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Viererblöcke bei PR


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72 Antworten in diesem Thema

#1 Gerd

Gerd

    Giganaut

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Geschrieben 05 August 2009 - 19:33

Die Viererblöcke (Sparmaßnahmen durch ökonomischere Produktion) sind inhaltlich tödlich, andererseits würde es ohne diese Sparmaßnahmen die Serie vllt. nicht mehr geben.

Magst du mir - und vielleicht ja auch den anderen - das mal ein bisschen genauer erläutern, Ellen? Inwieweit dienen die Viererblöcke einer ökonomischeren Produktion, d.h. wo wird durch sie konkret was eingespart? Neugierige Grüße Gerd [Mod] Aus dem Ein-oder-zwei-Expokraten-Thread ausgelagert [/Mod]

Bearbeitet von Morn, 06 August 2009 - 14:10.

Sudden moroseness. One hop too far.

#2 Gast_L.N. Muhr_*

Gast_L.N. Muhr_*
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Geschrieben 05 August 2009 - 19:56

Magst du mir - und vielleicht ja auch den anderen - das mal ein bisschen genauer erläutern, Ellen? Inwieweit dienen die Viererblöcke einer ökonomischeren Produktion, d.h. wo wird durch sie konkret was eingespart? Neugierige Grüße Gerd

Du kannst komplett vier Hefte auf einmal in die Druckerei geben, was dir einen entsprechenden Druckereirabatt gibt. Früher war das kein Problem, da hat man eh eine halbe oder ganze Million pro Woche gedruckt. Bei gesunkenen Auflagen steigen natürlich die relativen Druckkosten pro Heft. Deshalb ist der Ausweg, mehrere Titel gleichzeitig zur Druckerei zu geben, um den Rabatt wieder reinzuholen. Dazu kommen sicher auch noch ein paar andere Produktionsabläufe, die mir nicht geläufig sind, innerhalb z.B. der Redaktionsarbeit, die sich mit solchen Blöcken effektiver erledigen läßt.

#3 hawaklar

hawaklar

    Giganaut

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Geschrieben 05 August 2009 - 20:53

Du kannst komplett vier Hefte auf einmal in die Druckerei geben, was dir einen entsprechenden Druckereirabatt gibt. Früher war das kein Problem, da hat man eh eine halbe oder ganze Million pro Woche gedruckt. Bei gesunkenen Auflagen steigen natürlich die relativen Druckkosten pro Heft. Deshalb ist der Ausweg, mehrere Titel gleichzeitig zur Druckerei zu geben, um den Rabatt wieder reinzuholen. Dazu kommen sicher auch noch ein paar andere Produktionsabläufe, die mir nicht geläufig sind, innerhalb z.B. der Redaktionsarbeit, die sich mit solchen Blöcken effektiver erledigen läßt.

KNF hat zu diesem Thema mehrmals im nNGF (vielleicht war es auch schon im NGF) Stellung bezogen und Deine Ausführungen de facto bestätigt. Beim schnellen Suchen nach dem Stichwort "Viererblöcke" und Autor "Klaus N. Frick" hat die Suchfunktion aber nur diese Stelle ausgespuckt.

Warum wir die Vierer-Blocks machen? Das hat schlicht was mit Planbarkeit zu tun, wie ich in diesem Forum schon gelegentlich erläutert habe. Für den Exposé-Autor sind die Vierer-Blocks nicht weniger, sondern mehr Arbeit; insgesamt ist es für die Planung (Titelbilder und Autoren aufeinander abstimmen etc.pp.) recht praktisch.  Und glaubt mir: Das frühere System, mal nach Lust & Laune mal drei, mal fünf Romane als Blocks zu erstellen, war mit ganz anderen Problemen verbunden.


"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#4 Crashlander

Crashlander

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Geschrieben 05 August 2009 - 21:09

Müssen die Hefte, die im Vierer-Pack zum Drucker gehen, in der gleichen Handlungsebene spielen, damit diese Ersparnis funktionert? Fliegen die Druckmaschienen auseinander, wenn da unterschiedliche Handlungsebenen enthalten sind?Tut mir leid, das ist eine rein logistische Sache, die nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Die Hefte können meinetwegen im Viererblock gedruckt werden, das zwingt aber nicht dazu, die Handlung darauf auszurichten.Es mag vielleicht organisatorisch simpler sein, aber als Begründung für inhaltliche Vierer-Blöcke taugt es nichts.

#5 Gerd

Gerd

    Giganaut

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Geschrieben 05 August 2009 - 21:13

Danke, Crashlander. Genau das war meine Denke auch. :)
Sudden moroseness. One hop too far.

#6 MoiN

MoiN

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Geschrieben 06 August 2009 - 09:27

KNF hat zu diesem Thema mehrmals im nNGF (vielleicht war es auch schon im NGF) Stellung bezogen...

Ergänzend Zitat KNF:

Was ich meine: Es gibt auf jeden Fall Leser, die das mit den Vierer-Bänden nicht merken. Weil es sie offensichtlich nicht so sehr interessiert. (Darf ich auch mal ein Beispiel bringen: [...]) Ob der "normale" Leser die aktuelle Konzeption goutiert, ist eine andere Frage. Es ging in der Diskussion um Vierer-Blocks. Jeder "normale" Leser wird irgend etwas kritisieren oder besser finden. Selbstverständlich finden die Leute immer, wenn man sie fragt, etwas, das ihnen nicht komplett gefällt. Und selbstverständlich gibt es immer jemanden, der einen klassischen Zyklus als persönliches Highlight nennt - was bei mir der Aphilie-Zyklus, ist bei anderen sicher MdI oder vielleicht auch der Sternenozean. Ich maße mir aber jetzt - im Gegensatz möglicherweise zu anderen Leuten - nicht an, aufgrund der Gespräche mit Einzelpersonen daraus eine wie auch immer geartete Mehrheitsmeinung abzuleiten. Ich stelle nur fest, dass "Nur"-Leser häufig abweichende Meinungen zu Foristen haben ... (Es soll allerdings Menschen geben, die glauben, dass ihre Meinung automatisch immer die der Mehrheit ist. Hab' ich zumindest schon gehört ...)

QUELLE - Das Viererblock-Konzept gibt es doch schon sehr lange. Ich glaube eigentlich nicht, daß ausschließlich Wirtschaftlichkeitsüberlegungen dahinter stehen. Ich vermute eher Zweitvermarktung. Schnell mal vier Hefte zu einem Taschenbuch zusammenpäppen, ohne großen Aufwand, weil so gut wie keine Bearbeitung erforderlich, und fertig. :)

Bearbeitet von MoiN, 06 August 2009 - 09:41.

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#7 Gast_L.N. Muhr_*

Gast_L.N. Muhr_*
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Geschrieben 06 August 2009 - 10:55

Ergänzend Zitat KNF: QUELLE - Das Viererblock-Konzept gibt es doch schon sehr lange. Ich glaube eigentlich nicht, daß ausschließlich Wirtschaftlichkeitsüberlegungen dahinter stehen. Ich vermute eher Zweitvermarktung. Schnell mal vier Hefte zu einem Taschenbuch zusammenpäppen, ohne großen Aufwand, weil so gut wie keine Bearbeitung erforderlich, und fertig. :)

Wäre dem so, gäbe es die Viererblöcke nicht mehr, denn die Zweitverwertung war kein großer oder anhaltender Erfolg. Natürlich stecken in irgendeiner Form wirtschaftliche Erwägungen dahinter (wobei auch Zweitverwertung eine wirtschaftliche Erwägung ist und nichts sonst), denn "Perry Rhodan" ist ein Konsumprodukt, ein Gebrauchsgegenstand in seiner grundlegenden herstellerischen Philosophie.

#8 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 06 August 2009 - 11:01

...denn "Perry Rhodan" ist ein Konsumprodukt, ein Gebrauchsgegenstand in seiner grundlegenden herstellerischen Philosophie.

Autsch. BTW Stefan, jetzt gib deinem Herzen einen Stoß und meld' dich endlich an :)
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#9 rudam

rudam

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Geschrieben 06 August 2009 - 21:29

- Das Viererblock-Konzept gibt es doch schon sehr lange. Ich glaube eigentlich nicht, daß ausschließlich Wirtschaftlichkeitsüberlegungen dahinter stehen. Ich vermute eher Zweitvermarktung. Schnell mal vier Hefte zu einem Taschenbuch zusammenpäppen, ohne großen Aufwand, weil so gut wie keine Bearbeitung erforderlich, und fertig. :P

die zweitvermarktung ist nicht die alternative sondern einfach nur ein zusätzliche wirtschaftsfaktor, den man so nebenher noch mit nimmt. meiner einschätzung nach wird sich zukünftig auch definitiv daran nichts ändern.

#10 mandrill

mandrill

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Geschrieben 07 August 2009 - 09:56

Na ja, mir persönlich gefällt diese Aufteilung in Viererblöcke irgendwie nicht so!Ich habe da manchmal den Eindruck das Handlung gestreckt oder gekürzt wird um in´s Schema zu passen!Als Autor würde es mir,denke ich jedenfalls (ich bin ja keiner :) ), noch weniger gefallen!Klar, man ist als Autor auch schon durch die Heftgröße(-länge) limitiert, aber gerade der letzte Autor in so einem Viererblock hat doch irgendwie die "Arschkarte" gezogen oder?Vielleicht wäre es nicht schlecht dann wenigstens einem Autor auch gleich den ganzen Viererblock zu überlassen!Was denkt ihr?
Ich bin humorlos, gemein und hinterhältig!

#11 Gast_L.N. Muhr_*

Gast_L.N. Muhr_*
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Geschrieben 07 August 2009 - 12:06

Klar, man ist als Autor auch schon durch die Heftgröße(-länge) limitiert, aber gerade der letzte Autor in so einem Viererblock hat doch irgendwie die "Arschkarte" gezogen oder?

Wieso gerade der letzte? Im letzten passiert doch meist wenigstens mal was. Zwei und Drei sind meist die Gummibände.

Vielleicht wäre es nicht schlecht dann wenigstens einem Autor auch gleich den ganzen Viererblock zu überlassen! Was denkt ihr?

Damit die Qualität noch weiter sinkt, weil der Autor sich abhetzen muss beim Verfassen von vier Perrys am Stück? Aus gutem Grund gab es das bisher nur ein einziges Mal. Gewisse Autoren würden auf jeden Fall ganz aus der Serie rausfallen, weil sie vor anderen Verpflichtungen etc. vermutlich gar nicht die Zeit haben, mal eben vier Hefte am Stück zu produzieren. Davon abgesehen würde mir als Leser die Vielfalt darunter leiden. Und die Vorstellung von Ellmer- oder Hoffmann-Viererblöcken macht mich derzeit leider eher schaudern, ich fand es schon schlimm genug, wenn beide zusammen einen Viererblock gestaltet haben. :)

#12 MoiN

MoiN

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Geschrieben 07 August 2009 - 15:04

Und die Vorstellung von Ellmer- oder Hoffmann-Viererblöcken macht mich derzeit leider eher schaudern, ich fand es schon schlimm genug, wenn beide zusammen einen Viererblock gestaltet haben. :P

Das Schaudern kann ich durchaus nachempfinden. :) Die anderen Argumente gegen eine solche Regelung sind nicht von der Hand zu weisen. Wenn Band 2 und 3 eines solchen Blockes dahin tendieren, Gummibände zu sein, so liegt das m.E. nicht an den jeweiligen Autoren, sondern am mangelnde Expose. Der ganze Plot stimmt nicht. Es sollte eine gewisses Gefühl dafür, wie man einen Spannungsbogen ausführt, schon bei der Expose-Gestaltung vorhanden sein. Zumindest würde ich erwarten, daß in 2 + 3 was wesentliches geschieht, und am Schluß sich Vorfreude auf das nächste Heft einstellt. Also bessere Expose-Vorgaben, das könnte vielleicht manches verbessern. :) Da ja die Hoffnung auf ein Ende des Viererblock-Konzeptes wohl kaum realistisch ist.

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#13 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 08 August 2009 - 16:40

Und die Vorstellung von Ellmer- oder Hoffmann-Viererblöcken macht mich derzeit leider eher schaudern, ich fand es schon schlimm genug, wenn beide zusammen einen Viererblock gestaltet haben. :D

Naja, in der Zeit könnte man ja theoretisch was anderes lesen. Praktisch tut man sich das Geschreibsel ja dann doch an :D
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#14 Echophage

Echophage

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Geschrieben 09 August 2009 - 09:51

[D]enn "Perry Rhodan" ist ein Konsumprodukt, ein Gebrauchsgegenstand in seiner grundlegenden herstellerischen Philosophie.

Das würde die Autoren ja dann in erster (und nicht etwa in zweiter) Linie zu Dienstleistern machen, die - verstehen sie ihr Handwerk - mit einer entsprechenden Mentalität ausgestattet wären... :devil:

Ich hoffe ehrlich, daß Du mit Deiner Einschätzung unrecht hast - allerdings tendiere auch ich öfter dazu anzunehmen, daß man "bei PR" genauso denkt, wie Du es in Deinem Zitat trefflich formulierst. :unsure:

Was mich jetzt wundert ist, daß von denjenigen, die schreiben, sich als kreative Künstler verstehen, keine vehemente Gegenrede kommt... Eigentlich müßten diese nämlich sich durch Deine Zeilen zutiefst beleidigt fühlen. Als ob Kunst ein Gebrauchsgegenstand wäre...

(Aber nochmal: ich will Dir gar nicht widersprechen! Es gibt allerlei Indizien, die andeuten, daß zumindest diejenigen, die letztlich hauptverantwortlich dafür sind, wie sich die PR-Serie präsentiert, in ganz ähnlichen Bahnen denken. Traurig wär's jedoch... :smokin: )

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
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#15 Simbad

Simbad

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Geschrieben 09 August 2009 - 10:42

Ach echophage.Das versuche ich auch immer zu erklären. Das der Verlag Gewinn machen muß, und zu diesem Zweck auch vierlerlei Mittel einsetzt, wird von mir ja gar nicht bestritten oder abgelehnt. Aber das die Autoren sich diesem Zwang widerstandslos unterwerfen, indem sie ihre Werke so gestalten, das möglichst viele Konsumenten juhu schreien, auch wenns der größte Müll ist, das ist es was ich nicht verstehe und auch nicht glauben mag.Obwohl deine Rezension von der 2503 eher den Eindruck bestätigt. Denn AE ist bestimmt nicht gezwungen sich den Verkaufszahlen zu unterwerfen. Ich habe jedenfalls immer den Eindruck gewonnen, das die Gast-Autoren von Herrn Frick regelrecht Umworben werden müssen. Aber das wurde schon an anderer Stelle ausdikutiert.

#16 deval

deval

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Geschrieben 09 August 2009 - 11:15

Wenn mein Chef mir sagt wie ich etwas machen soll, dann werde ich das auch so machen. Egal ob es mir gefällt oder nicht.Vielleicht ist es übertrieben, aber Leute wie Brandhorst oder Eschbach haben auch außerhalb der Serie positiv von sich reden gemacht, während z. B.Ellmer, Montillon oder Haensel außerhalb der Reihe noch nicht große in Erscheinung getreten sind, weder positiv noch negativ.Oder irre ich mich?

Bearbeitet von vallenton, 09 August 2009 - 12:06.

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#17 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 09 August 2009 - 11:41

Das der Verlag Gewinn machen muß, und zu diesem Zweck auch vierlerlei Mittel einsetzt, wird von mir ja gar nicht bestritten oder abgelehnt. Aber das die Autoren sich diesem Zwang widerstandslos unterwerfen, indem sie ihre Werke so gestalten, das möglichst viele Konsumenten juhu schreien, auch wenns der größte Müll ist, das ist es was ich nicht verstehe und auch nicht glauben mag.

Das glaube ich auch nicht. Oder anders gesagt : Einige AutorInnen, u.a. Uschi und Marianne, haben, soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, ihre künstlerischen Konsequenzen daraus gezogen. Mir scheint, der literarische Freiraum, den PR den Autoren bot, war früher größer gewesen - auch wenn die Expokraten sich teilweise doch extrem über die Döntjes der Autoren aufgeregt haben (man denke nur an den Schabezahn). :smokin:

#18 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 09 August 2009 - 11:50

Wenn mein Chef mir sagt wie ich etwas machen soll, dann werde ich das auch so machen. Egal ob es mir gefällt oder nicht.

Sorry, aber damit hast Du etwa 70 Jahre gesellschaftlicher Entwicklung in die Tonne getreten. :smokin:

Bearbeitet von a3kHH, 09 August 2009 - 15:13.


#19 deval

deval

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Geschrieben 09 August 2009 - 12:16

Auf Wunsch von Morn habe ich mein Posting geändert.

Wenn ich schreibe - nichts zu Stande gebracht - dann meine ich das weder positiv noch negativ, sondern lediglich als Feststellung ohne Bewertung.
Wie ich schon im NGF und auch HIER geschrieben habe, kenne ich die Serie nur bis zum Cantaro Zyklus, danach habe ich die Serie nicht mehr weiterverfolgt.
Von daher habe ich sowohl von Montillon oder Wandemaan und den meinsten anderen Autoren noch nichts gelesen.

Da ich die Autoren also inhaltlich nicht bewerten kann, ist hoffentlich ersichtlich, dass mein Kommentar nicht abwertend gemeint ist, ich gebe aber zu, dass ich mich unglücklich ausgedrückt habe.

Ich hoffe, dass klar gestellt zu haben.



Zu dem anderen kann ich nur eines sagen:
Da wo ich arbeite herrscht keine Demokratie. Wenn der Chef sagt: "Es wirtschaftlichen Gründen muss dieses oder jenes so abgewickelt werden", dann werde ich das auch so machen.

Wenn ich dadurch 70 Jahre gesellschaftliche Entwicklung verpaßt habe, reihe ich mich gerne in die Reihe der PR Autoren und vieler anderer Arbeitnehmer ein.

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#20 Gast_L.N. Muhr_*

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Geschrieben 09 August 2009 - 13:07

Das würde die Autoren ja dann in erster (und nicht etwa in zweiter) Linie zu Dienstleistern machen, die - verstehen sie ihr Handwerk - mit einer entsprechenden Mentalität ausgestattet wären... :smokin:

Ich hoffe ehrlich, daß Du mit Deiner Einschätzung unrecht hast - allerdings tendiere auch ich öfter dazu anzunehmen, daß man "bei PR" genauso denkt, wie Du es in Deinem Zitat trefflich formulierst. :devil:

Was hier, denke ich, nicht verstanden wurde, war mein Ausdruck "in seiner grundlegenden Philosophie". Soll heissen, PR wurde - vom Verlag, von Kurt Bernhardt in Auftrag gegeben - in der Form, in der es existiert, geschaffen, um einen Markt zu bedienen und Geld zu verdienen. Und das ist auch heute noch die Intention des Verlages. Das heisst aber NICHT, dass in der darauffolgenden Ebene (E1: intentional, E2: produktiv) eine reine Dienstleistermentalität vorherrscht. Perry Rhodan ist keineswegs ein Produkt, das nur auf einer Ebene existiert oder produziert wird.

Ich denke, man kann beide Ebenen miteinander verbinden, wobei der Chefredakteur das Bindeglied zwischen beiden Ebenen ist - er muss die Autoren dazu bringen, ein verkaufsträchtiges Produkt zu schaffen, und den Verlag dazu, den Autoren Freiraum zu lassen.

Darüber hinaus denke ich, dass sich bei den Autoren schon handwerkliches und kreatives Denken vereint. Handwerklich insofern, als sie ganz reale unveränderliche Rahmenbedingungen (Umfang, Deadline, Verlauf der Haupthandlung) erfüllen müssen. Der Rhodan-Autor tanzt im Grunde mit jedem Heft, das er schreibt, auf zwei Hochzeiten, jener der Auftragserfüllung und jener der freien Kreativität.

Meine Vorstellung des ganzen.

#21 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 09 August 2009 - 13:18

(Eher OT...

Da wo ich arbeite herrscht keine Demokratie. Wenn der Chef sagt: "Es wirtschaftlichen Gründen muss dieses oder jenes so abgewickelt werden", dann werde ich das auch so machen.

Ich denke dein Chef-Zitat deutet an, was mir in so einer Situation wichtig ist: Dass ich dem Chef zutraue, sich letztendlich auch um mein Wohl zu kümmern, da ja sonst zumindest die Produktion (vorübergehend) darunter leidet (z.B. wenn ich kündige). Leider traute ich dies in dem Löwenanteil meiner Arbeitszeit eher nicht meinen Chefs zu. Entspr. oft habe ich auch gewechselt. Das "wirtschaftliche" Argument wird von Firmen/Chefs oft vorgeschoben um irgendeine Budget-"Bereinigung" durch zu setzen - z.B. kündigte Siemens ziemlich bald nach 9/11 an, nun Tausende von Arbeitsstellen abbauen zu müssen. :smokin: Krisen sind für Firmen/Chefs oft einfach Gelegenheiten, Unangenehmes durch zu ziehen. Das Verhältnis zum Chef ist sicher auch immer geprägt vom Grad der eigenen Angst, in die Dauer-Arbeitslosigkeit zu fallen. In meiner Erfahrung ist diese Angst aber meist übertrieben. Ein wenig Kontra ist m.E. immer gut; man muss nur lernen es sachlich zu halten. Und auf Dauer sich gute Chefs aus zu suchen...)

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")


#22 MoiN

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Geschrieben 09 August 2009 - 13:23

Auf Wunsch von Morn habe ich mein Posting geändert. Wenn ich schreibe - nichts zu Stande gebracht - dann meine ich das weder positiv noch negativ, sondern lediglich als Feststellung ohne Bewertung.

Du bist jetzt selber Mod für diesen Bereich, also immer dran denken: Vorbild sein! :smokin: :devil:

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#23 deval

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Geschrieben 09 August 2009 - 13:49

Du bist jetzt selber Mod für diesen Bereich, also immer dran denken: Vorbild sein! :smokin: :unsure:

Die Nachricht von Morn kam vor der Nachricht das ich zum Mod-Team gehöre. Aber, wie gesagt, es war auch nicht böse gemeint. In Zukunft werde ich wohl nun zweimal überlegen, bevor ich einmal poste. :devil:

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#24 MoiN

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Geschrieben 09 August 2009 - 13:52

Wenn mein Chef mir sagt wie ich etwas machen soll, dann werde ich das auch so machen. Egal ob es mir gefällt oder nicht.

Wenn ich Autor wäre und KNF würde mir sagen:"Ab sofort machen wir den Rambo-Rhodan", dann würde ich versuchen, ihn argumentativ in eine andere Richtung zu beeinflussen, aber letztlich würde ich dann doch (innerlich zähneknirschend) der neuen Linie folgen. Immer noch die bessere Perspektive als Hartz-IV, vor allem wenn man noch Familie hat. :)

Bearbeitet von MoiN, 09 August 2009 - 13:53.

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#25 Echophage

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Geschrieben 09 August 2009 - 14:21

Immer noch die bessere Perspektive als Hartz-IV.

Wie unromantisch. :rolleyes:
Zudem es ja nun niemanden geben dürfte, der außer seiner "Kunst" nix kann. :P
Bevor ein Künstler seine Prinzipien verrät, sollte er's lassen. Wenn einem die eigene Kunst kein Auskommen ermöglicht, sich aber als Künstler ernstnimmt, dann gibt es zwei Möglichkeiten:

-Die Welt ist noch nicht soweit. Dann muß man in den sauren Apfel beißen, die Kunst als Hobby betreiben, anderweitig ein Auskommen finden, und ein paar Generationen nach dem Tod in Armut den wohlverdienten Ruhm postum erlangen. :D

-Man hat's einfach nicht drauf. Dann sollte man zu sich selbst - und zur Kunst! :rolleyes: - so ehrlich sein, und es ganz lassen.

Das alles gilt selbstverständlich nur unter der Voraussetzung eines "klassischen" schwer romantisierten Idealbildes von Kunst. ;)

(Ein Blick in diverse, gut "funktionierende" Subkulturen, die nicht bloß das Präfix "Sub-", sondern eben auch die Bezeichnung Kultur verdienen, kann einen aber schon dazu ermutigen, against all odds an diesem Ideal festzuhalten. Muß natürlich jeder selbst wissen, wie's so schön heißt... :unsure: )

Im obigen Beispiel hieße das ganz klar: Bevor ich, mich vor mir selbst ekelnd, an einer Rambo-Rhodan-Demontage teilnähme, müßte ich mich - schon um meiner Selbstachtung willen - woanders umschauen. Harz IV wird da allerhöchstens billigend inkaufgenommen, keinesfalls ist das eine zwingende Folge.

Wenn der Zynismus nicht gerade zum künstlerischen Programm gehört - was ihn dann strenggenommen zum Nihilismus machte :D -, dann gehen Kunst und Zynismus einfach nicht zusammen. Und die mitunter viehische Sachzwangergebenheit, die sich in allzu vielen "Unterhaltungsproduktionen" erkennen läßt; sie ist Zynismus in Reinform. Da spreche ich jetzt gar nicht gezielt das "Produkt" Perry Rhodan an. Diese Entwicklung kann man ja an allen Ecken und Enden beobachten. Am schlimmsten wird's dann, wenn, um dem Zynismus die Krone aufzusetzen, mit dem Kulturgut argumentiert wird, welches man höchstselbst pervertiert. Man sollte sich z.B. mal fragen, warum ausgerechnet die milliardenschwere Mainstream-Musikindustrie ob der de facto freien Verfügbarkeit von Musik laut aufheult - während diese Entwicklung von den unabhängigen Musikern, den Kleinlabels, den Künstlern fast ausnahms- und vorbehaltlos begrüßt wird...

'Tschuldigung, ich neige zu Abschweifungen! :lol:

Um zum Foren-Topic zurückzufinden, vielleicht folgender "Slogan".
Im Zweifelsfall wäre es mir lieber, die Serie Perry Rhodan würde eingestellt werden, wenn die Alternative lautete, daß sie endlos weitergeführt würde als hochglanzpolierte Durchschnittsunterhaltung für Durchschnittsheftchenleser, geschrieben von Durchschnittsheftchenschreibern, sich durchschnittlich gut haltend an einem durchschnittlich eher zugrundegehenden Markt. Lieber ein Ende mit viel Klasse (à la BSG[spoiler] - ein anti-modernistischer, zutiefst kulturpessimistischer und fortschrittskritischer Traum! :rolleyes: ) als ein weiteres Produkt im ohnehin schon endlosen Regal der "seichten Unterhaltungsinstrumente", ein Untotendasein als frankensteinsches Enterdrainment-Monster, das eigentlich nur noch existiert, weil's Gewinne einfährt und ein paar Leute davon Leben können.
Wenn's einem darum geht, Gewinne einzufahren und davon Leben zu können... dann kann man bitteschön auch BWL studieren und Bankster werden, oder eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann machen und einen Discounter leiten oder dergl. - wenn man nichts zu sagen hat, dann hat man im Kulturbetrieb nichts verloren. :)
Soweit meine (sehr idealistisch-extreme :D ) Meinung.

(Aaaah... erst jetzt fühle ich mich in diesem Forum so richtig angekommen! :lol: )


Anm.:
Da hab ich doch tatsächlich Gangster statt Bankster geschrieben... :rolleyes:

Bearbeitet von Echophage, 09 August 2009 - 15:08.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#26 Echophage

Echophage

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Geschrieben 09 August 2009 - 14:25

...vor allem wenn man noch Familie hat. :)

Du Schelm, das hast Du hinterhergeschoben. :rolleyes:
In der Tat, das ist ein Problemchen. Glücklicherweise gibt's noch Ehepartner - und den Jobwechsel. :rolleyes:
(Jetzt mal echt, wer Heftromane schreiben kann, der kommt auch beim lokalen Käseblatt unter, oder bei einer Presseagentur. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, was eigenes zu machen, wo man doch so kreativ ist. :rolleyes:
Da kann Familie sogar hilfreich sein! "Papi/Mutti/Schatzi, wir glauben an Dich!" :rolleyes:)

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#27 Gast_L.N. Muhr_*

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Geschrieben 09 August 2009 - 14:40

Um zum Foren-Topic zurückzufinden, vielleicht folgender "Slogan".
Im Zweifelsfall wäre es mir lieber, die Serie Perry Rhodan würde eingestellt werden, wenn die Alternative lautete, daß sie endlos weitergeführt würde als hochglanzpolierte Durchschnittsunterhaltung für Durchschnittsheftchenleser, geschrieben von Durchschnittsheftchenschreibern, sich durchschnittlich gut haltend an einem durchschnittlich eher zugrundegehenden Markt. Lieber ein Ende mit viel Klasse (à la BSG[spoiler] - ein anti-modernistischer, zutiefst kulturpessimistischer und fortschrittskritischer Traum! :rolleyes:) als ein weiteres Produkt im ohnehin schon endlosen Regal der "seichten Unterhaltungsinstrumente", ein Untotendasein als frankensteinsches Enterdrainment-Monster, das eigentlich nur noch existiert, weil's Gewinne einfährt und ein paar Leute davon Leben können.
Wenn's einem darum geht, Gewinne einzufahren und davon Leben zu können... dann kann man bitteschön auch BWL studieren und Gangster, oder eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann machen und einen Discounter leiten oder dergl. - wenn man nichts zu sagen hat, dann hat man im Kulturbetrieb nichts verloren. :)
Soweit meine (sehr idealistisch-extreme :rolleyes:) Meinung.

Es zwingt dich keiner, das Produkt weiter zu kaufen.

Diesen Wunsch, Rhodan zu beenden, kann ich nicht verstehen. Nicht, weil mich die Serie grad begeistert (was sie nicht tut). Sondern weil darin eine Art Einschränkung der Freiheit des Individuums zum Ausdruck kommt, die ich befremdlich finde. Im Rahmen einer freien Gesellschaft darf jeder machen, was er will, sofern er damit nicht eines anderen Rechte beschneidet - auch ein Verlag. Der Konsens ist doch in dem Fall der, dass im Gegenzug keiner gezwungen wird, diesen Dingen auch Aufmerksamkeit zu schenken.

Deine Ansicht scheint mir in dem Fall weniger extrem als vielmehr schlicht egoistisch. Denn ein objektives Argument (nur weil man anderweitig sein Geld verdienen kann, muss man das nicht anderweitig tun) leitet sich daraus nicht ab. Freiheit der Rede, Freiheit der Kunst, Freiheit der Produktion beinhaltet nun einmal auch das unbedingte Recht, selbst dann reden zu dürfen, wenn man nichts zu sagen hat. (Was ich im Falle der Rhodan-Autoren freilich so auch nicht sehe.)

Ganz ehrlich: es ist jederzeit möglich, ein Leben ohne ein Produkt zu leben, das einem nicht mehr gefällt. Dann muss nicht das Produkt weg, dann ignoriert man es im Sinne einer friedlichen Koexistenz. Wo ist da das Problem?

Grade bei Perry Rhodan ist das doch recht angenehm: es gibt eine gigantsiche Backlist. Selbst wer von jetzt auf gleich mit dem EA-Lesen aufhört, hat vermutlich noch auf Jahrzehnte potentiellen Stoff zur Auswahl. Grade hier wird einem die Trennung also leicht gemacht.

#28 Echophage

Echophage

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Geschrieben 09 August 2009 - 14:42

Der Rhodan-Autor tanzt im Grunde mit jedem Heft, das er schreibt, auf zwei Hochzeiten, jener der Auftragserfüllung und jener der freien Kreativität.

Das ist eine schöne Metapher!
Ich würde halt sagen, man sollte der einen Hochzeit (z.B. die vom reichen Onkel, der eigentlich immer schon ein arrogantes Armleuchterchen war, einem aber dummerweise das Studium finanziert hat) - wenn's denn unbedingt sein muß - aber nicht mehr als den obligatorischen, höflich-diplomatischen Pflichtbesuch abstatten; auf der anderen Hochzeit (der vom allerbesten Kumpel, den man von Kindesbeinen an kennt, dem man nur das Beste wünscht, und demgegenüber man aus freien Stücken loyal ist, nicht etwa weil Blut dicker als Wasser ist) kann man dann so richtig die Sau rauslassen. :rolleyes:
Mir scheint nur, daß leider manchmal einige Autoren die Hochzeiten verwechseln. :rolleyes:

Derjenige, der die Einladungen schreibt (das wären dann die Exposés :rolleyes:), sollte sich natürlich ebenfalls darüber im Klaren sein, auf welcher Hochzeit er lieber wäre und mit wem er lieber tanzen und feiern würde - auch da kann man ja leider Gottes unterschiedliche Vorstellungen haben... :)

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#29 Echophage

Echophage

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Geschrieben 09 August 2009 - 15:03

Es zwingt dich keiner, das Produkt weiter zu kaufen.

Diesen Wunsch, Rhodan zu beenden, kann ich nicht verstehen.

Der erste hier zitierte Ausspruch ist der klassische Totschläger unter den klassischen Totschlägern. :)

Der zweite hier zitierte Ausspruch beruht auf einer falschen Annahme. Auch dies aber kein unübliches Mißverständnis. Ein Mißverständnis aber, nichtsdestotrotz. Denn ich habe doch gar nicht gewünscht, die Rhodan-Serie möge eingestellt werden. Ich habe doch gar nicht behauptet, daß sie so schlecht sei. Meine Sätze weiter oben sind komplett hypothetisch. Wenn es einmal soweit kommen sollte... derzeit sehe ich noch Licht am Ende des Tunnels. Wer weiß, was Anton bringen kann... vielleicht überrascht er mich? Bald dürfte Marc A. Herren sein Debut in der EA geben - das ist absolut begrüßenswert. Solange Leo Lukas und Wim Vandemaan ihr fast schon beängstigend hohes Niveau halten können und auch ein MMT mit Abstrichen in dieser Liga mithalten kann, solange ist ja noch längst nicht alles verloren.

Schließlich eine allgemeinere Bemerkung.
Ich habe doch in der Tat nur eine Lösung formuliert, die ich im berühmten "Fall der Fälle" präferieren würde. Nämlich die Einstellung der Serie, solang es noch erträglich ist, als ein endloses und ödes Dasein im Fegefeuer der mediokren Heftchenliteratur. Natürlich finde ich, daß das jeder so sehen sollte. Sonst würde ich die Ansicht nicht haben, wenn ich nicht der Meinung wäre, daß sie was taugt. Ob sie was taugt, das ist eine ganz andere Frage, die hier nicht gestellt wurde und die ich, beim besten Willen, kaum beantworten kann. :rolleyes:
Das hat natürlich nichts mit gesetzlichen Forderungen, gar Einschränkungen der freien Äußerung zu tun! Sicher doch, jeder kann (im bekannten Rahmen) machen, was er will. Dazu gehört natürlich auch das Veröffentlichen von sogenannter Kunst, die jeder Kunst und jeder Kultur hohnspricht. (Und damit ist natürlich noch lange nicht gesagt, daß PR in diese Kategorie sogenannter Kunst ohne wenn und aber gehört! Das habe ich nirgends behauptet.)
In der Tat, Deinen Ausführungen zur Freiheit der Kunst etc. möchte ich vorbehaltlos zustimmen. Es liegt mir fern und noch ferner, etwas anderes zu behaupten!
Das hindert mich doch aber nicht daran, z.B. zu finden, daß die Welt ohne die BILD eine wesentlich bessere wäre. Würde ich sie verbieten wollen, nur weil ich davon überzeugt bin, daß die Welt besser wäre, wenn es sie nicht mehr gäbe? Nicht doch! Denn dann müßte ich ja die Welt wesentlich schlechter machen - indem ich absolutistisch die Medienlandschaft bestimmte -, um sie wesentlich besser zu machen - eine Medienlandschaft ohne bestimmte Medien wäre zweifellos besser. Ein Widerspruch! Also fordere ich natürlich mitnichten, die BILD müsse verboten werden. Ich fordere allerhöchstens jeden dazu auf, sich und der Welt einen gefallen zu tun und die paar Cent - und, noch viel wichtiger, die wertvolle Lebenszeit - sinnvoller zu investieren, als in Selbstverdummung.
Ganz ähnlich also würde ich sicherlich nicht ein Verbot PRs fordern - wenn denn dereinst der Tag kommen sollte, an dem die Serie einen Tiefpunkt erreicht hat, der jeder Beschreibung spottet, sodaß alle Hoffnung vergebens scheint. Ich würde natürlich meine Ansicht starkmachen wollen, daß PR in der Versenkung zu verschwinden hätte, die die Serie dann verdient hätte. Ganz ebenso wie ich mir derzeit wünschen würde, daß die Leute nicht mehr RTL einschalten mögen. Oder eben die BILD mit Nichtachtung straften...
Idealistische Träumereien, ich weiß... :rolleyes:

Grade bei Perry Rhodan ist das doch recht angenehm: es gibt eine gigantsiche Backlist. Selbst wer von jetzt auf gleich mit dem EA-Lesen aufhört, hat vermutlich noch auf Jahrzehnte potentiellen Stoff zur Auswahl. Grade hier wird einem die Trennung also leicht gemacht!

Indeed! Da habe ich auch noch eine Menge vor mir! :rolleyes:

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#30 Gast_L.N. Muhr_*

Gast_L.N. Muhr_*
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Geschrieben 09 August 2009 - 15:23

Der erste hier zitierte Ausspruch ist der klassische Totschläger unter den klassischen Totschlägern. :)

Ach iwo. Ein Totschläger wäre es, wenn ich sagen würde "Halt die Klappe und lass deine Kritik stecken." Sag ich aber nicht. Kritik kann, darf und soll in einem pluralistischen Kontext natürlich sein. Nur die Forderung "Mir gefällt euer Produkt nicht mehr, bitte stellt es ein", die geht eben weit über Kritik und Selbstbestimmungsrecht hinaus. Dein Recht hört da auf, wo du als Kunde sagst "Mir gefällt das nicht, was ihr macht." Das Recht des Verlages hört da auf, wo er ein Produkt zum Kauf anbietet. Wenn du das Recht hast, eine Einstellung der Serie zu verlangen, dann hat der Verlag auch das Recht, vom Kunden zu fordern, er müsse das Heft kaufen. "Kauft dieses Heft, oder wir erschiessen einen Autor." Beides wäre eine deutliche Übertretung der jeweiligen Rechte und Grenzen des anderen (und des zu opfernden Autoren). Das Argument ist darum eben kein Totschläger, das ist tatsächlich eine Frage, wie man sich ein Mit- und Nebeneinander von verschiedenen Dingen und Ansichten vorstellt. Es mag sein, dass es einen Punkt gibt, an dem nach Ansicht von diesem oder jenem die Serie zum absoluten Stillstand gekommen ist und diesem oder jenem darum die Einstellung der Serie besser vorkäme. Aber dies wäre in jedem Fall ein subjektives Urteil, das weder die Macher noch der Verlag gezwungen wären zu teilen.


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