige Aktivität an.
„Zwei Massekonzentrationen, scharfe Oberfläche, deutlich kleiner als 100 Meter, würde ich sagen“, sprach Rous in sein Rafferkom. „Masse mindestens 70.000 Tonnen. Wenn das nicht die Mittelwülste von Topsidkreuzern sind, fliege ich den nächsten Einsatz auf einem Staubsauger! Die sind völlig kalt – hängen hier als silent pickets im Raum, wußte ich es doch!“
„Gewonnen – Schwein gehabt!“ kam kurz darauf die Antwort seines Rottenführers, gemeinsam mit dem Ergebnis der Ferntastung.
Calverman behielt es sich bei ihren gemeinsamen Einsätzen stets vor, den Masseferntaster einzusetzen. Er behauptete, eine besonders effiziente Abtastroutine programmiert zu haben, die das ohnehin geringe Risiko, angemessen zu werden, weiter reduzierte. Topsidische Passiv- und Aktivorter waren nach bisherigem Kenntnisstand arkonidischen Systemen weit unterlegen. Unentdeckt die Schiffe der Echsenabkömmlinge zu verfolgen war etwa so aufregend wie die Beobachtung eines Blinden auf einem leeren Raumhafen im prallen Sonnenlicht. Ein direkter Angriff aus nächster Nähe war allerdings längst nicht so risikolos. Der blinde Mann trug eine automatische Schrotflinte und schoß notfalls auch nach Gehör.
Im Holo der hochauflösenden Masseferntastung zeichneten sich die charakteristischen Stab-Kugelrümpfe der beiden Kreuzer einwandfrei ab. Sie hingen auf inertem Kurs im Raum und trieben mit 200 km/sec relativ zum sechsten Mond in flachem Winkel aus der planetaren Ekliptik.
„Um die kümmern wir uns später. Ich will erst sehen, wer hier sonst noch so rumhängt. Wir machen einen rundum-Check, ich links, du rechts!“

*



Noch vor der von Sergeant Calverman berechneten Ortungsschwelle der aggregattypischen, höherfrequenten MB-Signatur, die deutlich weniger weit trug als die unspezifische LB-Signatur, fielen die ersten verwertbaren Impulse vom sechsten Mond ein. Es schien, als würden dort zahlreiche Antigravaggrate, Traktorstrahler, Schwerkrafterzeuger und starke Fusionsreaktoren auf hoher Leistung laufen. Gelegentlich zeigten sich markante Energiespitzen, die laut positronischer Auswertung nur von leistungsstarken Desintegratoren stammen konnten.
„Wenn du mich fragst – die richten sich auf Nummer sechs häuslich ein!“ behauptete Rous. „Ich könnte wetten, daß sich die Topsies dort eine nette Basis bauen und auf Verstärkung warten. Die geben das Wega-System noch lange nicht verloren. Wenn wir Pech haben, schleppen die noch einen Arkonraumer an. Dann möchte ich das Gesicht vom Chef sehen!“
„Verstärkung wird sicherlich kommen“, meinte Calverman, „sonst wären die Brüder nicht mehr hier. Aber wenn die noch einen Arkoniden hätten, wäre das Ding längst hinter uns her. Die beiden Pickets sind offenbar die einzigen Schiffe weit und breit, aber das glaub ich noch nicht so ganz. Wir machen eine Fernabtastung der restlichen Monde, du übernimmst Nummer eins und zwei, nicht länger als zwei Sekunden, das reicht! Spiraltastung mit einer halben Lichtsekunde Zielöffnung!“
„Ich fühle mich geehrt“, knurrte Rous, ohne die Raffertaste zu betätigen. „Ich werde in das Geheimnis der Ferntastung eingeweiht. Dreiundfünfzig Einsätze mußte ich fliegen, um das zu erleben!“

*



Fünf Minuten später hatten die beiden Jäger eine beachtliche Menge an Ortungsdaten gesammelt, inklusive einiger codierter Funksprüche, die man später an Bord der S-7 auswerten würde. Die Topsider waren tatsächlich dabei, das Mondsystem des vierzigsten Planeten in eine Raumfestung zu verwandeln. Auf Nummer sechs zeigten die Infrarotorter starke thermische Aktivität, scheinbar wurde dort der Mondboden großflächig mit Thermostrahlern und Desintegratoren bearbeitet. Die Ferntastung fand jetzt auch Massesignaturen von Schiffen eines bislang unbekannten Typs, die aber eindeutig topsidischen Ursprungs waren. In exakt eingehaltenen Abständen strebten sie auf das Krümmungsfeld des Mondes zu. Offensichtlich landeten dort Transporter oder andere Spezialschiffe.
Weitere Informationen konnte man nur durch hochauflösende Hypertaster erhalten. Der Einsatz dieser leistungsstarken Aggregate würde jedoch die Anwesenheit der beiden Jäger im Handumdrehen verraten. Mit mindestens zwei Topsidkreuzern in der näheren Umgebung war ein derartiges Vorgehen nicht ratsam.
„Folgender Plan“, verkündete Calverman, „wir nehmen Kurs auf die beiden Pickets, sacken sie ein, schießen dann unsere Tasterbilder und verabschieden uns für diesmal.“
„Feiner Plan“, stimmte Rous zu. „Sollte mich nicht wundern, wenn hier bald eine Menge schlafender Topsider aufwachen. Das werden die sich abgewöhnen, als stiller Horchposten durchs All zu treiben. Wie legen wir es an?“
„Hintergründig. Mal sehen, wie Erich Eidechse bei der Annäherung reagiert. Torpedos aus kurzer Distanz, Kanonen bei minimaler Annäherung. Die beiden Kreuzer sind etwa 80 Kilometer getrennt. Ich würde sagen: tangentialer Anflug, Torps bei 100.000 km, Schußdistanz 20.000, das müsste reichen.“
Das Manöver Kanonen bei minimaler Annäherung, reflektierte Rous kritisch, beinhaltete stets ein relativ hohes Risiko. Sich einem Topsid-Kreuzer auf 20.000 Kilometer zu nähern war hingegen geradezu todesmutig. Er machte sich eine geistige Notiz für die Nachbesprechung an Bord der S†‘7. Derartige Mannbarkeitsriten mochten in abgelegenen Dörfern Zentralafrikas vielleicht noch üblich sein, im modernen Raumgefecht waren sie kaum angebracht. Calverman pflegte jedem im Pilotenkorps, ob man es hören wollte oder nicht, die Geschichte von dem Löwen zu erzählen, den er nur mit dem traditionellen Speer der Massai gejagt und getötet hatte. Rous wußte es inzwischen besser. Das alterschwache Tier hatte vor der prallen Mittagssonne unter einem Busch Zuflucht gefunden und dort den Schlaf des Gerechten gehalten, ehe es hinterrücks in die ewigen Jagdgründe befördert worden war.
Mit geringer Leistung zündeten die Impulstriebwerke und ließen die Maschinen auf den neuen Kurs schwenken. Die schwache Signatur der Aggregate würde den wartenden Horchposten mit hoher Wahrscheinlichkeit entgehen, auch die tscherenkowblauen Lichteffekte der Impulswellenbündel konnten auf diese Distanz nur bei einem absurden Zufall Verdacht erregen. Zielstrebig näherten sich die Jäger ihrer ahnungslosen Beute, die in den Kurzstrecken-Massetastern zunehmend deutlicher zeichnete. In den Feldoptiken erschienen die Topsid-Kreuzer bereits als winzige, normallicht- und infrarothelle Punkte, die sich im Moment nur durch ihre Relativbewegung vor dem Hintergrund der Sterne verrieten.

*


Zwei Minuten später fingen die Hyperorter der Jäger erste Emissionen der Topsidkreuzer auf, die mit gedrosselten Maschinen im All hingen. Noch war es unspezifischer Hyperlärm im niedrigen Spektralbereich, der von einer homogenen Quelle auszugehen schien. Minimale, aber rhythmische Fluktuationen deuteten darauf hin, daß auch die Topsider Weitwinkel-Massetaster in Betrieb hatten. Auf eine Entfernung von 14 Lichtsekunden konnten diese Aggregate die kleinen Ein-Mann-Jäger jedoch keinesfalls ausmachen. Eine theoretische Chance bestand erst unterhalb von 50.000 km, also direkt unter der nicht vorhandenen Nase der Echsen.
Jede der beiden Maschinen trug zwei Kurzstrecken-Raumtorpedos unter den Tragflächen. Die knapp drei Meter langen Flugkörper erreichten fast den doppelten Beschleunigungswert der Jäger und verfügten über DHe-Ladungen im Kaliber von 1,2 Gigatonnen Vergleichs-TNT. Orter, Massetaster, Hypertaster, Hyperschirm, Funkfernsteuerung und optische Systeme vervollständigten die Ausstattung der etwa 230 kg schweren Kamikaze-Roboter. So große und träge Ziele, wie sie die Topsid-Kreuzer darstellten, waren leichte Beute für die agilen Lenkwaffen.
„Zielanflug, Torp-Start in fünf Minuten“, meldete sich Calverman. „Funkstille ab jetzt, deine Feuerleitpositronik ist synchronisiert, gute Jagd!“
„A votre ordre, mon sergeant“, murmelte Rous und merkte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. „Vive la terre!“

*



Chrg-Khad, Kommandant des Schiffes Seiner Exzellenz UR-TOP 2371, sah sich prüfend in der kreisrunden Zentrale des Kreuzers um. Seit mehr als zwei Topsid-Tagen versah sein Schiff gemeinsam mit UR-TOP 2805 Dienst als vorgeschobener Horchposten. Der Rückzug aus dem inneren System der weißen Sonne war immer noch voll im Gang, während auf den Monden des vierzigsten Planeten eine provisorische Basis entstehen sollte.
Verstärkung von Topsid wurde angekündigt, aber bislang war nur eine Transporterstaffel eingetroffen. Die Operation, von der man sich einen weiteren Raumer der degenerierten Arkoniden versprochen hatte, war bislang absolut desaströs verlaufen. Von einem arkonidischen Schiff hatte man keine Spur entdecken können, dafür war man bei den hier ansässigen Primitiven auf einen erstaunlich zähen Gegner gestoßen, der trotz seiner Rückständigkeit unerwartet hohe Verluste verursacht hatte.
Kaum hatte sich die Flotte an die unorthodoxe und zutiefst unlogische Kampfweise angepaßt, war es zum Eingreifen einer mysteriösen dritten Partei gekommen, die offiziell als Hilfsvolk der Arkoniden galt. Nicht nur, daß diese Fremden zugunsten der Primitiven eingegriffen hatten, es war ihnen auch noch gelungen, das Rückgrat der topsidischen Flotte zu kapern. Die arkonidische Riesenkugel, ein Raumgigant mit mehr Feuerkraft als die gesamte restliche Flotte Seiner Exzellenz, sorgte mittlerweile dafür, daß die Position der Topsider in diesem System zunehmend unhaltbar wurde.
Entsprechend sinnlos erschien es Chrg-Khad, sich auf diesen kleinen Monden einzubunkern. Das Arkon-Schlachtschiff konnte aus großer Distanz die improvisierten Festungsanlagen in Trümmer schießen und trotz der massiven Konzentration an Kampfschiffen gab es nichts, was man dagegen hätte tun können. Aber Kritik am obersten Kommandorat stand ihm nicht zu. Er hatte seine Aufgabe und würde sie erfüllen, bis man ihm eine neue zuteilte.
„Ortungsmeldung, Kommandant!“ riß ihn die Stimme des Ersten Offiziers aus seinen Überlegungen. „Schwache Hyperspur, niedriger Bereich. Peilung wandert schnell aus, wahrscheinlich naher Kontakt!“
„Schirm an!“ befahl Chrg-Khad schnell, „Gefechtsalarm für Gruppe, Hypertaster auf Peilungssektor, volle Leistung!“
„UR-TOP 2805 bestätigt“, meldete jemand vom Funk „Nachricht an...?“
„Wir werden angemessen!“ rief die Ortung dazwischen, „Massenkontakt...“
Grellweißes Licht flutete aus den Panoramamonitoren in die Zentrale. Der gerade aufgebaute Hyperschirm wurde durch zwei Strahltreffer soweit ausgelastet, daß die Strukturlückenschaltung für Tasterstrahlen, Funk und Waffen versagte.
Chrg-Khad hechtete aus seinem Sitz, rempelte seinen Ersten zur Seite und schlug mit der flachen Hand zweimal auf die Aktivierungstaste der Schirmgeneratoren. Innerhalb weniger Sekundenbruchteile kollabierte der Schirm, die erst unvollständig abgeleitete Energie deflagrierte als Hyperschockwelle, dann baute sich das Schirmfeld noch in der gleichen Sekunde wieder auf – mit halbierter Spannungsstärke und protestierend blinkenden Warnleuchten. Trotzdem war es ein Wunder, daß es überhaupt noch reagierte. Die Lichtflut auf den Panoramaschirmen erlosch – und die Bildschirme gleich mit.

*



In geisterhafter Lautlosigkeit lösten sich die vier Torpedos von den Jägern und strebten ihren Zielen entgegen. Sie beschleunigten lediglich mit halber Leistung, die geringe Querentfernung der Topsider und die Eigengeschwindigkeit der Flugkörper machte einen relativ unauffälligen Anflug möglich. Je später der Gegner reagieren konnte, desto näher lag die Trefferwahrscheinlichkeit bei 100 Prozent.
Als ihre Orter die Ziele eindeutig erfaßten, hüllten sich die Flugkörper in Hyperschirmfelder. Die schwachen Schirme dienten lediglich dazu, dem Gegner die Abwehr durch weit aufgefächerte Strahlschüsse oder ausgestoßene Raumminen unmöglich zu machen. Nur ein direkter Treffer mit halbwegs eng gebündelten Waffenstrahlen oder eine Fusionsexplosion in allernächster Nähe konnte die abgeschirmten Torpedos zerstören. Ihre eigene aktive Ortung war dadurch kaum behindert.
Einer der Topsidkreuzer wurde von beiden Jagdmaschinen mit energiereichen Störsignalen eingedeckt, die seiner Ortung dutzende Phantomechos, fluktuierende Schattenzonen und eine völlig falsche Bedrohungsrichtung suggerierten. Damit wurde es für die Feuerleitsysteme nahezu unmöglich, die mit erratischen Ausweichmanövern anfliegenden Torpedos exakt anzupeilen.
Auf ihrem Kurs näherten sich die Jäger dem zweiten Topsider bis auf 20.000 km, in diesem Moment entluden sich ihre Strahlkanonen. Beide Impulsschüsse trafen präzise ins Ziel, das auf diese Distanz unmöglich zu verfehlen war. Der Hyperschirm hielt erwartungsgemäß stand, allerdings machte das hochbelastete Schirmfeld dem Topsider für die nächsten Sekunden Ortung und Abwehrfeuer unmöglich. Lediglich Massetaster arbeiteten unabhängig von jedweden Schirmfeldern, die ankommenden Flugkörper waren jedoch zu leicht und langgestreckt, um auf topsidischen Systemen verwertbare Echos zu erzeugen.
Die ersten beiden Torpedos rasten auf das nächstliegende Ziel zu, ihre kleinen Positronengehirne hatten längst den optimalen Zündpunkt bestimmt, die Zeit lief unbarmherzig gegen Null, kleine Kurskorrekturen hielten die Abfanglösung stabil, dann...

*



Ein massiver Ausbruch multifrequenter Hyperenergie flutete durch die Systeme der Torpedos, legten Ortung und Antrieb lahm, störten die Funktion der Positroniken und ließen den bislang optimal verlaufenden Angriff im Chaos enden. Beide Waffen verloren sowohl ihr Ortungsbild als auch die relative Position zum Ziel. Notschaltungen reagierten in Nanosekunden und führten zur Selbstvernichtung.
Zwei Gammablitze, gefolgt von ultrahell strahlenden Plasmawolken entstanden erst vor, dann hinter UR-TOP 2371, dessen Schirmfeld sich gerade flackernd stabilisierte. Trotzdem hielt es den Pulsschalen der Fusionsexplosionen leicht stand, die Torpedos hatten ihr Ziel um mehrere Kilometer verfehlt. Die Reste der Flugkörper verloren sich als schnell expandierende Gaswolken im All.
UR-TOP 2805 hatte weniger Glück. Die von den Jägern abgestrahlten Störimpulse behinderten im entscheidenden Moment die Zielerfassung seiner Geschütze, die die letzte Verteidigungslinie darstellten. Die anfliegenden Torpedos ignorierten die hastig ausgestoßenen Ködersonden, ihr Ziel war der eine gigantische Ortungsreflex, der sich durch keine Störung oder Ablenkung aus den Zielerfassungen der Flugkörper verdrängen ließ.
Sekundenbruchteile vor dem Einschlag des ersten Torpedos feuerten elf Geschütze in autonomer Feuerleitung auf den heranrasenden Ortungsreflex. Ein Desintegratorschuß traf, durchschlug den schwachen Hyperschirm und verwandelte das Torpedo in einen ruckartig expandierenden Plasmaball – weniger als eine Zehntelsekunde und rund 1000 km vor dem Einschlag.
Das zweite Torpedo erreichte zwei Zehntelsekunden später unangefochten den Schirm, exakt fünf Meter vor Kontakt entfaltete die Fusionsladung ihre verheerende Wirkung. Die Deuteriumladung zündete unter Implosionsanregung, während sich ein Hyperfeld um die entstehende Kunstsonne legte. Es sog die Energien der beschleunigt ablaufenden Kernfusion begierig in sich auf, überlud sich und schuf eine instabile Zapfverbindung zum Hyperraum. Aus dem energetisch überwertigen Kontinuum strömte innerhalb von wenigen Nanosekunden eine Energiemenge, die 1,2 Gigatonnen herkömmlichen Sprengstoffs entsprach. Das Material der kleinen Fusionsladung und die primäre Energie ihrer Explosion blieb ein Bestandteil des Hyperraums, was angesichts der entfesselten Gewalten irrelevant war.
Die auf etwa neun Meter Wandstärke komprimierte Pulsschale hyperenergetisch angereicherter Gammastrahlung überwand den Hyperschirm, wie eine Lawine einen Gartenzaun überrollt, seine Speicherzone wurde in wenigen Nanosekunden geflutet, ohne die auftreffenden Gewalten merklich beeinflussen zu können. Die harte Strahlung verwandelte etliche Tonnen Topsid-Stahl in hochgespanntes Plasma, das mit verheerender Wucht expandierte und den restlichen Schiffskörper wie eine Getränkedose zerfetzte. Unter dem charakteristischen Stakkato sekundärer Deuteriumexplosionen blähte sich ein mehrere Kilometer durchmessender, grell strahlender Plasmaball auf, der schnell zu einem pastellfarbenen Wolkengebilde expandierte.

*



Die Kugelaugen des Kommandanten schienen noch mehr als sonst aus dem flachen Schädel zu quellen, als er auf die Leuchtfelder der Systemkontrollen starrte. Sechzig Prozent aller Schiffsbereiche, darunter lebenswichtige Anlagen wie Andruckabsorber, Überlichtantrieb, Ortung und Funk waren ausgefallen, teilweise signalisierten die tiefroten Felder irreparable Schäden. Heftiges Rumoren und Rumpeln zeigte, gemeinsam mit merklichen Vibrationen, daß gerade einige Deuteriumtanks ins All entleert wurden. Die Eindämmungsfelder drohten zusammenzubrechen, eine explosive Entfaltung der hochverdichteten Materie wäre fatal gewesen.
Sein analytischer Verstand sagte Chrg-Khad, daß er die Situation vermutlich richtig eingeschätzt hatte. Die Strahltreffer im Schirm hatten sicherlich den Zweck verfolgt, anfliegende Torpedos zu decken. Die Tatsache, daß er noch ein Schiff hatte, gab ihm recht. Wenn ihm die Gottheit des Glücks gnädig war, hatten sie den Angriff vorerst überstanden.
Eine schwere Erschütterung warf ihn von den Beinen und belehrte ihn eines besseren. Die Schiffszelle schwang wie eine angeschlagene Glocke, dann erfolgte ein zweiter Schlag, Kurzschlüsse prasselten in den Schaltkonsolen der Zentrale. Die Notbeleuchtung flackerte und drohte zu erlöschen, überall in der Kommandokugel schlugen die Druckschotte zu. Das materialzermürbende Rütteln, wie es für Impulstreffer typisch war, klang ab. Unbewußt wartete Chrg-Khad auf den nächsten, sicherlich letzten Treffer.
„Schadensmeldung!“ krähte er und rappelte sich auf.
Unter dröhnendem Krachen fuhr eine Schockwelle durch den Boden der Zentrale, die Welt rund um ihn versank in schwereloser Dunkelheit, ehe sein gepanzerter Kopf harten Kontakt mit einem äußerst massiven Gegenstand herstellte.

*


Abschuß Ziel eins, Wirkungstreffer – Totalverlust“, meldete die Feuerleitpositronik lakonisch. Rous registrierte die Erfolgsmeldung nur am Rande. Viel interessanter war, warum beide von Calverman abgefeuerten Torpedos ihr Ziel weit verfehlt hatten. Die optische Erfassung zeigte, daß sich der überlebende Kreuzer bei aktiviertem Hyperschirm langsam um eine Querachse drehte, aus dem Heck hervorbrechende Gasfahnen waren offenbar die Ursache dafür. Das Schiff war inzwischen 50.000 Kilometer entfernt, mit jeder Sekunde vergrößerte sich der Abstand um weitere 10.000 Kilometer.
Eben flammte auf der Kommandokugel ein heller Plasmaball auf. Ein Strahlschuß von Calverman hatte den offensichtlich geschwächten Schirm glatt durchschlagen und einen Wirkungstreffer erzielt. Instinktiv drückte auch Rous auf den Kanonenabzug. Blauviolettes Flammen zuckte vor der Mündung der schlanken Impulskanone. Kaum einen Wimpernschlag später erfolgte der Treffer. Sein Strahlschuß schlug ebenfalls mühelos durch das Schirmfeld und traf den Stabrumpf dicht hinter der Kommandokugel. Übergangslos erlosch das Hyperfeld, ein Plasmaball, aus dem glühende Trümmer strebten, blühte am Trefferpunkt auf, eine Entladung aus explodierenden Aggregaten riß die weißglühende Einschlagstelle weiter auseinander, der Stabrumpf trennte sich von der Kugel, in der kurz darauf eine heftige sekundäre Explosion erfolgte.
„Der ist Schrott!“ meldete sich Calverman. „Los jetzt, Hypertaster mit voller Leistung, ich knöpf mir die Monde vor, du nimmst jeden Kontakt, der auf den Ortern zeichnet!“
Im Bereich des vierzigsten Planeten flammten zahlreiche Hyperenergiequellen auf. Acht weitere Picket-Verbände enttarnten sich im Raumsektor des sechsten Mondes durch anlaufende Kraftwerke und aktivierte Schirmfelder. Viele andere erschienen überall zwischen den Mondbahnen. Die Farbbalken der PSM-Darstellung flackerten unruhig, blieben aber weit unterhalb der vermutlichen Ortungsschwelle.
„So, das war’s“, entschied Calverman schließlich, „wir hauen ab. Morgen kommen wir wieder. Wir müssen einfach näher an diese Monde ran, wenn wir mehr wollen, als nur eine Schiffszählung. Jede Wette, Deringhouse wird sich so einen Einsatz nicht entgehen lassen!“
Mit hoher Beschleunigung drehten die Jäger ab und nahmen Kurs auf die Bahnebene des 38. Planeten. Dort wartete die S-7, ein sicherer Hangar, ein bequemes Quartier, eine warme Mahlzeit – und vor allem eine heiße Dusche. Zurück blieb ein Planetensystem, in dem die hektische Aktivität eines aufgestörten Wespennests ausgebrochen war.

Bearbeitet von Lüy Piötlerc, 14 Juli 2012 - 13:39.

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#42 derbenutzer

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 14:15

Großartig Lüy! Hard-SF meets PR. Handgranaten - K. Herbert Scheer selig wäre entzückt! Ich kann nur sagen: "So geht das!" ... LG Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 14 Juli 2012 - 18:15.

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#43 Schlomo

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 15:04

Megastark! MEHR!!! Schalom, Schlomo

#no13

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#44 Kokomiko

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 17:10

Respekt! Danke! Gerne öfter! Mach doch mal nen eigenen Faden auf.

Bearbeitet von Kokomiko, 14 Juli 2012 - 17:10.


#45 Gen. Bully

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 17:41

Da fühlt man sich glatt einige Jährchen zurückversetzt Eingefügtes Bild
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#46 Simbad

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 18:30

Jo

#47 derbenutzer

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 20:53

Jo++, fast schon Jo# ... :-)))

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#48 Arl Tratlo

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Geschrieben 14 Juli 2012 - 21:13

Na also - es geht doch!
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#49 howdy10

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Geschrieben 15 Juli 2012 - 06:40

Super - und weiter so!
Ein Fan-Fiction-Projekt, das einen Blick wert ist:
Eingefügtes Bild
Mehr auf:
http://www.scifinet....on-neo-pra-neo/
http://www.scifinet....nische-formate/

#50 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 15 Juli 2012 - 15:44

Oh - vielen Dank! War mir ein Vergnügen...

...Mach doch mal nen eigenen Faden auf.


Hmmm - wir könnten ja tatsächlich unseren eigenen Story-Thread aufmachen - und sozusagen unsere eigenen NEO's schreiben.
Mal überlegen...

Übrigens: ich hab da in ein paar anderen Foren herumgelesen und festgestellt, daß vielen NEO-Fans zwar die Technik ziemlich wurscht ist, sich aber doch schon einige darüber beschweren, daß Perry als kosmischer Dodl dargestellt wird.
Tja Leute, was regt ihr euch auf? Das hier ist eben NEO - hier ist alles anders! Nicht nur die Technik kam völlig unter die Räder, auch unser Perry ist nicht mehr so wirklich der Alte!
Get used to it! Und natürlich: viel Spaß mit den weiteren Bänden!
Denn der ganze Schwachfug, der da bislang verzapft worden ist, hat sich inzwischen zum NEO-Kanon verdichtet. Das "Material" kriegt man nicht mehr weg, auch nicht mit einem Hyperimpedanzsprung.
Da hilft nur noch ein Neustart.
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#51 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 16 Juli 2012 - 16:26


Gut gut, ihr wollt eine Geschichte - Onkel Lüy erzählt euch eine Geschichte. Aber die NEOphilen Fans - oder die vielen NEO Fans (der war auch nicht schlecht, was?) müssen gut aufpassen. Es geht zurück ins Jahr 1975, ins richtige Wega-System, wo wir damals noch richtig was ausgerichtet haben - im Gegensatz zum Jahr 2036, wo wir uns nur bis aufs Kochenmark blamiert haben.
Es ging damals ziemlich rauh zu, also hoffentlich fürchten sich die NEOs nicht zu sehr.

MONDPATROUILLE

WEGA-SYSTEM, MONDE DES VIERZIGSTEN PLANETEN, AUGUST 1975

Zwei Wespen aus Arkon-Stahl huschten durch das All, die tödlichen Stachel in ihren kegelförmigen Nasen blitzten schwach im Licht der fernen Sonne, wenn die schlanken Rümpfe der pfeilförmigen Maschinen in festgelegtem Rhythmus aus der Flugrichtung schwenkten. Unablässig suchten unsichtbare hyperenergetische Pulse nach gekrümmter Raumzeit, dem unfehlbaren Anzeichen für das Vorhandensein von Masse – kompakter dichter Masse, wie sie ein Meteorit darstellte, oder die Zelle eines Raumschiffs.
Der vierzigste Planet, ein Gasriese von der doppelten Masse des solaren Jupiter, hing als trübe rötliche Sichel schräg vor den beiden Jägern. Trotz der Entfernung von fast 2,4 Lichtminuten erschien er bereits halb so groß wie der irdische Mond.
Bezogen auf die Bahnebene seines sechsten, äußersten Mondes strebten die Maschinen schräg von „oben“ auf einen Punkt zu, an dem sie den merkurgroßen Himmelskörper in knapp einer Lichtminute passieren würden. Der zwölfstündige Flug war bisher einschläfernd ereignislos verlaufen. Jetzt aber drangen sie in einen Raumsektor vor, in dem potentielle Beute wartete.


Ach Lüy!
Ich weiß, ich schütte jetzt ziemlich trockenen Riesling in einen österreichsichen Landwein - aber so nett das auch ist, du brauchtest im Falle eines Falles ein ziemlich gutes Lekotorat. Ich nehme mir einfach nur mal den ersten Absatz vor.

Zwei Wespen aus Arkon-Stahl huschten durch das All,

Sorry, völlig schiefes Bild. Seit wann huschen Wespen? Die brummeln, brummen, taummeln von Zielort zu Zielort - aber für ein "huschen" sind sie eigentlch nicht bekannt.

die tödlichen Stachel in ihren kegelförmigen Nasen blitzten schwach im Licht der fernen Sonne,

Erneut ein schiefes Bild: die Stacheln der Wespen befinden sich im hinteren Teil des Körpers, die Nase üblicherweise im Vorderteil - passt irgendwie nicht so genau. Ansonsten ist kegelförmig zumindest ein überflüssiger Adjektivismus. Was nun das Blitzen angeht, müsstes du selber nachrechnen. Die fliegen mit halber LIchtgeschwindigkeit, sind Lichtstunden von der Sonne entfernt, mir fällt da irgendetwas so in der Art von Quadrat der Entfernung ein. Ich befürchte, da wird bei der Geschwindigikeit und der Entfernung nicht viel blitzen.

wenn die schlanken Rümpfe der pfeilförmigen Maschinen in festgelegtem Rhythmus aus der Flugrichtung schwenkten.

Eben waren es noch Wespen - jetzt sind es Pfeile. Dir ist schon klar, dass Wespen nicht pfeilförmig sind?

Unablässig suchten unsichtbare hyperenergetische Pulse nach gekrümmter Raumzeit, dem unfehlbaren Anzeichen für das Vorhandensein von Masse – kompakter dichter Masse, wie sie ein Meteorit darstellte, oder die Zelle eines Raumschiffs.

Das "unsichtbar" ist völlig überflüssig und ansonsten kann man nicht nach einer gekrümmten Raumzeit suchen, weil die direkt nicht messbar ist, wenn ich mich recht entsinne, Mann kann höchstens nach Anzeichen suchen, wie sie zum Beispiel Bahnabweichungen sonstiger Körper liefern. Ist übrigens mit einer höher stehenden Technik, mit unser heutigen z.B. problemlos möglich, Da braucht man keine Hyperphysik.

Der vierzigste Planet, ein Gasriese von der doppelten Masse des solaren Jupiter, hing als trübe rötliche Sichel schräg vor den beiden Jägern. Trotz der Entfernung von fast 2,4 Lichtminuten erschien er bereits halb so groß wie der irdische Mond.

Der Vergleich ist keiner. Du müsstest dann schon sagen, wie weit der Mond vom Betrachter entfernt ist. Ich gehe man davon aus, dass du die Erde als Bezugspunkt nimmst, dann ist der Mond etwas mehr als eine Lichtsekunde entfernt (1,2 Sekunden), Dieser Planet ist dann so ungefähr - bin jetzt zu faul zum rechnen - um und bei 120 mal so weit entfernt, wirkt aber trotzdem halb so groß. Nett. Allerdings kein Vergleich mit dem irgendein Mensch irgendetwas anfangen kann.

Bezogen auf die Bahnebene seines sechsten, äußersten Mondes strebten die Maschinen schräg von „oben“ auf einen Punkt zu, an dem sie den merkurgroßen Himmelskörper in knapp einer Lichtminute passieren würden.

Damit möchtest du uns wohl sagen, dass dieser Riesenplanetn unter anderem einen Mond von der Größe des Merkur hat - warum machst du es nicht? Wobei ich noch darauf verweisen möchte, dass der heimische Merkur eine ziemlich hohe Masse hat. Dieser Mond auch? Hätte ja Auswirkungen auf die Flugbahn.

Der zwölfstündige Flug war bisher einschläfernd ereignislos verlaufen. Jetzt aber drangen sie in einen Raumsektor vor, in dem potentielle Beute wartete.

. Das hat jetzt ein wenig was von einem Märchen oder von PR. Ereignisse geschehen, sie werden vom Autor nicht angekündigt. Ansonsten ist potenzielle Beute auch wieder ein ziemlicher Adjektivismus und Beute wartet ansonsten nicht, sie ist zu finden, aufzuspüren und zu jagen.
Und so geht es weiter. Trotz einer gewissen Spannung, die ich dem Text gar nicht absprechen möchte, so wirklich tragend, tut mir leid, ist er nicht. Da hätten die armen Lektoren der Serie schon viel zu tu, wenn der veröffentlicht werden sollte.

Bearbeitet von Puh, 16 Juli 2012 - 16:31.


#52 Kokomiko

Kokomiko

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Geschrieben 16 Juli 2012 - 16:42

Zu kritisch, Puh. Hier schreibt ein Laie auf einem Niveau, das teilweise über derzeit gebotener PR-Kost liegt. Das langt, um Spass zu haben. Vor allem wenn es um Technik geht. Ich fürchte bei NEO oder EA wäre Deine Arbeit als Lektor noch aufreibender. Ich habe nicht immer den Eindruck, dass bei PR als Lektor wirlich eingegriffen wird. Es geht bestenfalls darum, die gröbsten Bugs zu entfernen.

#53 Simbad

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Geschrieben 16 Juli 2012 - 16:49

Eben waren es noch Wespen - jetzt sind es Feile. Dir ist schon klar, dass Wespen nicht feilförmig sind?

Feilen die nur den Weltraum oder auch Holz und Metall.
"feilförmig" ist aber sehr unpräzise, es gibt halbrunde Feilen und es gibt eckige.

#54 Schlomo

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Geschrieben 16 Juli 2012 - 17:39

Mal sehen, ob ich das mit den Zitaten hinbekomme:

Zwei Wespen aus Arkon-Stahl huschten durch das All,

Sorry, völlig schiefes Bild. Seit wann huschen Wespen? Die brummeln, brummen, taummeln von Zielort zu Zielort - aber für ein "huschen" sind sie eigentlch nicht bekannt.

Wespen brummeln nicht. Genau sowenig wie sie brummen. Und taumeln? Höchstens, wenn sie vorher Alkohol oder Wespengift erwischt haben. Huschen ist dagegen bei Wespen eine durchaus beliebte Tätigkeit.

die tödlichen Stachel in ihren kegelförmigen Nasen blitzten schwach im Licht der fernen Sonne,

Erneut ein schiefes Bild: die Stacheln der Wespen befinden sich im hinteren Teil des Körpers, die Nase üblicherweise im Vorderteil - passt irgendwie nicht so genau. Ansonsten ist kegelförmig zumindest ein überflüssiger Adjektivismus. Was nun das Blitzen angeht, müsstes du selber nachrechnen. Die fliegen mit halber LIchtgeschwindigkeit, sind Lichtstunden von der Sonne entfernt, mir fällt da irgendetwas so in der Art von Quadrat der Entfernung ein. Ich befürchte, da wird bei der Geschwindigikeit und der Entfernung nicht viel blitzen.

Der tödliche Stachel bezieht sich auf die Raumschiffe, nicht auf die Wespen, die ja nur ein Bild waren, dessen Analogie man nicht überstrapazieren sollte. Im Übrigen kann es sich gar nicht auf Wespen beziehen, da deren Stachel im allgemeinen nicht tödlich wirkt.

wenn die schlanken Rümpfe der pfeilförmigen Maschinen in festgelegtem Rhythmus aus der Flugrichtung schwenkten.

Eben waren es noch Wespen - jetzt sind es Pfeile. Dir ist schon klar, dass Wespen nicht pfeilförmig sind?

Analogien beziehen sich oft nur auf Teilaspekte. So auch hier.

Unablässig suchten unsichtbare hyperenergetische Pulse nach gekrümmter Raumzeit, dem unfehlbaren Anzeichen für das Vorhandensein von Masse – kompakter dichter Masse, wie sie ein Meteorit darstellte, oder die Zelle eines Raumschiffs.

Das "unsichtbar" ist völlig überflüssig und ansonsten kann man nicht nach einer gekrümmten Raumzeit suchen, weil die direkt nicht messbar ist, wenn ich mich recht entsinne, Mann kann höchstens nach Anzeichen suchen, wie sie zum Beispiel Bahnabweichungen sonstiger Körper liefern. Ist übrigens mit einer höher stehenden Technik, mit unser heutigen z.B. problemlos möglich, Da braucht man keine Hyperphysik.

Unsichtbar in der Bedeutung von nicht anmessbar. Und wer weiß schon, wie ein Hypertaster funktioniert? Vielleicht verhalten sich seine Hyperimpulse ja ähnlich wie bewegte Ladungen, und sie strahlen sogar etwas zurück, wenn sie sich durch Bereiche gekrümmter Raumzeit bewegen. Könnte mir darauf basierend sogar eine prima Pseudophysik vorstellen, die überlichtschnelle Massetaster beschreibt.

Der vierzigste Planet, ein Gasriese von der doppelten Masse des solaren Jupiter, hing als trübe rötliche Sichel schräg vor den beiden Jägern. Trotz der Entfernung von fast 2,4 Lichtminuten erschien er bereits halb so groß wie der irdische Mond.

Der Vergleich ist keiner. Du müsstest dann schon sagen, wie weit der Mond vom Betrachter entfernt ist. Ich gehe man davon aus, dass du die Erde als Bezugspunkt nimmst, dann ist der Mond etwas mehr als eine Lichtsekunde entfernt (1,2 Sekunden), Dieser Planet ist dann so ungefähr - bin jetzt zu faul zum rechnen - um und bei 120 mal so weit entfernt, wirkt aber trotzdem halb so groß. Nett. Allerdings kein Vergleich mit dem irgendein Mensch irgendetwas anfangen kann.

Ich halte den Vergleich mit dem Mond für ausgesprochen gelungen. Jeder kann sich nun den optischen Eindruck des Planeten vorstellen.

Bezogen auf die Bahnebene seines sechsten, äußersten Mondes strebten die Maschinen schräg von „oben“ auf einen Punkt zu, an dem sie den merkurgroßen Himmelskörper in knapp einer Lichtminute passieren würden.

Damit möchtest du uns wohl sagen, dass dieser Riesenplanetn unter anderem einen Mond von der Größe des Merkur hat - warum machst du es nicht? Wobei ich noch darauf verweisen möchte, dass der heimische Merkur eine ziemlich hohe Masse hat. Dieser Mond auch? Hätte ja Auswirkungen auf die Flugbahn.

Für wie groß hältst du denn den gravitativen Einfuß einer Merkurmasse im Abstand von einer Lichtminute? Das ist ein Achtel AE! Dürfte gar nicht so leicht sein, dessen Anziehungskraft aus der Entfernung noch zu messen…

Der zwölfstündige Flug war bisher einschläfernd ereignislos verlaufen. Jetzt aber drangen sie in einen Raumsektor vor, in dem potentielle Beute wartete.

. Das hat jetzt ein wenig was von einem Märchen oder von PR. Ereignisse geschehen, sie werden vom Autor nicht angekündigt. Ansonsten ist potenzielle Beute auch wieder ein ziemlicher Adjektivismus und Beute wartet ansonsten nicht, sie ist zu finden, aufzuspüren und zu jagen.
Und so geht es weiter. Trotz einer gewissen Spannung, die ich dem Text gar nicht absprechen möchte, so wirklich tragend, tut mir leid, ist er nicht. Da hätten die armen Lektoren der Serie schon viel zu tu, wenn der veröffentlicht werden sollte.

Beute ist dann potentiell, wenn man nicht sicher weiß, ob man sie erwischen wird, oder ob man sie überhaupt jagen will. Was ein „ziemlicher“ Adjektivismus ist, sieht man an diesem Metasatz. Und: „wartende Beute“ ist ein Oxymoron, eine rhetorische Figur, bei der zwei gegensätzliche Begriffe kombiniert werden. Beute wartet normalerweise nicht, sie flieht oder versteckt sich. Nur aus der Sicht eines selbstsichern Jägers wartet sie auf ihn. Die wartende potentielle Beute ist hier also durchaus passend.

Schalom,

Schlomo

Bearbeitet von Schlomo, 16 Juli 2012 - 17:42.

#no13

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#55 Gen. Bully

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Geschrieben 16 Juli 2012 - 18:11

@Puh: Glaubst du wirklich, wenn ein Serienautor so einen Text einreichen würde, daß dieser vom Verlagslektor so zerpflückt werden würde? Wenn ich mir das Geschwurbel so ansehe was manche Autoren verfassen glaube ich eher nicht. Schlomo hat ja schon einiges dazu geschrieben. Es gibt halt immer zwei Seiten einer Medaille. Zumal man Lüy's Geschichte als das sehen sollte was sie ist. Nämlich eine gelungene Hommage an K.H. Scheer, die so geschrieben ist, daß man meinen könnte der selige Herbert selbst hätte ihm via Zeitmaschine aus den 60zigern eingeflüstert was er schreiben soll.
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#56 Arl Tratlo

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Geschrieben 16 Juli 2012 - 18:58

@Puh: Glaubst du wirklich, wenn ein Serienautor so einen Text einreichen würde, daß dieser vom Verlagslektor so zerpflückt werden würde?
Wenn ich mir das Geschwurbel so ansehe was manche Autoren verfassen glaube ich eher nicht.
Schlomo hat ja schon einiges dazu geschrieben. Es gibt halt immer zwei Seiten einer Medaille.
Zumal man Lüy's Geschichte als das sehen sollte was sie ist. Nämlich eine gelungene Hommage an K.H. Scheer, die so geschrieben ist, daß man meinen könnte der selige Herbert selbst hätte ihm via Zeitmaschine aus den 60zigern eingeflüstert was er schreiben soll.


Ansonsten könnte der Lektor die Serie nämlich auch selbst schreiben - würde sich vom Zeitaufwand her wenig nehmen.
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#57 derbenutzer

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Geschrieben 16 Juli 2012 - 19:20

Puh, ich gieße jetzt mal ein wenig Mineralwasser in Deinen ziemlich trockenen Riesling und mach Dir ein Schorle draus :-) Kritik ist immer etwas Schönes. Deine halte ich für überzogen bzw. in Teilen als nicht nachvollziehbar begründet. Wenn Du - wie da oben - an eine gewisse Heftserie herangehst, bist Du sicher heute noch beim ersten Heft ... ;-) LG Jakob

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#58 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 16 Juli 2012 - 20:10

Hallo Puh!
Da bist Du ja über ziemlich viele Dinge gestolpert, nicht nur über meine metaphorischen Wespen (die übrigens huschen müssen, weil sie im Vakuum nicht summen können)
Nasen können rund, flach, parabolisch oder kegelförmig sein. Das mit dem Blitzen geht sich aus, ich habs ausprobiert. Dreh mal hochglanzpoliertes Metall im Sternenlicht hin und her. 10.000 km pro Sekunde sind nicht annähernd halbe Lichtgeschwindigkeit und – Moment mal! Äh, kann es sein, dass Du heimlich NEO-Romane schreibst, so als Pseudodingens…? Nein?
In einem solchen Fall täte es mir natürlich leid, wenn ich Dich mit meinen (zugegeben oft pitbull-launigen) Kritiken gekränkt hätte. (das war wieder ein schöner Adjektivismus!)
Natürlich versteh ich Deine Botschaft zwischen den Zeilen. Man kann jeden Text solange durchschütteln, bis ein paar Haare rausfallen, die dann das Salz in der Suppe des Kritikers sind. Mach ich ja im Prinzip ähnlich, nur dass mir die Haare im NEO-Roman für gewöhnlich büschelweise entgegensprießen – und nicht nur mir, wie es scheint.
Ich versteh Dich gut, Du magst NEO so wie es ist (Es? Er? Na, Sie kann man zu NEO jedenfalls nicht sagen – egal…) und unsere Kritiken kommen Dir unmäßig hart und penibel vor. Aber Deine hab ich genossen – weil sie mir in ihrer überstarken Vergrößerung tatsächlich noch ein paar Anregungen geben kann.
Das mit den Stacheln z. B., da hab ich mir gedacht, wenn ich schreibe: die Stacheln der Wespen, kommt jemand und sagt: he! Wespen haben nur einen Stachel! Schreib ich die Stachel, kommt jemand und sagt: es heißt der Stachel! Und welche Wespe hat ihn jetzt? Das ist so ähnlich wie mit den Valentin’schen Semmelnknödeln. Es ist schwierig, sich um alle Fallgruben herumzuschreiben, aber man soll nichts unversucht lassen!


Ja, ganz recht, das war ein Versuch, einen Scheer zu kopieren – oder zu imitieren, das trifft es besser. Warum? Der besondere Stil des Altmeisters hat mir ausnehmend gut gefallen – gefällt mir immer noch, genauer gesagt. Er hat sich eine Szene offensichtlich genau überlegt, vielleicht auch durchgerechnet, bevor er sie niedergeschrieben hat. Ich wollte mal sehen, wie viel Spaß das macht. Eine Menge, kann ich euch sagen! Den dazu nötigen Zeitaufwand hab ich gern investiert.

Ach ja – der Massetaster, das wollte ich noch aufklären!
Ich hab mir folgendes überlegt:
  • er ortet überlichtschnell im Hyperraum, praktisch ohne Zeitverlust
  • er bildet Materie indirekt ab, indem er die von ihr verursachte Raumkrümmung holografisch darstellt – inclusive der groben inneren Struktur des betreffenden Objekts.
  • er ortet unsichtbar, das heißt, entlang seines Wirkungskegels zeigen sich keine verräterischen Tscherenkow-Effekte (das blaue Licht, das beim „optischen Überschallknall“ entsteht)
  • Das geortete Objekt kann nicht direkt feststellen, dass es gerade von einem Massetaster erfasst wurde. Bestrahlt wird nur die Raumkrümmung an der Grenzschicht zum Hyperraum, in den sie sich ja hineinkrümmt.
  • der Massetaster liefert nicht die gestochen scharfen Bilder eines Hypertasters, aber er ist der Buhmann aller Stealth-Designs. Low-tech, billig, sehr diskret, hohe Reichweite, große Zuverlässigkeit, schwer zu täuschen.
  • Wie könnte man ihn täuschen? Hmmm – etwa durch „weiche“ Antigravaggregate, die eine Raumkrümmungsverflachung rund um das betreffende Schiff bewirken.

P.S.: dieses dämliche Windows hat fast alle meine "ß" eliminiert und in diese komische "ss" Schreibweise umgewandelt. Passiert mir sonst nicht, aber das ist nicht mein Rechner. Wollt ich nur erwähnen, damit potentielle Kritiker meiner antiquierten (aber redlich erworbenen) Orthografie ruhig schlafen können…
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#59 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 17 Juli 2012 - 10:48

Na, da habe ich mal wieder ins Wespennest gestochen, oder bin ich doch getreten? Muss ja auch mal sein. Und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen, glaube auch nicht, dass meine Ansprüche übertrieben sind, denn wie ich ja auch so am Rande erwähnt habe, halte ich den Text ja nicht einmal für so schlecht - auf die Dauer ein bisschen sehr gekünzelt aber warum nicht mal so. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass er besser sein könnte.
Dass ich damit unangemessene Ansprüche an den Tag legen würde - mag ja sein. Aber wenn ein Autor einen Text der Öffentlichkeit vorführt, dann gibt er ihm ja auch der Kritik preis, die ja nicht per se negativ ist - und gerade die Kritiker dieser Serie, die sich hier tummeln (bin doch selber einer) sollten doch wissen, dass Kritik positiv ist. Zumindest nehmen die Beteiligten, mich eingeschlossen, dass ja für sich in Anspruch, und wer dann hier einen knackigen Text produziert, durchaus ja auch mit der Intention, dass er es mindestens so gut kann, wie die Autoren.
Und mal ganz ruhig liebe Gemeinde, es gibt Texte von Uwe Anton z.B., die ich schon wesentlich gründlicher auseinander genommen habe. Ich weiß schon, weshalb die Lektoren der Serie meinen Respekt haben.
Wer Gleichnisse fälscht oder schiefe in den Umlauf bringt - fällt regelmäßig in die selbstgegrabene Grube. Deshalb Schlomo muss ich dir entschieden widersprechen.
Niemand ist gezwungen, Analogien einzuführen. Oft ist es besser, es nicht zu tun. Wenn ein Autor aber eine Analogie einführt, dann sollte sie auch schon stimmen und sollte nicht nur Teilaspekte umfassen, damit kann man sich natürlich rausreden, es ändert aber nichts daran, dass sich solche halben oder schiefen Analogien recht schnell zu Stolperfallen für den Leser entwickeln. So in diesem Falle. Es sind eben keine Wespen, die da huschen, was ja eine leise, schnelle (Flug-)Bewegung, es sind pfeilförmige Kampfgeräte, die sich mit hoher Geschwindigkeit durch das All bewegen, um Feinde aufzuspüren.
Wesen hingegen schwirren nicht gerade leise von Futterstelle zu Futterstelle, Der schiefe Vergleich mit der Wespe war von daher einfach nur überflüssig und hat dann zu Folgeproblemen geführt. (Stachel und so).
Ähnlich schwierig ist die Sache mit dem Planeten. Wir Menschen sind schlicht und ergreifend nicht in der Lage, mit großen Zahlen umzugehen. Es ist von daher für einen Autoren ungemein schwer, so etwas darzustellen. Worüber man nicht reden kann, darüber muss man dann eben schweigen. Meinte zumindest Wittgenstein. Du hast, Lüy, es in diesem Falle versucht - ok. Aber bist du dir sicher, dass du einem Leser wirklich die Entfernung und die Größe hast vermitteln können? Warum nicht einfach: Obwohl er noch mehr als hundert Mal so weit entfernt war, wie der Mond von der Erde, hatte er in der optischen Darstellung schon die Hälfte des Umfanges erreicht.
Was nun das messen von Masse angeht. So wie ich das sehe, können wir die Auswirkungen der Masse auf die Umgebung messen - und das reicht, um einen Standort heraus zu bekommen. Ob so etwas überhaupt mit mehr als Lichtgeschwindigkeit möglich ist, wenn er Körper sich mit weniger als Lichtgeschwindigkeit bewegt, das wäre noch einmal eine interessante Frage.
Interessant fand ich allerdings die Anmerkung ob ich vielleicht für so etwas wie Neo schreiben täte. Ich tät mich schämen, tat ich es. Und ansonsten habe ich ein paar Hefte von der Serie gelesen und die für so etwas von schlecht gehalten, dass ich mir das nicht mehr antue. Da weiß ich besseres mit meiner Zeit anzufangen.
In einem Punkt hast du allerdings Recht, wenn man nur ein wenig schüttelt, holt man aus jedem Text Schludrigkeiten heraus. Die Frage ist von daher nicht ob, sondern in welcher Dichtigkeit. Von daher fand ich die Reaktionen jetzt hier sehr interessant. Irgendwie fühlte ich mich da an die Leser der Serie erinnert, die jede Kritik abbügeln, weil die ja nun immer so etwas von überzogen. Eingefügtes Bild
Ach ja, einen habe ich noch.

Abschuß Ziel eins, Wirkungstreffer - Totalverlust“, meldete die Feuerleitpositronik lakonisch

. Das dachte ich mir, ist fast schon ellmeral. Ich meine, ich nehme mal hin, dass eine künstliche Intelligenz zu Lakonie in der Lage ist. Halte ich zwar für einen übertriebenen Luxus - die Formulierung selber ist nur nicht lakonisch. Sie ist elaboriert. Von daher: Vorsicht mit Vergleichen. Frohes Schaffen ansonsten; und wie gesagt, ich finde den Text so schlecht nun nicht. Aber Kritik soll ja dazu dienen, besser zu werden.

Bearbeitet von Puh, 17 Juli 2012 - 10:51.


#60 Quinto

Quinto

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Geschrieben 17 Juli 2012 - 12:04

Zu kritisch, Puh. Hier schreibt ein Laie auf einem Niveau, das teilweise über derzeit gebotener PR-Kost liegt.

Sehe ich auch so. Der wesentliche "gefühlte" Unterschied zwischen aktuellen PR-Heften und Lüys Text liegt für mich im Detailreichtum der Beschreibung bei Lüy. Das ist mir schon ein wenig zu viel. Aber genau so wünsche ich mir PR in entsprechenden Szenen. Gerade Rhodans Sonntagsausflug nach Gol hat in Neo schließlich Maßstäbe nach unten gesetzt.

Übrigens erinnere ich mich an einen Roman von H. G. Ewers (?), ich glaube in den 300er oder 400er Bänden, in denen Ewers den Antigrav-Start eines Raumschiffs vom Mond beschreibt und erwähnt, dass die Impulstriebwerke erst später anlaufen würden, weil sonst aufgrund der Vielzahl von Starts auf Dauer die Mondbahn beeinflusst würde. Nachrechnen habe ich mir verkniffen, klang aber plausibel und ich fand's gut, dass auf dieses Problem überhaupt mal hingewiesen wurde.


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