So ist das also. Der Mörder von Benno Ohnesorg war kein Repräsentant des "BRD-Schweinesystems", sondern ein Stasi-Scherge, ein amtlich beglaubigter Kommunist mit SED-Parteibuch. Und die RAF, "der Krieg der sechs gegen sechzig Millionen", entpuppt sich womöglich als Ost-Berliner Schachzug im Kalten Krieg. So schnell können sich Gewissheiten ändern. Historie leitet sich eben von Geschichte(n) ab, und noch immer bestimmt der Erzähler und seine Perspektive darüber, was Wahrheit ist. Und was nicht. Aber wenn wir noch nicht einmal die letzten vierzig bis fünzig im Jahre im Griff haben, was wissen wir dann überhaupt von dem, was vor dreihundert oder gar dreitausend Jahren geschehen ist? Erbärmlich wenig, fürchte ich.
Aber ein Gutes hat der Zufallsfund der Birthler-Behörde immerhin: Die Einsicht, dass vierzig Jahre DDR eben kein isoliertes Schicksal unserer "Brüder und Schwestern in der sowjetischen Besatzungszone" ist und mit der Geschichte Westdeutschlands kaum etwas zu tun hat (von ein paar Agententausch-Aktionen am Checkpoint Charlie abgesehen). Im Gegenteil, BRD und DDR teilen sich eine eng verwobene Entwicklung, die so ohne den jeweils anderen nicht denkbar wäre. Manche westdeutsche Biografie mag von Entscheidungen des Politbüros stärker beeinflusst worden sein, als die Betroffenen auch nur erahnen können. Wen es interessiert, kann ja mal eine Anfrage an die Birthler-Behörde stellen ... Oder auch nicht, manchmal ist es besser, nicht alles zu wissen.
Aber ein Gutes hat der Zufallsfund der Birthler-Behörde immerhin: Die Einsicht, dass vierzig Jahre DDR eben kein isoliertes Schicksal unserer "Brüder und Schwestern in der sowjetischen Besatzungszone" ist und mit der Geschichte Westdeutschlands kaum etwas zu tun hat (von ein paar Agententausch-Aktionen am Checkpoint Charlie abgesehen). Im Gegenteil, BRD und DDR teilen sich eine eng verwobene Entwicklung, die so ohne den jeweils anderen nicht denkbar wäre. Manche westdeutsche Biografie mag von Entscheidungen des Politbüros stärker beeinflusst worden sein, als die Betroffenen auch nur erahnen können. Wen es interessiert, kann ja mal eine Anfrage an die Birthler-Behörde stellen ... Oder auch nicht, manchmal ist es besser, nicht alles zu wissen.
Die Stasi war ziemlich sauer, daß ihre sprudelnde Quelle plötzlich unbrauchbar geworden war - und hat jeden Kontakt abgebrochen.
Was mich stört, ist die Regelmäßigkeit, mit der diese Stasi-Storys immer dann auftreten, wenn Unerfreuliches im Lande anliegt. Irgendwie riecht mir das immer nach Drohen mit dem Schwarzen Mann.