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Des Schreibers neues Spielzeug
Geschrieben von
Nina
,
29 Januar 2008
·
1.119 Aufrufe
Seit Weihnachten habe ich ein neues Spielzeug zu Hause und zwar ein Gerät, das auf sehr nutzerfreundliche Weise Handschrift auf Getipptes übertragen soll.
Ich schreibe immer gerne mit der Hand und es wäre für mich auch eine Möglichkeit, auf längeren und vielleicht sogar kürzeren Fahrten zu schreiben, ohne gleich den Computer mitnehmen oder das Ganze nachher mühsam abtippen zu müssen.
Nun gut, groß war die Freude beim Auspacken des Geschenks, aber beim Öffnen der Verkaufsverpackung war ich gleich mal irritiert. Drinnen war ein Clipboard, ein Kugelschreiber und ... und ein Block! Ein echter Block - einer aus Papier.
In dem Moment habe ich mich doch ziemlich veräppelt gefühlt.
Aber das hat sich jetzt herausgestellt, dass das gar nicht so dumm ist: Man nimmt das Clipboard, schaltet es ein und schreibt mit Kugelschreiber auf dem Papier. Das hat neben dem, dass man das gewohnte Schreibgefühl hat, auch den Vorteil, dass man - falls die Daten verloren gehen - zumindest die handschriftlichen Notizen hat.
Der Kugelschreiber ist übrigens auch ein besonderer Kugelschreiber. Er funktioniert nämlich mit reine Magie.
Mit Magie? - OK, mit Magie nun nicht (auch wenn es daran grenzt), aber mit Batterien. Der Kugelschreiber, der sich übrigens automatisch aktiviert, wenn er in die Nähe des Clipboards kommt, sendet während des Schreibens an dieses.
Ist man fertig mit Schreiben, kann man seine Daten mit USB-Kabel oder Speicherkarte auf den Computer übertragen. Mit einem speziellen Programm kann man dann das Geschriebene in eine normal getippte Datei konvertieren.
Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder?
Ja, tut es. Um mal loslegen zu können, muss man erst mal Beispielssätze, in denen es um das Erscheinungsjahr von „Tim und Struppi“ oder wie viele Menschen Mandarin sprechen, geht, abschreiben. Was zuerst lustig ausschaut, wird nach mehreren Seiten schnell zur reinen Tortur. Aber da muss man durch - immerhin muss sich das Programm individuell auf die eigene Handschrift einstellen, erst dann sind nennenswerte Ergebnisse in der Schrifterkennung zu erwarten.
Und nun, frisch ans Werk!, dachte ich mir.
Ich habe bislang noch nicht viel damit geschrieben, das eine ist ein Exposee für eine Kurzgeschichte für eines der üblichen Wir-Verknüpfen-All-Unsere-Geschichten-Inhaltlich-Miteinander-Projekte und eben ein Stückchen Kurzgeschichte.
Ganz ehrlich, nach den derzeitigen Entwicklungen wäre ich fast schon froh, wenn dieses Exposee abgelehnt würde. Ich bin im Moment mit vielen viel zu absurden Dingen beschäftigt. Ich versuche beispielsweise, einen Verlagsvertrag zu einem Roman zu bekommen, der noch nicht mal begonnen ist. Und ich bin drauf und dran, einen Lesungsveranstalter davon zu überzeugen, dass meine Texte schockierend und blutrünstig sind und dass ich all die gewünschten Effekte in wenigen Minuten hinbekomme.
Ich lese stapelweise Schleimaliententakelgeschichten und bewerte ihre literarische Qualität. Ich arbeite Lektorate ein, in denen ich immer noch verzweifelt auf der Suche nach einem überzeugenderen „Schädeleinschlageding“ als einer zufällig mitgeführten Eisenstange bin.
Woher bitte soll ich den Kopf nehmen, um eine vorne und hinten mit je einem anderen Text verknüpfte Geschichte über Dracheneier zu schreiben?
Den schwierigeren Teil meiner derzeitigen Aufgaben kannte ich beim Einreichen ja noch nicht!
Aber ich bin wieder einmal böse abgeschweift, denn eigentlich soll es ja um mein neues, technisches Wunderding gehen.
Funktioniert es?
Nun, zum Teil. Mich wundert ja schon, dass überhaupt etwas geht, immerhin hört sich die Beschreibung ja doch recht utopisch an.
Andererseits werden viele Begriffe schlicht und einfach falsch interpretiert. Zu viele Begriffe, als dass das Gerät eine sinnvolle Arbeitserleichterung darstellt.
Angeblich soll man ja auch den Wortschatz trainieren können, aber langsam keimt in mir der Verdacht, dass man diese Funktion extra kaufen muss.
Damit man sich ein Bild davon machen kann, habe ich mal eine Beispielseite angefügt. Es ist ein Stückchen Fantasygeschichte, eine willkürlich ausgewählte handschriftliche Seite, die ich unterwegs im Zug angefertigt habe (nachdem er auf einer Strecke, die eigentlich nur zwei Stunden in Anspruch nehmen sollte, wieder mal 75 Minuten Verspätung hatte, hatte ich genug Zeit für derartige Spielereien) und deren Konvertierung zum Vergleichen.
Es ist eine völlige Rohfassung, daher soll Stil und Inhalt hier nicht Gegenstand der Diskussion sein.
Angeblich soll man ja, wenn man sich verschreibt, die Wörter einfach aus-X-en können, was ich auch getan habe.
Der Rest - klar, es ist normale Handschrift. Macht ja keinen Sinn, wenn ich meine Testballons mit gezwungener Zierschrift starten lassen, hier geht es schließlich um den Praxisbezug.
Gut, dass das Pad einen Fantasiennamen nicht schafft, das ist natürlich klar. Aber sonst muss ich sagen, dass ich mir schon etwas mehr erhofft hätte, auch wenn einzelne Sätze fehlerfrei wiedergegeben wurden.
Handschriftliche Seite, übernommen vom digitalen Notizblock
Und hier nun die Konvertierung:
Ich glaube fast, ich steige lieber doch auf experimentelle Gedichte um ...
Ich schreibe immer gerne mit der Hand und es wäre für mich auch eine Möglichkeit, auf längeren und vielleicht sogar kürzeren Fahrten zu schreiben, ohne gleich den Computer mitnehmen oder das Ganze nachher mühsam abtippen zu müssen.
Nun gut, groß war die Freude beim Auspacken des Geschenks, aber beim Öffnen der Verkaufsverpackung war ich gleich mal irritiert. Drinnen war ein Clipboard, ein Kugelschreiber und ... und ein Block! Ein echter Block - einer aus Papier.
In dem Moment habe ich mich doch ziemlich veräppelt gefühlt.
Aber das hat sich jetzt herausgestellt, dass das gar nicht so dumm ist: Man nimmt das Clipboard, schaltet es ein und schreibt mit Kugelschreiber auf dem Papier. Das hat neben dem, dass man das gewohnte Schreibgefühl hat, auch den Vorteil, dass man - falls die Daten verloren gehen - zumindest die handschriftlichen Notizen hat.
Der Kugelschreiber ist übrigens auch ein besonderer Kugelschreiber. Er funktioniert nämlich mit reine Magie.
Mit Magie? - OK, mit Magie nun nicht (auch wenn es daran grenzt), aber mit Batterien. Der Kugelschreiber, der sich übrigens automatisch aktiviert, wenn er in die Nähe des Clipboards kommt, sendet während des Schreibens an dieses.
Ist man fertig mit Schreiben, kann man seine Daten mit USB-Kabel oder Speicherkarte auf den Computer übertragen. Mit einem speziellen Programm kann man dann das Geschriebene in eine normal getippte Datei konvertieren.
Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder?
Ja, tut es. Um mal loslegen zu können, muss man erst mal Beispielssätze, in denen es um das Erscheinungsjahr von „Tim und Struppi“ oder wie viele Menschen Mandarin sprechen, geht, abschreiben. Was zuerst lustig ausschaut, wird nach mehreren Seiten schnell zur reinen Tortur. Aber da muss man durch - immerhin muss sich das Programm individuell auf die eigene Handschrift einstellen, erst dann sind nennenswerte Ergebnisse in der Schrifterkennung zu erwarten.
Und nun, frisch ans Werk!, dachte ich mir.
Ich habe bislang noch nicht viel damit geschrieben, das eine ist ein Exposee für eine Kurzgeschichte für eines der üblichen Wir-Verknüpfen-All-Unsere-Geschichten-Inhaltlich-Miteinander-Projekte und eben ein Stückchen Kurzgeschichte.
Ganz ehrlich, nach den derzeitigen Entwicklungen wäre ich fast schon froh, wenn dieses Exposee abgelehnt würde. Ich bin im Moment mit vielen viel zu absurden Dingen beschäftigt. Ich versuche beispielsweise, einen Verlagsvertrag zu einem Roman zu bekommen, der noch nicht mal begonnen ist. Und ich bin drauf und dran, einen Lesungsveranstalter davon zu überzeugen, dass meine Texte schockierend und blutrünstig sind und dass ich all die gewünschten Effekte in wenigen Minuten hinbekomme.
Ich lese stapelweise Schleimaliententakelgeschichten und bewerte ihre literarische Qualität. Ich arbeite Lektorate ein, in denen ich immer noch verzweifelt auf der Suche nach einem überzeugenderen „Schädeleinschlageding“ als einer zufällig mitgeführten Eisenstange bin.
Woher bitte soll ich den Kopf nehmen, um eine vorne und hinten mit je einem anderen Text verknüpfte Geschichte über Dracheneier zu schreiben?
Den schwierigeren Teil meiner derzeitigen Aufgaben kannte ich beim Einreichen ja noch nicht!
Aber ich bin wieder einmal böse abgeschweift, denn eigentlich soll es ja um mein neues, technisches Wunderding gehen.
Funktioniert es?
Nun, zum Teil. Mich wundert ja schon, dass überhaupt etwas geht, immerhin hört sich die Beschreibung ja doch recht utopisch an.
Andererseits werden viele Begriffe schlicht und einfach falsch interpretiert. Zu viele Begriffe, als dass das Gerät eine sinnvolle Arbeitserleichterung darstellt.
Angeblich soll man ja auch den Wortschatz trainieren können, aber langsam keimt in mir der Verdacht, dass man diese Funktion extra kaufen muss.
Damit man sich ein Bild davon machen kann, habe ich mal eine Beispielseite angefügt. Es ist ein Stückchen Fantasygeschichte, eine willkürlich ausgewählte handschriftliche Seite, die ich unterwegs im Zug angefertigt habe (nachdem er auf einer Strecke, die eigentlich nur zwei Stunden in Anspruch nehmen sollte, wieder mal 75 Minuten Verspätung hatte, hatte ich genug Zeit für derartige Spielereien) und deren Konvertierung zum Vergleichen.
Es ist eine völlige Rohfassung, daher soll Stil und Inhalt hier nicht Gegenstand der Diskussion sein.
Angeblich soll man ja, wenn man sich verschreibt, die Wörter einfach aus-X-en können, was ich auch getan habe.
Der Rest - klar, es ist normale Handschrift. Macht ja keinen Sinn, wenn ich meine Testballons mit gezwungener Zierschrift starten lassen, hier geht es schließlich um den Praxisbezug.
Gut, dass das Pad einen Fantasiennamen nicht schafft, das ist natürlich klar. Aber sonst muss ich sagen, dass ich mir schon etwas mehr erhofft hätte, auch wenn einzelne Sätze fehlerfrei wiedergegeben wurden.
Handschriftliche Seite, übernommen vom digitalen Notizblock
Und hier nun die Konvertierung:
ZITAT
Es sah, als hätte er vor eine unsichtbare, brennende Wand geschlagen. Der Krieger brüllte vor Schmerz.
Aber das bremste Dickens Wut nicht, im Gegenteil steigerte zieh sein Zorn noch. Vielleicht war
†¢ der schlecht
Wein, der ihn derartig äufnest dermaßen liest.
Vielleicht aber auch jede Ungerecht. Ingbert und jede Gemeinheit, die er je in seinem Leben erfahren hatte. Er schlug mit magischer Kraft verstärkt riech den Mann und als er vorne Iibufel, wartete er Mm drauf, rohres dieser KX seien Kopf wieder hob, dran trat er ihm brutal mit seinen Stiefel
vi. Kauz. Für einen Moment füllten er Triumph in sich aufsteigen.
Doch schon, als er zu seinen Sitzplatz zurückkehrte, war der Gefühl nicht gehr von gut. Ss roh ein.. übertriebene
gewesen Er fühlte keine Reue, nein:
Aber das bremste Dickens Wut nicht, im Gegenteil steigerte zieh sein Zorn noch. Vielleicht war
†¢ der schlecht
Wein, der ihn derartig äufnest dermaßen liest.
Vielleicht aber auch jede Ungerecht. Ingbert und jede Gemeinheit, die er je in seinem Leben erfahren hatte. Er schlug mit magischer Kraft verstärkt riech den Mann und als er vorne Iibufel, wartete er Mm drauf, rohres dieser KX seien Kopf wieder hob, dran trat er ihm brutal mit seinen Stiefel
vi. Kauz. Für einen Moment füllten er Triumph in sich aufsteigen.
Doch schon, als er zu seinen Sitzplatz zurückkehrte, war der Gefühl nicht gehr von gut. Ss roh ein.. übertriebene
gewesen Er fühlte keine Reue, nein:
Ich glaube fast, ich steige lieber doch auf experimentelle Gedichte um ...