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Alles ist relativ

Geschrieben von , 16 September 2005 · 386 Aufrufe

John Barnes: Der Himmel, so weit und schwarz
Seite 170 und ich muss meine Meinung etwas relativieren: Ganz so schlimm wie es sich im gestrigen Eintrag liest, ist das Buch dann doch nicht. Es kommt jetzt tatsächlich so etwas wie Interesse auf, womit der Leser die Seiten - man mag es kaum fassen - mehr oder minder erwartungsvoll umblättert. Aber durch die erste 100 Seiten muss man sich hindurchbeißen; die sind wirklich der Hammer. Zumal das auf dem Buchrücken Versprochene nicht einmal in homöopathischen Dosen vorkommt. Vielleicht liegt es auch an dem vorausgegangenen Buch von Stephen King. Da ist fällt der Vergleich besonders krass aus.

Ich sehe das Buch inzwischen als eine Art „Die Waltons auf dem Mars“ (oder so): Kleine zwischenmenschliche Probleme überall wohin man nur blickt, das ganze eingebettet in eine unspektakuläre SF-Geschichte mit einem durchaus recht interessanten Hintergrund. Dieser wurde auf den letzten Seiten übrigens um eine ganz interessante Entwicklung auf der Erde bereichert. Dort hat eine kollektive KI von den Menschen besitz ergriffen, um den Aufbau des zerstörten Planeten voran zu treiben. Die Marsbewohner sehen das mit Skepsis; wer will auch schon gerne seinen Verstand von einer KI steuern lassen.

Schauen wir mal, wie es weiter geht. Übrigens hätte ich mir das Buch auch sehr gut im Verlagsprogramm von Argument vorstellen können; passt irgendwie ganz gut in deren „Social Fiction“-Serie.



Henrik Fisch


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