BuCon bedeutet immer eine Menge Leute treffen, labern am laufenden Band und zwischendurch ein paar Bücher verkaufen. "Argona" ging erfreulich verheißungsvoll unter die Leute, so gut, dass sich der Verleger, dessen mitgebrachte Vorräte etwas knausrig kalkuliert waren, ein paar unfreundliche Worte anhören musste. Schließlich führte das so weit, dass wir auch die Kiste öffnen mussten, in der sich meine Exemplare befanden - die hätte ich eigentlich für Buchhandlungen und meine Lesung am kommenden Sonntag gebraucht. Wenigstens blieben aber genug übrig, dass meine Tochter heute Morgen neidisch anmerken konnte, ich hätte ja schon wieder so viele Bücher gekauft. Das bedeutet, dass mein nächster Einkaufstripp mit ihr mindestens ein, eher drei Pixi-Buch-Autoren glücklich machen wird. Aber gut, die Herrschaften wollen auch leben ... - Mengentechnisch getoppt wurde "Argona" letztlich nur durch "Die Unterirdischen", eine frisch erschienene Fantasy-Anthologie, die von Christoph "Troll" Hardebusch und den Geschichtenwebern gemeinsam für den Wurdack Verlag zusammengestellt wurde. Verkaufsmäßig hatte "Argona" die Nase vorn (gut für mein Selbstwertgefühl), aber natürlich holten sämtliche anwesenden "Unterirdischen"-Autoren ihre Exemplare gleich auf dem BuCon ab. Was mich nebenbei auf die geniale Idee gebracht hat, meinen nächsten Roman von einer Herde Ghostwritern schreiben zu lassen. Wenn die dann auch kistenweise Bücher haben wollen, ist der Bestseller garantiert. Dirk van den Boom reagierte völlig unverständlicherweise allerdings eher ablehnend auf mein Angebot, da mitmachen zu dürfen - gefreut hat das wiederum das Lektorat, das sich nun auf eine deutlich weniger mühselige Arbeit einstellen darf.
Eine Lesung gab's auch (eigentlich mehrere, den ganzen Tag lang, aber nur eine aus der Wurdack-SF-Reihe): Heidrun Jänchen las aus ihrem Roman "Simon Goldsteins Geburtstagsparty", Bernhard Schneider aus dem erwähnten "Ardennen-Artefakt", das im November erscheinen wird, Regina Schleheck informierte aus Anlass der Neuauflage der Mark-Brandis-Bücher im Wurdack Verlag über die Hörspiele und den Autor Nikolai von Michalewsky im Allgemeinen (ich sag nie mehr "Brändis", werd's zumindest versuchen), und ich durfte zum Abschluss noch ein paar Sätze aus "Argona" lesen. Etwas gehetzt, da die Herren von der Organisation schon mehr als nur leicht nervös auf ihre Uhren schauten. Direkt im Anschluss stand nämlich die Preisverleihung an: Da durften aus dem Wurdack-Verlag die Märchen-Sammlung "Drachenstarker Feenzauber", herausgegeben von Petra Hartmann, und Jörg Olbrichs Kurzgeschichte "Herz aus Stein" (erschienen in Pandaimonion - Die Formel des Lebens) als Gewinner des Deutschen Phantastik Preises bejubelt werden. Und als Bonbon gab's für die Mark-Brandis-Hörspielcrew inklusive Regina Schleheck, die das Script zum ersten Hörspiel geschrieben hat, ebenfalls einen Preis. Sehr schön! Als Laudatoren durften diverse Fandoms-Größen auf die Bühne - Mike "Corona" Hillenbrand, Erik Schreiber, Hermann Urbanek und wie die Urgesteine alle heißen ... Da die Preisverleihung traditionell eher schlecht vorbereitet ist, habe auch ich mich kurzfristig überreden lassen müssen, den Herren Boom & Ritter (danke noch mal fürs Buch, Hermann) hilfreich zu assistieren. Das war auch eine gute Gelegenheit, das Ergebnis meiner Leverkusener zu erfahren - danke, Guido. Mit einem 2:0-Auswärtssieg ist der Abend doch gleich noch mal schöner. Zurück zum Preis: Ich hab den ja noch nie gewonnen (was übrigens auch für alle anderen Preise gilt, seit ich mit der D-Jugend des TSV Untereisesheim mal bei einem Fußball-Turnier den Pokal mit nach Hause nehmen durfte), nach vier erfolglosen Anläufen werde ich inzwischen nicht einmal mehr nominiert. Fein. Das entschuldigt für gewisse Überreaktionen, oder? Und die Gesichter von Hermann und Dirk, als da plötzlich gar nichts mehr stand, das sie hätten verteilen können, waren ja nun wirklich zum Brüllen komisch. Hoffentlich gibt es davon Fotos. Und Filme. Immerhin kann ich mir jetzt sicher sein, nächstes Jahr wohl nicht mehr auf die Bühne zu müssen ...
Langer Rede, kurzer Sinn: Es hat wieder Spaß gemacht. Der ganze Tag.
Addendum: ich verspreche Dir für den Dortcon eine Tentakeltasse.