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Vor lauter Rund-ums-Schreiben kein Schreiben mehr
Geschrieben von
Nina
,
03 April 2007
·
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Inzwischen ist eine paradoxe Situation eingetreten: Es sind Osterferien, aber ich komme wegen der Resultate meines Schreibens nicht mehr zum Schreiben.
Da ist das Pressematerial für meine Lesung, das zusammen gestellt werden will. Einen Monat vorher ist ohnehin für die Gratisblättchen, bei denen ich eine reelle Chance sehe, schon reichlich spät. Aber immerhin: Die Lesung soll mindestens zwei Mal abgedruckt werden, zum einen auf der Innenseite des rückwärtigen Umschlags des Arenaprogramms, zum anderen in der Vereinszeitschrift von Earth Rocks.
Earth Rocks werde ich sicher noch einmal näher in meinem Blog vorstellen, da es sich dabei um einen wirklich interessanten Verein handelt.
Das bringt mich ja tatsächlich schon mal ein ganzes Stück weiter. Dann sind da natürlich noch viele Internetseiten und Foren, wo ich mich mit meiner Veranstaltung eintrage oder die Webmaster zu überzeugen versuche, mich zu unterstützen. Das ist oft gar nicht so schwer, ganz im Gegenteil habe ich bereits einige sehr nette Antworten bekommen.
Tja, so ist es halt. Am Ende sitze ich vermutlich trotzdem nur mit einer Handvoll Leuten da, aber man tut, was man kann. Das Problem ist vor allem, dass Leute, die einen nicht kennen, kaum zu einer Lesung gehen - und wer nicht selber schreibt, dem ist so eine Veranstaltung meist zu "exotisch". Alles natürlich nur eine Frage dessen, was gerade modern ist - und he, Lesungen sind besser als ihr Ruf!
Natürlich kann man das Argument bringen, dass es Kultur ist, dass es etwas ist, was man in der Form normalerweise nur einmal zu sehen bekommt, aber ... das zieht oft nicht so recht. Man sollte aber auf jeden Fall daran denken, dass das ganze ja vor allem eine gesellschaftliche Komponente hat. Man geht auch sonst oft wo hin, auch wenn es kein Ereignis ist, dem man schon Monate lang entgegenfiebert.
Mir gefällt es, dass ich als Frau auch wenn ich gerade niemanden finden kann, der Lust hat, mitzukommen, einfach allein hingehen kann. Leute treffen, plaudern, ohne dass jemand - im Gegensatz zu dem Besuch von Bars und Partys - zwangläufig auf die Idee kommen würde, aus meinem begleiterlosen Zustand den verzweifelten Wunsch nach einer Partnerschaft oder schnellem Sex ableiten zu müssen. Oder ich gehe in Begleitung hin - ebenfalls nett bis noch netter. Kommt man mal wieder raus, man hört sich das ganze an und danach gibt es meist Brötchen oder zumindest was zu trinken und das meist kostenlos.
Ich glaube, es fehlt einfach an Mundpropaganda! An Leuten, die einfach mal jemanden mit Berührungsängsten mitschleppen und damit mit Vorurteilen aufräumen. Immerhin kursieren die seltsamsten Vorstellungen darüber. So habe ich schon gehört, dass jemand der Überzeugung war, dass eine Lesung so wie die unsäglichen Verkaufsreisen, die man vor allem Pensionisten andreht, wäre: Ohne eine Heizdecke zu kaufen, kommt man da nicht weg.
Klar, Bücher zum Verkauf liegen meist schon herum. Aber wer sich eins nimmt, der nimmt halt und wer nicht, der nicht. Das "nicht" ist ja jetzt nicht der Ausnahmefall, wo sich jemand rot im Gesicht davonschleichen müsste, sondern das, was die Mehrheit der Lesungsbesucher einfach macht, ohne dass sich jemand was dabei denkt.
Da habe ich eher das Problem, dass die Leute in mir als Autor den Kunden sehen ...
Aber ich will nicht schon wieder die alte Leier anfangen, sondern zum Thema Lesungen zurückkehren!
Ich habe da das Gefühl, dass sehr viele Leute nur solche mit einem sehr eingeschränktem Spektrum kennen. Nun mal ehrlich, ich kann mir auch einen schöneren Abend vorstellen als mit vorgetragenen Schilderungen von Krieg und Gefangenenlagern und ich sehe den Sinn nicht ganz, wenn jemand Gedichte von jemandem vorträgt, der schon lange tot ist - immerhin möchte ich ja den Autor treffen.
Aber eben jedem das seine - es gibt ja Lesungen noch und nöcher, da wird es wohl nicht allzu schwer sein, etwas, das den Geschmack halbwegs trifft, zu finden.
Bei mir selber muss es gar nicht hundertprozentig sein, mal was Experimentelles oder einen spannenden Krimi lasse ich mir gerne mal einreden, auch wenn ich sonst was anderes lese.
Na ja, aber jedenfalls kommt mir immer, wenn ich meine Ideen aufschreiben will, was dazwischen. Entweder das Rühren der Werbetrommel für irgend etwas, dann wieder das Beantworten von Mails. Wenn ich schon mal da bin, kann ich auch gleich einen Sprung in ein paar Foren schauen ...
Und die Homepage schreit auch nach mir (ich hätte nicht gedacht, dass so eine Seite praktisch ständig Arbeit produziert), ebenso wie die Rezension, die vor Verstreichen der drei Wochen, die mir das Online-Magazin für Konsum und Bewertung des Pressematerials zugesteht, verstrichen ist.
Und dann ist da eine Anfrage, ob ich nicht für ein Fanzine ein Geschichtchen übrig hätte. Habe ich natürlich und ich mache förmlich Luftsprünge, wenn jemand zu mir kommt, denn bislang habe eigentlich so gut wie immer ICH mich einfach aufgedrängt!
Aber: Überlegen, suchen, noch mal drüberlesen, abschicken. Und wieder mal was, das vom Schreiben abhält ...
Dazwischen wieder ein paar SF-Geschichten zum Lesen, nachdem ich ja weiß, dass 177 zu prüfende Texte für unsere geplante Anthologie jede Menge sind, die ich sicher nicht an einem Nachmittag schaffe.
Also nach und nach immer ein paar davon. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen ...
Und daneben gibt es noch mein anderes Buchprojekt, ebenfalls mit den Geschichtenwebern, mit denen ich einen Band in der Pandaimonion-Reihe des Wurdackverlags gestalten möchte.
Wieder etwas, das mit dem Schreiben zu tun hat, wo die Hauptarbeit aber nicht im Schreiben selbst liegt. Der für mich unangenehmste Teil von allen ist natürlich wie immer das zur Diskussion stellen und Überarbeiten meines eigenen Textes.
Das ist wohl etwas, an das ich mich nie so recht gewöhnen werde!
Und als wäre das nicht genug, habe ich auch noch versprochen, bei der geplanten CSI-Anthologie der Literaturforums Österreich mitzumischen.
Es mein Projekt zu nennen, wäre sicherlich übertrieben, ich lese halt die eingestellten Geschichten und diskutiere sie mit dem zukünftigen Herausgeber. Irgendwie bin ich ja inzwischen auch der einzige Mitstreiter bei der Organisation ...
Naja, jedenfalls soll das auch jetzt passieren und ich denke mal, langweilig wird mir bestimmt nicht!
Ich finde die jetzige Entwicklung ja äußerst begrüßenswert. Es ist spannend, bei so vielen interessanten Projekten mitzumischen und auch die Erfüllung eines Traums - oder sogar mehrerer.
Das einzige Problem: Ich kann nicht schreiben. Zeitlich ginge es eventuell noch, aber meine Gedanken tragen mich nicht in meine fremden, düsteren Universen, sondern haften dank profanerer Rund-um-das-Schreiben-Überlegungen am Boden fest ...
Da ist das Pressematerial für meine Lesung, das zusammen gestellt werden will. Einen Monat vorher ist ohnehin für die Gratisblättchen, bei denen ich eine reelle Chance sehe, schon reichlich spät. Aber immerhin: Die Lesung soll mindestens zwei Mal abgedruckt werden, zum einen auf der Innenseite des rückwärtigen Umschlags des Arenaprogramms, zum anderen in der Vereinszeitschrift von Earth Rocks.
Earth Rocks werde ich sicher noch einmal näher in meinem Blog vorstellen, da es sich dabei um einen wirklich interessanten Verein handelt.
Das bringt mich ja tatsächlich schon mal ein ganzes Stück weiter. Dann sind da natürlich noch viele Internetseiten und Foren, wo ich mich mit meiner Veranstaltung eintrage oder die Webmaster zu überzeugen versuche, mich zu unterstützen. Das ist oft gar nicht so schwer, ganz im Gegenteil habe ich bereits einige sehr nette Antworten bekommen.
Tja, so ist es halt. Am Ende sitze ich vermutlich trotzdem nur mit einer Handvoll Leuten da, aber man tut, was man kann. Das Problem ist vor allem, dass Leute, die einen nicht kennen, kaum zu einer Lesung gehen - und wer nicht selber schreibt, dem ist so eine Veranstaltung meist zu "exotisch". Alles natürlich nur eine Frage dessen, was gerade modern ist - und he, Lesungen sind besser als ihr Ruf!
Natürlich kann man das Argument bringen, dass es Kultur ist, dass es etwas ist, was man in der Form normalerweise nur einmal zu sehen bekommt, aber ... das zieht oft nicht so recht. Man sollte aber auf jeden Fall daran denken, dass das ganze ja vor allem eine gesellschaftliche Komponente hat. Man geht auch sonst oft wo hin, auch wenn es kein Ereignis ist, dem man schon Monate lang entgegenfiebert.
Mir gefällt es, dass ich als Frau auch wenn ich gerade niemanden finden kann, der Lust hat, mitzukommen, einfach allein hingehen kann. Leute treffen, plaudern, ohne dass jemand - im Gegensatz zu dem Besuch von Bars und Partys - zwangläufig auf die Idee kommen würde, aus meinem begleiterlosen Zustand den verzweifelten Wunsch nach einer Partnerschaft oder schnellem Sex ableiten zu müssen. Oder ich gehe in Begleitung hin - ebenfalls nett bis noch netter. Kommt man mal wieder raus, man hört sich das ganze an und danach gibt es meist Brötchen oder zumindest was zu trinken und das meist kostenlos.
Ich glaube, es fehlt einfach an Mundpropaganda! An Leuten, die einfach mal jemanden mit Berührungsängsten mitschleppen und damit mit Vorurteilen aufräumen. Immerhin kursieren die seltsamsten Vorstellungen darüber. So habe ich schon gehört, dass jemand der Überzeugung war, dass eine Lesung so wie die unsäglichen Verkaufsreisen, die man vor allem Pensionisten andreht, wäre: Ohne eine Heizdecke zu kaufen, kommt man da nicht weg.
Klar, Bücher zum Verkauf liegen meist schon herum. Aber wer sich eins nimmt, der nimmt halt und wer nicht, der nicht. Das "nicht" ist ja jetzt nicht der Ausnahmefall, wo sich jemand rot im Gesicht davonschleichen müsste, sondern das, was die Mehrheit der Lesungsbesucher einfach macht, ohne dass sich jemand was dabei denkt.
Da habe ich eher das Problem, dass die Leute in mir als Autor den Kunden sehen ...
Aber ich will nicht schon wieder die alte Leier anfangen, sondern zum Thema Lesungen zurückkehren!
Ich habe da das Gefühl, dass sehr viele Leute nur solche mit einem sehr eingeschränktem Spektrum kennen. Nun mal ehrlich, ich kann mir auch einen schöneren Abend vorstellen als mit vorgetragenen Schilderungen von Krieg und Gefangenenlagern und ich sehe den Sinn nicht ganz, wenn jemand Gedichte von jemandem vorträgt, der schon lange tot ist - immerhin möchte ich ja den Autor treffen.
Aber eben jedem das seine - es gibt ja Lesungen noch und nöcher, da wird es wohl nicht allzu schwer sein, etwas, das den Geschmack halbwegs trifft, zu finden.
Bei mir selber muss es gar nicht hundertprozentig sein, mal was Experimentelles oder einen spannenden Krimi lasse ich mir gerne mal einreden, auch wenn ich sonst was anderes lese.
Na ja, aber jedenfalls kommt mir immer, wenn ich meine Ideen aufschreiben will, was dazwischen. Entweder das Rühren der Werbetrommel für irgend etwas, dann wieder das Beantworten von Mails. Wenn ich schon mal da bin, kann ich auch gleich einen Sprung in ein paar Foren schauen ...
Und die Homepage schreit auch nach mir (ich hätte nicht gedacht, dass so eine Seite praktisch ständig Arbeit produziert), ebenso wie die Rezension, die vor Verstreichen der drei Wochen, die mir das Online-Magazin für Konsum und Bewertung des Pressematerials zugesteht, verstrichen ist.
Und dann ist da eine Anfrage, ob ich nicht für ein Fanzine ein Geschichtchen übrig hätte. Habe ich natürlich und ich mache förmlich Luftsprünge, wenn jemand zu mir kommt, denn bislang habe eigentlich so gut wie immer ICH mich einfach aufgedrängt!
Aber: Überlegen, suchen, noch mal drüberlesen, abschicken. Und wieder mal was, das vom Schreiben abhält ...
Dazwischen wieder ein paar SF-Geschichten zum Lesen, nachdem ich ja weiß, dass 177 zu prüfende Texte für unsere geplante Anthologie jede Menge sind, die ich sicher nicht an einem Nachmittag schaffe.
Also nach und nach immer ein paar davon. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen ...
Und daneben gibt es noch mein anderes Buchprojekt, ebenfalls mit den Geschichtenwebern, mit denen ich einen Band in der Pandaimonion-Reihe des Wurdackverlags gestalten möchte.
Wieder etwas, das mit dem Schreiben zu tun hat, wo die Hauptarbeit aber nicht im Schreiben selbst liegt. Der für mich unangenehmste Teil von allen ist natürlich wie immer das zur Diskussion stellen und Überarbeiten meines eigenen Textes.
Das ist wohl etwas, an das ich mich nie so recht gewöhnen werde!
Und als wäre das nicht genug, habe ich auch noch versprochen, bei der geplanten CSI-Anthologie der Literaturforums Österreich mitzumischen.
Es mein Projekt zu nennen, wäre sicherlich übertrieben, ich lese halt die eingestellten Geschichten und diskutiere sie mit dem zukünftigen Herausgeber. Irgendwie bin ich ja inzwischen auch der einzige Mitstreiter bei der Organisation ...
Naja, jedenfalls soll das auch jetzt passieren und ich denke mal, langweilig wird mir bestimmt nicht!
Ich finde die jetzige Entwicklung ja äußerst begrüßenswert. Es ist spannend, bei so vielen interessanten Projekten mitzumischen und auch die Erfüllung eines Traums - oder sogar mehrerer.
Das einzige Problem: Ich kann nicht schreiben. Zeitlich ginge es eventuell noch, aber meine Gedanken tragen mich nicht in meine fremden, düsteren Universen, sondern haften dank profanerer Rund-um-das-Schreiben-Überlegungen am Boden fest ...
Ich weiß nicht mehr, welche Zahl für das x stand, aber da ist auch - oder gerade - beim Schreiben etwas dran, fürchte ich ...