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Einöde, ick hör dir (nicht) trapsen

Geschrieben von , 15 September 2005 · 469 Aufrufe

John Barnes: Der Himmel, so weit und schwarz
Ich bin auf Seite 120 und der Roman hat sich nicht wirklich geändert. Es liest sich nun flüssiger, wohl weil ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt, aber das ändert nichts daran, dass ich einen Papier gewordenen Kaugummi vor der Nase zu haben scheine. Einen kleinen Moment der Spannung gab es dann tatsächlich, nämlich als Teri bemerkt, dass ihr Verlobter sie anlügt. Sehr gekonnt hat Barnes diesen Patzer gemeistert, indem er darauf im weiteren Verlauf überhaupt nicht mehr zu sprechen kommt. Stattdessen quälen wir uns durch seitenlange Erklärungen, warum im 20. Jahrhundert - dem des Buches - die Menschen darauf versessen waren, ihren Kindern möglichst wenig beizubringen. Ich hoffe darauf, dass das auf dem Buchrücken Lockende endlich mal passiert. Zum Glück ist „Der Himmel ...“ nur 300 Seiten lang.

Bisher gibt der Roman eigentlich einen ganz guten Lem-Lesestoff ab; darum geht es ja bei dieser kleinen Runde. So langweilig kann eigentlich sonst nur der Pole schreiben. Aber halt, ich vergaß: Das Buch ist nicht intellektuell genug. Fällt also doch flach. Was für ein Jammer.

Eigentlich passt der Band auch irgendwie überhaupt nicht in das Verlagsprogramm von Festa. Ich hatte mir da etwas Flotteres erhofft.



Henrik Fisch


In unserem hiesigen Tanzcafé