Der Orgonkel
Die utopische Erzählung ist von 1987 und wurde illustriert von Hans Ticha.
Es ist ein vergnügliches Lesen. Jenseits des Üblichen erzählt Kellner locker, aber feinsinnig hintergründig über eine ferne Zukunft, in der die Menschen tatsächlich anders sind. Keine Jetztmenschen in bunter Zukunft, wie sie einem ständig in der SF präsentiert werden, sondern auch anders denkend. Das wird humorvoll präsentiert, in anspruchsvoller Sprache, so dass man jeden Satz wie einen Bonbon im Mund behält, bis er sich langsam auflöst und der Geschmack sich entfaltet.
Neben den kleinen Erinnerungen an Untergeganges, Orgonkel etwa, finden sich auch Erweiterungen, wenn etwa der Ort der Ernährung zum Hog umbenannt wird, was nich auf Hotdogs hindeutet, sondern an die gefürchteten Handelsorganisationsgastätten angelehnt ist.
Darüber hinaus gibt es viel Skurriles. So etwa verfärben sich Mitmenschen, die ein Bäumchen aus dem Wald entwenden, zur Sichtbarmachung ihres Umweltfrevels, Grün.
Lesen ist doch immer wieder eines der besseren Verlustierungen.
Nebenbei. Tichas Bilder sind mehr als Illustrationen. Sie sind Kommentare. Zum Teil grotesk, zum Teil plakativ. Aber sehr anregend.
Welt vernimm daher erneut meinen Aufruf:
Keine SF-Bücher mehr ohne Innenillus!!!