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Das Exposee ist weg

Geschrieben von Nina , 16 Februar 2008 · 681 Aufrufe

Seit gestern hat endlich der Spuk mit dem Exposee und der Leseprobe für den Jugendroman ein Ende. Alles ist jetzt beim Lektorat.
Natürlich ist es im höchsten Maße unsicher, ob Inhalt, Stil und Charaktere überhaupt der Verlagsleitung präsentiert werden, geschweige denn, ob es einen Vertrag geben wird.

Andererseits habe ich auch, falls es nichts wird, keine Gewissensbisse: Ich habe vollkommen termingerecht abgeliefert, den Inhalt sorgfältig bis zum Ende ausgearbeitet, die geäußerten Wünsche zu Charakteren und Schauplätzen berücksichtigt und als Fleißaufgabe noch einige Erklärungen ausgeführt, warum mein Konzept etwas Besonderes ist.
Bei der Leseprobe war es gar nicht so leicht, zu starten. Anfangen, die Charaktere zu beschreiben? - Langweilig! Aber sie gar nicht zu beschreiben, ist auch nicht das Wahre. Und das war dann eine echte Tüftelei, die Ansprüche zu verbinden.
Die Erzählperspektive macht so einiges, aber dann noch Altersangaben unauffällig einstreuen ... das ist schon kniffliger. Andererseits geht dafür das Schreiben von ein paar Romanseiten wesentlich flotter als eine gleich lange Kurzgeschichte, was mich sehr erstaunt hat.

Ich muss sagen, dass ich schon nach dem Angebot ziemlich aufgeregt war. Vor allem war ich ja auch zeitweise unsicher, ob ich es wirklich schaffe, ein ausreichend gutes Konzept vorzulegen. Nun, da es aber weg ist, bin ich erstaunlich cool. Dass mir ein Lektor eines großen Verlags nicht augenblicklich zurückschreibt, ist ein Zeichen für ... gar nichts. Wer prüft so was schon an einem Tag? Ich rechne sogar durchaus damit, dass es auch zwei Wochen dauern kann, das Material zu prüfen - oder länger.
Also wozu jetzt Stress machen?

Wozu überhaupt Stress machen? Getan habe ich, was ich konnte und jetzt liegt es nicht mehr in meiner Hand. Und die Frage: „Was tue ich, wenn nicht?“ ist auch recht leicht zu beantworten.
Was soll ich schon groß tun? - Ich werde einfach wie bisher weitermachen. Ich habe einige sehr interessante Ausschreibungen auf der Festplatte, das Cthulhu-Projekt ist auch in der Endphase, sprich: Meine üblichen Schreibaktivitäten nehmen mich ohnehin sehr in Anspruch. Falls ich doch angenommen werde, gäbe es da ohnehin den Wermutstropfen, dass ich den ganzen Rest stark zurückdrehen müsste.
Es gibt ja viele Autoren, die Kurzgeschichten schreiben als Übergangslösung sehen. Ich aber liebe Kurzgeschichten! Und ich habe auch nichts gegen die Kleinverlagsszene und ja, ich meckere manchmal drüber. Aber tut man das nicht über alle Menschen und Dinge, mit denen man sehr viel zu tun hat?
Für mich ist das Veröffentlichen auf dem Niveau, auf dem ich bin, durchaus etwas mit Selbstzweck. Ich hole auch raus, was geht, z.B. mit Lesungen. Mehr gibt es immer und mehr wird auch immer angestrebt. Die Gier gehört zum menschlichen Leben.
Aber es geht darum, ob man grundsätzlich zufrieden oder unglücklich ist, mit dem, was man tut und ja: Ich bin ersteres.

Und Romane? Ja, mal schauen. Wie erwähnt, ich möchte den Roman jetzt gerne durchbringen. Weil es ein größeres Projekt ist, ein guter Verlag und ich denke, dass da auch marketingtechnisch einiges aufgefahren werden kann. Falls es etwas wird, wird auch mein Hauptinteresse darin liegen, in dem Bereich gute und termingerechte Arbeit abzuliefern.
Falls nicht, ist es aber scher nicht so, dass ich mir jetzt künstlich eine sofortige Ersatzbeschäftigung suchen muss. Dann überlege ich mir einfach, was ich als nächstes machen will. Ich habe zumindest draus gelernt, dass es viel bringt, wenn man ein größeres Schreibprojekt ordentlich durchplant. Nach dem Schreiben des Exposees erscheint mir das alles, was ich vor kurzem als praktisch unüberwindliche Hürde gesehen habe, nämlich gar nicht mehr so schwer.




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