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Ich bin anders geworden
Geschrieben von
Nina
,
10 August 2007
·
725 Aufrufe
Ich bin jetzt ganz offiziell anders. Aber nur ein bisschen.
Ich konnte mir jetzt meinen neuen Pass abholen und da habe ich mich amtlich sagenhafte zwei Zentimeter größer machen lassen! Jetzt bin ich ganze 1.65m groß - oder auch nicht groß, aber ich finde es ganz OK so.
Mein alter Pass war ja abgelaufen und seitdem bin ich noch etwas gewachsen - nicht viel, aber amtliche Korrektness muss sein.
Zunächst einmal hat mich aber, als ich den alten Pass mit dem über zehn Jahre alten Foto betrachtet habe, wirklich gewundert, dass ich eigentlich immer noch so aussehe wie auf dem Bild. Dieselbe Frisur, dieselbe Haarfarbe, zugenommen habe ich auch kaum - und das bisschen begrüße ich sogar, mit unter 47 Kilo ist man bei winterlichen Temperaturen echt dauernd nur am frieren! - es ist geradezu unheimlich.
Nur das Lächeln ist verschwunden.
Aber zum Glück nicht, weil sämtliche Lebensfreude von mir gewichen wäre, sondern das hat etwas mit dem biometrischen Passfoto zu tun. Da drauf ist lachen absolut verboten!
Dazu ist der Kopf drauf relativ groß und man muss direkt in die Kamera schauen - und es ist absolut unmöglich, unter diesen Bedingungen einen sympathischen Eindruck zu erwecken!
Ich wollte die schrecklichen neuen Passfotos, für die ich bei einer Ein-Euro-Sonderaktion mitgemacht habe und die aus dem Automaten kommen, eigentlich noch mal machen lassen. Aber der Vergleich macht sicher: Die Fotos von Familienmitgliedern vom Fotografen machen auch nicht wirklich mehr her.
Nun habe ich ihn also, die neue Identität. Und dann beginnt man sich zu fragen, wohin man im Leben gegangen ist und es tatsächlich so geworden ist, wie man sich zu der Zeit, wo man den alten Pass hat anfertigen lassen, vorgestellt hat.
Nun, teils teils. Ich bin leider nicht das Wissenschaftsgenie, für das ich mich so gerne halten wollte. Ich wurstle mich eher durch. Manchmal ödet es mich an, dann wieder macht es Spaß. Ich mag es beispielsweise total gerne, etwas Praktisches zu tun. Fossilien präparieren, auf Objektträgern unter dem Miskrop nach Interessantem zu suchen.
Als Kind wollte ich immer in den Regenwald gehen. Ich hätte nun im Rahmen von Exkursionen durchaus mal die Möglichkeit dazu gehabt, aber das ist mir dann doch zu wild. Dafür gehe ich auf Grabungen. Ist doch auch was!
Und ich schreibe. Ja, tatsächlich. Freiwillig. Hätte ich damals nicht gedacht. Und ich lese sogar vor. Auch freiwillig. War mir noch vor zehn Jahren total zuwider und furchtbar peinlich, wenn ich etwas vorlesen sollte.
Ja, Menschen ändern sich. Aber erstaunlich viel bleibt doch gleich.
Ich konnte mir jetzt meinen neuen Pass abholen und da habe ich mich amtlich sagenhafte zwei Zentimeter größer machen lassen! Jetzt bin ich ganze 1.65m groß - oder auch nicht groß, aber ich finde es ganz OK so.
Mein alter Pass war ja abgelaufen und seitdem bin ich noch etwas gewachsen - nicht viel, aber amtliche Korrektness muss sein.
Zunächst einmal hat mich aber, als ich den alten Pass mit dem über zehn Jahre alten Foto betrachtet habe, wirklich gewundert, dass ich eigentlich immer noch so aussehe wie auf dem Bild. Dieselbe Frisur, dieselbe Haarfarbe, zugenommen habe ich auch kaum - und das bisschen begrüße ich sogar, mit unter 47 Kilo ist man bei winterlichen Temperaturen echt dauernd nur am frieren! - es ist geradezu unheimlich.
Nur das Lächeln ist verschwunden.
Aber zum Glück nicht, weil sämtliche Lebensfreude von mir gewichen wäre, sondern das hat etwas mit dem biometrischen Passfoto zu tun. Da drauf ist lachen absolut verboten!
Dazu ist der Kopf drauf relativ groß und man muss direkt in die Kamera schauen - und es ist absolut unmöglich, unter diesen Bedingungen einen sympathischen Eindruck zu erwecken!
Ich wollte die schrecklichen neuen Passfotos, für die ich bei einer Ein-Euro-Sonderaktion mitgemacht habe und die aus dem Automaten kommen, eigentlich noch mal machen lassen. Aber der Vergleich macht sicher: Die Fotos von Familienmitgliedern vom Fotografen machen auch nicht wirklich mehr her.
Nun habe ich ihn also, die neue Identität. Und dann beginnt man sich zu fragen, wohin man im Leben gegangen ist und es tatsächlich so geworden ist, wie man sich zu der Zeit, wo man den alten Pass hat anfertigen lassen, vorgestellt hat.
Nun, teils teils. Ich bin leider nicht das Wissenschaftsgenie, für das ich mich so gerne halten wollte. Ich wurstle mich eher durch. Manchmal ödet es mich an, dann wieder macht es Spaß. Ich mag es beispielsweise total gerne, etwas Praktisches zu tun. Fossilien präparieren, auf Objektträgern unter dem Miskrop nach Interessantem zu suchen.
Als Kind wollte ich immer in den Regenwald gehen. Ich hätte nun im Rahmen von Exkursionen durchaus mal die Möglichkeit dazu gehabt, aber das ist mir dann doch zu wild. Dafür gehe ich auf Grabungen. Ist doch auch was!
Und ich schreibe. Ja, tatsächlich. Freiwillig. Hätte ich damals nicht gedacht. Und ich lese sogar vor. Auch freiwillig. War mir noch vor zehn Jahren total zuwider und furchtbar peinlich, wenn ich etwas vorlesen sollte.
Ja, Menschen ändern sich. Aber erstaunlich viel bleibt doch gleich.