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Die Formel des Lebens - ein Buchprojekt nimmt Formen an!
Geschrieben von
Nina
,
04 Juli 2007
·
989 Aufrufe
Inzwischen hat unsere Arbeit an Die Formel des Lebens deutliche Resultate gebracht. Natürlich gibt es noch immer viel zu tun: Bekanntlich hört die Arbeit an Buchprojekten erst lange nach dem Erscheinen auf. Aber trotzdem: Es ist schön zu sehen, dass etwas vorangeht. Inzwischen gibt es sogar einen Coverentwurf:
Finde ich auch recht schön. Vielleicht wäre etwas Blut am Goldrahmen noch ganz "nett", um dem Horroranteil des Buches gerecht zu werden, aber so passt es ja auch ganz gut. Immerhin haben schon ein paar gänzlich unbeteiligte das Titelbild gelobt. Und Ernst Wurdack, der es gemacht hat, ist wohl auch nicht ganz von ungefähr wieder als Grafiker für den Deutschen Phantastik Preis nominiert worden.
Aber ich merke jetzt auch, dass mein Beitrag jetzt etwas in der Luft hängt. Das hat natürlich seinen Grund: Ich wollte nicht allzu viele Worte über ungelegte Eier verlieren. Zumindest nicht allzu öffentlich.
Das hat vielleicht, aber doch eher nicht mit Aberglauben zu tun, sondern mehr aus Prinzip: Man weiß ja schließlich nie, wie sich etwas entwickelt und ob es überhaupt grundsätzlich klappt.
Inzwischen schaut es aber echt gut aus, und da kann ich etwas näher darauf eingehen.
Angefangen hat das ganze Projekt damit, dass der Wurdackverlag ein Buchprojekt für Autorengruppen ausgeschrieben hat. Nachdem mir der Verlag wegen meiner Veröffentlichungen in dreien seiner SF-Bände alles andere als fremd ist - außerdem durfte ich im Rahmen einer Verlagspräsentation letztes Jahr auf dem BuCon eine meiner Geschichten vor Publikum lesen - war ich von der Idee sofort begeistert!
Es war auch überhaupt nicht schwer, die anderen Autoren zu finden. Die Geschichtenweberrealisieren schließlich regelmäßig Buchprojekte. Ich selbst war schon bei einem mit von der Partie, und nachdem ich dort auch den Rang eines "Forengottes" (nein, das ist nicht mein Größenwahn, ab einer erklecklichen Anzahl von Beiträgen im Forum bekommt man diesen Rang!) bekleide, kennt man mich auch.
Trotzdem hat es mich überrascht, wie schnell feststand, dass wir es versuchen. Was mich wirklich erstaunt hat, war, dass es praktisch augenblicklich nicht nur Interessenten gab, sondern tatsächlich eine Reihe von Leuten, die bereit waren, tatsächlich daran zu arbeiten.
Aber ganz so einfach war es nicht. Immerhin sollte es keine Geschichtensammlung nach dem Prinzip "quer durch den Gemüsegarten" werden, sondern es gab konkrete Ausschreibungsbedingungen. Das Genre sollte klassische Phantastik sein.
Und wenn ich ganz ehrlich bin: Ich kann immer noch bestenfalls erahnen, was damit gemeint ist: Fantasy, aber keine typische Fantasy. Und auf keinen Fall SF. Und vielleicht doch ein wenig Horror.
Na ja. Da hat mir am meisten geholfen, als ich erfahren habe, dass das "so ähnlich wie die Werke von Poe und Lovecraft" sein soll. Zumindest zum praktischen Arbeiten mal ganz brauchbar.
Außerdem war ein Thema gefragt. Nachdem ich zwar Horror schätzte, aber nicht ganz von SF-Themen lassen kann, habe ich schließlich vorgeschlagen, über künstliche Menschen zu schreiben.
Gut, es gab mal zwischendurch ein Alternativthema, aber ehrlich gesagt habe ich mein möglichstes versucht, es niederzuprügeln. Immerhin hätte es alles verkompliziert, u.a. war das ursprüngliche Thema bereits akzeptiert und jede Änderung hätte möglicherweise auch die Zusammensetzung der Gruppe geändert.
Aber das war noch nicht alles: Die Geschichten sollten miteinander verknüpft sein. Puh. Mir selber fiel nur wieder die Null-Acht-Fünfzehn-Variante magischer Gegenstand ein. Und da war ich echt heilfroh, als in der Gruppendiskussion plötzlich neue Ideen aufkam: Zum einen sollte eine magische Formel dem künstlichen Menschen das Leben einhauchen, was auch den Titel erklärt. Zum anderen kam der geradezu geniale Vorschlag, das ganze wie eine Art Familiensaga aufzubauen.
Aber damit nicht genug: Problem war der enge Zeitplan, der wie ein Korsett um das ganze Projekt lag.
Inzwischen verstehe ich aber die Gründe dafür: Zum einen wurde die Zahl der Projekte drastisch reduziert. Es gab nicht zwanzig Vorschläge, sondern unseres mit einberechnet zwei. Und das, obwohl die Ausschreibung durch zahlreiche Foren geisterte.
Und vor allem: Autoren, die nur ein vages Interesse hatten, oder nicht schnell gute Arbeit liefern konnten, wurden gnadenlos ausgesiebt. Und zwar ohne einen Bescheid von oben herab, sondern einfach durch die Rahmenbedingungen. Das Konzept musste nämlich neben einer allgemeinen Erläuterung des gewählten Themas und geplanten Werbeaktivitäten auch schon Leseproben und Kurzinhalte aller Geschichten enthalten.
Letzteres ist mir erst während des fortgeschrittenen Arbeitsvorgangs so richtig klar geworden, dass das ein guter Weg ist, um sich sehr viele Ablehnungen zu sparen. Eigentlich ganz praktisch für beide Seiten.
Trotzdem: Inzwischen bin ich heilfroh, wenn das Ganze unter Dach und Fach ist. Es gibt immer noch Dinge zu erledigen und zu diskutieren. Immer mehr als man glaubt, mehr als man je glauben würde. Aber das Kopfzerbrechen geht auch in die andere Richtung, auch von den Autoren zum Verlag. Immerhin wünschen wir uns einen Stammbaum über unsere Familie aus dem Buch. Ja, leichter gesagt als getan: Das Ding ist ziemlich kompliziert geworden und passt beim besten Willen nicht mehr auf eine Seite.
Aber ich finde es ja recht interessant, was für Eigendynamik so ein Projekt entwickeln kann †¦
Es bleibt damit sicher weiterhin spannend!
Finde ich auch recht schön. Vielleicht wäre etwas Blut am Goldrahmen noch ganz "nett", um dem Horroranteil des Buches gerecht zu werden, aber so passt es ja auch ganz gut. Immerhin haben schon ein paar gänzlich unbeteiligte das Titelbild gelobt. Und Ernst Wurdack, der es gemacht hat, ist wohl auch nicht ganz von ungefähr wieder als Grafiker für den Deutschen Phantastik Preis nominiert worden.
Aber ich merke jetzt auch, dass mein Beitrag jetzt etwas in der Luft hängt. Das hat natürlich seinen Grund: Ich wollte nicht allzu viele Worte über ungelegte Eier verlieren. Zumindest nicht allzu öffentlich.
Das hat vielleicht, aber doch eher nicht mit Aberglauben zu tun, sondern mehr aus Prinzip: Man weiß ja schließlich nie, wie sich etwas entwickelt und ob es überhaupt grundsätzlich klappt.
Inzwischen schaut es aber echt gut aus, und da kann ich etwas näher darauf eingehen.
Angefangen hat das ganze Projekt damit, dass der Wurdackverlag ein Buchprojekt für Autorengruppen ausgeschrieben hat. Nachdem mir der Verlag wegen meiner Veröffentlichungen in dreien seiner SF-Bände alles andere als fremd ist - außerdem durfte ich im Rahmen einer Verlagspräsentation letztes Jahr auf dem BuCon eine meiner Geschichten vor Publikum lesen - war ich von der Idee sofort begeistert!
Es war auch überhaupt nicht schwer, die anderen Autoren zu finden. Die Geschichtenweberrealisieren schließlich regelmäßig Buchprojekte. Ich selbst war schon bei einem mit von der Partie, und nachdem ich dort auch den Rang eines "Forengottes" (nein, das ist nicht mein Größenwahn, ab einer erklecklichen Anzahl von Beiträgen im Forum bekommt man diesen Rang!) bekleide, kennt man mich auch.
Trotzdem hat es mich überrascht, wie schnell feststand, dass wir es versuchen. Was mich wirklich erstaunt hat, war, dass es praktisch augenblicklich nicht nur Interessenten gab, sondern tatsächlich eine Reihe von Leuten, die bereit waren, tatsächlich daran zu arbeiten.
Aber ganz so einfach war es nicht. Immerhin sollte es keine Geschichtensammlung nach dem Prinzip "quer durch den Gemüsegarten" werden, sondern es gab konkrete Ausschreibungsbedingungen. Das Genre sollte klassische Phantastik sein.
Und wenn ich ganz ehrlich bin: Ich kann immer noch bestenfalls erahnen, was damit gemeint ist: Fantasy, aber keine typische Fantasy. Und auf keinen Fall SF. Und vielleicht doch ein wenig Horror.
Na ja. Da hat mir am meisten geholfen, als ich erfahren habe, dass das "so ähnlich wie die Werke von Poe und Lovecraft" sein soll. Zumindest zum praktischen Arbeiten mal ganz brauchbar.
Außerdem war ein Thema gefragt. Nachdem ich zwar Horror schätzte, aber nicht ganz von SF-Themen lassen kann, habe ich schließlich vorgeschlagen, über künstliche Menschen zu schreiben.
Gut, es gab mal zwischendurch ein Alternativthema, aber ehrlich gesagt habe ich mein möglichstes versucht, es niederzuprügeln. Immerhin hätte es alles verkompliziert, u.a. war das ursprüngliche Thema bereits akzeptiert und jede Änderung hätte möglicherweise auch die Zusammensetzung der Gruppe geändert.
Aber das war noch nicht alles: Die Geschichten sollten miteinander verknüpft sein. Puh. Mir selber fiel nur wieder die Null-Acht-Fünfzehn-Variante magischer Gegenstand ein. Und da war ich echt heilfroh, als in der Gruppendiskussion plötzlich neue Ideen aufkam: Zum einen sollte eine magische Formel dem künstlichen Menschen das Leben einhauchen, was auch den Titel erklärt. Zum anderen kam der geradezu geniale Vorschlag, das ganze wie eine Art Familiensaga aufzubauen.
Aber damit nicht genug: Problem war der enge Zeitplan, der wie ein Korsett um das ganze Projekt lag.
Inzwischen verstehe ich aber die Gründe dafür: Zum einen wurde die Zahl der Projekte drastisch reduziert. Es gab nicht zwanzig Vorschläge, sondern unseres mit einberechnet zwei. Und das, obwohl die Ausschreibung durch zahlreiche Foren geisterte.
Und vor allem: Autoren, die nur ein vages Interesse hatten, oder nicht schnell gute Arbeit liefern konnten, wurden gnadenlos ausgesiebt. Und zwar ohne einen Bescheid von oben herab, sondern einfach durch die Rahmenbedingungen. Das Konzept musste nämlich neben einer allgemeinen Erläuterung des gewählten Themas und geplanten Werbeaktivitäten auch schon Leseproben und Kurzinhalte aller Geschichten enthalten.
Letzteres ist mir erst während des fortgeschrittenen Arbeitsvorgangs so richtig klar geworden, dass das ein guter Weg ist, um sich sehr viele Ablehnungen zu sparen. Eigentlich ganz praktisch für beide Seiten.
Trotzdem: Inzwischen bin ich heilfroh, wenn das Ganze unter Dach und Fach ist. Es gibt immer noch Dinge zu erledigen und zu diskutieren. Immer mehr als man glaubt, mehr als man je glauben würde. Aber das Kopfzerbrechen geht auch in die andere Richtung, auch von den Autoren zum Verlag. Immerhin wünschen wir uns einen Stammbaum über unsere Familie aus dem Buch. Ja, leichter gesagt als getan: Das Ding ist ziemlich kompliziert geworden und passt beim besten Willen nicht mehr auf eine Seite.
Aber ich finde es ja recht interessant, was für Eigendynamik so ein Projekt entwickeln kann †¦
Es bleibt damit sicher weiterhin spannend!