Kriege, Raumschlachten und Krieger in der SF
#31
Geschrieben 06 November 2005 - 14:52
#32
Geschrieben 12 November 2005 - 14:09
Im folgendem ein paar Beispiele, die auf Hard-SF-Szenarien abgestimmt sind. In der Space Opera kommt es ja eher auf ein gutes "Gesamtgefühl", weniger auf Plausibilität an (Warum einen Todesstern bauen, wenn man eine Reihe heutiger, also maßstäblich primitiver Massenvernichtungswaffen auch von einem Sternzerstörer aus abschießen könnte?):
Vernichtungskriege sind in der SF bedenklich, denn der durchschnittliche Tech-Level von SF-Romanen macht Vernichtung sehr einfach. Sobald man die Möglichkeit hat, ein steuerbares Objekt höherer Masse auf hohe Geschwindigkeiten zu bringen, ist nichts und niemand vor diesem Geschoß sicher, weder Planeten noch Raumplattformen.
Technik und Ressourcen dafür sind nicht beschränkt - jeder, der überhaupt im interstellaren Raum mitmischen kann, hat sie ganz selbstverständlich.
Raumschlachten sind eigentlich Unsinn, denn man kloppt sich im All nicht um Raum (Davon gibt's mehr als genug für jeden, der mag ...), sondern um nutzbare Plattformen, also um Lebensraum und Rohstoffquellen - in der Regel Planeten, Monde und sonstige Raumobjekte.
Okkupation heißt also das Zauberwort. Dafür sind riesige Flotten gar nicht mal so gut - das ist eher eine hinkende Adaption irdischer Verhältnisse, wo man eine starke Flotte braucht, um gangbare Zugangswege zu eröffnen und offenzuhalten, damit eine Invasion stattfinden kann. Im Weltraum ist das Käse - man kann von überall her an einen Planeten herankommen und auf der Gegenseite wäre auch eine Flotte mit tausenden Schiffen niemals in der Lage, auch nur einen Bruchteil des Weltraum um einen Planeten von wirksam zu blockieren.
--> Was man als Verteidiger braucht ist eine gute Tiefenraumüberwachung mit großen Vorwarnzeiten, einen Satellitenschild mit weitreichenden und starken Trägerwaffen und Luft- und Bodenstreitkräfte, die Bodeninstallationen schützen.
--> Als Angreifer benötigt man eine gute Aufklärung und die Möglichkeit, möglichst etwas in Waffenreichweite zu bringen, das von Trägersatelliten nicht gut erfaßt oder schlecht abgeschossen werden kann - die müssen dann entweder den Satellitenschild knacken und/oder umgehen und die Kontrolle über Luftraum und Boden übernehmen.
Was - unabhängig vom Stand der Technik - sowohl für Angreifer als auch Verteidiger wichtig ist, ist immer Lufthoheit (ggf. orbitale Lufthoheit) und ausreichende Bodenverteidigung bzw. Besatzungsstärke. Die gilt es zu halten bzw. zu übernehmen.
Schon heute, hier auf der Erde, werden gewaltige Armeen zunehmend unwichtiger - eigentlich braucht man sie nur für Gegner, die selbst auf einem geringeren Stand der Technik sind und noch auf Masse setzen müssen, weil ihr Lebensbereich in Alltags- und Militärtechnik unterentwickelt ist.
Je fortschrittlicher eine Gesellschaft ist, desto abhängiger ist sie von gewissen Installationen, die Versorgung und Kommunikation sicherstellen. Gesellschaften, die das All besiedeln, sind immens fortschrittlich und tendenziell noch abhäniger von solchen Installationen. Diese werden immer das Ziel etwaiger Gegner sein - dieser wird die Anlagen vernichten wollen, wenn er die jeweilige Gesellschaft vernichten will, oder er wird sie kontrollieren wollen, wenn er die Gesellschaft - und deren Lebensraum inklusive seiner politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leistung - kontrollieren will.
Dafür braucht man funktionale Einheiten, die vergleichsweise klein (Maßstab beachten, es können immer noch zigtausende Personen mit tonnenweise Ausrüstung sein.), aber für ihren jeweiligen Zweck spezialisiert und gleichzeitig umfassend kompetent sind.
Eine "traditionelle" Besetzung ist in planetarischen Maßstäben ohnehin kaum denkbar. Man stelle sich einen geeinten Planeten irdischen Maßstabs vor, der aus allgemeine Wehrpflicht setzt und im V-Fall locker etliche Millionen Leute mobilisiert. Selbst wenn sich dieser Planet nur ein stehendes Berufsheer leistet, wären das immer noch gigantische Truppenstärken, erhöht durch freiwillige Milizen, die es gar nicht so gut finden, daß ihnen jemand die Hoheit streitig macht.
Und nun stelle man sich die Stärke einer dafür nötigen Invasionstreitmacht vor und die reine Tonnage an Personen, Gerät, Versorgungsgütern die durch den Weltraum transportiert werden müssen - und das nicht nur einmal, sondern für den ganzen Verlauf der Kampfhandlungen und die anschließende Konsolidierungsphase.
Was dafür an Logistik, Energie, Materialwerten und Zeit (!) erforderlich wäre, genügt ggf., um sich selbst einen Planeten zu bauen.
Wirtschaftlichkeit war schon immer der stärkste Faktor bei bewaffneten Konflikten, die nicht zwischen Einzelpersonen ausgefochten werden.
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#33
Geschrieben 23 Februar 2007 - 21:42
#34
Geschrieben 23 Februar 2007 - 23:15
Mein Blog (Meine Meinungen über Bücher, Filme und dergleichen)
#35
Geschrieben 25 Februar 2007 - 00:18
Bearbeitet von DeHerg, 25 Februar 2007 - 00:21.
#36
Geschrieben 26 Mai 2007 - 15:19
Im Menschlichen, eben. Ist euch schon mal aufgefallen das 99 Prozent aller SCFI eigentlich nur Verlagerung menschlicher Verhaltensmuster nach aussen ist ? In vielen Kontaktgeschichten läuft es doch auf " Wir sie oder die uns " hinaus. Auf jeden Fall sind die "Aliens" uns ihren ihren Beweggründen und ihrem Verhalten immer sehr ähnlich. Das ist doch völliger Blödsinn. Wir können uns doch nicht mal anährend vorstellen wie eine ausseriridische Spezies wirklich tickt, die eine völlig andere Biologie hat als wir. Warum um alles in der Welt sollten die Krieg mit uns führen ? Und, vor alle, wie sollte der aussehen ? Es ist doch extrem unwahrscheinlich das wir auf Aliens stossen, die auf dem selben technischen Stand sin wie wir. Viele wahrscheinlicher ist es doch, das wir viele Jahrhunderte auseinander liegen. Das wäre dann so als wenn B17 Bomber Höhlenmenschen angreifen würden.Aber Tatsache ist doch, dass als Alternative für die Durchsetzung einer Meinung, eines Vorteils, eines Ziels, die gewalttätige Strategie immer (noch) eine Option ist. Das ist im menschlichem Gedankengut fix verankert. Und sei es nur um Rache, Vergeltung oder vorbeugenden Schutz. Das ist in jedem Einzelnen präsent.
#37
Geschrieben 26 Mai 2007 - 23:58
Wenn wir uns die "Fremdheit" von Aliens nicht vorstellen können, wie sollen sie dann beschrieben werden? Abgesehen davon, sind uns (Westeuropäern) fremde Kulturen immer noch fremd. Und wir z.B. den Asiaten. Geschweige denn früher... Der B17-Bomber Vergleich ist mir nicht so ganz klar. Worauf möchtest du hinaus? Bei der Entdeckung und Kolonisation Amerikas gab es auch ziemlich große technologische Unterschiede der beteiligten Gesellschaften und Kulturen. Das es zu Konflikten kam, ist wohl bekannt...Im Menschlichen, eben. Ist euch schon mal aufgefallen das 99 Prozent aller SCFI eigentlich nur Verlagerung menschlicher Verhaltensmuster nach aussen ist ? In vielen Kontaktgeschichten läuft es doch auf " Wir sie oder die uns " hinaus. Auf jeden Fall sind die "Aliens" uns ihren ihren Beweggründen und ihrem Verhalten immer sehr ähnlich. Das ist doch völliger Blödsinn. Wir können uns doch nicht mal anährend vorstellen wie eine ausseriridische Spezies wirklich tickt, die eine völlig andere Biologie hat als wir. Warum um alles in der Welt sollten die Krieg mit uns führen ? Und, vor alle, wie sollte der aussehen ? Es ist doch extrem unwahrscheinlich das wir auf Aliens stossen, die auf dem selben technischen Stand sin wie wir. Viele wahrscheinlicher ist es doch, das wir viele Jahrhunderte auseinander liegen. Das wäre dann so als wenn B17 Bomber Höhlenmenschen angreifen würden.
Bearbeitet von Pirx, 27 Mai 2007 - 00:00.
Pirx
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#38
Geschrieben 27 Mai 2007 - 13:32
Stimmt, der Vergleich hinkt. Eigentlich müssten die technologischen Unterschiede viel größer sein, so etwa Ameisen gegen Atombomben. eine Seite wäre also aufe jeden Fall so überlegen das eine Schlacht im herkömmlichen Sinne gar nicht statt finden könnte. Man darf nie vergessen, so Sachen wie Star Wars , aber auch Galaktica sind kein SCIFI , sondern Märchen..wenn auch sehr unterhaltsame. Das gilt auch für Enterprise und Co. Ich fand es da immer zum Brüllen, das der Capitän mitten in einer Schlacht komplizierteste Feuerbefehle geben musste, und das hunderte Jahre in der Zukunft . Nicht das man einfach den Computer allein ballern lassen könnte, der das 1000 mal schneller und präziser könnte. Oder minutenlang den Torpedo anzuglotzen der auf einen zufliegt statt einfach auszuweichen . Und nicht mal zielsuchende Torpedos zu haben.Wenn wir uns die "Fremdheit" von Aliens nicht vorstellen können, wie sollen sie dann beschrieben werden? Abgesehen davon, sind uns (Westeuropäern) fremde Kulturen immer noch fremd. Und wir z.B. den Asiaten. Geschweige denn früher... Der B17-Bomber Vergleich ist mir nicht so ganz klar. Worauf möchtest du hinaus? Bei der Entdeckung und Kolonisation Amerikas gab es auch ziemlich große technologische Unterschiede der beteiligten Gesellschaften und Kulturen. Das es zu Konflikten kam, ist wohl bekannt...
Bearbeitet von Tarantoga, 27 Mai 2007 - 13:35.
#39
Geschrieben 27 Mai 2007 - 16:19
Jepp! Und dann soll das Ganze auch noch unterhaltsam seinStimmt, der Vergleich hinkt. Eigentlich müssten die technologischen Unterschiede viel größer sein, so etwa Ameisen gegen Atombomben. eine Seite wäre also aufe jeden Fall so überlegen das eine Schlacht im herkömmlichen Sinne gar nicht statt finden könnte. Man darf nie vergessen, so Sachen wie Star Wars , aber auch Galaktica sind kein SCIFI , sondern Märchen..wenn auch sehr unterhaltsame. Das gilt auch für Enterprise und Co. Ich fand es da immer zum Brüllen, das der Capitän mitten in einer Schlacht komplizierteste Feuerbefehle geben musste, und das hunderte Jahre in der Zukunft . Nicht das man einfach den Computer allein ballern lassen könnte, der das 1000 mal schneller und präziser könnte. Oder minutenlang den Torpedo anzuglotzen der auf einen zufliegt statt einfach auszuweichen . Und nicht mal zielsuchende Torpedos zu haben.
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#40
Geschrieben 27 Mai 2007 - 22:22
dieser Beitrag ist nur mehr fragmentarisch erhalten, da ich leider irrtümlich den Edit-Button statt des Reply-button erwischt habe und es erst bemerkt habe, als es zu spät war - ich bbitte förmlich um Entschuldigung
@berverly - Solltes du in der Lage sein den Beitrag wieder herzustellen, bitte ich darum
Bearbeitet von t.sebesta, 28 Mai 2007 - 11:44.
#41 Gast_Jorge_*
Geschrieben 28 Mai 2007 - 17:41
Gibt es doch in der SF auch öfters, so z.b. in der Kurzgeschichte "Die Goldfliegen-Lösung"(The Srewfly Solution) von Tiptree, wo die Aliens eine äußerst raffinierte und gnadenlose Methode anwenden, gegen die mit menschlichen militärischen Mitteln nichts auszurichten ist. Noch aussichtsloser ist die Lage in "Die Feuerteufel"(The Genocides) von Disch -wo die Menschen noch nicht mal als intelligente Wesen wahrgenommen werden(dafür aber als Ungeziefer)- und in der Geschichte "Signale"(Signals) von Harness -in der sie von der Alienkultur(Typ III Kardashev) überhaupt nicht wahrgenommen werden- . Weitere Beispiele http://www.scifinet....?showtopic=4336 (weiterer Link findet sich auch dort)eine Seite wäre also aufe jeden Fall so überlegen das eine Schlacht im herkömmlichen Sinne gar nicht statt finden könnte
Bearbeitet von Jorge, 28 Mai 2007 - 17:47.
#42 Gast_Gast_DeHerg_*_*
Geschrieben 06 Juni 2007 - 12:43
#43 Gast_Jorge_*
Geschrieben 07 Juni 2007 - 21:54
Nicht wahrgenommen war eine falsche von mir gewählte Bezeichnung: Nicht berücksichtigt trifft es eher, denn diese Spezies nimmt bei dem von ihr vorgenommenen "Umbau" der Galaxis keinerlei Rücksicht auf die Menschheit; genausowenig diejenigen, die die Erde in Die Feuerteufel in ein riesiges Saatfeld für außerirdische Monokulturen verwandeln - in beiden Fällen gibt es keinen Kampf, da es nichts gibt, auf das man feuern kann...die Alienkultur in Signale bekommen die Menschen nicht zu Gesicht, nur die Auswirkungen ihrer "Arbeit"(Vernichtung von G-Sternen). In Die Feuerteufel gibt es nur die riesige Pflanze, die plötzlich überall auf der Welt aus dem Boden sprießt, nichts anderes überleben läßt und durch nichts auszurotten ist...die wenigen Menschen, die das überleben, sehen sich automatischen Ungeziefervertilgern und Erntemaschinen gegenüber.Das die Menscheit von einer derart Überlegenen spezies überhaubt nicht wahrgenommen wird (siehe "Signale") halte ich für Unwarscheinlich da mit erhöhtem Technischen stand auch die Sensorischen Möglichkeiten wachsen (auch wenn das vllt zu menschlich gedacht is aber wie soll sonnst eine immer feinere abstimmung und optimierung der Technik erfolgen)
Auch in Robert Silverbergs Passagiere und Tiptree`s Die Goldfliegen-Lösung gibt es keinen Kampf, da die Menschheit nur mit den Auswirkungen der Manipulationen der Aliens konfrontiert werden, jedoch mit nichts, auf das man schießen, stechen, einschlagen etc. kann (keinerlei Raumschiffe oder sonstiges "Greifbares").
#44 Gast_Jorge_*
Geschrieben 08 Juni 2007 - 09:40
Die weiterentwickelte Technik einer überlegenen Spezies nützt da auch nicht viel:Das die Menscheit von einer derart Überlegenen spezies überhaubt nicht wahrgenommen wird (siehe "Signale") halte ich für Unwarscheinlich da mit erhöhtem Technischen stand auch die Sensorischen Möglichkeiten wachsen (auch wenn das vllt zu menschlich gedacht is)
"Es kommt mir nur merkwürdig vor, daß sie es tun konnten", sagte sie. "Sie müssen doch vermutet haben, daß die Sonne Planeten hat und daß es auf diesen Planeten Leben geben könnte. Wie konnten sie nur so gefühllos sein?"
"Denk zurück", sagte Meigs. "In den letzten beiden Tagen hatten wir Beweise für zwei Meganovae. Hat einer von uns irgendeine Besorgnis ausgedrückt, daß diese Sterne Planeten haben könnten mit Städten und hilflosen Einwohnern? Nein, sie waren zu weit weg. Sie sind irrelevant. Und das ist die Art und Weise, wie die Aliens bezüglich aller drei Sterne denken müssen."
aus
Charles L. Harness
"Signale"(Signals)
"Die Fremden scheinen nicht wahrzunehmen, daß wir intelligente Lebewesen sind", sagte Rawlins. "Wir können uns nämlich nicht mit ihnen verständigen. Sie kommunizieren auf einer nonverbalen Ebene, vielleicht mit einem telepathischen System. Wir haben alles eingesetzt, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, haben sie auf jeder Wellenlänge mit Botschaften bombardiert. Aber sie zeigten nicht die kleinste Reaktion."
...
"Ihnen sind doch sicherlich unsere Städte und unsere Raumfahrt aufgefallen. Beweist das denn nicht unsere Intelligenz?"
"Biber bauen Dämme", antwortete Rawlins. "Und trotzdem schließen wir mit Bibern keine Verträge. Wir zahlen ihnen auch keine Entschädigungen, wenn wir ihre Sümpfe trockenlegen. Wir sind der Ansicht, daß die Gefühle eines Bibers nicht so viel zählen."
"Tun wir das? Sind wir so? Oder haben wir nicht einfach nur willkürlich festgelegt, daß auf Biber keine Rücksicht genommen zu werden braucht? Und was soll das Gerede, wir seien vernunftbegabt? Es gibt ein durchlaufendes Intelligenzspektrum, von den Protozoen bis hinauf zu den Primaten. Wir mögen ein wenig cleverer sein als Schimpansen, aber ist das schon ein qualitativer Unterschied? Wird unsere Andersartigkeit schon durch die simple Tatsache, daß wir unser Wissen aufzeichnen, speichern und wieder abrufen können, bewiesen?"
aus
Robert Silverberg
"Der Mann im Labyrinth"(The man in the maze)
#45
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 14:19
Auch heute sterben die wenigsten Reichen in einem Krieg. Schließlich gibt es genug "Arme" im Schatten der Reichen die sich im Falle eines Falles, mit Patriotismus vollgepumpt, für "Gott und Vaterland" dem vermeintlich bösen und verteufelten "Feind" entgegen werfen lassen. Dank des Christentums sind die Zeiten der "heidnischen" Herzöge, die ihren Titeln noch gerecht wurden leider schon lange vorbei:Habt ihr euch schon einmal überlegt, dass Kriege der Zukunft geführt werden könnten, indem einfach der Lauf der Geschichte geändert wird? Im "temporalen Kalten Krieg" von Enterprise wird das angedeutet. Es könnte zum Beispiel so sein, dann in einem "vorherigem" Geschichtsablauf die Menschheit mit einer anderen Spezies aneinander geraten ist. Die Dumpfbacken, die von galaktischen Imperien und Karrieren als Schreibtischtätern träumten, haben vielleicht nicht mal gewusst wie ihnen geschah, als diese Spezies den Lauf der menschlichen Geschichte so änderte, dass es die Menschheit erst gar nicht zu interstellarer Raumfahrt brachte. Nach dem Eingriff in die Geschichte weiterhin zu wissen, was in der ungeschehen gemachten Geschichte passiert ist, gehört zu den Feinheiten der temporalen Manipulation. Physische Gewalt in irgendeiner Form wird es auf absehbare Zeit geben, aber "Kriege" sind so sehr mit bestimmten kulturellen, politischen und technologischen Formationen verbunden, dass sie ohne diese nicht existieren können. So gönnen sich die entwickelten Industrieländer zwar große Armeen, aber Krieg spielt für sie und zwischen ihnen nur eine untergeordnete Rolle. Entwicklung und Fortschritt bedeutet, den Krieg von den eigenen Grenzen fern zu halten. Eine Weltregierung könnte es durchaus schaffen, diesem Zeitvertreib ein Ende zu setzen, mit was für drastischen Maßnahmen auch immer. Oder es brauch sich nur der Wohlstand überall hin ausbreiten - die wenigsten Reichen wollen in einem Krieg sterben und wenn alle reich wären, würde die Gewltbereitschaft abnehmen. "Kreig" g#be es dann allenfalls als Restbestand organisierter Gewalt, sozusagen besonders schlimme Bandenkriege, eskalierte Wirtshausschlägereien etc. Besonders Unverbesserliche suchen sich vielleicht eine Ecke, wo sie niemand stört und sie niemanden stören und tragen ihre Händel dort aus.
#46
Geschrieben 15 Oktober 2007 - 21:06
Ja, fein, fein. Die bösen Christen Das deutsche Offizierskorps des I. und II.WK war nicht gerade für seine Armut bekannt und man kann den Leuten vieles vorwerfen, aber an der Front waren sie auch. Dies gilt übrigens genau so für andere Religionen, Nationen und Zeiten.Auch heute sterben die wenigsten Reichen in einem Krieg. Schließlich gibt es genug "Arme" im Schatten der Reichen die sich im Falle eines Falles, mit Patriotismus vollgepumpt, für "Gott und Vaterland" dem vermeintlich bösen und verteufelten "Feind" entgegen werfen lassen. Dank des Christentums sind die Zeiten der "heidnischen" Herzöge, die ihren Titeln noch gerecht wurden leider schon lange vorbei:
Bearbeitet von Pirx, 15 Oktober 2007 - 21:07.
Pirx
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#47
Geschrieben 22 Oktober 2007 - 06:49
#48
Geschrieben 24 Januar 2009 - 16:02
Wer möchte, kann sich den Kurzfilm "Der Luftkrieg der Zukunft" von 1909 im Internet anschauen: http://www.europafil...rship_destroyerDann kam das Flugzeug und wieder hieß es das selbe. Schließlich konnte man ja in einem Tag um die ganze Welt reisen. Die erste Erprobung des Luftkriegs fand WW1 statt. in WW2 wurde sie perfektioniert und jetzt...
Der Luftkrieg der Zukunft The Airship Destroyer Year: 1909 An airship returns to its squadron. Unaware of the looming danger, two young men dream of their future. One of them, a talented inventor, has perfected an astonishing flying machine, which he is about to try out. Suddenly, an invincible and inaccessible army of airships attacks with bombs and homing missiles. The creativity of the special effects turns this short film into a real gem of science fiction cinema. Director: Walter R. BOOTH Nationality: English Length: 6' 42" Genre: science fiction Sound: silent with soundtrack Original elements: tinted Producer: Urban Composer: Aidje Tafial (2008) Original language: German
Bearbeitet von Ulrich, 24 Januar 2009 - 16:12.
#49
Geschrieben 30 Januar 2009 - 22:31
http://de.youtube.co...h?v=O_4UOYhFB1QIst der Angreifer gar nicht an der Eroberung des Planeten interessiert, sondern lediglich an der völligen Zerstörung und greift aus dem Weltraum aus an, um dies zu erreichen......
Charly-Press - E-Books und Taschenbücher
Meine Homepage: Charlys Phantastik-Cafe
der SFCD auf YouTube
die SFCD-Vereinsgeschichte
#50
Geschrieben 04 Februar 2009 - 19:09
Bearbeitet von 23l, 04 Februar 2009 - 19:11.
#51
Geschrieben 05 Februar 2009 - 20:11
Wenn ich das richtig sehe, sind in Deinem Beitrag (bzw. in den Gedanken eines Hawking) derart große Logiklöcher, daß ein Sternenzerstörer da ohne Probleme durchfahren kann. Tatsächlich ist eine Zeitreise inklusive Veränderung der Vergangenheit im vierdimensonalem Raumzeit-Kontinuum einfach als Schleife bzw. Spirale vorstellbar, bei der sich die Ausgangs-Tangente parallel zu der des Eingangs in die Spirale bewegt.Man kann also nicht in die Vergangenheit reisen (und Hawking geht durchaus davon aus, dass das möglich sein könnte) und etwas umstellen, so dass die Zukunft ganz anders wird, ohne dass die Menschen in der Zwischenzeit etwas davon gemerkt hätten. Entweder wissen die Menschen der Vergangenheit über die unternommene Zeitreise und können sich darauf einstellen, oder ist die Zeitreise sowieso kompletter Non-Sense, da man nur eine alternative Zeit, also im Grunde genommen Garnichts ändert.
Bearbeitet von a3kHH, 05 Februar 2009 - 20:11.
#52
Geschrieben 06 Februar 2009 - 10:57
Bearbeitet von 23l, 06 Februar 2009 - 11:06.
#53
Geschrieben 06 Februar 2009 - 11:21
Und das eben ist fragwürdig. Laut Einstein bewegen wir uns auf einer Geraden im Raumzeit-Kontinuum (eine Gerade im xy-Koordinatensystem). Eine Zeitreise erzeugt eine Spirale (einen Kreis), die entweder wieder auf derselben Geraden endet (keine Änderung der Gegenwart) oder auf einer beliebigen parallelen Geraden aufschlägt (Änderung der Vergangenheit und der Gegenwart). Zeichne Dir das einmal auf, dann weisst Du, was ich meine. Ich würde auch Hawking nicht so ernst nehmen, der Mann ist mehr Entertainer denn Wissenschaftler.Also wenn ich Hawking richtig verstehe, sagt er einfach, dass eine Zeitreise keinen Einfluss auf die (ursprüngliche) Gegenwart haben kann.
#54
Geschrieben 06 Februar 2009 - 11:37
Ja, ich verstehe schon, wie du das meinst, klingt auch eigentlich recht verständlich.Laut Einstein bewegen wir uns auf einer Geraden im Raumzeit-Kontinuum (eine Gerade im xy-Koordinatensystem). Eine Zeitreise erzeugt eine Spirale (einen Kreis), die entweder wieder auf derselben Geraden endet (keine Änderung der Gegenwart) oder auf einer beliebigen parallelen Geraden aufschlägt (Änderung der Vergangenheit und der Gegenwart). Zeichne Dir das einmal auf, dann weisst Du, was ich meine.
Was könntest du denn empfehlen, was ich lesen sollte? Ich bin für gute Literatur immer dankbar.Ich würde auch Hawking nicht so ernst nehmen, der Mann ist mehr Entertainer denn Wissenschaftler.
#55 Gast_Jorge_*
Geschrieben 06 Februar 2009 - 12:31
Sachbücher siehe hier: http://www.scifinet....e...ost&p=69926 http://forum.sf-fan....?p=48053#p48053 http://forum.sf-fan....?p=18182#p18182Was könntest du denn empfehlen, was ich lesen sollte? Ich bin für gute Literatur immer dankbar.
#56
Geschrieben 06 Februar 2009 - 12:54
Abgesehen von den (ziemlich guten) Links von Jorge empfehle ich Dir, folgendes zu studieren : Physik : Quantenmechanik und -dynamik Mathe : Topologie Physik : Allgemeine & Spezielle Relativitätstheorie Es sei denn, Du willst das ganze von einem rein philosophischen Standpunkt aus aufrollen. Ist aber auch eine imho zulässige Vorgehensweise, allerdings kann ich Dir da überhaupt nix helfen ...Was könntest du denn empfehlen, was ich lesen sollte? Ich bin für gute Literatur immer dankbar.
Bearbeitet von a3kHH, 06 Februar 2009 - 12:56.
#57
Geschrieben 06 Februar 2009 - 13:18
Na, es kann schon ruhig wissenschaftlich hergehen, sollte nur im Rahmen des Verständlichen bleiben. Ich glaube ich werde mir erstmal "Zeitreisen in Einsteins Universum" von J. Richard Gott zulegen, welches nach einer Amazon-Kritik zu urteilen "anspruchsvoll aber sehr gut verständlich" sein soll. danke nochmalsEs sei denn, Du willst das ganze von einem rein philosophischen Standpunkt aus aufrollen.
#58
Geschrieben 06 Februar 2009 - 14:21
Das kannst Du in diesem Kontext vergessen, im subatomarem Bereich gibt es viele Effekte, die der normalen verständlichen Erfahrung widersprechen. Da hilft nur intensives Beschäftigen mit den wissenschaftlichen Grundlagen.Na, es kann schon ruhig wissenschaftlich hergehen, sollte nur im Rahmen des Verständlichen bleiben.
#59
Geschrieben 06 Februar 2009 - 14:41
Dazu gibt es hier auch einen Thread. Nachtrag: Empfehlenswert sollen auch Time Machines: Time Travel in Physics, Metaphysics, and Science Fiction von Paul J. Nahin und Time: A Traveler's Guide von Clifford A. Pickover sein.Ich glaube ich werde mir erstmal "Zeitreisen in Einsteins Universum" von J. Richard Gott zulegen, welches nach einer Amazon-Kritik zu urteilen "anspruchsvoll aber sehr gut verständlich" sein soll. danke nochmals
Bearbeitet von Morn, 06 Februar 2009 - 14:56.
#60
Geschrieben 06 Februar 2009 - 17:09
Das hört sich doch schonmal recht interessant an und ist auch eigentlich genau das, was ich suche -danke für den Verweis. Jetzt muss ich nurnoch gucken, wo ich mir das besorge, da das bei Amazon offenbar nur über Fremdanbieter offeriert wird und neu 183,96€(?!) kostet, wobei ich glaube, dass sich das wohl eher um nen Tippfehler handeln muss. Ich ruf direkt mal bei meiner Buchhandlung an, und wenn die's nicht haben, werd ich mir wohl ein gebrauchtes Exemplar zulegen.Dazu gibt es hier auch einen Thread.
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