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Lesungen, Lesungen, Lesungen!

Geschrieben von Nina , 01 Juni 2007 · 972 Aufrufe

In letzter Zeit hatte ich wieder die Gelegenheit, ganz in meiner Nähe Lesungen zu besuchen.

Das eine war am 20. Mai im Arena Beisl Backstagebereich, also am selben Veranstaltungsort, wo ich selbst meine letzte Lesung hatte.
Die Stars des Abends waren der Autor Thomas Havlik und der DJ fm Zombiemaus.
Letzteren kannte ich bereits von einer anderen Lesung aus meiner Lieblingsbuchhandlung Mord & Musik.

Thomas schreibt sicherlich gut - allerdings waren die Besucher wohl eher gebannt von seiner Art, vorzutragen. Während Zombiemaus für die Geräuscheffekte sorgte, begann der Autor während des Lesens plötzlich auf nahezu laszive Weise auf dem mit Tisch rumzuturnen.
Die Vorbereitung darauf war zwar so weit gegangen, eine weinrote Tischdecke auszubreiten, allerdings hatte er eines nicht bedacht: Es war ein einbeiniger Tisch.
Folglich kippte Tisch mitsamt Autor vorne über, zum Glück konnte er sich noch fangen, musste sich aber fortan in seiner künstlerischen Darbietung stark einschränken, was aber seiner Bierflasche auch nichts nützte, die bald umkippte und ausfloss.

Die andere Lesung fand am statt und lief unter dem Titel Baxters kurioser Kaffeesalon.
Baxter ist sozusagen der Firmenname eines Plasmazentrums. Ich hatte mich natürlich vorsorglich erkundigt, aber nein: Die Lesung fand außerhalb des normalen Betriebs statt und man sah auch keine Dinge rumliegen, die zur Antikörpergewinnung verwendet. Ich muss ja gestehen, dass ich Angst vor spitzen Gegenständen habe, sofern ich diese nicht selbst in der Hand halte.
Kaum war ich drinnen, wurde ich aber von dem Besucheransturm förmlich erschlagen. Bei etwas, das unter dem Titel Lesung läuft ist normalerweise ein kleines Grüppchen versammelt. Ich habe ja in einem Internetforum davon erfahren, wo es natürlich schwer fällt, etwas in Bezug auf Größe abzuschätzen. Nicht selten ist es dann auch noch der Fall, dass man irgendwen kennt. Aber da: Nichts. OK, von einem der Auftretenden hatte ich im Forum zu tun, aber auch nicht allzu viel und dazu wusste ich auch nicht, wie der aussah.
Nun ja, Kaffee und reichhaltiges Kuchenbüfett haben mich in meiner Einsamkeit getröstet.
Zur Lesung ging es in einen eigenen Raum mit einer Bühne, was ich an diesem Ort niemals vermutet hätte. Weiters war ich überrascht, dass es eher Theater als Lesung war. Eine wilde Mischung, einerseits gab es einen Erzähler, andererseits verteilte Rollen. Die Auftretenden waren dann auch nur teilweise in Bewegung.
Die Stücke hatten tatsächlich alle etwas mit Kaffee zu tun: Man muss sich vorstellen, ein Schauspieler in tiefster Schaffenskrise sitzt nachts in seinem Baumhaus und trifft dort auf einen seiner Fans, einen Geologen. Und dann kommt auch noch eine Kaffeehauskellnerin hinzu, wobei immer unklar bleiben wird, warum die beiden in einem fremden Baumhaus sind.
Am witzigsten fand ich natürlich den Text, wo Herbert Wells, Jule Wern (der Name wurde wie die Koseform von Julia ausgesprochen und der Part von einer Frau übernommen) und ein Klappentextbuchautor in einem unsichtbaren Café sitzen.
Jedenfalls war es ein sehr unterhaltsamer Abend und mich wundert es bei so was, dass man tatsächlich nicht nur bei freiem Eintritt reinkommt, sondern dann auch noch durchgefüttert wird.

Und jetzt noch eine andere Lesung: Nämlich meine, die morgen stattfinden wird. Bei mir geht es ja zur Zeit drunter und drüber, da ist der Termin ehe ich es mich versehen habe nähergerückt.
Aber nun ja, die Entscheidung, wer auftreten darf, wird dabei ohnehin sehr kurzfristig getroffen.
Die Veranstaltung heißt Führdichaufund bietet jungen Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke zu präsentieren. Gut, es sind natürlich Autoren, Schauspieler und Musiker, ein Bild oder eine Skulptur hat noch keiner angeschleppt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden ...
Jeder hat eine Viertelstunde Zeit, etwas zu präsentieren. Ich war bislang zwei Mal dabei, nutze aber die Zeit nie voll aus, da ich nicht Stress kommen will. Lieber ein kurzes Stück ordentlich gelesen als ein langes oder zwei runtergehudelt.
Nachdem ich neue wenig kurze Stücke habe und ich bislang auch davor zurückgeschreckt habe, Geschichten wie "Tod einer Puppe" mit der Eingeweideschlitzerei am Schluss vor dem jugendlichen Publikum zu lesen - allerdings sind keine kleinen Kinder anwesend, die Veranstaltung ist auch erst ab 16 empfohlen, also muss ich mich auch nicht extrem zurücknehmen - und die neueren Geschichten zwar immer noch kurz sind, aber laut gelesen den Zeitrahmen sprengen würden - habe ich mich dazu entschlossen, meine erste veröffentlichte Science-Fiction Geschichte überhaupt zu lesen: Nämlich "Der Wert des Augenblicks" anno dazumals im Fanzine Thunderyear erschienen.



Ich weiß noch, wie das war: Meine Mailadresse funktionierte nicht, was ich aber nicht mitbekommen hatte, also erfuhr ich erst durch eine Rezension bei einer meiner Lieblingsseiten, nämlich dem Fantasyguide (für den ich selbst regelmäßig Buchbesprechungen verfasse) von meiner Veröffentlichung.
Sicher, ich hatte schon Kontakt mit dem Herausgeber Uwe Post, aber nachdem mir vorher ein Buchprojekt, von dem ich schon die Zusage hatte, praktisch weggestorben war, hatte ich einfach gedacht, hier wäre ähnliches passiert.
Aber ich hatte Glück, dass ich es noch mitbekommen und somit die Chance hatte, mich noch zu melden und ein paar Exemplare zu bekommen.
Sogar eine Autorenbio von mir war drin - gesendet hatte ich zwar keine und allein die Idee, mir eine Autorenhomepage zu machen, lag mir ferne, aber Uwe hatte einfach aus meinen Mails ein paar Infos rausgefiltert und daraus eine erstaunlich vernünftige Kurzvita gebastelt. So selbstverständlich ist das nicht, es gibt durchaus Fanzines, wo in solchen und ähnlichen Fällen dann einfach bei entsprechendem Autor ein Loch klafft.

Aber wieder raus aus meiner Nostalgie, weiter zu meiner Lesungsankündigung - natürlich ist wie immer jeder, der sich dafür interessiert, herzlich eingeladen!

Hier die Details:

Führdichauf (mit meiner Lesung!)

Veranstaltungsort:

Dschungeltheater
Museumsplatz 1
A-1070 Wien


Eintritt frei!

Beginn: 2.6.2007, 19:00








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