Mit Golem & Goethe erscheint Mitte Oktober die vierte Science-Fiction-Anthologie im Wurdack Verlag. Das Buch kann bei Amazon bereits vorbestellt werden, ebenso auf der Verlags-Homepage.
Golem & Goethe enthält folgende Autoren und Geschichten:
Stefan Wogawa - Golem & Goethe
Alex Wichert - Ball des Anstoßes
Bernhard Schneider - Interferenz
Arnold H. Bucher - Berechtigte Fragen
Heidrun Jänchen - Echos
J. Th. Thanner - Trichterbecher wachsen
Frank W. Haubold - Die Heilige Mutter des Lichtes
Uwe Hermann - Die Abteilung für kosmische Täuschungen
Petra Vennekohl - Kontrolle
Axel Bicker - Der Schwamm
Marlies Eifert - Weiße Elefanten
Edgar Güttge - Roda
Armin Möhle - Zwischenstopp auf Prox
Nina Horvath - Tod einer Puppe
Alexander Kaiser - Redpointer
Olaf Trint - Hinaus in die freie Natur
Christian Savoy - ETA 7
Melanie Metzenthin - Reproduktion
Thomas Kohlschmidt - Cinema Mentale
Birgit Erwin - Die nach uns kommen
Armin Rößler - Der Gravo-Dom
Nachdem ich es heute endlich geschafft habe, meine Homepage mit dem Hinweis auf das Buch zu versehen und eine Leseprobe online zu stellen, kann ich den kurzen Ausschnitt aus meiner Story Der Gravo-Dom natürlich auch hier präsentieren:
"Bitte sehr: der Gravo-Dom." Kreisler sagte es mit Ehrfurcht in der Stimme.
Das mächtige Bauwerk schwebte vor ihren Augen mehrere hundert Meter über der Oberfläche des Planeten. Das wuchtige achteckige Gebäude verjüngte sich sanft von unten nach oben. Aus seinem Dach ragte ein lang gestreckter Zwiebelturm, der noch einmal dieselbe Höhe wie das Hauptgebäude selbst haben mochte. So weit war das für den Betrachter noch zu akzeptieren, doch unten, dort, wo normalerweise - wäre der Turm auf dem Boden gestanden - das Fundament zu sitzen hatte, befand sich ein spiegelverkehrtes Abbild des gesamten Bauwerks. Als hätte ein Kind zwei Spielzeug-Türme aneinander geklebt und in die Luft geworfen, dachte Lowe ehrfürchtig. War dieses eine Gebilde schon schwer zu begreifen, so erschien es ihm als fast unmöglich, dass in der Atmosphäre des Planeten über fünfhundert dieser Dome schwebten.
"Wie †¦ wie haben sie dieses Ding gebaut?", stieß Lowe hervor. "Das ist doch völlig unmöglich."
Kreisler schüttelte den Kopf. "Wir wissen es nicht", sagte er. "Unten, auf Shaari, gibt es keinerlei Hinweise. Weder auf die Dome noch auf Stätten, an denen sie erbaut worden sein könnten. Geschweige denn auf die Wusler. Als hätten sie nie dort existiert."
"Die Wusler?", fragte Lowe.
"Die Eingeborenen", antwortete Kreisler geduldig. "Die Shaari, wie sie offiziell nach dem Planeten genannt werden. Oder umgekehrt. Ich nenne sie die Wusler."
Lowe nickte. Natürlich. Diese Bezeichnung lag nahe.
Kreisler landete ihr kleines Schiff auf einer der Plattformen, die sich wie schwere Ringe an vielen Stellen um den Dom legten. Beim Blick auf den Schirm meinte Lowe, schemenhaft etwas durchs Bild huschen zu sehen. Ein Wusler. Er grinste. Der Name gefiel ihm.
"Gehen wir", sagte Kreisler. "Lassen Sie mich reden." Lowe hatte sich nicht schwer damit getan, die Grundzüge der relativ simplen Sprache der Shaari auf dem sechsmonatigen Flug von der Erde hierher zu lernen. Dennoch würde er Kreisler gern den Vortritt lassen. Schließlich hatte der Ältere ihm einiges an Erfahrung im Umgang mit den Eingeborenen voraus. Und Lowe hatte auch kein Interesse daran, sich schon jetzt in den Vordergrund zu drängen. Das stand erst später auf seinem Plan. Auch wenn er sich noch immer innerlich dagegen sträubte.
Armin!
stehen hat doch haben als Hilfsverb, nicht sein!
hätte der Turm gestanden...
Du lässt ja voll den Dialekt raushängen!